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Die Teller liegen in Scherben auf dem Boden. Luise hat’s herumgerissen. Ihre Augen sind vor Schreck geweitet.



12    «Luise! » wiederholt die Frau sanft und ö ffnet die Arme weit.

13    «Mutti! »

14    Das Kind hä ngt der Mutter wie eine Ertrinkende am Hals und schluchzt leidenschaftlich.

15    Die Mutter sinkt in die Knie und streichelt Luise mit zitternden Hä nden. «Mein Kind, mein liebes Kind! »

16    Sie knien zwischen zerbrochenen Tellern. Auf dem Herd verschmoren die Schweinsripperl. Es riecht nach angebranntem Fleisch. Wasser zischt aus den Tö pfen in die Gasflammen.

17    Die Frau und das kleine Mä dchen merken von alledem nichts. Sie sind, wie es manchmal heiß t und ganz selten vorkommt, nicht ‘von dieser Welt’.

1      Stunden sind vergangen. Luise hat gebeichtet (исповедалась = во всем призналась). Und die Mutter hat die Absolution erteilt (отпустила грехи: «дала отпущение грехов»). Es war eine lange, wortreiche Beichte (многословная исповедь), und es war eine kurze, wortlose Freisprechung (молчаливое, бессловесное отпущение) von allen begangenen Sü nden (всех совершенных грехов; eine Sü nde begehen – совершить грех) – ein Blick, ein Kuss, mehr war nicht nö tig.

2     Jetzt sitzen sie auf dem Sofa. Das Kind hat sich eng, ganz eng an die Mutter gekuschelt (/ласково/ прижался, удобно устроился). Ach, ist das schö n, endlich die Wahrheit gesagt zu haben! So leicht ist einem zumute (так легко становится на душе), so federleicht (легко, как перышко: die Feder)! Man muss sich an der Mutter festklammern (крепко уцепиться; klammern – цепляться; die Klammer – скоба, зажим, прищепка), damit man nicht plö tzlich davonfliegt!

3     «Ihr seid mir schon zwei raffinierte Frauenzimmer! » meint die Mutter.

4     Luise kichert vor lauter Stolz (хихикает от истинной: «сплошной» гордости). (Ein Geheimnis hat sie allerdings immer noch nicht preisgegeben (выдала): dass es da in Wien, wie Lotte ä ngstlich geschrieben hat, neuerdings ein gewisses Frä ulein Gerlach gibt! )

5     Die Mutter seufzt (вздыхает).

6     Luise schaut sie besorgt an (смотрит на нее озабоченно; die Sorge – забота).

7     «Nun ja», sagt die Mutter. «Ich denke darü ber nach, was jetzt werden soll! Kö nnen wir tun, als sei nichts geschehen (как будто ничего не произошло)? »

8     Luise schü ttelt entschieden (решительно) den Kopf. «Lottchen hat sicher groß es Heimweh nach dir (очень скучает по тебе). Und du doch auch nach ihr, nicht wahr, Mutti? »

9     Die Mutter nickt.

10   «Und ich ja auch», gesteht das Kind. «Nach Lottchen und...»

11   «Und deinem Vater, gelt (не так ли, не правда ли)? »

12   Luise nickt. Eifrig und schü chtern zugleich (ревностно и робко одновременно). «Und wenn ich bloß wü sste, warum Lottchen nicht mehr schreibt? »

13   «Ja», murmelt die Mutter. «Ich bin recht in Sorge (я очень волнуюсь: «действительно в заботе»).»

 

1      Stunden sind vergangen. Luise hat gebeichtet. Und die Mutter hat die Absolution erteilt. Es war eine lange, wortreiche Beichte, und es war eine kurze, wortlose Freisprechung von allen begangenen Sü nden – ein Blick, ein Kuss, mehr war nicht nö tig.

2      Jetzt sitzen sie auf dem Sofa. Das Kind hat sich eng, ganz eng an die Mutter gekuschelt. Ach, ist das schö n, endlich die Wahrheit gesagt zu haben! So leicht ist einem zumute, so federleicht! Man muss sich an der Mutter festklammern, damit man nicht plö tzlich davonfliegt!

3      «Ihr seid mir schon zwei raffinierte Frauenzimmer! » meint die Mutter.

4      Luise kichert vor lauter Stolz. (Ein Geheimnis hat sie allerdings immer noch nicht preisgegeben: dass es da in Wien, wie Lotte ä ngstlich geschrieben hat, neuerdings ein gewisses Frä ulein Gerlach gibt! )

Die Mutter seufzt.

Luise schaut sie besorgt an.

7      «Nun ja», sagt die Mutter. «Ich denke darü ber nach, was jetzt werden soll! Kö nnen wir tun, als sei nichts geschehen? »

8      Luise schü ttelt entschieden den Kopf. «Lottchen hat sicher groß es Heimweh nach dir. Und du doch auch nach ihr, nicht wahr, Mutti? »

Die Mutter nickt.

10    «Und ich ja auch», gesteht das Kind. «Nach Lottchen und...»

Und deinem Vater, gelt? »

12    Luise nickt. Eifrig und schü chtern zugleich. «Und wenn ich bloß wü sste, warum Lottchen nicht mehr schreibt? »


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