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Das Kind nickt und macht sich auf den Weg.



1      Ein Stubenmä dchen (горничная; die Stube – комната) tritt in Irene Gerlachs elegantes Zimmer und lä chelt. «Ein Kind mö cht Sie sprechen, gnä diges Frä ulein (милостивая барышня). Ein kleines Mä derl (девочка /южно-нем./).»

2     Das gnä dige Frä ulein hat sich gerade die Fingernä gel (ногти; der Nagel) frisch gelackt und schwenkt die Hä nde (машет, размахивает руками), damit der Lack rasch trockne (чтобы быстро высох), durch die Luft. «Ein kleines Mä dchen? »

3     «Luise Palfy heiß t’s.»

4     «Ah! » sagt das gnä dige Frä ulein gedehnt (растянуто, протяжно; dehnen – тянуть, растягивать). «Fü hr sie herauf (приведи ее сюда /наверх/)! »

5     Das Stubenmä dchen verschwindet. Die junge Dame erhebt sich, wirft einen Blick in den Spiegel und muss ü ber ihr angespannt ernstes Gesicht lä cheln (не может удержаться от улыбки при виде собственного напряженно-серьезного лица). ‘Luise Millerin kommt zu Lady Milford (сцена из драмы Шиллера «Kabale und Liebe» – « Коварство и любовь »)’, denkt sie amü siert (со смехом; amü sieren – развлекать, веселить; смеяться, подшучивать), denn sie ist ziemlich gebildet (довольно образована).

6     Als das Kind ins Zimmer tritt, befiehlt Frä ulein Gerlach dem Stubenmä dchen (приказывает: befehlen): «Mach uns eine Schokolade! Und bring von den gefü llten Waffeln (вафли с начинкой: «наполненные»: die Waffel)! » Dann wendet sie sich liebreich ihrem Gast zu (поворачивается ласково, душевно к своему гостю). «Wie nett (как мило), dass du mich besuchen kommst (что ты пришла навестить меня)! Da sieht man’s, wie unaufmerksam ich bin. Ich hä tte dich lä ngst schon einmal einladen sollen (я должна была бы тебя давно уже как нибудь пригласить)! Willst du nicht ablegen (снять пальто)? »

7     «Danke», sagt das Kind. «Ich will nicht lange bleiben.»

8     «So? » Irene Gerlach verliert ihre freundlich gö nnerhafte Miene keineswegs (вовсе не теряет покровительственного выражения лица; der Gö nner – покрови тель; gö nnen – искренне желать кому - либо что - либо; позволять; предоставлять). «Aber zum Hinsetzen wirst du hoffentlich Zeit haben (но чтобы сесть, у тебя, надеюсь, найдется время)? »

9     Das Kind schiebt sich auf eine Stuhlkante und wendet kein Auge von der Dame (не сводит глаз).

10   Diese fä ngt an, die Situation unhaltbar albern zu finden (находить ситуацию невыносимо глупой). Doch sie beherrscht sich (сдерживается: «владеет собой»). Es steht immerhin einiges auf dem Spiele (все же немало: «некоторое» поставлено на карту: «стоит на игре»: das Spiel). Auf dem Spiele, das sie gewinnen will und gewinnen wird (хочет выиграть и выиграет). «Bist du hier zufä llig vorbeigekommen (случайно зашла)? »

11   «Nein, ich muss Ihnen etwas sagen! »

12   Irene Gerlach lä chelt bezaubernd (чарующе). «Ich bin ganz Ohr (я вся внимание). Worum handelt sich’s denn (о чем же речь, в чем же дело)? »

13   Das Kind rutscht vom Stuhl, steht nun mitten im Zimmer und erklä rt:

14   «Vati hat gesagt, dass Sie ihn heiraten wollen.»

15   «Hat er das wirklich gesagt? » Frä ulein Gerlach lacht glockenhell (звонко, как колокольчик). «Hat er nicht eher gesagt (не сказал ли он скорее), dass er mich heiraten will? Aber das ist wohl Nebensache (пожалуй, детали: «побочное, второстепенное дело»). Also: Ja, Luiserl, dein Papa und ich, wir wollen uns heiraten. Und du und ich werden gewiss sehr gut miteinander zurechtkommen (конечно, очень хорошо подойдем друг другу, уживемся). Davon bin ich fest ü berzeugt (в этом я твердо уверена). Du nicht? Pass auf (подожди-ка: «будь внимательна, проследи»: aufpassen – внимательно слушать, наблюдать; быть осторожным) – wenn wir erst einige Zeit zusammen gewohnt und gelebt haben, werden wir die besten Freundinnen geworden sein (станем наилучшими подругами)! Wir wollen uns beide rechte Mü he geben (давай обе как следует постараемся). Meine Hand darauf (клянусь тебе в этом: «моя рука на это»)! »

