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Lesen Sie rollenweise den Dialog vor.



A n d r e a s: Hallo, Paul!

P a u l: Hallo, Andreas. Wie geht’s?

A n d r e a s: Danke, es geht. Wir hatten heute ein neues Thema in Deutsch „Die Wirtschaftslehre“.

P a u l: Oh, das ist ein sehr wichtiges Thema. Wollen wir es besprechen!

A n d r e a s: Aber gerne, die Wirtschaft kann man mit der Gesundheit des Menschen vergleichen. Nicht war?

P a u l: Wirtschaft und Gesundheit? Wie kann man das vergleichen?

A n d r e a s: Ganz einfach! Sieh mal, nehmen wir unsere Gesundheit. Sag mal, denkst du oft an deine Gesundheit?

P a u l: An meine Gesundheit? Nur im Fall, wenn ich krank bin.

A n d r e a s: Siehst du, genauso ist es der Fall mit der Wirtschaft. Wir denken an die Wirtschaft nur dann, wenn sie krank ist.

P a u l: Ja, du hast Recht. In diesen Fall kann man die Wirtschaft mit der Gesundheit vergleichen.

A n d r e a s: Und wie meinst du, was ist das Wesen der Wirtschaft? Kannst du das kurz sagen?

P a u l: Kurz? Schwer zu sagen. Aber ich versuche. Meiner Meinung nach ist das Wesen jeder Wirtschaft die Deckung des menschlichen Bedarfs.

A n d r e a s: Ach so! Mein Freund aber meint, dass das Wesen der Wirtschaft ist, Profite zu machen.

P a u l: Ich wü rde so nicht sagen. Profite machen ist natü rlich wichtig, aber das ist nur eine Seite der wirtschaftlichen Tä tigkeit jedes Unternehmens.

A n d r e a s: Ja, richtig. Profite, das ist eine der Grundlagen des Wirtschaftens.

P a u l: Genau. Jeder Unternehmer muss viele wirtschaftliche Entscheidungen treffen: was soll er produzieren, fü r wen, wie, wieviel soll die Ware kosten, zu welchem Preis und so weiter. Das sind auch die Fragen der Wirtschaft.

A n d r e a s: Das sind die Aufgaben der Wirtschaft. Und das Wesen der Wirtschaft ist die Deckung des menschlichen Bedarfs an Waren. Aber nicht nur eine einfache Deckung, sondern eine rationale Deckung des Bedarfs.

P a u l: Genau!

 

Lesen Sie den Text, beantworten sie die Fragen zum Text, erzä hlen Sie den Text nach!

 

Text 1. Die Wirtschaftslehre

 

Mit der Wirtschaft scheint es sich wie mit der Gesundheit zu verhalten: Solange man gesund ist, kü mmert man sich weder um die Kranken, noch um die vielen Krankheiten. Man erachtet oft genug die Gesundheit nicht einmal als ein besonderes wertvolles Geschenk. Ä hnlich ist es im Wirtschaftsleben. Solange es den Menschen wirtschaftlich gut geht, kü mmern sie sich herzlich wenig um all die Gegebenheiten, die Impulse, die ihre wirtschaftliche Existenz in Gang halten. Wenn aber plö tzlich die Preise zu steigen beginnen, wenn man merkt, dass das Geld, welches man als Gegenleistung fü r die oft harte Arbeit bekommt, laufend seine Kaufkraft einbü ß t, wenn man gar von einem Tag auf den anderen seinen Arbeitsplatz verliert, dann beginnt man doch, sich auch hier Gedanken zu machen.

