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Reorganisation der Bewegung



fördernder Unterstützung des damaligen Vorsitzenden der Partei, sich die Leitung derselben zu verschaffen, führte zum Zusammenbruch dieser kleinen Intrige und übergab mir in einer Generalmitgliederversammlung einstimmig die gesamte Leitung der Bewegung. Zugleich erfolgte die Annahme einer neuen Satzung, die dem ersten Vorsitzenden der Bewegung die volle Verantwortung überträgt, Ausschußbeschlüsse grundsätzlich aufhebt und an Stelle dessen ein System von Arbeitsteilung einführt, das sich seitdem in der segensreichsten Weise bewährt hat.

Ich habe vom 1. August 1921 ab diese innere Reorganisation der Bewegung übernommen und dabei die Unterstützung einer Reihe ausgezeichneter Kräfte gefunden, die ich in einem besonderen Anhange noch zu nennen für nötig halte.

Bei dem Versuch, die Ergebnisse der Propaganda nun organisatorisch zu verwerten und damit festzulegen, mußte ich mit einer Reihe von bisherigen Gewohnheiten aufräumen und Grundsätze zur Einführung bringen, die keine der bestehenden Parteien besaß oder auch nur anerkannt hätte.

In den Jahren 1919 bis 1920 hatte die Bewegung zu ihrer Leitung einen Ausschuß, der durch Mitgliederversammlungen, die selber wieder durch das Gesetz vorgeschrieben wurden, gewählt war. Der Ausschuß bestand aus einem ersten und zweiten Kassier, einem ersten und zweiten Schriftführer und als Kopf einem ersten und zweiten Vorsitzenden. Dazu kamen noch ein Mitgliederwart, der Chef der Propaganda und verschiedene Beisitzer.

Dieser Ausschuß verkörperte, so komisch es war, eigentlich das, was die Bewegung selbst am schärfsten bekämpfen wollte, nämlich den Parlamentarismus. Denn es war selbstverständlich, daß es sich dabei um ein Prinzip handelte, das von der kleinsten Ortsgruppe über die späteren Bezirke, Gaue, Länder hinweg bis zur Reichsleitung ganz dasselbe System verkörperte, unter dem wir alle litten und auch heute noch leiden.

Es war dringend notwendig, eines Tages hier Wandel zu schaffen, wenn nicht die Bewegung infolge der schlechten

660 Aufhebung des "Parlamentarismus"

Grundlage ihrer inneren Organisation für dauernd verdorben und dadurch unfähig werden sollte, einst ihrer hohen Mission zu genügen.

Die Ausschußsitzungen, über die ein Protokoll geführt wurde, und in denen mit Majorität abgestimmt und Entscheidungen getroffen worden waren, stellten in Wirklichkeit ein Parlament im kleinen vor. Auch hier fehlte jede persönliche Verantwortung und Verantwortlichkeit. Auch hier regierten der gleiche Widersinn und dieselbe Unvernunft wie in unseren großen staatlichen Vertretungskörpern. Man ernannte für diesen Ausschuß Schriftführer, Männer für das Kassenwesen, Männer für die Mitgliederschaft der Organisation, Männer für die Propaganda und für weiß Gott sonst noch was, ließ sie dann aber doch zu jeder einzelnen Frage alle gemeinsam Stellung nehmen und durch Abstimmung entscheiden. Also der Mann, der für Propaganda da war, stimmte ab über eine Angelegenheit, die den Mann der Finanzen betraf, und dieser wieder stimmte ab über eine Angelegenheit, die die Organisation anging und diese wieder über eine Sache, die nur die Schriftführer hätte bekümmern sollen usw.

Warum man dann aber erst einen besonderen Mann für Propaganda bestimmte, wenn Kassiere, Schriftwarte, Mitgliederwarte usw. über diese angehenden Fragen zu urteilen hatten, erscheint einem gesunden Gehirn genau so unverständlich, wie es unverständlich wäre, wenn in einem großen Fabrikunternehmen immer die Vorstände oder Konstrukteure anderer Abteilungen und anderer Zweige in Fragen entscheiden müßten, die mit ihren Angelegenheiten gar nichts zu tun haben.

Ich habe mich diesem Wahnsinn nicht gefügt, sondern bin schon nach ganz kurzer Zeit den Sitzungen ferngeblieben. Ich machte meine Propaganda und damit basta und verbat es mir im übrigen, daß der nächstbeste Nichtskönner auf diesem Gebiet etwa versuchte, mir dreinzureden. Genau so wie ich umgekehrt auch den anderen nicht in den Kram hineinfuhr.

Als die Annahme der neuen Statuten und meine Berufung

661 Verantwortlichkeit des Führers

auf den Posten des ersten Vorsitzenden mir unterdes die notwendige Autorität und das entsprechende Recht gegeben hatten, fand dieser Unsinn auch sofort eine Ende. An Stelle von Ausschußbeschlüssen wurde das Prinzip der absoluten Verantwortlichkeit eingeführt.

Der erste Vorsitzende ist verantwortlich für die gesamte Leitung der Bewegung. Er teilt die unter ihm stehenden Kräfte des Ausschusses sowohl als die sonst noch notwendigen Mitarbeiter in die zu leistende Arbeit ein. Jeder dieser Herren ist damit für die ihm übertragenen Aufgaben restlos verantwortlich. Er untersteht nur dem ersten Vorsitzenden, der für das Zusammenwirken aller zu sorgen hat beziehungsweise durch die Auswahl der Personen und die Ausgabe allgemeiner Richtlinien diese Zusammenarbeit selbst herbeiführen muß.

Dieses Gesetz der prinzipiellen Verantwortlichkeit ist allmählich zur Selbstverständlichkeit innerhalb der Bewegung geworden, wenigstens soweit dies die Parteileitung betrifft. In den kleinen Ortsgruppen und vielleicht auch noch in Gauen und Bezirken wird es jahrelang dauern, bis man diese Grundsätze durchdrücken wird, da natürlich Angsthasen und Nichtskönner sich immer dagegen wehren werden; ihnen wird die alleinige Verantwortlichkeit für ein Unternehmen stets unangenehm sein; sie fühlten sich freier und wohler, wenn sie bei jeder schweren Entscheidung die Rückendeckung durch die Majorität eines sogenannten Ausschusses haben. Es scheint mir aber notwendig, gegen solche Gesinnung mit äußerster Schärfe Stellung zu nehmen, der Feigheit vor der Verantwortlichkeit keine Konzession zu machen und dadurch, wenn auch erst nach langer Zeit, eine Auffassung von Führerpflicht und Führerkönnen zu erzielen, die ausschließlich diejenigen zur Führung bringen wird, die wirklich dazu berufen und auserwählt sind.

Jedenfalls muß aber eine Bewegung, die den parlamentarischen Wahnsinn bekämpfen will, selbst von ihm frei sein. Sie kann auch nur auf solcher Grundlage die Kraft zu ihrem Kampfe gewinnen.


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