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Die Gefahr der Nichtbeachtung der Bewegung



Sobald ein Volk so feige wird, dieser jüdischen Anmaßung und Frechheit zu unterliegen, verzichtet es auf die gewaltigste Kraft, die es besitzt; denn diese beruht nicht in der Achtung vor der Masse, sondern in der Verehrung des Genies und in der Erhebung und Erbauung an ihm.

Wenn Menschenherzen brechen und Menschenseelen verzweifeln, dann blicken aus dem Dämmerlicht der Vergangenheit die großen Überwinder von Not und Sorge, von Schmach und Elend, von geistiger Unfreiheit und körperlichem Zwange auf sie hernieder und reichen den verzagenden Sterblichen ihre ewigen Hände!

Wehe dem Volke, das sich schämt, sie zu erfassen!

*

In der ersten Zeit des Werdens unserer Bewegung hatten wir unter nichts so sehr zu leiden wie unter der Bedeutungslosigkeit, dem Nichtbekanntsein unserer Namen und dem dadurch allein schon in Frage gestellten Erfolg. Das schwerste in dieser ersten Zeit, da sich oft nur sechs, sieben und acht Köpfe zusammenfanden, um den Worten eines Redners zu lauschen, war, in diesem kleinsten Kreise den Glauben an die gewaltige Zukunft der Bewegung zu erwecken und zu erhalten.

Man bedenke, daß sich sechs oder sieben Männer, lauter namenlose, arme Teufel zusammenschließen mit der Absicht, eine Bewegung zu bilden, der es dereinst gelingen soll, was bisher den gewaltigen, großen Massenparteien mißlang, die Wiederaufrichtung eines Deutschen Reiches erhöhter Macht und Herrlichkeit. Hätte man uns damals angegriffen, ja, hätte man uns auch nur verlacht, wir wären glücklich gewesen in beiden Fällen. Denn das Niederdrückende lag nur in der vollständigen Nichtbeachtung, die wir damals fanden, und unter der ich am meisten damals litt.

Als ich in den Kreis der paar Männer eintrat, konnte weder von einer Partei noch von einer Bewegung die Rede sein. Ich habe meine Eindrücke anläßlich meines ersten Zusammentreffens mit diesem kleinen Gebilde schon geschildert.

389 Jämmerliche sogenannte "Versammlungen"

Ich hatte in den damals folgenden Wochen dann Zeit und Gelegenheit, die zunächst unmögliche Erscheinung dieser sogenannten Partei zu studieren. Das Bild war, wahrhaftiger Gott, ein beklemmend niederdrückendes. Es war nichts, aber auch schon rein gar nichts vorhanden. Der Name einer Partei, deren Ausschuß praktisch die ganze Mitgliedschaft repräsentierte, die so oder so das war, was sie zu kämpfen versuchte, ein Parlament im kleinsten. Auch hier herrschte die Abstimmung, und wenn sich die großen Parlamente wenigstens noch über größere Probleme monatelang die Kehlen heiser schreien, in diesem kleinen Zirkel ging schon über die Beantwortung eines glücklich eingelaufenen Briefes endloses Zwiegespräch los!

Die Öffentlichkeit wußte von dem allen natürlich überhaupt nichts. Kein Mensch in München kannte die Partei auch nur dem Namen nach, außer ihren paar Anhängern und den wenigen Bekannten derselben.

Jeden Mittwoch fand in einem Münchner Café‚ eine sogenannte Ausschußsitzung statt, einmal in der Woche ein Sprechabend. Da die gesamte Mitgliedschaft der "Bewegung" zunächst im Ausschuß vertreten war, waren die Personen natürlich immer dieselben. Es mußte sich jetzt darum handeln, endlich den kleinen Zirkel zu sprengen, neue Anhänger zu gewinnen, vor allem aber den Namen der Bewegung um jeden Preis bekanntzumachen.

Wir bedienten uns dabei folgender Technik:

In jedem Monat, später alle vierzehn Tage, versuchten wir eine "Versammlung" abzuhalten. Die Einladungen hierzu wurden auf einer Schreibmaschine oder zum Teil auch mit der Hand auf Zettel geschrieben und die ersten Male von uns selber verteilt bzw. ausgetragen. Jeder wendete sich an seinen Bekanntenkreis, um den einen oder anderen zu bewegen, eine dieser Veranstaltungen zu besuchen.

Der Erfolg war ein jämmerlicher.

Ich erinnere mich noch, wie ich selber in dieser ersten Zeit einmal an die achtzig dieser Zettel ausgetragen hatte, und wie wir nun am Abend auf die Volksmassen warteten, die da kommen sollten.