Schlagen wir heute unsere Zeitung auf, dann stellen wir bald fest, dass die Innenpolitik einer Regierung fast ausschließ lich aus Wirtschafts- und Sozialpolitik besteht. Vielseitig wirkt die Wirtschaft auf den Menschen ein. Sie beeinflü ß t alle Lebensbereiche. Ob die Menschen arbeiten oder Freizeit verbringen, ob sie Geld ausgeben oder sparen, etwas kaufen oder verkaufen, Verträ ge abschließ en, Miete, Heizung und auch Steuern zahlen- immer handelt es sich um wirtschaftliche Vorgä nge. Umgekehrt beinfluß t der Menschen seinerseits die Wirtschaft. Dabei spielt er im Wirtschaftsleben passive und aktive Rollen. Er ist nicht nur Produzent (Hersteller), sondern gleichzeitig auch Konsument (Verbraucher). Alle wirtschaftlichen Menschen treffen tä glich Entscheidungen und beeinflü ß en dadurch stä ndig das wirtschaftliche Geschehen. Also, die Wirtschaft beeinfluß t den Menschen, der Mensch beeinflü ß t die Wirtschaft.

Jeder Mensch, der arbeitet, aber auch jeder, der nicht arbeitet, der Rentner, der Kranke, und jeder Mensch, der noch nicht arbeitet, jedes Baby, jedes Schulkind, nimmt in diesem System (in der Wirtschaft) einen bestimmten Platz ein. Jeder hat seine Funktion.

Selbstverstä ndlich lö st ein Topmanager, der Direktor einer Groß bank, der Prä sident eines multinationalen Unternehmens einen grö ß eren Impuls aus, als ein Baby, das gerade geboren ist. Trotzdem hat auch Baby seine Funktion. Wenn es nä mlich keine Babys mehr gibt, bleiben die Kliniken halb leer, dann bleiben die Babywä schefabrikanten auf ihren Waren sitzen, dann verkaufen die Kinderwagenfabrikanten nicht mehr so viele Kinderwagen, dann mü ssen die Hersteller von Babynahrung sich umstellen oder Konkurs anmelden, dann sind die Kindergä rten nicht mehr voll. Die Kindergä rtnerinnen haben nicht mehr genug Arbeitsplä tze. Es werden keine grö ß eren Schulen mehr gebaut, dann haben die Architekten, die Baufirmen weniger zu tun.

Man kö nnte dieses und viele andere Beispiele noch unendlich fortsetzen. Sie lassen aber auch erkennen, dass Wirtschaft letzten Endes Politik ist, die Wirtschaftspolitik.

Unter Wirtschaft versteht man die Gesamtheit aller Einrichtungen und Massnahmen zur plannvollen Deckung des menschlichen Bedarfs an Gü tern. Das Wesen der Wirtschaft bildet das ö konomische Prinzip, d.h. das Rationalprinzip.

Wirtschaften bedeutet, sinn- und plannvoll zu handeln. Je aktiver der Mensch sich am Wirtschaftsleben beteiligt, um so nachhaltiger kann er sein Leben, das Leben seiner Familie, seiner Mitbü rger und letzten Endes die Wirtschaft und Wirtschaftspolitik des Staates mitgestalten.

Fragen zum Text:

1. Womit wird die Wirtschaft in diesem Text verglichen?

2. Wann beginnt man sich ü ber die wirtschaftlichen Vorgä nge Gedanken zu machen?

3. Was gehö rt zu wirtschaftlichen Vorgä ngen?

4. Was kann auf die Wirtschaft einwirken?

5. Welche Funktion hat das Baby in der Wirtschaft?

6. Was versteht man unter Wirtschatft?

7. Was bildet das Wesen der Wirtschaft?

8. Was bedeutet „wirtschaften“?

Text 2. Wirtschaften und ö konomisches Prinzip

 

Die Tatsache, dass Gü ter nur begrenzt zur Verfü gung stehen und dass die Bedü rfnisse die erreichbaren Gü ter ü bersteigen, zwingt den Menschen dazu, Wahlenentscheidung zu treffen. Er muss seine Bedü rfnisse mit den zur Verfü gung stehenden Mitteln in Einklang bringen. Das erfordet Planung. Der Mensch wirtschaftet!

Wirtschaften ═ planmä ß iger Einsatz knapper Mittel fü r die menschliche Bedü rfnisbefriedigung.

 

Die beim Wirtschaften zu treffenden Wahlenentscheidungen richten sich nach bestimmten Kriterien. Ein solches Kriterium ist das ö konomische Prinzip, das als Maximal- oder Minimalprinzip formuliert werden kann.

