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Personen- und Sachverzeichnis



Fettgedruckte Ziffern bedeuten, daß dem Gegenstand ein ganzes Kapitel gewidmet ist. - Durch s. (=siehe) und vgl. (=vergleiche) wird auf andere Stichworte des Verzeichnisses verwiesen. - Die Seitenbezeichnung gibt vielfach nicht den Ort, wo das Stichwort im Text erscheint, sondern den Anfang zusammenhängender Ausführungen über das Stichwort an. Es empfiehlt sich daher, nicht nur die angegebene Seite, sondern den ganzen Abschnitt nachzulesen.

A

Adel: Entartung 270

Aktiengesellschaften: eine schwere Verfallserscheinung 256. -
Mittel zum jüdischen Eindringen 344. -
Internationalisierung der deutschen Wirtschaft durch die A. 257.

Alldeutsche Bewegung: in Österreich 102. -
Verdienst 104, 106.
- Ursache des Zusammenbruchs 110, 127. -
Fehler 133. -
Im Parlament 112. - Vgl. Schönerer

Amerika s. Vereinigte Staaten

Antisemitismus: falscher (auf religiöser Grundlage) 130

Arbeiter: Fabrikarbeiter 347. -
Arbeiterschicksal 24 f. - Arbeitslosigkeit im Vorkriegs-Wien 23. -
Wohnungselend 28. -
Leidensweg des Arbeiterkindes und seine Folgen 32. -
Weg zur Besserung 29. - Vgl. Gewerkschaften, soziale Fragen
Arbeitslosigkeit im Vorkriegs-Wien 23

Arier: Kulturbegründer 317. -
Entwicklungsbild der arischen
Kulturschöpfung 319 f. -
Eroberer 324. -
Rassenmischung 324. -
Gemeinschaftsdienst des A. 326. -
A. und Jude 329 f. - Vgl. Rasse

Außenpolitik, 1. VORKRIEGSPOLITIK: Ziellosigkeit 295. -
Vier Möglichkeiten 144. -
Wirtschaftsfriedliche Eroberung 158. -
Polenpolitik 297. -
2. NACHKRIEGSPOLITIK: Grundfrage deutscher Gegenwartspolitik 365. -
Wiedergewinnung der politischen Macht 366. -
3. BÜNDNISPOLITIK VOR DEM KRIEG: falsche 139, 297. -
Unsinn des Bündnisses mit Österreich 155, 157, 160. -
Gefahren 161. -
Schwäche des Dreibundes 160. -
Mit England gegen Rußland 154. -
4. BÜNDNISPOLITIK NACH DEM KRIEG: Bündnisfähigkeit Deutschlands 366, 367. -
Vgl. England, Frankreich, Italien, Japan, Judentum (Politik), Rußland, Vereinigte Staaten

Autorität: Verächter der A. 34. - Vgl. Staatsautorität

B

Bauernstand: Grundlage der Nation 151. -
Schwächung vor dem Krieg 255

Bayerische Volkspartei: marxistenfreundlich 402

Beamtentum des alten Reiches unvergleichlich 308. -
Jüdische Einflüsse auf das B. 352

Berlin: Ausdruck unserer Zeit 291

Berliner Tagblatt 268

Bethmann-Hollweg, Reichskanzler: Schwäche 301

Bildung: Halbbildung 267

Bismarck: Bündnis mit Österreich 160. -
Kampf gegen den Marxismus 170. -
Sozialistengesetz 189. -
Politik "Kunst des Möglichen" 230, 295. -
Verkennung der Gefahr des Kapitals 256. -
Bürgertum und B. 367

Börse: Internationales B.nkapital 233. -
B. und Judentum 345

Bolschewismus: in Deutschland 277.
- in der Kunst 283. -
Geistige Vorbereitung 287. -
Diktatur des Proletariats 357

Braunau am Inn: Hitlers Geburtsort 1. -
Johannes Palm in B. hingerichtet 2

Brest-Litowsk s. Friedensverträge

Bündnispolitik s. Außenpolitik

Bürgertum: Bürgerliche Klassenparteien 190. -
Mangel an Nationalstolz 31. -
Unzulängliche Nationalgesinnung 367. -
Soziale Sünden 47, 52. -
Kleinbürgertum und Handarbeiter 22.
- Pazifistisch 110. -
B. und Bismarck 367. -
B. und Judentum 353. - Vgl. Intelligenz

Byzantinismus der Wiener Presse 56

C

Chamberlain, Houston-Stewart, völkischer Schriftsteller 296

Chauvinismus: Vgl. Nationalerziehung

Christlich-soziale Partei im alten Österreich 58, 106, 130. -
Mangelhafte Vertretung des Deutschtums 132. -
Fehler 133. -
Vgl. Lueger

D

Dadaismus: Bolschewismus in der Kunst 283

Demokratie: germanische 99. -
jüdische 99. - Westliche D. Vorläufer des Marxismus 85. -
D. Teilziel des Judentums 347. - Vgl. Parlamentarismus

Deutsche Arbeiterpartei, Vorläufer der N.S.D.A.P. 236, 388. -
Erste Erörterungen 227. -
Ausschußsitzung 240. - Vgl. Drexler, Harrer

Deutscher Schulverein in Österreich 10

Deutsches Reich: Gründung 245

Deutsch-Französischer Krieg 1870/71: Eine Volksausgabe weckt Hitlers Liebe für Krieg und Soldatentum 4

Diktatur des Proletariats: eine jüdische Waffe 357

Doktrinarismus, deutscher 120 f.

Dreibund: innere Schwäche 160. - Vgl. Außenpolitik (Bündnispolitik)

Drexler, Anton, Ortsgruppenvorsitzender der Deutschen Arbeiterpartei 391, 401

E

Ebert, Friedrich, erster Reichspräsident 286

Eduard VII., König von England: Einkreisungspolitik 162

Ehe: Ehefragen 274. -
Ziel der E. 275. -
Mißbrauch der natürlichen E.-
Voraussetzungen 270. -
Frühheirat 274

Einjährig-Freiwilligen-Einrichtung des alten Heeres 307

Einkreisungspolitik Eduards VII. 162

Eisner, Kurt, Revolutionsführer in München 226

Elsaß-lothringische Frage vor dem Krieg 297. -
Vgl. Wetterl‚ Emanzipation der Juden 343

England: Staatskunst 158. -
Falsche Einschätzung durch uns 158. -
Deutschland mit England gegen Rußland 154. -
E. in deutscher Karikatur 159. -

Englische Propaganda im Krieg 201

Entdeutschungspolitik im alten Österreich 100 f., 118. -
E. und katholische Geistlichkeit 119, 120.

Erbfehler, der deutsche: Mangel an Nationalstolz, "Objektivität" 122

Erziehung.
1. FEHLER DER FRÜHEREN ERZIEHUNG: Mangel an Nationalerziehung 122. -
"Objektivität" 123/4. -
Devotheit 261. -
Übermäßige Betonung der geistigen Ausbildung 258, 277. -
Mangel an Verantwortungsfreudigkeit 262. -
2. ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE DES VÖLKISCHEN STAATES: Körperliche Ertüchtigung im allgemeinen 276. -
Außerschulische E. 264

Esperanto: die jüdische Universalsprache

F

Fabrikarbeiter 347 f. - Vgl. Arbeiter

Feder, Gottfried, Pg.: Bekanntschaft Hitlers mit F. 228. -
Brechung der Zinsknechtschaft 232. Vortrag F.s 237

Flottenbaupolitik, falsche 298. -
Risikogedanke 300

Flugblatt: F.-Propaganda 206

Frankfurter Zeitung 267

Frankreich: Fr.kult der Wiener Weltpresse 58

Franz Ferdinand, österreichischer Thronfolger: Feind des Deutsch- tums 13. -
Tschechisierungspolitik 101. -
Ermordung 173

Franz Joseph, österreichischer Kaiser 174

Freimaurerei: jüdisches Instrument 345. -
Vgl. Judentum (Weltherrschaftspläne)

