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Kleidung sagt, wie du drauf bist



 

„Spiegel“. Meta, Canel, Julia, Teresa – was haltet ihr davon, dass eine Schulleiterin in Niedersachsen Eltern schriftlich auffordert, ihre Kinder nicht in Strand- und Disco-Klamotten in die Schule zu lassen?

Meta . Ich finde, das sollte den Lehrern doch egal sein. Ich rege mich auch nicht darüber auf, wie die rumlaufen. Das ist auch nicht immer besonders toll.

Canel . Na ja, meine Mutter mag es auch nicht so gern, wenn ich Hüfthosen oder Stretchjeans in die Schule anziehe. Sie fürchtet, dass ich zu schnell reif werde. Aber ich mache es natürlich trotzdem.

„Spiegel“. Was für Kleidung tragt ihr normalerweise in der Schule?

Julia. Dieses Kleid hier habe ich mir erst gestern gekauft. Sonst trage ich oft Jeans. Die kombiniere ich aber mit ausgeschnittenen T-Shirts, oft auch bauchfrei.

Meta . Ich finde, es ist kein so tolles Gefühl, wenn einem der Wind am nackten Bauch rumbläst. Mir ist schnell kalt. Aber wenn die anderen sich so anziehen wollen, ist mir das egal.

Teresa. Ehrlich gesagt, ist das jetzt mit 15 nicht mehr so die Frage, ob man bauchfrei rumläuft. Bauchfrei laufen bei uns eigentlich nur noch die Jüngeren rum. Die sind dann auch Fans von Britney Spears oder so und wollen die Stars halt nachmachen.

„Spiegel“. Gibt es Grenzen, was ihr in die Schule anziehen würdet und was nicht?

Meta . Klar sieht man beim Shoppen oft coole Sachen, mit denen man sich nicht zur Schule trauen würde.

Canel . Eng anziehen und Bauch zeigen, ja. Aber nicht zu krass. Man vergleicht sich auch mit den anderen. Da passt man sich an und achtet darauf, dass man nicht total auffällt.

„Spiegel“. Ist es nicht anstrengend, immer gut aussehen zu müssen?

Canel . Bei einer Freundin von mir ist es schon krass. Sie muss sich jede Woche was Neues holen. Sie hat Angst, dass die anderen sonst über sie reden. Ich sage ihr dann immer, dass es wichtigere Sachen in der Schule gibt.

Teresa. In der achten Klasse gab es bei uns eine richtige Konkurrenz unter den Mädchen. Da versuchte jede, immer die besten und neuesten Klamotten zu haben.

Julia. Das hat sich aber jetzt in der Neunten verändert: Man zieht an, was man will. Wenn man älter wird, achtet man nicht mehr so auf die Klamotten, sondern eher auf innere Werte oder auf Freundlichkeit.

Teresa: Dann ändert man seine Meinung und seinen Geschmack auch nicht mehr ständig.

„Spiegel“. Einige Politiker haben vorgeschlagen, Schuluniformen einzuführen. Was haltet ihr davon?

Julia. Das ist ein heikles Thema. Gut an Uniformen ist, dass die Rivalität aufhört. Keiner wird mehr ausgeschlossen, weil er die falschen Klamotten trägt. Denn was sagen die Klamotten schon aus?

Canel . Ja, wenn alle das Gleiche anhaben, kann man auch nicht mehr sehen, ob ihr Rock schöner und teurer ist als meiner.

Teresa. Jeder wird dann akzeptiert.

„Spiegel“. Dann seid ihr also dafür?

Julia. Nee, das auch wieder nicht. Ich würde nicht gern damit rumlaufen. Das schränkt einen ziemlich ein.

Teresa. Da geht ein wichtiger Teil verloren, denn mit deinen Klamotten drückst du ja auch deine Persönlichkeit aus.

Canel . In Schuluniform kann man die Leute nicht mehr so gut einschätzen. An der Kleidung sieht man, wie jemand so drauf ist. Man sieht zum Beispiel, ob ein Mädchen eingebildet ist.

„Spiegel“. Aber stimmt das denn immer?

Canel . Mich zum Beispiel haben am Anfang alle als Modepüppchen abgestempelt, weil ich mich geschminkt habe oder mal ein engeres Top anhatte. Jetzt, wo mich alle kennen, heißt es „Du bist ja wirklich voll nett“ und so. Man will nicht so wirken.

„Spiegel“. Nach der Erfahrung müsstest du doch eigentlich für Schuluniformen sein.

Canel . Nee, das wäre todlangweilig.

Julia. Es macht auch Spaß, die Leute anzugucken, wie sie gekleidet sind. Ich bilde mir dann schon meine Meinung ...

Teresa. ... aber die kann ich ja auch wieder ändern, wenn man die Leute besser kennt. Ich finde es wichtig, dass man sich in der Schule wohl fühlt. Mein Tag fängt nicht erst nach der Schule an, sondern Schule ist ein ziemlich großer Teil meines Lebens. Deswegen möchte ich mich dort auch ganz normal kleiden. Viel wichtiger als die hirnrissige Diskussion um Schuluniformen ist aber, dass die Lehrer endlich mal guten Unterricht machen.

 

Erklärungen zum Wortschatz:

Anstoß (an etwas (D.)) nehmen =etwas für falsch halten (weil man es nicht mag) und sich deshalb darüber ärgern = высказывать недовольство по поводу чего-л., быть неприятно поражённым чем-л.

bauchfrei = so, dass ein Kleidungsstück den Bauch nicht bedeckt: ein bauchfreies T-Shirt/Top

die Klamotte <-, -n> = (nur Pl.) (ugs.) Kleidung: In diesen Klamotten kannst du doch nicht aus dem Haus gehen!

irgendwie (he)rumlaufen = auf eine bestimmte Art gekleidet sein: Sie läuft neuerdings im Minirock herum.

die H ü fthose = обтягивающие бедра брюки с заниженной талией

Krass

1) ganz extrem: ein Gegensatz, ein Unterschied, ein Beispiel; etwas steht in krassem Widerspruch zu etwas

2) (Jugendsprache) verwendet, um auszudrücken, dass oder etwas als sehr positiv eingeschätzt wird:

Dein Handy echt krass, was kostet denn so ein Teil?

heikel = schwierig = щекотливый, деликатный, затруднительный: Angelegenheit, Aufgabe, Frage, Situation

die Rivalität = соперничество → Konkurrenz

gut, schlecht drauf sein =gut, schlecht gelaunt sein, in guter, schlechter Stimmung sein: Wenn er so drauf ist (wenn so eine Laune hat, in so einer Stimmung ist) wie heute, kann man nicht mit ihm reden.

das Modepüppchen (ugs. abwertend): übertrieben modisch gekleidetes Mädchen

jemanden/etwas als etwas abstempeln = jemanden/etwas als etwas (Negatives) bezeichnen: jemanden als Lügner abstempeln

todlangweilig = ужасно скучный

hirnrissig = unsinnig ≈ verrückt: eine Idee, ein Vorschlag

 

 


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