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Die Herrschaft des Geldes



als veraltet und überlebt in die Ecke gestellt und statt ihnen der Weihrauch dem Götzen Mammon dargebracht. Eine wahrhaft schlimme Entartung setzte ein, schlimm besonders deshalb, weil sie zu einer Zeit eintrat, da die Nation höchste heldische Gesinnung in einer vermutlich drohenden kritischen Stunde nötiger denn je brauchen konnte. Deutschland mußte sich gefaßt machen, eines Tages mit dem Schwert für seinen Versuch, auf dem Wege einer "friedlichen, wirtschaftlichen Arbeit" sich das tägliche Brot zu sichern, einzustehen.

Die Herrschaft des Geldes wurde leider auch von der Stelle aus sanktioniert, die sich am meisten dagegen hätte auflehnen müssen: Seine Majestät der Kaiser handelte unglücklich, als er besonders den Adel in den Bannkreis des neuen Finanzkapitals hineinzog. Freilich mußte man ihm zugute rechnen, daß leider selbst Bismarck in dieser Hinsicht die drohende Gefahr nicht erkannte. Damit aber waren die ideellen Tugenden praktisch hinter den Wert des Geldes getreten, denn es war klar, daß, auf solchem Wege erst begonnen, der Schwertadel in kurzer Zeit schon hinter dem Finanzadel zurücktreten mußte. Geldoperationen gelingen leichter als Schlachten. So war es auch nicht mehr einladend für den wirklichen Helden oder auch Staatsmann, in Beziehung zum nächstbesten Bankjuden gebracht zu werden: der wirklich verdienstvolle Mann konnte kein Interesse an der Verleihung billiger Dekorationen mehr besitzen, sondern lehnte dankend für sich ab. Aber auch rein blutsmäßig betrachtet war eine solche Entwicklung tief traurig: der Adel verlor immer mehr die rassische Voraussetzung zu seinem Dasein, und zu einem großen Teile wäre viel eher die Bezeichnung "Unadel" für ihn am Platze gewesen.

Eine schwere wirtschaftliche Verfallserscheinung war das langsame Ausscheiden des persönlichen Besitzrechtes und allmählich Übergehen der gesamten Wirtschaft in das Eigentum von Aktiengesellschaften.

Damit erst war die Arbeit so recht zum Spekulationsobjekt

257 Internationalisierung über die Aktie

gewissenloser Schacherer herabgesunken; die Entfremdung des Besitzes gegenüber dem Arbeitnehmer aber wurde in das unendliche gesteigert. Die Börse begann zu triumphieren und schickte sich an, langsam aber sicher, das Leben der Nation in ihre Obhut und Kontrolle zu nehmen.

Die Internationalisierung der deutschen Wirtschaft war schon vor dem Kriege über dem Umwege der Aktie in die Wege geleitet worden. Freilich versuchte ein Teil der deutschen Industrie, sich noch mit Entschiedenheit vor diesem Schicksale zu bewahren. Sie fiel schließlich aber auch dem vereinigten Angriff des gierigen Finanzkapitals, das diesen Kampf besonders mit Hilfe seines treuesten Genossen, der marxistischen Bewegung, ausfocht, zum Opfer.

Der dauernde Krieg gegen die deutsche "Schwerindustrie" war der sichtbare Beginn der durch den Marxismus erstrebten Internationalisierung der deutschen Wirtschaft, die allerdings erst durch den Sieg des Marxismus in der Revolution ganz zu Ende geführt werden konnte. während ich dieses niederschreibe, ist ja endlich auch der Generalangriff gegen die deutsche Reichsbahn gelungen, die nun zu Händen des internationalen Finanzkapitals überwiesen wird. Die "internationale" Sozialdemokratie hat damit wieder eines ihrer Hochziele erreicht.

Wie weit diese "Verwirtschaftung" des deutschen Volkes gelungen war, geht wohl am ersichtlichsten daraus hervor, daß endlich nach dem Kriege einer der führenden Köpfe der deutschen Industrie und vor allem des Handels die Meinung zu äußern vermochte, daß die Wirtschaft als solche allein in der Lage wäre, Deutschland wieder aufzurichten. Dieser Unsinn wurde in dem Augenblick verzapft, da Frankreich den Unterricht seiner Lehranstalten in erster Linie wieder auf die humanistischen Grundlagen stellte, um so dem Irrtum vorzubeugen, als ob die Nation und der Staat ihr Fortbestehen etwa der Wirtschaft und nicht ewigen ideellen Werten verdanken. Die Äußerung, die damals ein Stinnes in die Welt setzte, richtete die unglaublichste Verwirrung an; wurde sie doch sofort aufgegriffen, um nun in staunenswerter Schnelligkeit zum Leitmotiv all der Kurpfuscher


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