Frick, bayer. Oberamtmann, Staatsminister, Pg. 403

Friedensverträge von Versailles und Brest-Litowsk: Entwaffnung 368

Friedrich der Große 286

Führertum: "Führer" 89

G

Geburtenbeschränkung: Mittel gegen Überbevölkerung 144

Gefühl: Triebkraft der Masse

Genie und Rasse 321

Geschichte: Erziehung durch G. 11. -
Geschichtsstudium: Zweck 129. -
Geschichtsunterricht: Ziel 12. -
Geschichtswissenschaft: Aufgabe 320

Gewerkschaften 48 f. -
Mittel zur Verteidigung sozialer Rechte 47. -
Mittel des politischen Klassenkampfes 48. -
Politisierung: im Bann der Sozialdemokraten 51. -
Jüdische Führung 352. -
Was sie im Krieg hätten sein können 370. -
Was sie sein könnten 373

Goethe und die Juden 341

Großstadt: kulturlose Menschenansiedlung 288. -
Gr. zur Zeit der Befreiungskriege 289. -
"Wahrzeichen" einst und jetzt 290. - Vgl. Berlin, München, Wien

Grund und Boden: Erwerb von neuem Gr. durch ein Volk 151.
- durch Deutschland in Europa 153

H

Habsburger: deutschfeindlich 13, 118. -
Politik seit 1866 102. -
Sünden an Italien 142. -
Bgl. Franz Ferdinand, Franz Joseph, Joseph II.

Halbbildung 267

Harrer, erster Vorsitzender der Deutschen Arbeiterpartei (siehe diese) 390, 391, 401

Heer, das alte deutsche: Wert 182, 306. -
Einjährig-Freiwilligendienst 307. -
H. und Reichstag 297. -
Kampf der Juden gegen das H. 298

Hitler:
1. ÄUSSERE LEBENSGESCHICHTE: Jugend 1. -
Eltern 2. -
Realschüler 5, 7. -
Tod des Vaters 15. -
Tod der Mutter 17. -
Wiener Lehr- und Leidenshjahre 18. -
Hilfsarbeiter 20. -
Maler 20. -
Hilfs- und Gelegenheitsarbeiter 24. -
Zeichner und Aquarellist 35. -
München 138. -
Kriegsfreiwilliger beim Regiment List 179. -
Feuertaufe 180. -
"Der alte Soldat" 181. -
Verwundet 209. -
Gasvergiftet 221. -
Revolution 221. -
Entschluß, Politiker zu werden 225. -
Beginn der politischen Tätigkeit 226. -
Bildungsoffizier 235. -
Deutsche Arbeiterpartei 244. -
2. INNERE ENTWICKLUNG: Rednertalent 3. -
Der kleine Rädelsführer 3. -
Begeisterung für den Deutsch-Französischen Krieg 4. -
Abneigung gegen Beamtenlaufbahn 6. -
Neigung zum Kunstmaler 7. -
Lieblingsfächer 8, 12. -
"Nationalist" 8. -
Fanatischer Deutschnationaler 10. -
H.s Geschichtslehrer 12. -
Revolutionär Österreichs gegenüber 13/4. -
Wagnerbegeisterung 15.
- Interesse für Baukunst 18, 19, 35. -
Weltgeschichte als Quelle
politischen Verständnisses 14. -
Leseeifer 21. -
Gewinnung einer Weltanschauung 21. -
Ablegen kleinbürgerlicher Scheuklappen 22. -
Soziale Erkenntnisse 24 f. -
Studium der sozialen Frage 35. -
Erstes Zusammentreffen mit Sozialdemokraten 40. -
Der erste Terror 42. -
Eindrücke einer sozialistischen Massendemonstration 43. -
Studium des sozialistischen Schrift- tums 53, 68. -
Bekanntschaft mit der Judenfrage 54. -
Bekanntschaft mit der christlich-sozialen Partei 58. -
Wandlung zum Antisemiten 59, 69. -
Bekanntschaft mit dem Parlamentarismus und dessen Ablehnung 81, 84. -
Stellung zum österreichischen Staat 134. -
Gegen Bündnis Deutschland-Österreich 163. -
Kriegslust 172, 177. -
Erster Gedanke an politische Betätigung 192. -
Interesse für Propaganda 193. -
Vgl. Deutsche Arbeiterpartei, Nationalsozialismus

Hohenzollern: Vgl. Friedrich d. Gr., Wilhelm II.

Humanität: falsche 279

I

Idealismus: sein Wesen 327. -
I. und Erkenntnis 328

Intelligenz: Bildungshochmut 243. -
Feigheit 288. -
Wer von ihr ist bei der N.S.D.A.P. erwünscht? 374, wer nicht 377. -
Jüdische "Intelligenzpresse" 268. - Vgl. Bürgertum

Internationalisierung der deutschen Wirtschaft durch die Aktien- gesellschaften 257

Italien: Stellung zu Österreich 142. -
Sünden der Habsburger gegen I. 143. -
Deutschfreundlich, österreichfeindlich 162

J

Japan: Europäisierung 318. -
Flottenbaupolitik 300.

Jesus 336


Joseph II., der Deutsche, österreichischer Kaiser: Nationalitätenprinzip in Österreich seit seinem Tode 77, 79.

Judentum: Gegensatz zum Arier (s. diesen) 329. -
Werdegang des J. 388 f. -
Judenfrage 54. -
"Religion"? 165. -
Der j. Staat 165, 331. -
Staat im Staat 334. -
Keine Nomaden 333. -
Christus 336. -
Jüdische Demokratie 99. -
Dialektik 66. -
Einflüsse auf die Beamten 352. -
Emanzipation 343. -
Esperanto als jüdische Universalsprache 337. -
Goethes Stellung zum J. 341. -
Kampf gegen das Heer 298. -
Das J. im Krieg 221. -
in den Kriegsgesellschaften 212. -
Jüdische Gefahr und Zusammenbruch 1918 359. -
Internationale Weltfinanz 163. -
Aktiengesellschaften 344. -
Börse 345. -
Mangel eigener Kultur 331. -
Meister der Lüge" (Schopenhauer) 253, 335. -
J. im öffentlichen Leben 61. -
Judenpresse und ihre Taktik 226, 332, 345, 354. -
"Intelligenzpresse 268. -
Weltpresse 56. -
Gute Propagandisten 332, 387. -
Prostitution und Mädchenhandel 63. -
Protokolle der Weisen von
Zion 337. -
Revolutionäre 350. -
Religionslehre, Talmud 336. -
Schauspieler 332. -
Schmarotzer 334. -
Taktik 338, 350. -
Tricks 212. -
Weltherrschaftspläne 343, 351. -
Diktatur des Proletariats 357. -
Demokratie als Teilziel 347. -
Organisation des Marxismus 350, 352. -
Zionismus 60, 356. -
Vgl. Antisemitismus
Kapital: zweierlei 228. -
Internationales Börsenk. 233, 345. -
Aktiengesellschaften 256, 344. -
Vgl. Brechung der Zinsknechtschaft

K

Katholische Kirche: Kath. Geistlichkeit in Österreich und Entdeut- schungspolitik 119, 120. -
Vgl. Los-von-Rom-Bewegung

Kirchen: Vgl. Katholische Kirchen, Religion

Kolonialpolitik s. Außenpolitik (deutsche vor dem Kriege)

Kolonisation: innere K. als Weg deutscher Vorkriegspolitik 146

Körperliche Ertüchtigung im völkischen Staat s. Erziehung

Kriegsschuld Deutschlands 156, 176

Kubismus 283

Kultur: Die ersten K.n 323. -
Drei kulturbestimmende Faktoren 322. -
Gesinnungsmäßige Voraussetzung 326. -
Judentum ohne eigene K. 331. -
Herabsinken der K.-
Höhe im Vorkriegsdeutschland 282. -

Marxismus kulturzerstörend 69

L

Legalität 104, 105

Lesen eine Kunst 36

Los-von-Rom-Bewegung 120. -
Ursachen 118. -
Unterschied gegen die Reformation 128. -
Vgl. Schönerer

Ludendorff: Denkschrift 161. -
Seine moralische Entwaffnung 252. -
Kampf gegen den Reichstag 301

