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Weder monarchisch noch republikanisch
und moralischen Festigung unseres Volkskörpers zum Instrument ihrer Parteiinteressen herabwürdigen wollen. Die Bewegung sieht endlich ihre Aufgabe nicht in der Wiederherstellung einer bestimmten Staatsform und im Kampfe gegen eine andere, sondern in der Schaffung derjenigen grundsätzlichen Fundamente, ohne die auf die Dauer weder Republik noch Monarchie bestehen können. Ihre Mission liegt nicht in der Begründung einer Monarchie oder der Festigung einer Republik, sondern in der Schaffung eines germanischen Staates. Die Frage der äußeren Ausgestaltung dieses Staates, also seine Krönung, ist nicht von grundsätzlicher Bedeutung, sondern wird nur bedingt durch Fragen praktischer Zweckmäßigkeit. Bei einem Volk, das erst die großen Probleme und Aufgaben seines Daseins begriffen hat, werden die Fragen äußerer Formalitäten nicht mehr zu inneren Kämpfen führen. 11. Die Frage der inneren Organisation der Bewegung ist eine solche der Zweckmäßigkeit und nicht des Prinzips. Die beste Organisation ist nicht diejenige, die zwischen der Führung einer Bewegung und den einzelnen Anhängern den größten, sondern diejenige, die den kleinsten Vermittlerapparat einschiebt. Denn die Aufgabe der Organisation ist die Vermittlung einer bestimmten Idee - die zunächst immer dem Kopfe eines einzelnen entspringt - an eine Vielheit von Menschen sowie die Überwachung ihrer Umsetzung in die Wirklichkeit. Die Organisation ist damit in allem und jedem nur ein notwendiges übel. Sie ist im besten Falle ein Mittel zum Zweck, im schlimmsten Falle Selbstzweck. Da die Welt mehr mechanische Naturen hervorbringt, als ideelle, pflegen sich die Formen der Organisation zunächst leichter zu bilden als Ideen an sich. Der Gang jeder nach Verwirklichung strebenden Idee, besonders mit reformatorischem Charakter, ist in großen Zügen folgender: Irgendein genialer Gedanke entsteht im Gehirn eines 381 Das notwendige Übel der Organisation Menschen, der sich berufen fühlt, seine Erkenntnis der übrigen Menschheit zu vermitteln. Er predigt seine Anschauung und gewinnt allmählich einen bestimmten Kreis von Anhängern. Dieser Vorgang der direkten und persönlichen Übermittlung der Ideen eines Menschen auf die andere Mitwelt ist der idealste und natürlichste. Bei steigender Zunahme von Anhängern der neuen Lehre ergibt sich allmählich die Unmöglichkeit für den Träger der Idee, persönlich auf die zahllosen Anhänger weiter direkt einzuwirken, sie zu führen und zu leiten. In eben dem Maße, in dem infolge des Wachstums der Gemeinde der direkte und kürzeste Verkehr ausgeschaltet wird, tritt die Notwendigkeit einer verbindenden Gliederung ein: Der ideale Zustand wird damit beendet, und an seine Stelle tritt das notwendige Übel der Organisation. Es bilden sich kleine Untergruppen, die in der politischen Bewegung beispielsweise als Ortsgruppen die Keimzellen der späteren Organisation darstellen. Diese Untergliederung darf jedoch, wenn nicht die Einheit der Lehre verlorengehen soll, immer erst dann stattfinden, wenn die Autorität des geistigen Begründers und der von ihm herangebildeten Schule als unbedingt anerkannt gelten darf. Die geopolitische Bedeutung eines zentralen Mittelpunktes einer Bewegung kann dabei nicht überschätzt werden. Nur das Vorhandensein eines solchen, mit dem magischen Zauber eines Mekka oder Rom umgebenen Ortes, kann auf die Dauer einer Bewegung die Kraft schenken, die in der inneren Einheit und der Anerkennung einer diese Einheit repräsentierenden Spitze begründet liegt. So darf bei der Bildung der ersten organisatorischen Keimzellen nie die Sorge aus dem Auge verloren werden, dem ursprünglichen Ausgangsort der Idee die Bedeutung nicht nur zu erhalten, sondern zu einer überragenden zu steigern. Diese Steigerung der ideellen, moralischen und tatsächlichen Übergröße des Ausgangs- und Leitpunktes der Bewegung muß in eben dem Maße stattfinden, in dem die zahllos gewordenen untersten Keimzellen der Bewegung 382 Die Autorität der Zentrale neue Zusammenschlüsse in organisatorischen Formen erfordern. Denn wie die zunehmende Zahl einzelner Anhänger und die Unmöglichkeit eines weiteren direkten Verkehrs mit ihnen zur Bildung der untersten Zusammenfassungen führt, so zwingt die endliche zahllose Vermehrung dieser untersten Organisationsformen wieder zu höheren Zusammenschlüssen, die man politisch etwa als Gau- oder Bezirksverbände ansprechen kann. So leicht es vielleicht noch ist, die Autorität der ursprünglichen Zentrale gegenüber den untersten Ortsgruppen aufrechtzuerhalten, so schwer wird es schon sein, diese Stellung den nunmehr sich bildenden höheren Organisationsformen gegenüber zu bewahren. Dieses aber ist die Voraussetzung für den einheitlichen Bestand einer Bewegung und damit für die Durchführung einer Idee. Wenn endlich auch diese größeren Zwischengliederungen zu neuerlichen Organisationsformen zusammengeschlossen werden, steigert sich auch weiter die Schwierigkeit, selbst ihnen gegenüber den unbedingt führenden Charakter des ursprünglichen Gründungsortes, seiner Schule usw. sicherzustellen. Deshalb dürfen die mechanischen Formen einer Organisation nur in eben dem Maße ausgebaut werden, in dem die geistige ideelle Autorität einer Zentrale bedingungslos gewahrt erscheint. Bei politischen Gebilden kann diese Garantie oft nur durch die praktische Macht als gegeben erscheinen. Hieraus ergaben sich folgende Richtlinien für den inneren Aufbau der Bewegung: a) Konzentration der gesamten Arbeit zunächst auf einen einzigen Ort: München. Heranbildung einer Gemeinde von unbedingt verläßlichen Anhängern und Ausbildung einer Schule für die spätere Verbreitung der Idee. Gewinnung der notwendigen Autorität für später durch möglichst große sichtbare Erfolge an diesem einen Ort. Um die Bewegung und ihre Führer bekannt zu machen, war es nötig, den Glauben an die Unbesiegbarkeit der marxistischen |
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