• Das Maximalprintip besagt, dass mit gegebenen Mitteln ein mö glichst groß er Erfolg erzielt werden soll (Haushaltsprinzip).

Einem Haushalt steht ein bestimmtes Einkommen zur Verfü gung. Dieses soll so eingesetzt werden, dass die bestmö gliche Bedü rfnisbefriedigung erreicht wird.

• Das Minimalprinzip besagt, dass ein bestimmter Erfolg mit mö glichst geringem Mitteleinsatz erzielt werden soll (Sparprinzip).

Das Maximalprinzip findet vornehmlich im Bereich der Produktion Anwendung. Ein Unternehmen wird bemü ht sein, die Produktion des Gutes A mit mö glichst geringem Aufwand (an Arbeitszeit, Rohstoffen, Maschinen usw.) durchzufü hren, um ein mö glichst gü nstiges Verhä ltnis zwischen Aufwand und Leistung zu erzielen.

Maximalprimzip ═ mit gegebenen Mitteln maximalen Erfolg erzielen. Minimalprinzip ═ bestimmten Erfolg mit minimalem Mitteleinsatz erzielen.

 

Fragen zum Text::

1. Erlä utern Sie den Begriff „ö konomisches Prinzip“?

2. Was versteht man unter Maximalprinzip?

3. Was ist Minimalprinzip?

 

 

Text 3. Das ö konomische Prinzip im Familienhaushalt

In allen ihren wirtschaftlichen Entscheidungen bemü hen sich die Menschen, nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip zu handeln. Das gilt fü r den privaten Haushalt ebenso wie fü r die Wirtschaft.

Bei den meisten Menschen reicht das verfü gbare Einkommen nicht aus, um sich alle Wü nsche zu erfü llen. Deshalb versucht man mit seinen finanziellen Mitteln so gut wie mö glich zu wirtschaften, um seinen Bedarf bestmö glich zu decken. Wirtschaften heiß t hier richtig einteilen und auswä hlen. Man kann nur das kaufen, wofü r man das nö tige Geld hat. Es lohnt sich, einen Haushaltsplan aufzustellen, der Einnahmen und Ausgaben enthä lt und mit dessen Hilfe man versucht, mö glichts viele Wü nsche mit dem vorhandenen Geld zu erfü llen. Dann ist ein von der Vernunft bestimmtes, d.h. effektives Haushalten mö glich.

Der Haushaltsplan kann bei der Aufstellung einer Wunschliste helfen. Sie soll die Rangordnung der Wü nsche bestimmen: zuerst das unbedingt Notwendige, dann das Nü tzliche, dann das Angenehme. Die Wunschliste soll auf das verfü gbare Geld abgestimmt werden, denn morgen kö nnen noch andere Anforderungen und zusammen mit ihnen andere Wü nsche kommen.

Wer in richtiger Menge, zur rechten Zeit, preiswert und in guter Qualitä t kauft, den kann man einen klugen Verbraucher nennen. Sehr viele Menschen handeln aber oft unvernü nftig oder irrational. Fü r so eine Art Verbraucher werden hier ein paar Tipps gegeben, damit sie in Zukunft auch klug wirtschaften kö nnen:

– Einnahmen und Ausgaben im Voraus planen;

– keine unü berlegten, spontanen Kä ufe machen;

– sich durch Fensterauslagen, Inserate und alle Arten der Werbung informieren;

– Informationen und Bereiche ü ber Marktpreise in Radio und Zeitung nutzen;

– die Erfahrung anderer bei Kauf und Verbrauch nutzen, verschiedene Fabrikate vergleichen;

– Vorteile beim Einkauf wie Sonderangebote, Mengenrabatt, Ausverkä ufe ausserhalb der Hauptsaison nutzen;

– Etiketten und Beschriftungen auf Waren lesen, denn sie enthalten wichtige Informationen ü ber Zusammensetzung, Qualitä t, Pflege, Verfallsdaten.

