Архитектура Аудит Военная наука Иностранные языки Медицина Металлургия Метрология Образование Политология Производство Психология Стандартизация Технологии |
Obligatorische Absonderung ⇐ ПредыдущаяСтр 2 из 2
Immer abgesondert werden: 1) Anreden an einer beliebigen Stelle im Satz: 2) Interjektionen: Ach was, werden Sie bloß nicht ungeduldig! 3) Modalwörter und Partikeln ja, nein, doch am Satzanfang: Na ja, Sie verstehen mich schon. Nein, ich bin nicht einverstanden. 4) Infinitivgruppen mit um — zu, ohne — zu, statt — zu. 5) Partizipialgruppen als Adverbiale oder Prädikatsattribut: Sie wischte, in der Küche stehend, die Hände an der Schürze ab. 6) freie Apposition: Max, mein Freund. 7) der absolute Akkusativ: Er ging, die Mappe unter dem Arm. Die obligatorische Absonderung bezweckt keinen stilistischen Effekt, sie ist durch die deutsche Satzstruktur bedingt. Aus dem Verzeichnis wird ersichtlich, dass sich diese Absonderung auf relativ selbständige Satzteile bezieht, einige davon besitzen satzwertige Kraft (Anrede, Interjektionen, Modalwörter), die andern stellen größere strukturell und semantisch geschlossene Wortgruppen dar. Fakultative Absonderung Bei der fakultativen Absonderung handelt es sich um Varianten der Ausdrucksweise, um Möglichkeiten der stilistischen Wahl. Will man einem Satzteil expressive Kraft und größeren Ausdruckswert verleihen, so wird er abgesondert. Einige Fälle der Absonderung sind mit der Umstellung der Satzglieder verbunden, bei den anderen ist die Verschiebung nicht nötig, die Pause allein dient als Trennungssignal. Die Absonderung durch Umstellung und Pause beobachten wir vor allem bei der Ausklammerung aus dem verbalen oder nominalen Rahmen: Vierzehn Stunden hat er gewartet, sehnsüchtig aber vergebens. (W. Bredel, Die Prüfung) Eine kleine goldene Krone, ganz unscheinbar, aber bedeutungsvoll, saß in ihrem Haar und blinkte. (Th. Mann, Tristan) Andern Tages reiste Franklin ab, nach Paris. (L. Feuchtwanger, Die Füchse im Weinberg) Der Transport ging ab, ohne Paul. (ebd.) Die Umstellung des Prädikatsnomens ist mit Absonderung verbunden: Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. (J. W. Goethe) Die Absonderung kann ohne Umstellung allein durch die Pause bewirkt werden: Louis blinzelte, ratlos. (L. Feuchtwanger, Die Füchse im Weinberg) Er erklärte es ihr, leise und kurz. (Th. Mann, Tristan) Besonders leicht werden gleichartige Prädikatsattribute abgesondert: Man muss ihn dabei sehen — korrekt, stramm, ritterlich. (Th. Mann, Novellen) Dann trennten sie ihre Köpfe, der Herzog trat zurück, steif und erhaben, wie zu Anfang. (H. Mann, Die Jugend des Königs Henri IV)
In einer Reihe von gleichartigen Prädikaten kann eins davon, gewöhnlich das letzte, durch eine Pause abgesondert werden: Er stand an der Sperre, reckte hin und wieder den Hals, um besser sehen zu können, und — wartete. (E. Neutsch, Auf der Suche nach Gatt) Das letzte Verb ist für den Verlauf der im Buch dargestellten Geschehnisse von besonderem Wert. Die Absonderung ist an einige Sonderarten der Satzgestaltung gebunden und zwar an Prolepse, Nachtrag und Parenthese. Die Prolepse (Neuansatz) besteht in der Wiederaufnahme eines in Anfangsstellung stehenden, abgesonderten Substantivs durch ein Pronomen oder ein Adverb. Normalerweise ist es das Subjekt des Satzes: Und der heutige Tag, was wird