Ludwig III. von Bayern: Gesuch Hitlers an L. 179

Lueger, Dr. Karl, Begründer der Christlich-sozialen Partei (s. diese).
L. und die Christlich-soziale Partei 58. -
Bürgermeister von Wien 74. - 107, 108, 133

M

Mädchenerziehung im völkischen Staat. - Vgl. Erziehung

Mädchenhandel und Judentum 63

Marx, Karl, Begründer des Marxismus 234

Marxismus: Verkennen 184. -
Kern 351. -
Kulturzerstörer 69. -
Von der westlichen Demokratie gefördert 85. -
M. und Judentum 350 f., 352. -
Presse 265, 354. -
Kampf Bismarcks gegen den M. 170. -
Der M. die Ursache der Verfallserscheinungen im Vorkriegsdeutschland 169. -
Was die Regierung 1914 hätte tun müssen 185

Masse, die breite Masse: Bedeutung für eine Volksbewegung 108, 110, 112, 117. -
M. als Trägerin revolutionären Widerstands 118. -
Gefühl als Triebkraft der M. 371. -
M. und Propaganda 196, 386. -
M. und gesprochenes Wort 116. -
Gewinnung der M. durch die N.S.D.A.P. 366 f. -
Nationalisierung der M., Aufgabe der N.S.D.A.P. 369. -
Bedeutung der Religion für die M. 293

Massenversammlung: Bedeutung 113, 115. -
Vgl. 400

Mehrheitsprizip: Kritik 95

Moltke, Generalfeldmarschall Graf von, 195

Monarchie: Wert und Bedeutung 259. -
Kulturwert 305. -
M. im Vorkriegsdeutschland 303

München 138. - Hitler in M. 138

Munitionsarbeiterstreik während des Krieges 203, 216, 217

N

Nationalerziehung: Mangel an deutscher N. 123. -
Vorbedingung zur Nationalisierung 34. -
Französische N. 31. -
Vgl. Nationalisierung, Nationalstolz

Nationalisierung: Vorbedingungen für die N. eines Volkes 34, der breiten Masse 370. -
N. Aufgabe der N.S.D.A.P. 366 f. -
Vgl. Nationalerziehung, Nationalstolz

Nationalitätenprinzip: Wirkung auf Österreich 76

Nationalsozialismus:
1. GESCHICHTE: Deutsche Arbeiterpartei (siehe diese). -
Erste Entwicklungszeit 363, 388. -
Erste Versammlung 390, zweite Versammlung 393. -
Erste Massenversammlung 400. -
2. GRUNDSÄTZE UND ORGANISATION: Antiparlamentarisch 378. -
Teilnahme am Parlament nur taktisch 379. -
Innerer Aufbau 382. -
Aufgabe 369, 380. -
Nationalisierung der Massen 366 f. -
daraus sich ergebender Taktik 369 f. -
Erziehung zum Kampf 385, 386. -
Unduldsamer Fanatismus 384. -
Name 399. -
Warum nicht "völkisch"? 397. -
Organisation (s. diese) 380. -
Autorität der Zentrale 382. -
Führerverantwortlichkeit 378. -
Heranbildung der Führer 383. -
Achtung vor der Persönlichkeit 387. -
Programm 404. -
An wen wendet sich die Partei in erster Linie? 364, 371. -
Wer von der Intelligenz ist erwünscht? 374, wer nicht 377. -
Religiöse Neutralität 379. -
Staatsform 380. - Ziel des N. 234, 366, 380. -
3. MÄNNER DER BEWEGUNG: Drexler 391, 401. -
Feder 228, 232, 237. -
Frick 403. -
Harrer 390, 391, 401. -
Pöhner 403. -
Vgl. Deutsche Arbeiterpartei, Organisation, Völkischer Staat

Nationalstolz: Gründe des Mangels an N. 31. -
Vgl. Objektivität. -
Vorbedingungen: Kenntnisse 31. -
Schaffung gesunder sozialer Verhältnisse 34. -
Erziehung zum N. 31. -
Vgl. Nationalisierung, Nationalerziehung

O

Objektivität, deutsche: Mangel an Nationalbewußtsein 120, 124. -
Falsche O. in der Kriegspropaganda 200

Öffentlich Meinung 92. -
Ö.M. und Presse 93. -
Ö.M. und Judentum 345

Österreich, das alte: Wesen des ö. Staates 134. -
Gehört ins Deutsche Reich 1. -
Verbundenheit mit der deutschen Geschichte 11. -
Deutsch im Kern 73, 75. -
Nationalstaat 9. -
Wirkung des Nationalitätenprinzips 76. -
Irrtümliche Beurteilung durch Deutschland 139. -
Wesen der 48er Revolution 80. -
Zentrifugale Kräfte 76. -
Zentralisierung notwendig 77. -
Innere Auflösung 100. -
Die Revolution, eine Rebellion der Deutschen gegen die Tschechisierungspolitik 103. -
Entdeutschung unter dem Schutze des Bündnisses mit Deutschland 141. -
Ö. Sozialdemokraten deutschtumsfeindlich 82. -
Katholische Geistlichkeit und Entdeutschungspolitik 119, 120. -

Die deutsche Ostmark im Kampf 9. -
Sprachenkampf 10. -
Deutscher Schulverein 10. -
Politisches Denken im alten Ö. 73 f. -
Stellung zu Deutschland 140. -
Unzuverlässigkeit im Krieg 177. -
Stellung zu Italien 142. -
Parlament 80. -
Parlamentarismus 91. -
Ultimatum an Serbien 174. -
s. auch Alldeutsche Bewegung, Christlich-soziale Partei, Habsburger, Los-von-Rom-Bewegung, Lueger, Politik (Deutschlands falsche Bündnisp.), Schönerer, Wien

Organisation: Wesen 326. -
O. der N.S.D.A.P. 380. -
Vgl. Propaganda

Oxenstierna Axel, schwedischer Kanzler 296

P

Palm, Johannes, Herausgeber der Schrift "Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung", dafür auf Befehl Napoleons in Braunau
erschossen 2

Parlamentarismus: P. und Marxismus 85. -
Wegbereiter des Marxismus 85. -
Teilziel des Judentums 347. -
Mängel: Mangel der Verantwortung 85, 262. -
Ausschaltung von Köpfen 85. -
Mehrheitsprinzip 95. -
Abhängigkeit der Regierung vom Parlament 95. -
Erste Erfahrungen Hitlers 81, 83. -
P. in Österreich 80, 91. -
"Parlamentarier" 57, 84. -
Vgl. Demokratie, Mehrheitsprinzip, Öffentliche Meinung, Reichstag

Partei: Vgl. Marxismus, Nationalismus, Sozialdemokratie, Zentrum

Pazifistisch-humane Idee 315

Persönlichkeit: Achtung des Nationalsozialismus vor der P. 387

Pöhner, Pg., Polizeipräsident von München nach der Revolution 403

Polenpolitik 297

Politik: Kunst des Möglichen 230, 295. -
Elsaß-Lothringische Frage vor dem Krieg 297. -
Mißbrauch der Religion zur P. 125, 127. -
durch das Zentrum 294. - s. Außenpolitik

Politiker: Aufgabe 229. -
"Politiker" 72

Politische Betätigung in der Öffentlichkeit nicht vor dem 30. Lebensjahr

Presse: Staat und Presse 264. -
Pressefreiheit 264. -
P. als Mittel der Volkserziehung 264. -
P. und öffentliche Mei nung 93. -
Drei Zeitungslesergruppen 262. -
Versagen der P. vor dem Kriege 264. -
Versagen im Kriege 205. -
Künstliche Dämpfung der Kriegsbegeisterung 183. -
P. und Judentum 266, 332, 345. -
Marxistische P. 265. -
Sozialdemokratische P. 43. - Von Juden geleitet 65. -
Wiener "Weltpresse" 56. -
Byzantinismus 57. -
Frankreichkult. 58. -
Berliner Tagenblatt 268. -
Frankfurter Zeitung 267. -
Vorwärts 248

Preußen: Beispiel ideeller Staatenbildung 167
Preußenhetze während des Krieges. -
Jüdisches Ablenkungsmanöver 212. - P., der feindlichen Flugblattpropaganda 207. -
Lostrennung "Bayerns" von "Preußen" 238