Fragen zum Text:

1. Nach welchem Prinzip bemü hen sich die Menschen zu handeln?

2. Reicht bei allen Menschen das verfü gbare Einkommen zur Erfü llung ihrer Wü nsche?

3. Wie funktioniert das ö konomische Prinzip im Familienhaushalt?

4. Warum ist ein Haushaltsplan empfehlenswert?

5. Wobei kann der Haushalt helfen?

 

 

Widerholungsaufgaben zum Thema „Wirtschaftslehre“. 1. Fü hren Sie die Ursachen, die den Menschen zum Wirtschaften zwingen! 2. Erlä utern Sie den Begriff „ö konomisches Prinzip“! 3. Schildern sie anhand eines selbstgewä hlten Beispiels, unter welchen Bedingungen in einem Haushalt das ö konomische Prinzip beachtet wird! 4. Geben Sie Beispiele fü r ihre eigene Rolle im Wirtschaftsleben. 5. Was bedeutet “wirtschaften“? 6. Was gehö rt zu den wirtschaftlichen Vorgä ngen? 7. Wie funktioniert das ö konomische Prinzip im Haushalt? 8. Worauf soll die Wunschliste abgestimmt werden? 9. Wen kann man einen klugen Verbraucher nennen? 10. Wie finden Sie die angefü gten Tipps fü r einen vernü nftigen Verbraucher?

Thema II. Bedü rfnisse, Bedarf, Nachfrage

Wortschatz

Lesen Sie folgende Lexik, ü bersetzen Sie ins Russische nachstehende Wö rter, Wortgruppen und Sä tze:

• der Bedarf (an +Dat.) потребность, надобность, нужда (в чем-л.); спрос (на что-л.); bedü rfen + Dat нуждаться (в чем-л.). Den Bedarf an etwas (Dat.) decken- Zu welchem Bedarf? Er hat den Bedarf an der Erholung = er bedarf einer Erholung;

• das Bedü rfhis(-se) – потребность, нужда ( nach + Dat. – в чем-л.); pl. запросы. seine Bedü rfnisse befriedigen; Existenzbedü rfnisse = lebensnotwendige Bedü rfnisse; Primä rbedü rfnisse (lat. Primus = der erste); Sekundä rbedü rfnisse (lat. Sekundus = der zweite). Er befriedigt nicht nur seine Existenz- und Kulturbedü rfnisse, sondern auch seine Luxusbedü rfnisse;

• der Wunsch(..e) – желание, пожелание. Wü nschen. Der Verkä ufer fragt: „Sie wü nschen? “, oder: „Wü nschen Sie sonst noch etwas? “. Jeder Mensch hat zahlreiche Wü nsche. Wü nsche nennt man im wirtschaftlichen Sprachgebrauch Bedü rfnisse;

• erfü llen – 1. объяснять, исполнять; 2. наполнять, заполнять. Jeder Mensch will seine Wü nsche erfü llen. Die Erfü llung der Wü nsche wird immer angestrebt;

• der Mangel(..) – недостаток, нехватка, дефицит ( an + Dat. – в чем-л., чего-л.); отсутствие (чего-л.). Der Mangel an Zeit; der Mangel an Ordnung; den Mangel beheben = den Mangel beseitigen. Daran ist kein Mangel;

• fü hlen – чувствовать. Wie fü hlen Sie sich? Das Gefü hl; das Mangelgefü hl; das Mangelgefü hl beseitigen. Der Mensch will seine Mangelgefü hle beseitigen;

• das Empfinden (-) ощущение, восприятие. Das Empfinden eines Mangels. Bedü rfnis bedeutet das Empfinden eines Mangels mit dem Bestreben, Mangel zu beheben;

• unterscheiden, ie, ie (nach + Det.) – 1. различать, распознавать (по чему-л.); 2. (von + Dat.) отличать (кого-л., от кого-л., от чего-л.). Sich unterscheiden; (durch + Akk., in + Dat., von + Dat.) отличаться (чем-л., в чем-л., от кого-л., от чего-л.); различаться (чем-л.). Der Unterschied; unterschiedlich. Die Bedü rfnisse sind unterschiedlich. Wodurch unterscheiden sich diese zwei Begriffe? Nach welchen Merkmalen kann man Bedü rfnisse unterscheiden?;