der bringen? (W. Bredel, Die Prüfung) Das offene Meer, nun lag es vor meinem Blick! Das abgesonderte Substantiv am Satzanfang steht immer im Nominativ, der „N o m i n a t i v der Vorstellung" heißt; er braucht nicht unbedingt das Subjekt der nachfolgenden Aussage zu sein; Die Großmutter, ich werde sie niemals vergessen. Die Prolepse stammt aus der Volkssprache, sie ist auch eine häufige Erscheinung in der Poesie. Sie verleiht der Rede Ungezwungenheit, emotionale Färbung und einen gewissen Rhythmus. Als Gegenstück zur Prolepse gilt der sog. Nachtrag. Darunter versteht man die Absonderung eines Substantivs oder einer Wortgruppe in Endstellung, während ein Pronomen oder ein Adverb dem Substantiv vorangeht: Oh, dass s i e ewig grünen bliebe, Die schöne Zeit der jungen Liebe. (F. Schiller) Der Nachtrag im weitern Sinne des Wortes umfasst auch die freie Apposition, die von ihrem Bezugswort getrennt und am Satzschluss abgesondert wird: Ja, weshalb um alles in der Welt hatte er von Mengers zu erzählen angefangen, von diesem hitzigen Besserwisser und Nörgler. (W. Bredel, Verwandte und Bekannte) Die Frau saß vor mir, ein Bild aus Stein. (F. Fühmann, Böhmen am Meer) Bei dem Nachtrag kann die Kongruenz gestört werden: Wahrhaftig, er schaute den Papst beim Osterfeste, kein Mensch, eine silberne Kerze, strahlende Ewigkeit. (O. Jellinek, Die Mutter der Neun) Die Stilwirkung des Nachtrages ist dieselbe wie die der Prolepse. Unter Parenthese oder E i n s c h u b versteht man abgesonderte Schaltsätze, Wortgruppen, Wörter, die mitten in den Satz eingefügt werden, ohne formelle Verbindungselemente mit dem übrigen Teil des Satzes. Wie alle Absonderungen werden sie intonatorisch bzw. graphisch, abgegrenzt. Die Parenthese enthдält eine Wertung der Aussage durch den Autor oder eine andere handelnde Person: Die stolze Amalie, es war unglaublich, glaubte auch das Unglaubhafteste. (D. Noll. Die Abenteuer des Werner Holt) Herr Maraus — ein erstaunlicher Anblick — war zum ersten Male... heftig geworden. (Th. Mann, Buddenbrooks) Kommentare des Erzählers werden parenthetisch eingeschoben: Er saß mit einer gewissen Ungeniertheit (was dem General mißfiel) im Sessel, frei und selbstgefällig. (B. Kellermann, Der 9. November) Die Einschaltung kann eine zusätzliche Mitteilung enthalten oder die Art der Rede präzisieren: Man werde, meinte er, dem Kongress Ungelegenheiten... bereiten. (L. Feuchtwanger. Die Füchse im Weinberg) An die Parenthesen schließen sich die Fügungen mit parenthetischem Charakter an. Sie zeichnen sich durch das Fehlen der Kongruenz mit dem Bezugswort aus; ihre übliche Form ist der Nominativ bei Substantiven oder die Grundform bei Adjektiven oder Partizipien. Diese Fügungen stehen formell abgesondert im Satz da, obwohl die inhaltlichen Beziehungen zu anderen Satzgliedern leicht festzustellen sind. Ranko , neunzehnjährig, hochgewachsen, blitzende Perlenzähne, braune, schelmische Augen, studiert in Belgrad. (B. Frei, Catarro heute) Ein großes Automobil, lackglänzend, schwarz, geräuschlosen Getriebes, ein funkelnder dunkler Sarg, spiegelblank und durchsichtig die Fenster, war vor das Pantheon vorgefahren. (W. Koeppen, Tod in Rom) Fügungen solcher Art sind individuelles Stilmerkmal einiger Dichter, sie finden sich z. B. oft bei Borchert in Beschreibungen der Menschen und Gegenstände. Es sind lose