Programmatiker: Aufgabe 229. - Verhältnis zum Politiker 229

Proletariat: Anwachsen des P. eine Verfallserscheinung 255, 288. -
Diktatur des P. eine jüdische Waffe 357

Propaganda 194 f. -
Aufgabe 197. -
Zweck 194. -
Psychologische Bedingungen 198. -
Wert 302. -
Kunst der P. 197. -
Konzentration auf einen Gegner 128. 273. -
P. nur für die Masse 196. -
Einstellung auf die Masse 376. -
Kriegspropaganda 193, 198.;
feindliche 193, 199, 203;
deutsche 194, 198, 199. -
Flugblätter 206. -
Jüdische P. 332, 387. -
P. der N.S.D.A.P. s. Nationalsozialismus. -
Vgl. Flugblatt, Massenversammlung, Wort

Prostitution und Judentum 63. -
Vorbedingung der Beseitigung 275. -
Seelische Pr. des Volkes 282

Protestantismus und Verteidigung deutscher Belange 123

Protokolle der Weisen von Zion 337

R

Rasse: Wert 272. -
Volk und R. 311. -
Naturtrieb zur R.nreinheit 312. -
Folgen rassischer Verschmelzung 313, 314, 316, 324. -
Verfallserscheinungen der Vorkriegszeit rassisch bedingt 360. -
Tiefste Ursache des deutschen Zusammenbruchs rassischer Art 310. -
Rasse als Aufgabe künftiger Kultur- und Weltgeschichte 320. -
R. und Boden 316. -
R. und Genie 321. -
Folgen rassischer Verschiedenheit im Nationalitätenstaat 78. -
s. auch Arier

Rassenstreit: Wesen der 48er Revolution in Österreich

Rede s. Wort, gesprochenes

Reichstag: vor dem Krieg 296. -
Kampf des R. gegen Wilhelm II. 57. -
Kampf Ludendorffs gegen den R. 301

Religion: Bedeutung für die Masse 293. -
Politischer Mißbrauch mit der R. 125, 127. -
durch das Zentrum 294. -
Religion und Nationalsozialismus 379. -
Religiöse Verhältnisse vor dem Kriege 292. -
Judentum keine R. 165, 334. -
Jüdische R.s- lehre Talmud 336

Repington, englischer Ausspruch 251

Republikschutzgesetz 286

Revolution, die deutsche 1918 204. -
Munitionsarbeiterstreik 203, 216, 217. -
Ursachen: Versagen der Presse 203. -
Feindliche Flugblätter 206. -
Jammerbriefe aus der Heimat 208. -
Rühmen der Feigheit 210. -
Drückebergerei 211. -
Zunahme der Zersetzungserscheinungen 218. -
Minderwertigkeit des Nachschubs 219. -
Lage nach der R. 364

Revolutionen: Sinn und Zweck 286

Risikogedanke s. Flottenbaupolitik

Rußland: Zusammenbruch im Krieg 214. -
Beispiel jüdischer Herrschaft 358. -
Sozialdemokratische Hetze gegen R. 176. -
Mit England gegen R. 154. -
Deutscher Bodenerwerb in Europa nur auf Kosten R.s möglich 154

S

S.A. s. Nationalsozialismus

Schlageter, Leo, Deutscher Freiheitsheld durch einen Regierungsvertreter an Frankreich verraten 2

Schönerer, Georg von, Begründer der Alldeutschen Los-von-Rom- Bewegung in Österreich 107 f., 120

Schopenhauer, deutscher Philosoph, über die Juden 335 (253)

Schulbildung s. Erziehung

Schule s. Erziehung

Schutzparagraph gegen Syphilis 281

Schutz- und Trutzbund gegen die Juden s. Antisemitismus

Sechsundsechziger Krieg; Habsburger Politik danach 102

Skagerrak, Seeschlacht am 300

Sozialdemokratie: Wesen ihrer Lehre 53. -
Ursachen des Erfolgs 44. -
Werbekraft 376. -
Juden ihre Führer 64. -
Presse 43, von Juden geleitet 65. -
Taktik: Terror 45, 46. - In Österreich deutschtumfeindlich 82. -
Hetze gegen Rußland 176. -
Bismarcks Kampf gegen die S. 170. -
Sozialistengesetze 189. -
s. Marxismus

Soziale Fragen: Unsicherheit des Verdienstes und seine Folgen 25. -
Soziale Hebung der Massen Vorbedingung für ihre nationale Erziehung 370. -
Soziale Gerechtigkeit: Lügenhafte Auffassung von "Volksgemeinschaft" 374. -
Richtige soziale Tätigkeit 30

Sozialistengesetzgebung 189. -
Vgl. Bismarck

Sport: Vgl. Erziehung

Staat: Menschenrecht bricht Staatsrecht 105. -
Zweck des St. 164. -
Staatsbildende und staatserhaltende Kräfte 166, 167. -
Staatsbürgerrechte: St. und Wirtschaft 164. -
St. und Presse 264. -
Jüdischer Staat 165. -
Vgl. Völkischer Staat

Staatsautorität nicht Selbstzweck 104, 309. -
Vgl. Staat, Autorität

"Staatsmann" 87

Stadt im Mittelalter 290. -
s. Großstadt; s. Gewerkschaften, Völkischer Staat

Sterilisation s. Unfruchtbarmachung

Sterneckerbräu, Leiberzimmer: Gründung der Deutschen Arbeiterpartei 237

Stinnes, Großindustrieller 257

Syphilis 269. - Schutzparagraph 281

T

Talmud, jüdische Religionslehre 336

Theater: Verfall 284

Tirpitz: Kritik an T. 301

Tuberkulose 269

U

Ultimatum, das österreichische an Serbien 174

Unfruchtbarmachung (Sterilisation) Unheilbarer 279

V

Verantwortungsgefühl: soziales 29. -
Mangel an V. im Parlamentarismus 85, 262

Vereinigte Staaten von Amerika, U.S.A.: Wilson 315

Verfallserscheinungen im Vorkriegsdeutschland 169, 254. -
Ursachen: Marxismus 169. -
Letzte Ursache 360. -
Scheinblüte 360. -
Die Niederlage eine V. 250. -
Wirtschaftliche V. 255. -
Herrschaft des Geldes 256. -
Halbheit in allen Dingen 258, 280, 297. -
Erziehungsfehler 258 (vgl. Erziehung). -
Kriecherei 258. -
Herabsinken der allgemeinen Kulturhöhe 282. -
Schmähung großer Vergangenheit 285. -
Feigheit 287

Versailles s. Friedensvertrag

Versammlungen s. Massenversammlungen

"Verwirtschaftung" des deutschen Volkes 257

Volk und Rasse 311

Völkisch: Der Begriff v. zu wenig faßbar 297. -
Deutsch-völkische Wanderscholaren 395

Völkischer Staat: Germanischer Staat deutscher Nation 362. -
Vgl. auch Staat

Völkische Weltanschauung vgl. auch Nationalsozialismus

Volksgemeinschaft: Lügenhafte Auffassung von V. 374

Volksgesundheit 278. -
Unfruchtbarmachung Unheilbarer 279. -
Schutzparagraph gegen Syphilis 281

Volksversammlung s. Massenversammlung

"Volksvertreter" 96, 113

Vorkriegs-Deutschland: Scheinblüte 360. -
Schwächung des Bauernstandes 255. -
Religiöse Zustände 292. -
Deutsche Vorzüge 302 f. -
Unvergleichliches Beamtentum 308. -
Vgl. Verfallserscheinungen, Zusammenbruch

Vorwärts, führende sozialdemokratische Zeitung: das Zentralorgan aller Landesverräter 248

W

Wagner, Richard: Komponist: Hitlers Begeisterung für W. 15

Weltanschauung: Mangel einer allgemein anerkannten W. 292. -
W. im Angriff 189. -
W. und Gewalt 186 f. -
Vgl. Nationalsozialismus