• die Dringlichkeit – неотложность, неотложная необходимость, настоятельность. Der Dringlichkeitsgrad; der Dringlichkeitsgrad der Bedü rfnisse. Nach dem Dringlichkeitsgrad unterscheidet man Ur-, Kultur-und Luxusbedü rfnisse;

• die Nahrung – пища, питание; пропитание. Geistige Nahrung; die menschliche Nahrung; Nahrung und Kleidung; der Nahrungsbedarf; die Nahrungsmittel (pl.); die Nahrungsmittelindustrie;

• je nach – в зависимости от, смотря по. Je nach den Mitteln; je nach der Nahrung;

• der Stand (..e) – 1. положение, состояние; 2. уровень. Der wirtschaftliche Stand; der Stand der Aktien. Die Bedü rfnisse sind je nach wirtschaftlichem und technischem Stand unterschiedlich;

• der Fall (..e) – 1. случай; падение; падеж; 2. (das ist der Fall) это так, это верно. Ein besonderer Fall; ein dringlicher Fall. Das ist nicht der Fall. Das ist heute keineswegs der Fall mehr.

• das Einkommen доход. Festes Einkommen; das Einkommen aus Steuern; einkommensschwache Menschen; die Einkommensteuer. Jeder Mensch zahlt eine Einkommensteuer. Die menschlichen Wü nsche sind stets grö ß er als das Einkommen;

• versachlichen конкретизировать. Das versachlichte Bedü rfnis. Das versachlichte Bedü rfnis nennt man Bedarf;

• die Kaufkraft покупательная способность. Die notwendige Kaufkraft. Die mit Kaufkraft ausgestatteten Bedü rfnisse bezeichnet man als Bedarf;

• nachfragen (nach + Dat.) справляться, осведомляться, расспрашивать (о ком-л., о чем-л.); die Nachfrage – (эк.) спрос. Wenn der Mensch nach einer Ware nachfragt, so tritt er, wirtschaftlich ausgedrü ckt, als Nachfrager nach dieser Ware auf;

• der Markt (..e) – рынок, базар. Schwarzer Markt; die Marktwirtschaft; freier Markt;

• decken – покрывать. Den Bedarf decken. Jeder Mensch strebt, seinen Bedarf zu decken.

 

Dialog

 

Lesen Sie folgenden Dialog,, geben Sie den Dialog in Rollen wieder!

H a n s: Hallo, Paul!

P a u l: Grü ß dich! Wie geht’s?

H a n s: Danke, es geht.

P a u l: Warum so traurig? Wieder eine Drei?

H a n s: Ja, leider.

P a u l: Warum? In welchem Fach?

H a n s: In der Wirtschaftslehre. Ich konnte nicht zwei Fragen richtig beantworten.

P a u l: Welche denn?

H a n s: Die erste: Worin unterscheiden sich Bedü rfnisse und Bedarf voneinander? Die zweite: Was ist die Nachfrage?

P a u l: Das ist aber ganz einfach.

H a n s: Fü r dich, aber nicht fü r mich. Meiner Meinung nach sind diese Begriffe gleich. Vielfach wird zwischen Bedarf und Bedü rfnis kein Unterschied gemacht. Wir sagen doch „Gü ter des privaten Bedarfs“ oder „Bedarfsprinzip“.

P a u l: Das schon. Aber im wirtschaftlichen Sprachgebrauch unterscheidet man zwischen Bedarf und Bedü rfnissen. Ein Beispiel dafü r: Hast du Hunger?

H a n s: Ja, einen Bä renhunger sogar. Gerade jetzt laufe ich in die Mensa.

P a u l: Also Bä renhunger hast du. Im wirtschaftlichen Sprachgebrauch heiß t das Mangelgefü hle an Nahrung, die du beseitigen willst. Der Wunsch, etwas zu essen, ist dein Bedü rfnis, das du befriedigen willst. Ist das klar?

H a n s: Ja. Und der Bedarf?

P a u l: Das ist auch ganz einfach. Setzen wir unser Beispiel fort: Du kommst in die Mensa und wä hlst etwas Konkretes zum Essen aus: Brot, Kartoffeln, was weiß ich noch. Also du versachlichst dein Bedü rfnis. Dieses konkretisierte Bedü rfnis nennt man in der Wirtschaftslehre Bedarf. Hast da das verstanden?