Die erste Versammlung

Mit einstündiger Verspätung mußte endlich der "Vorsitzende" die "Versammlung" eröffnen. Wir waren wieder sieben Mann, die alten Sieben.

Wir gingen dazu über, die Einladungszettel in einem Münchner Schreibwarengeschäft auf der Maschine schreiben und vervielfältigen zu lassen. Der Erfolg bestand bei der nächsten Versammlung in einigen Zuhörern mehr. So stieg die Zahl langsam von elf auf dreizehn, endlich auf siebzehn, auf dreiundzwanzig, auf vierunddreißig Zuhörer.

Durch ganz kleine Geldsammlungen im Kreise von uns armen Teufeln wurden die Mittel aufgebracht, um endlich eine Versammlung durch eine Anzeige des damals unabhängigen "Münchner Beobachters" in München ankündigen lassen zu können. Der Erfolg war dieses Mal allerdings erstaunlich. Wir hatten die Versammlung im Münchener Hofbräuhauskeller angesetzt (nicht zu verwechseln mit dem Münchener Hofbräuhaus-Festsaal), einem kleinen Saal von knapp einhundertdreißig Personen Fassungsraum. Mir selber erschien der Raum wie eine große Halle, und jeder von uns bangte, ob es gelingen würde, an dem betreffenden Abend dieses "mächtige" Gebäude mit Menschen zu füllen.

Um sieben Uhr waren einhundertelf Personen anwesend, und die Versammlung wurde eröffnet.

Ein Münchener Professor hielt das Hauptreferat, und ich sollte als zweiter zum ersten Male öffentlich sprechen.

Dem damaligen Vorsitzenden der Partei, Herrn Harrer, erschien die Sache als ein großes Wagnis. Der sonst sicherlich redliche Herr hatte nun einmal die Überzeugung, daß ich wohl verschiedenes könnte, aber nur nicht reden. Von dieser Meinung war er auch in der Folgezeit nicht abzubringen.

Die Sache kam anders. Mir waren in dieser ersten als öffentlich anzusprechenden Versammlung zwanzig Minuten Redezeit zugebilligt worden.

Ich sprach dreißig Minuten, und was ich früher, ohne es irgendwie zu wissen, einfach innerlich gefühlt hatte, wurde nun durch die Wirklichkeit bewiesen: ich konnte reden! Nach

Die erste Versammlung

dreißig Minuten waren die Menschen in dem kleinen Raum elektrisiert, und die Begeisterung äußerte sich zunächst darin, daß mein Appell an die Opferwilligkeit der Anwesenden zur Spende von dreihundert Mark führte. Damit aber war eine große Sorge von uns genommen. Die finanzielle Beschränkung war ja in dieser Zeit so groß, daß wir nicht einmal die Möglichkeit besaßen, für die Bewegung Leitsätze drucken zu lassen oder gar Flugblätter herauszugeben. Nun war der Grundstock gelegt zu einem kleinen Fonds, aus dem dann wenigstens das Notdürftigste und Notwendigste bestritten werden konnte.

Allein auch in einer anderen Hinsicht war der Erfolg dieser ersten größeren Versammlung bedeutend.

Ich hatte damals begonnen, dem Ausschuß eine Anzahl frischer Kräfte zuzuführen. Während meiner langjährigen Militärzeit hatte ich eine größere Menge treuer Kameraden kennengelernt, die nun langsam auf Grund meines Zuredens in die Bewegung einzutreten begannen. Es waren lauter tatkräftige junge Menschen, an Disziplin gewöhnt und von ihrer Dienstzeit her in dem Grundsatz aufgewachsen: Unmöglich ist gar nichts, und es geht alles, wenn man will.

Wie nötig aber ein solcher Blutzufluß war, konnte ich selber schon nach wenigen Wochen Mitarbeit erkennen.

Der damalige erste Vorsitzende der Partei, Herr Harrer, war eigentlich Journalist und als solcher sicher umfassend gebildet. Doch hatte er eine für einen Parteiführer außerordentlich schwere Belastung: er war kein Redner für die Masse. So peinlich gewissenhaft und genau seine Arbeit an sich war, so fehlte ihr jedoch - vielleicht gerade infolge der fehlenden, großen rednerischen Begabung - auch der größere Schwung. Herr Drexler, damals Vorsitzender der Ortsgruppe München, war einfacher Arbeiter, als Redner ebenfalls wenig bedeutend, im übrigen aber kein Soldat. Er hatte nicht beim Heer gedient, war auch während des Krieges nicht Soldat, so daß ihm, der seinem ganzen Wesen nach an sich schwächlich und unsicher war, die einzige Schule fehlte, die es fertigbringen konnte, aus unsicheren und


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