Weltfinanz, internationale jüdische: Ziel 163, s. Börse, Judentum

Weltherrschaftspläne des Judentums 343, 351. -
Vgl. Judentum

Weltkrieg 172 f. -
Sinn für Deutschland 178. -
Das deutsche Heer 182. -
Propaganda 193, deutsche 194, 198, 199,
feindliche 193, 199, 203,
englische 201,
Greuelpr. 201,
Flugblätter 206. -
Österreichisches Ultimatum an Serbien 174. -
Skagerrak 300. -
Rußlands Zusammenbruch 214. -
Munitionsarbeiterstreik
203, 216, 217. -
Zersetzung des Heeres 218. -
Vgl. Kriegsschuld, Preußenhetze, Revolution, Verfallserscheinungen im Vorkriegs-Deutschland, Zusammenbruch

Wetterl‚, lothringischer Deutschenhetzer 297

Wien: Mittelpunkt Österreichs 74. -
Bürgermeister Lueger 74. -
Soziale Gegensätze 22. -
Arbeitslosigkeit 23. -
Wohnungselend 28. -
W. und München 138. -
Kaiserinsignien 11. -

Wiener Weltpresse: Byzantinismus 56. -
Frankreichkult 58

Wilhelm II., Deutscher Kaiser: Kampf des Reichstags gegen ihn 57. -
Fördert die Herrschaft des Geldes 256

Wilson, Präsident der Vereinigten Staaten 315

Wirtschaft: Verhältnis zum Staat 164. -
Keine staatsbildende und staatserhaltende Kraft 167. -
Aktiengesellschaften eine Verfallserscheinung 256. -
Internationalisierung der deutschen W. 257. -
"Verwirtschaftung" des deutschen Volkes 257

"Wirtschaftsfriedliche Eroberung" als Grundsatz deutscher Vorkriegspolitik 158

Wissenserwerb eine Kunst 36

Wohnungselend in Wien 28

Wort, das gesprochene: Wirkung 116

Z

Zeitung s. Presse. -

Zeitungsleser, drei Gruppen 262

Zentrum: Hinneigung zu Österreich aus religiösen Gründen 176. - V
erbindung von Religion und Politik 294. -
Landesverräter im Z. 297

Zinsknechtschaft: Brechung der Z. 232, 233. -
Vgl. Feder Zionismus 60, 356. -
Protokolle der Weisen von Zion 337

Zusammenbruch, der deutsche, 1918: Ursachen 245. -
Tiefste Ursachen: rassisch 310. -
Jüdische Gefahr 359. -
Nicht: der Ver-ust des Krieges 247. -
Die Schuldigen 249. -
Ziellosigkeit der deutsche Politik 295. -
Psychologische Fehler der Regierung 304. -
Vgl. Verfallserscheinungen






















































































































































































































































































































































































































































































Erster Band

Eine Abrechnung

Kapitel

Im Elternhaus

Als glückliche Bestimmung gilt es mir heute, daß das Schicksal mir zum Geburtsort gerade Braunau am Inn zuwies. Liegt doch dieses Städtchen an der Grenze jener zwei deutschen Staaten, deren Wiedervereinigung mindestens uns Jüngeren als eine mit allen Mitteln durchzuführende Lebensaufgabe erscheint!

Deutschösterreich muß wieder zurück zum großen deutschen Mutterlande, und zwar nicht aus Gründen irgendwelcher wirtschaftlichen Erwägungen heraus. Nein, nein: Auch wenn diese Vereinigung, wirtschaftlich gedacht, gleichgültig, ja selbst wenn sie schädlich wäre, sie müßte dennoch stattfinden. Gleiches Blut gehört in ein gemeinsames Reich. Das deutsche Volk besitzt solange kein moralisches Recht zu kolonialpolitischer Tätigkeit, solange es nicht einmal seine eigenen Söhne in einem gemeinsamen Staat zu fassen vermag. Erst wenn des Reiches Grenze auch den letzten Deutschen umschließt, ohne mehr die Sicherheit seiner Ernährung bieten zu können, ersteht aus der Not des eigenen Volkes das moralische Recht zur Erwerbung fremden Grund und Bodens. Der Pflug ist dann das Schwert, und aus den Tränen des Krieges erwächst für die Nachwelt das tägliche Brot. So scheint mir dieses kleine Grenzstädtchen das Symbol einer großen Aufgabe zu sein. Allein auch noch in einer anderen Hinsicht ragt es mahnend in unsere heutige Zeit. Vor mehr als hundert Jahren hatte dieses unscheinbare Nest, als Schauplatz eines die ganze deutsche Nation ergreifenden tragischen Unglücks, den Vorzug, für immer in den Annalen wenigstens der deutschen Geschichte verewigt zu werden. In der Zeit der tiefsten

Im Elternhaus

Erniedrigung unseres Vaterlandes fiel dort für sein auch im Unglück heißgeliebtes Deutschland der Nürnberger Johannes Palm, bürgerlicher Buchhändler, verstockter "Nationalist" und Franzosenfeind. Hartnäckig hatte er sich geweigert, seine Mit-, besser Hauptschuldigen anzugeben. Also wie Leo Schlageter. Er wurde allerdings auch, genau wie dieser, durch einen Regierungsvertreter an Frankreich denunziert. Ein Augsburger Polizeidirektor erwarb sich diesen traurigen Ruhm und gab so das Vorbild neudeutscher Behörden im Reiche des Herrn Severing.

In diesem von den Strahlen deutschen Märtyrertums vergoldeten Innstädtchen, bayerisch dem Blute, österreichisch dem Staate nach, wohnten am Ende der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts meine Eltern;
der Vater als pflichtgetreuer Staatsbeamter, die Mutter im Haushalt aufgehend und vor allem uns Kindern in ewig gleicher liebevoller Sorge zugetan. Nur wenig haftet aus dieser Zeit noch in meiner Erinnerung, denn schon nach wenigen Jahren mußte der Vater das liebgewonnene Grenzstädtchen wieder verlassen, um innabwärts zu gehen und in Passau eine neue Stelle zu beziehen; also in Deutschland selber. Allein das Los eines österreichischen Zollbeamten hieß damals häufig "wandern". Schon kurze Zeit später kam der Vater nach Linz und ging endlich dort auch in Pension. Freilich "Ruhe" sollte dies für den alten Herrn nicht bedeuten. Als Sohn eines armen, kleinen Häuslers hatte es ihn schon einst nicht zu Hause gelitten. Mit noch nicht einmal dreizehn Jahren schnürte der damalige kleine Junge sein Ränzlein und lief aus der Heimat, dem Waldviertel, fort. Trotz des Abratens "erfahrener" Dorfinsassen war er nach Wien gewandert, um dort ein Handwerk zu lernen. Das war in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ein bitterer Entschluß, sich mit drei Gulden Wegzehrung so auf die Straße zu machen ins Ungewisse hinein. Als der Dreizehnjährige aber siebzehn alt geworden war, hatte er seine Gesellenprüfung abgelegt, jedoch nicht die Zufriedenheit gewonnen. Eher das Gegenteil. Die lange Zeit der damaligen Not, des ewigen Elends und Jammers

3 Der kleine Rädelsführer

festigte den Entschluß, das Handwerk nun doch wieder aufzugeben, um etwas "Höheres" zu werden. Wenn einst dem armen Jungen im Dorfe der Herr Pfarrer als Inbegriff aller menschlich erreichbaren Höhe erschien, so nun in der den Gesichtskreis mächtig erweiternden Großstadt die Würde eines Staatsbeamten. Mit der ganzen Zähigkeit eines durch Not und Harm schon in halber Kindheit "alt" Gewordenen verbohrte sich der Siebzehnjährige in seinen neuen Entschluß - und wurde Beamter. Nach fast dreiundzwanzig Jahren, glaube ich, war das Ziel erreicht. Nun schien auch die Voraussetzung zu einem Gelübde erfüllt, das sich der arme Junge einst gelobt hatte, nämlich nicht eher in das väterliche Dorf zurückzukehren, als bis er etwas geworden wäre.