H a n s: Vollkommen.

P a u l: Fahren wir fort! Du nimmst Geld, kommst zur Kasse und fragst nach Brot, Kartoffeln usw. nach. Du wirst zum Nachfrager. Brot, Kartoffeln und andere Speisen, nach denen du an der Kasse nachfragst, werden zur Nachfrage. Die Nachfrage wird dank deinem Bedarf und Geld wirksam. Klar?

H a n s: Ja, danke. Also: Bedü rfnis ist ein Mangelgefü hl, das der Mensch befriedigen will, Bedarf ist ein versachlichtes Bedü rfnis und Anfrage ist Wirksamwerden des Bedarfs am Markt.

P a u l: Ganz richtig. Und jetzt laufe in die Mensa! Alles Gute!

H a n s: Tschü s, Paul! Danke nochmals.

Lesen Sie die Texte, beantworten Sie die Fragen zu den Texten!

 

Text 1. Bedü rfnisse

Begriff und Wesen. Jeder Mensch hat Wü nsche, die er zu befriedigen sucht. Sie entspringen einem Gefü hl des Mangels. Der Hungrige hat z.B. Mangel an Nahrung, der Frierende Mangel an Wä rme usw.

Mangelgefü hle, die mit dem streben nach Beseitigung des Mangels verbunden sind, bezeichnet man in der Volkswirtschaftslehre als Bedü rfnisse.

 

Bedü rfnis ═ Mangelgefü hl, verbunden mit dem Streben, den Mangel zu beseitigen.

 

Die Bedü rfnisse des Menschen werden unendlich groß gekennzeichnet. Einsichtig ist die Tatsache, dass die Wü nsche der Menschen die ihnen zur Befriedigung zur Verfü gung stehenden Mittel ü bersteigen. Die Bedü rfnisse sind unendlich groß. Die Wü nsche des Menschen ü bersteigen die verfü gbaren Mittel.

 

Arten der Bedü rfnisse. Die Bedü rfnisse des Menschen kann man nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen.

 

Unterscheidung nach der Dringlichkeit. Geht man von der Dringlichkeitsgrad aus, kann man von Existenzbedü rfnissen und Luxusbedü rfnissen sprechen.

 

Existenzbedü rfnisse sind Bedü rfnise, deren Befriedigung zur Sicherung der menschlichen Existenz notwendig ist (z.B. Bedü rfnis nach Nahrung, Kleidung, Wohnung).

Sie kö nnen absolut oder relativ sein. Ein absolutes Existenzbedü rfnis ist z.B. das Bedü rfnis nach einer Mindesmenge an Nahrung zur Sicherung der physischen Existenz. Ein relatives Existenzbedü rfnis ä uß ert sich z.B. in dem Wunsch nach Nahrung bestimmter Art und Gü te.

Luxusbedü rfnisse sind solche Bedü rfnisse, die ü ber die Existenzbedü rfnisse hinausgehen. Es sind Bedü rfnisse, die auf verzichtbare Wü nsche zielen und die die Stillung der Existenzbedü rfnisse in der Regel voraussetzen.

Die Zuordnung eines Bedü rfnisses zu einer der ganannten Arten ist nicht immer ohne weiteres mö glich. Sie ist vom einzelnen, vom Lebensstandart usw. abhä ngig.

 

Unterscheidung nach der Bewusstheit:

Offene Bedü rfnisse sind solche, deren sich der Mensch bewusst ist (z.B. Hungergefü hl – Bedü rfnis nach Nahrung).

Latente Bedü rfnisse sind noch nicht bewusst geworden. Sie sollen geweckt werden. (Kreditinstitute werben z.B. fü r Kleinkredite. Der Kunde soll zur Krdeitaufnahme veranlasst werden, das Bedü rfnis nach einem Kredit soll geweckt werden.)

 

Unterscheidung nach der Art der Befriedigung:

• Individualbedü rfnisse, d.h. Bedü rfnisse der Einzelperson.(Nahrung, Wohnung, Kleidung, Literatur, Urlaub).