Anreihungen von Wörtern, in ihrer Gesamtheit ein Bild darstellend. Formelle Merkmale der Unterordnung fehlen meist: Klein, verbittert, verarbeitet, zerfahren, fahrig, farblos, verängstigt, unterdrückt: der Kellner... Und mein Onkel? Ach, mein Onkel! Breit, braun, brummig, basskehlig, laut, lachend, lebendig, reich, riesig, ruhig, sicher, satt, saftig — mein Onkel! (W. Borchert. Schischyphusch oder der Kellner meines Onkels) Bleich, gelb, mit wächsernen Ohren, die Schultern nach vorn gebogen, hustend, trüb die Augen, fiebernd — sie alle waren schon gezeichnet. (B. Kellermann, Der 9. November) Im letzten Beispiel geht eine Reihe von abgesonderten Wörtern und Wortgruppen dem Kernsatz voran, ohne eine bestimmte Stelle im Satz einzunehmen. Sie nähern sich inhaltlich einer selbständigen Aussage. Um sie herum ein Gefluch und Geklingel. — Einmal wurden sie in zwei Rudel auseinandergerissen, motorisierte SS, Heinrich und Friedrich Messer aus Butzbach, Greiners Vettern, die auch zur Schicht fuhren. (A. Seghers, Das siebte Kreuz) Die Absonderung in diesem Satz beginnt mit den Worten „motorisierte SS...", sie könnte leicht in einen selbständigen Satz verwandelt werden: „Das war motorisierte SS", doch würde diese Transformation dem ursprünglichen Satz seine Knappheit und seinen Informationsreichtum nehmen. Zusammenfassend kann man folgende Stilwirkungen der fakultativen Absonderung in allen ihren Abarten feststellen: 1) sie verleiht der Rede ungezwungene, freie, umgangssprachliche Färbung. Sie ist eine der Ausdrucksformen der Auflockerung des deutschen Satzes (nach E. Riesel); 2) sie dient zur knappen, dichtgedrängten, informationsreichen Gestaltung der Rede. Ein Satz mit abgesonderten Satzteilen ersetzt mehrere Sätze; 3) sie hilft den Mitteilungswert der abgesonderten Satzteile erhöhen. 4) bald wirkt sie als syntaktischer Archaismus, der eine gehobene oder volkstümliche Untermalung mit sich bringt (Röslein rot), bald zerreißt sie die üblichen syntaktischen Beziehungen, wodurch die Rede zerhackt, abgebrochen, uneben und nervös-gespannt klingt (vgl. Beispielsätze aus Koeppen, Borchert, Kellermann). 5)sie zerlegt den Satz in kleinere Syntagmen, macht ihn überschaubar, 8. Isolierung oder satzmäßige Absonderung Die abgesonderten Satzglieder können die Form eines selbständigen Satzes annehmen. Der Sinn dieses Satzes wird aber erst aus dem Zusammenhang mit dem vorangehenden Satz klar, dessen Bestandteil oder dessen Fortsetzung er eigentlich ist. Eine Absonderung, die den Grad eines selbständigen Satzes erreicht, nennen wir Isolierung oder satzmäßige Absonderung. Oft gebraucht man dafür auch den Terminus Parzellierung (vom Wort die Parzelle = der kleinste Teil eines Grundstücks), die entsprechenden Sätze nennt man parzellierte Sätze. Als parzellierte Sätze erscheinen: Adverbialien: Heute nacht hat man eingebrochen. In der Fabrik. (W. Borchert. Preußens Gloria); Ich habe mein Ziel erreicht. Nach einem knappen Jahr. (E. Neutsch. Auf der Suche nach Gatt) Objekte: Aber ich mußte kämpfen. Auch um sie. (ebd.) Prädikate: Er richtete sich hoch, sprang auf, lief hin und her. Lachte. Spielte mit. (L. Feuchtwanger. Die Füchse im Weinberg)
План-конспект відкритого лекційного заняття з курсу теоретичної граматики |
Последнее изменение этой страницы: 2019-05-08; Просмотров: 338; Нарушение авторского права страницы