Jetzt war das Ziel erreicht, allein aus dem Dorfe konnte sich niemand mehr des einstigen kleinen Knaben erinnern, und ihm selber war das Dorf fremd geworden. Da er endlich als Sechsundfünfzigjähriger in den Ruhestand ging, hätte er doch diese Ruhe keinen Tag als "Nichtstuer" zu ertragen vermocht. Er kaufte in der Nähe des oberösterreichischen Marktfleckens Lambach ein Gut, bewirtschaftete es und kehrte so im Kreislauf eines langen, arbeitsreichen Lebens wieder zum Ursprung seiner Väter zurück.

In dieser Zeit bildeten sich mir wohl die ersten Ideale. Das viele Herumtollen im Freien, der weite Weg zur Schule, sowie ein besonders die Mutter manchmal mit bitterer Sorge erfüllender Umgang mit äußerst robusten Jungen, ließ mich zu allem anderen eher werden als zu einem Stubenhocker. Wenn ich mir also auch damals kaum ernstliche Gedanken über meinen einstigen Lebensberuf machte, so lag doch von vornherein meine Sympathie auf keinen Fall in der Linie des Lebenslaufes meines Vaters. Ich glaube, daß schon damals mein rednerisches Talent sich in Form mehr oder minder eindringlicher Auseinandersetzungen mit meinen Kameraden schulte. Ich war ein kleiner Rädelsführer geworden, der in der Schule leicht und damals auch sehr gut lernte, sonst aber ziemlich schwierig zu behandeln war. Da ich in meiner freien Zeit im Chorherrenstift


Kriegsbegeisterung

zu Lambach Gesangsunterricht erhielt, hatte ich beste Gelegenheit, mich oft und oft am feierlichen Prunke der äußerst glanzvollen kirchlichen Feste zu berauschen. Was war natürlicher, als daß, genau so wie einst dem Vater der kleine Herr Dorfpfarrer nun mir der Herr Abt als höchst erstrebenswertes Ideal erschien. Wenigstens zeitweise war dies der Fall Nachdem aber der Herr Vater bei seinem streitsüchtigen Jungen die rednerischen Talente aus begreiflichen Gründen nicht so zu schätzen vermochte, um aus ihnen etwas günstige Schlüsse für die Zukunft seines Sprößlings zu ziehen, konnte er natürlich auch ein Verständnis für solche Jugendgedanken nicht gewinnen. Besorgt beobachtete er wohl diesen Zwiespalt der Natur.

Tatsächlich verlor sich denn auch die zeitweilige Sehnsucht nach diesem Berufe sehr bald, um nun meinem Temperamente besser entsprechenden Hoffnungen Platz zu machen. Beim Durchstöbern der väterlichen Bibliothek war ich über verschiedene Bücher militärischen Inhalts gekommen, darunter eine Volksausgabe des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Es waren zwei Bände einer illustrierten Zeitschrift aus diesen Jahren, die nun meine Lieblingslektüre wurden. Nicht lange dauerte es, und der große Heldenkampf war mir zum größten inneren Erlebnis geworden. Von nun an schwärmte ich mehr und mehr für alles, was irgendwie mit Krieg oder doch mit Soldatentum zusammenhing.

Aber auch in anderer Hinsicht sollte dies von Bedeutung für mich werden. Zum ersten Male wurde mir, wenn auch in noch so unklarer Vorstellung, die Frage aufgedrängt, ob und welch ein Unterschied denn zwischen den diese Schlachten schlagenden Deutschen und den anderen sei? Warum hat denn nicht auch Österreich mitgekämpft in diesem Kriege, warum nicht der Vater und nicht all die anderen auch?

Sind wir denn nicht auch dasselbe wie eben alle anderen Deutschen?

Gehören wir denn nicht alle zusammen? Dieses Problem begann zum ersten Male in meinem kleinen Gehirn zu

5 Berufs-"Wahl"

wühlen. Mit innerem Neide mußte ich auf vorsichtige Fragen die Antwort vernehmen, daß nicht jeder Deutsche das Glück besitze, dem Reich Bismarcks anzugehören. Ich konnte dies nicht begreifen.

*

Ich sollte studieren.

Aus meinem ganzen Wesen und noch mehr aus meinem Temperament glaubte der Vater den Schluß ziehen zu können, daß das humanistische Gymnasium einen Widerspruch zu meiner Veranlagung darstellen würde. Besser schien ihm eine Realschule zu entsprechen. Besonders wurde er in dieser Meinung noch bestärkt durch eine ersichtliche Fähigkeit zum Zeichnen; ein Gegenstand, der in den österreichischen Gymnasien seiner Überzeugung nach vernachlässigt wurde. Vielleicht war aber auch seine eigene schwere Lebensarbeit noch mitbestimmend, die ihn das humanistische Studium, als in seinen Augen unpraktisch, weniger schätzen ließ. Grundsätzlich war er aber der Willensmeinung, daß, so wie er, natürlich auch sein Sohn Staatsbeamter werden würde, ja müßte. Seine bittere Jugend ließ ihm ganz natürlich das später Erreichte um so größer erscheinen, als dieses doch nur ausschließliches Ergebnis seines eisernen Fleißes und eigener Tatkraft war. Es war der Stolz des Selbstgewordenen, der ihn bewog, auch seinen Sohn in die gleiche, wenn möglich natürlich höhere Lebensstellung bringen zu wollen, um so mehr, als er doch durch den Fleiß des eigenen Lebens seinem Kinde das Werden um so viel zu erleichtern vermochte.

Der Gedanke einer Ablehnung dessen, was ihm einst zum Inhalt eines ganzen Lebens wurde, erschien ihm doch als unfaßbar. So war der Entschluß des Vaters einfach, bestimmt und klar, in seinen eigenen Augen selbstverständlich. Endlich wäre es seiner in dem bitteren Existenzkampfe eines ganzen Lebens herrisch gewordenen Natur aber auch ganz unerträglich vorgekommen, in solchen Dingen etwa die letzte Entscheidung dem in seinen Augen unerfahrenen und damit eben noch nicht verantwortlichen Jungen selber zu

Niemals Staatsbeamter

überlassen. Es würde dies auch als schlecht und verwerfliche Schwäche in der Ausübung der ihm zukommenden väterlichen Autorität und Verantwortung für das spätere Leben seines Kindes unmöglich zu seiner sonstigen Auffassung von Pflichterfüllung gepaßt haben.

Und dennoch sollte es anders kommen.

Zum ersten Male in meinem Leben wurde ich, als damals noch kaum Elfjähriger, in Opposition gedrängt. So hart und entschlossen auch der Vater sein mochte in der Durchsetzung einmal ins Auge gefaßter Pläne und Absichten, so verbohrt und widerspenstig war aber auch sein Junge in der Ablehnung eines ihm nicht oder nur wenig zusagenden Gedankens.

Ich wollte nicht Beamter werden.

Weder Zureden noch "ernste" Vorstellungen vermochten an diesem Widerstande etwas zu ändern. Ich wollte nicht Beamter werden, nein und nochmals nein. Alle Versuche, mir durch Schilderungen aus des Vaters eigenem Leben Liebe oder Lust zu diesem Berufe erwecken zu wollen, schlugen in das Gegenteil um. Mir wurde gähnend übel bei dem Gedanken, als unfreier Mann einst in einem Bureau sitzen zu dürfen; nicht Herr sein zu können der eigenen Zeit, sondern in auszufüllende Formulare den Inhalt eines ganzen Leben zwängen zu müssen.

Welche Gedanken konnte dies auch erwecken bei einem Jungen, der wirklich alles andere war, aber nur nicht "brav" im landläufigen Sinne! Das lächerliche leichte Lernen in der Schule gab mir so viel freie Zeit, daß mich mehr die Sonne als das Zimmer sah. Wenn mir heute durch meine politischen Gegner in liebevoller Aufmerksamkeit mein Leben durchgeprüft wird bis in die Zeit meiner damaligen Jugend, um endlich mit Erleichterung feststellen zu können, welch unerträgliche Streiche dieser "Hitler" schon in seiner Jugend verübt hatte, so danke ich dem Himmel, daß er mir so auch jetzt noch etwas abgibt aus den Erinnerungen dieser glückseligen Zeit. Wiese und Wald waren damals der Fechtboden, auf dem die immer vorhandenen "Gegensätze" zur Austragung kamen.

Sondern Kunstmaler

Auch der nun erfolgende Besuch der Realschule konnte dem wenig Einhalt tun.