• Kollektivbedü rfnisse, d.h. Bedü rfnisse, die nur durch Allgemeinheit befriedigt werden kö nnen: Schulen, Krankenhä user, Kindergä rten, Straß en, Verteidigung, Umwelt.

 

 

Fragen zum Text:

1. Was nennt man Bedü rfnisse?

2. Nach welchen Gesichtspunkten kann man die Bedü rfnisse systematisieren?

3. Welche Bedü rfnisse nennt man Existenzbedü rfnisse? Bringen Sie Beispiele?

4. Nennen Sie die Beispiele fü r Luxusbedü rfnisse!

5. Wie unterscheiden sich Bedü rfnisse nach der Bewusstheit?

 

Text 2. Die Sekundä rbedü rfnisse

Wä hrend die Primä rbedü rfnisse bei Menschen aller Alterstufen, jeglichen Bildungsgrades, sä mtlicher Hautfarben und Nationalitä ten weitgehend gleich sind, weisen die Sekundä rbedü rfnisse starke Differenzierungen auf. Sie unterscheiden sich:

Nach der Entwicklungsstufe: Ein Fü nfjä hriger beispielweise hat kaum das dringende Bedü rfnis, sich zu waschen; ihm ist sicher ein Spielzeugauto wichtiger als Seife.

Nach den natü rlichen Umweltbedingungen: Sicherlich ist es eine beachtenswerte verkä uferische Leistung, einem Grö nland-Eskimo einen Kü hlschrank oder einem Kongonesen eine Heizsonne zu verkaufen; ob die Kä ufer freilich ein Bedü rfnis nach diesen Produkten haben, ist zumindest sehr fraglich.

Nach dem zivilisatorischen und technischen Fortschritt: So war etwa das Telefon von 100 Jahren noch eine bewunderte Sensation- heute kommt es in zivilisierten Lä ndern einem Massenbedü rfnis entgegen. Einen besonders ü berzeugenden Eindruck vom Einfluß des technischen Fortschritts auf die menschliche Bedü rfnisskala liefert die Entwicklung des Fernsehens. Vor dem Zweiten Weltkrieg war es auch unbekannt. Heute flimmert in fast allen Haushalten ein Bildschirm – meist in Farbe.

Nach den wirtschaftspolitischen Verhä ltnissen: Ein Beispiel dafü r, wie wirtschaftspolitische Einwirkungen die Bedü rfnisskala eines hochzivilisierten Volkes zu ä ndern vermö gen, bietet die jü ngste deutsche Geschichte. In der Zeit der totalen wirtschaftlichen Verelendung bis zur Wä hrungsreform erschö pfte sich das Denken der Bevö lkerung fast ganz in der Befriedigung der Primä rbedü rfnisse, und selbst nach der Normalisierung des Wirtschaftslebens war ein so bedeutender Nachholbedarf vorhanden, dass die ersten fü nf, sechs Jahre des Wirtschaftaufbaus von drei groß en Verbrauchswellen getragen wurden: der sogenannten „Fress-Welle“, der Kleidungswelle, der Wohnungswelle. Anschließ end erst erwachten die Luxusbedü rfnisse, die einen immer breiten Raum einnahmen. Mehr und mehr verstä rkte sich das Streben nach hö herer Lebenqualitä t. Dazu gehö ren beispielweise die Reisen ins Ausland. Allein in den Jahren 1967 bis 1972 verdoppelte sich die Zahl der Urlaubsreisen deutschen Touristen ins Ausland auf 17 Millionen.

Fragen zum Text:

1. Nach welchen Merkmalen unterscheiden sich Sekundä rbedü rfnisse?

2. Wie unterscheiden sich die Bedü rfnisse nach der Entwicklungsstufe?

3. Sind die Bedü rfnisse nach den Umweltbedingungen gleich? Warum?

4. Wie werden die Bedü rfnisse nach dem technischen Fortschritt charakterisiert?

5. Wie wirken die wirtschftliche Verhä ltnisse auf die Bedü rfnisskala?

 


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