16   Das Kind weicht zurü ck (уклоняется, отступает назад, отпрянула) und sagt ernst: «Sie dü rfen Vati nicht heiraten! »

17   Die Kleine geht entschieden ziemlich weit (решительно слишком далеко заходит). «Und warum nicht? »

18   «Weil Sie es nicht dü rfen! »

19   «Keine sehr befriedigende Erklä rung (не очень убедительное: «удовлетворяющее объяснение»; befriedigen – удовлетворять)», meint das Frä ulein scharf (остро = резко). Mit Gü te kommt man hier nicht weiter (на доброте здесь далеко не уедешь, доброта здесь не поможет: die G ü te). «Du willst mir verbieten (запретить), die Frau deines Vaters zu werden? »

«Ja! »

20   «Das ist wirklich allerhand (вот это да, вот это здорово; allerhand – всякий, разный, всевозможный; немало)! » Die junge Dame ist aufgebracht (возмущена). «Ich muss dich bitten, jetzt nach Hause zu gehen. Ob ich deinem Vater von diesem merkwü rdigen Besuch erzä hle (расскажу ли я твоему отцу об этом странном визите), werde ich mir noch ü berlegen (еще подумаю). Wenn ich nichts erzä hlen sollte (если и не расскажу ничего), dann nur (тогда только /из-за того/), um unserer spä teren Freundschaft (чтобы нашей дружбе в дальнейшем), an die ich noch immer glauben mö chte (в которую я все еще хотела бы верить), nichts Ernstliches in den Weg zu legen (не создавать серьезных препятствий: «ничего серьезного не класть на дороге»). Auf Wiedersehen! »

21   An der Tü r wendet sich das Kind noch einmal um und sagt: «Lassen Sie uns so, wie wir sind! Bitte, bitte...» Dann ist Frä ulein Gerlach allein.

22   Hier gibt es nur eins (здесь только одно /остается сделать/). Die Heirat muss beschleunigt werden (свадьба должна быть ускорена). Und dann ist dafü r zu sorgen (а затем нужно позаботиться о том), dass das Kind in ein Internat gesteckt wird (был помещен). Umgehend (сейчас же, как можно скорее, безотлагательно)! Hier kann nur strengste Erziehung durch fremde Hand noch helfen (здесь может помочь лишь строжайшее воспитание посторонними людьми).

23   «Was wollen Sie denn? » Das Stubenmä dchen steht mit einem Tablett da (с подносом: das Tablé tt). «Ich bring die Schokolade und die gefü llten Waffeln. Wo ist denn das kleine Mä dchen? »

24   «Scheren Sie sich zum Teufel (убирайтесь к черту)! »

 

1      Ein Stubenmä dchen tritt in Irene Gerlachs elegantes Zimmer und lä chelt. «Ein Kind mö cht Sie sprechen, gnä diges Frä ulein. Ein kleines Mä derl.»

2      Das gnä dige Frä ulein hat sich gerade die Fingernä gel frisch gelackt und schwenkt die Hä nde, damit der Lack rasch trockne, durch die Luft. «Ein kleines Mä dchen? »

3      «Luise Palfy heiß t’s.»

4      «Ah! » sagt das gnä dige Frä ulein gedehnt. «Fü hr sie herauf! »

5      Das Stubenmä dchen verschwindet. Die junge Dame erhebt sich, wirft einen Blick in den Spiegel und muss ü ber ihr angespannt ernstes Gesicht lä cheln. ‘Luise Millerin kommt zu Lady Milford’, denkt sie amü siert, denn sie ist ziemlich gebildet.

6      Als das Kind ins Zimmer tritt, befiehlt Frä ulein Gerlach dem Stubenmä dchen: «Mach uns eine Schokolade! Und bring von den gefü llten Waffeln! » Dann wendet sie sich liebreich ihrem Gast zu. «Wie nett, dass du mich besuchen kommst! Da sieht man’s, wie unaufmerksam ich bin. Ich hä tte dich lä ngst schon einmal einladen sollen! Willst du nicht ablegen? »


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