Freilich mußte nun aber auch ein anderer Gegensatz ausgefochten werden.

Solange der Absicht des Vaters, mich Staatsbeamter werden zu lassen, nur meine prinzipielle Abneigung zum Beamtenberuf an sich gegenüber stand, war der Konflikt leicht erträglich. Ich konnte solange auch mit meinen inneren Anschauungen etwas zurückhalten, brauchte ja nicht immer gleich zu widersprechen. Es genügte mein eigener fester Entschluß, später einmal nicht Beamter zu werden, um mich innerlich vollständig zu beruhigen. Diesen Entschluß besaß ich aber unabänderlich. Schwerer wurde die Frage, wenn dem Plane des Vaters ein eigener gegenübertrat. Schon mit zwölf Jahren traf dies ein. Wie es nun kam, weiß ich heute selber nicht, aber eines Tages war mir klar, daß ich Maler werden würde, Kunstmaler. Mein Talent zum Zeichnen stand allerdings fest, war es doch sogar mit ein Grund für den Vater, mich auf die Realschule zu schicken, allein nie und niemals hätte dieser daran gedacht, mich etwa beruflich in einer solchen Richtung ausbilden zu lassen. Im Gegenteil. Als ich zum ersten Male, nach erneuter Ablehnung des väterlichen Lieblingsgedankens, die Frage gestellt bekam, was ich denn nun eigentlich selber werden wollte und ziemlich unvermittelt mit meinem unterdessen fest gefaßten Entschluß herausplatzte, war der Vater zunächst sprachlos.

"Maler? Kunstmaler?"

Er zweifelte an meiner Vernunft, glaubte vielleicht auch nicht recht gehört oder verstanden zu haben. Nachdem er allerdings darüber aufgeklärt war und besonders die Ernsthaftigkeit meiner Absicht fühlte, warf er sich denn auch mit der ganzen Entschlossenheit seines Wesens dagegen. Seine Entscheidung war hier nur sehr einfach, wobei irgendein Abwägen meiner etwa wirklich vorhandenen Fähigkeiten gar nicht in Frage kommen konnte.

"Kunstmaler, nein, solange ich lebe, niemals." Da nun aber sein Sohn eben mit verschiedenen sonstigen Eigenschaften

Der junge Nationalist

wohl auch die einer ähnlichen Starrheit geerbt haben mochte, so kam auch eine ähnliche Antwort zurück. Nur natürlich umgekehrt den Sinne nach.

Auf beiden Seiten blieb es dabei bestehen. Der Vater verließ nicht sein "Niemals" und ich verstärkte mein "Trotzdem".

Freilich hatte dies nun nicht sehr erfreuliche Folgen. Der alte Herr ward verbittert und, so sehr ich ihn auch liebt, ich auch. Der Vater verbat sich jede Hoffnung, daß ich jemals zum Maler ausgebildet werden würde. Ich ging einen Schritt weiter und erklärte, daß ich dann überhaupt nicht mehr lernen wollte. Da ich nun natürlich mit solchen "Erklärungen" doch den Kürzeren zog, insoferne der alte Herr jetzt seine Autorität rücksichtslos durchzusetzen sich anschickte, schwieg ich künftig, setzte meine Drohung aber in die Wirklichkeit um. Ich glaubte, daß, wenn der Vater erst den mangelnden Fortschritt in der Realschule sähe, er gut oder übel eben doch mich meinem erträumten Glück würde zugehen lassen.

Ich weiß nicht, ob diese Rechnung gestimmt hätte. Sicher war zunächst nur mein ersichtlicher Mißerfolg in der Schule. Was mich freute, lernte ich, vor allem auch alles, was ich meiner Meinung nach später als Maler brauchen würde. Was mir in dieser Hinsicht bedeutungslos erschien, oder mich auch sonst nicht so anzog, sabotierte ich vollkommen. Meine Zeugnisse dieser Zeit stellten, je nach dem Gegenstande und seiner Einschätzung, immer Extreme dar. Neben "lobenswert" und "vorzüglich" "genügend" oder auch "nicht genügend". Am weitaus besten waren meine Leistungen in Geographie und mehr noch in Weltgeschichte. Die beiden Lieblingsfächer, in denen ich der Klasse vorschoß. Wenn ich nun nach so viel Jahren mir das Ergebnis dieser Zeit prüfend vor Augen halte, so sehe ich zwei hervorstechende Tatsachen als besonders bedeutungsvoll an:

Erstens: ich wurde Nationalist.

Zweitens: ich lernte Geschichte ihrem Sinne nach verstehen und begreifen.

Die deutsche Ostmark

Das alte Österreich war ein "Nationalitätenstaat".

Der Angehörige des Deutschen Reiches konnte im Grunde genommen, wenigstens damals, gar nicht erfassen, welche Bedeutung dies Tatsache für das alltägliche Leben des einzelnen in einem solchen Staate besitzt. Man hatte sich nach dem wundervollen Siegeszuge der Heldenheere im Deutsch-Französischen Kriege allmählich immer mehr dem Deutschtum des Auslandes entfremdet, zum Teil dieses auch gar nicht mehr zu würdigen vermocht oder wohl auch nicht mehr gekonnt. Man verwechselte besonders in bezug auf den Deutschösterreicher nur zu leicht die verkommene Dynastie mit dem im Kerne urgesunden Volke.

Man begriff nicht, daß, wäre nicht der Deutsche in Österreich wirklich noch von bestem Blute, er niemand die Kraft hätte besitzen können, einem 52-Millionen-Staate so sehr seinen Stempel aufzuprägen, daß ja gerade in Deutschland sogar die irrige Meinung entstehen konnte, Österreich wäre ein deutscher Staat. Ein Unsinn von schwersten Folgen, aber ein doch glänzendes Zeugnis für die zehn Millionen Deutschen der Ostmark. Von dem ewigen unerbittlichen Kampfe um die deutsche Sprache, um deutsche Schule und deutsches Wesen hatten nur ganz wenige Deutsche aus dem Reiche eine Ahnung. Erst heut, da diese traurige Not vielen Millionen unseres Volkes aus dem Reiche selber aufgezwungen ist, die unter fremder Herrschaft vom gemeinsamen Vaterlande träumen und, sich sehnend nach ihm, wenigstens das heilige Anspruchsrecht der Muttersprache zu erhalten versuchen, versteht man in größerem Kreise, was es heißt, für sein Volkstum kämpfen zu müssen. Nun vermag auch vielleicht der eine oder andere die Größe des Deutschtums aus der alten Ostmark des Reiches zu messen, das, nur auf sich selbst gestellt, Jahrhunderte lang das Reich erst nach Osten beschirmte, um endlich in zermürbendem Kleinkrieg die deutsche Sprachgrenze zu halten, in einer Zeit, da das Reich sich wohl für Kolonien interessierte, aber nicht für das eigene Fleisch und Blut vor seinen Türen.

Wie überall und immer, in jeglichem Kampf, gab es

Der Kampf ums Deutschtum

auch im Sprachenkampf des alten Österreich drei Schichten: die Kämpfer, die Lauen und die Verräter.

Schon in der Schule begann diese Siebung einzutreten. Denn es ist das Bemerkenswerte des Sprachenkampfes wohl überhaupt, daß seine Wellen vielleicht am schwersten gerade die Schule, als Pflanzstätte der kommenden Generation, umspülen. Um das Kind wird dieser Kampf geführt und an das Kind richtet sich der erste Appell dieses Streites:

"Deutscher Knabe, vergiß nicht, daß du ein Deutscher bist", und "Mädchen, gedenke, daß du eine deutsche Mutter werden sollst".

Wer der Jugend Seele kennt, der wird verstehen können, daß gerade sie am freudigsten die Ohren für einen solchen Kampfruf öffnet. In hunderterlei Formen pflegt sie diesen Kampf dann zu führen, auf ihre Art und mit ihren Waffen. Sie lehnt es ab, undeutsche Lieder zu singen, schwärmt um so mehr für deutsche Heldengröße, je mehr man versucht, sie dieser zu entfremden; sammelt an vom Munde abgesparten Hellern zu Kampfschatz der Großen; sie ist unglaublich hellhörig dem undeutschen Lehrer gegenüber und widerhaarig zugleich; trägt die verbotenen Abzeichen des eigenen Volkstums und ist glücklich, dafür bestraft oder gar geschlagen zu werden. Sie ist also im kleinen ein getreues Spiegelbild der Großen, nur oft in besserer und aufrichtigerer Gesinnung.

Auch ich hatte so einst die Möglichkeit, schon in verhältnismäßig früher Jugend am Nationalitätenkampf des alten Österreich teilzunehmen. Für Südmark und Schulverein wurde da gesammelt, durch Kornblumen und schwarzrotgoldne Farben die Gesinnung betont, mit "Heil" begrüßt, und statt des Kaiserliedes lieber "Deutschland über alles" gesungen, trotz Verwarnung und Strafen. Der Junge ward dabei politisch geschult in einer Zeit, da der Angehörige seines sogenannten Nationalstaates meist noch von seinem Volkstum wenig mehr als die Sprache kennt. Daß ich damals schon nicht zu den Lauen gehört habe, versteht sich von selbst. In kurzer Zeit war ich zum fanatischen "Deutschnationalen"

Der Kampf ums Deutschtum

geworden, wobei dies allerdings nicht identisch ist mit unserem heutigen Parteibegriff.

Diese Entwicklung machte bei mir sehr schnelle Fortschritte, so daß ich schon mit fünfzehn Jahren zum Verständnis des Unterschiedes von dynastischem "Patriotismus" und völkischem "Nationalismus" gelangte; und ich kannte damals schon nur mehr das letztere.

Für den, der sich niemals die Mühe nahm, die inneren Verhältnisse der Habsburgermonarchie zu studieren, mag ein solcher Vorgang vielleicht nicht ganz erklärlich sein. Nur der Unterricht in der Schule über die Weltgeschichte mußte in diesem Staate schon den Keim zu dieser Entwicklung legen, gibt es doch eine spezifisch österreichische Geschichte nur in kleinsten Maße. Das Schicksal dieses Staates ist so verbunden, daß eine Scheidung der Geschichte etwa in eine deutsche und österreichische gar nicht denkbar erscheint. Ja, als endlich Deutschland sich in zwei Machtbereiche zu trennen begann, wurde eben diese Trennung zur deutschen Geschichte.

Die zu Wien bewahrten Kaiserinsignien einstiger Reichsherrlichkeit scheinen als wundervoller Zauber weiter zu wirken als Unterpfand einer ewigen Gemeinschaft.

Der elementare Aufschrei des deutschösterreichischen Volkes in den Tagen des Zusammenbruches des Habsburgerstaates nach Vereinigung mit dem deutschen Mutterland war ja nur das Ergebnis eines tief im Herzen des gesamten Volkes schlummernden Gefühls der Sehnsucht nach dieser Rückkehr in das nie vergessene Vaterhaus. Niemals aber würde dies erklärlich sein, wenn nicht die geschichtliche Erziehung des einzelnen Deutschösterreichers Ursache einer solchen allgemeinen Sehnsucht gewesen wäre. In ihr liegt ein Brunnen, der nie versiegt; der besonders in Zeiten des Vergessens als stiller Mahner, über augenblickliches Wohlleben hinweg, immer wieder durch die Erinnerung an die Vergangenheit von neuer Zukunft raunen wird.

Der Unterricht über Weltgeschichte in den sogenannten Mittelschulen liegt nun freilich auch heute noch sehr im

Geschichtsunterricht

Argen. Wenige Lehrer begreifen, daß das Ziel gerade des geschichtlichen Unterrichtes nie und nimmer im Auswendiglernen und Herunterhaspeln geschichtlicher Daten und Ereignisse liegen kann; daß es nicht darauf ankommt, ob der Junge nun genau weiß, wann dies oder jene Schlacht geschlagen, ein Feldherr geboren wurde, oder gar ein (meistens sehr unbedeutender) Monarch die Krone seiner Ahnen auf das Haupt gesetzt erhielt. Nein, wahrhaftiger Gott, darauf kommt es wenig an.

Geschichte "lernen" heißt die Kräfte suchen und finden, die als Ursachen zu jenen Wirkungen führen, die wir dann als geschichtliche Ereignisse vor unseren Augen sehen.

Die Kunst des Lesens wie des Lernens ist auch hier: Wesentliches behalten, Unwesentliches vergessen.

Es wurde vielleicht bestimmend für mein ganzes späteres Leben, daß mir das Glück einst gerade für Geschichte einen Lehrer gab, der es als einer der ganz wenigen verstand, für Unterricht und Prüfung diesen Gesichtspunkt zum beherrschenden zu machen. In meinem damaligen Professor Dr. Leopold Pötsch, an der Realschule zu Linz, war diese Forderung in wahrhaft idealer Weise verkörpert. Ein alter Herr, von ebenso gütigem als aber auch bestimmten Auftreten, vermocht er besonders durch eine blendende Beredsamkeit uns nicht nur zu fesseln, sondern wahrhaft mitzureißen. Noch heute erinnere ich mich mit leiser Rührung an den grauen Mann, der uns im Feuer seiner Darstellung manchmal die Gegenwart vergessen ließ, uns zurückzauberte in vergangene Zeiten und aus dem Nebelschleier der Jahrtausende die trockene geschichtliche Erinnerung zur lebendigen Wirklichkeit formte. Wir saßen dann da, oft zu heller Glut begeistert, mitunter sogar zu Tränen gerührt.

Das Glück ward um so größer, als dieser Lehrer es verstand, aus Gegenwart Vergangenes zu erleuchten, aus Vergangenheit aber die Konsequenzen für die Gegenwart zu ziehen. So brachte er denn auch, mehr als sonst einer, Verständnis für all die Tagesprobleme, die uns damals in Atem hielten. Unser kleiner nationaler Fanatismus

Geschichte Lieblingsfach

ward ihm ein Mittel zu unserer Erziehung, indem er öfters als einmal an das nationale Ehrgefühl appellierend, dadurch allein uns Rangen schneller in Ordnung brachte, als dies durch andere Mittel je möglich gewesen wäre.

Mir hat dieser Lehrer Geschichte zum Lieblingsfach gemacht.

Freilich wurde ich, wohl ungewollt von ihm, auch damals schon zum jungen Revolutionär.

Wer konnte auch unter einem solchen Lehrer deutsche Geschichte studieren, ohne zum Feinde des Staates zu werden, der durch sein Herrscherhaus in so unheilvoller Weise die Schicksale der Nation beeinflußte?

Wer endlich konnte noch Kaisertreue bewahren einer Dynastie gegenüber, die in Vergangenheit und Gegenwart die Belange des deutschen Volkes immer und immer wieder um schmählicher eigener Vorteile wegen verriet?

Wußten wir nicht als Jungen schon, daß dieser österreichische Staat keine Liebe zu uns, Deutschen, besaß, ja überhaupt gar nicht besitzen konnte?

Die geschichtliche Erkenntnis des Wirkens des Habsburgerhauses wurde noch unterstützt durch die tägliche Erfahrung. Im Norden und im Süden fraß das fremde Völkergift am Körper unseres Volkstums, und selbst Wien wurde zusehends mehr und mehr zur undeutschen Stadt. Das "Erzhaus" tschechisierte, wo immer nur möglich, und es war die Faust der Göttin ewigen Rechtes und unerbittlicher Vergeltung, die den tödlichsten Feind des österreichischen Deutschtums, Erzherzog Franz Ferdinand, gerade durch die Kugeln fallen ließ, die er selber mithalf zu gießen. War er doch der Patronatsherr der von oben herunter betätigten Slawisierung Österreichs!

Ungeheuer waren die Lasten, die man dem deutschen Volke zumutete, unerhört seine Opfer an Steuern und an Blut, und dennoch mußte jeder nicht gänzlich Blinde erkennen, daß dieses alles umsonst sein würde. Was uns dabei am meisten schmerzte, war noch die Tatsache, daß dieses ganze System moralisch gedeckt wurde durch das Bündnis mit Deutschland, womit der langsamen Ausrottung des


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