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Vereinheitlichungstendenzen



mehr und mehr zu beschneiden, nicht nur aus allgemein materiellen Gesichtspunkten, sondern auch aus ideellen. Denn indem er seinen Bürgern das letzte Blut durch seine finanzielle Erpresserpolitik entzieht, muß er ihnen zwangsläufig auch die letzten Rechte nehmen, wenn er nicht will, daß die allgemeine Unzufriedenheit eines Tages zur hellen Rebellion ausschlägt.

In Umkehrung obenstehenden Satzes ergibt sich für uns Nationalsozialisten folgende grundlegende Regel: Ein kraftvolles nationales Reich, das die Interessen seiner Bürger nach außen im höchsten Umfange wahrnimmt und beschirmt, vermag nach innen Freiheit zu bieten, ohne für die Festigkeit des Staates bangen zu müssen. Andererseits kann aber eine kraftvolle nationale Regierung selbst große Eingriffe in die Freiheit des einzelnen sowohl als der Länder ohne Schaden für den Reichsgedanken vornehmen und verantworten, wenn der einzelne Bürger in solchen Maßnahmen ein Mittel zur Größe seines Volkstums erkennt.

Sicherlich gehen alle Staaten der Welt in ihrer inneren Organisation einer gewissen Vereinheitlichung entgegen. Auch Deutschland wird hierin keine Ausnahme machen. Es ist heute schon ein Unsinn, von einer "Staatssouveränität" einzelner Länder zu sprechen, die in Wirklichkeit schon durch die lächerliche Größe dieser Gebilde nicht gegeben ist. Sowohl auf verkehrs- als auch auf verwaltungstechnischem Gebiete wird die Bedeutung der Einzelstaaten immer mehr heruntergedrückt. Der moderne Verkehr, die moderne Technik läßt Entfernung und Raum immer mehr zusammenschrumpfen. Ein Staat von einst stellt heute nur mehr eine Provinz dar, und Staaten der Gegenwart galten früher Kontinenten gleich. Die Schwierigkeit, rein technisch gemessen, einen Staat wie Deutschland zu verwalten, ist nicht größer als die Schwierigkeit der Leitung einer Provinz wie Brandenburg vor hundertzwanzig Jahren. Die Überwindung

642 Mißbrauch der Zentralisierung

der Entfernung von München nach Berlin ist heute leichter als die von München nach Starnberg vor hundert Jahren. Und das ganze Reichsgebiet von heute ist im Verhältnis zur derzeitigen Verkehrstechnik kleiner als irgendein mittlerer deutscher Bundesstaat zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Wer sich den aus einmal gegebenen Tatsachen resultierenden Folgen verschließt, bleibt eben in der Zeit zurück. Menschen, welche dies tun, gab es zu allen Zeiten und wird es auch in der Zukunft immer geben. Sie können jedoch das Rad der Geschichte kaum hemmen, niemals zum Stillstand bringen.

Wir Nationalsozialisten dürfen an den Konsequenzen dieser Wahrheiten nicht blind vorübergehen. Auch hier dürfen wir uns nicht einfangen lassen von den Phrasen unserer sogenannten nationalen bürgerlichen Parteien. Ich gebrauche die Bezeichnung Phrasen deshalb, weil diese Parteien selber gar nicht ernstlich an die Möglichkeit einer Durchführung ihrer Absichten glauben, und weil sie zweitens selber mit und hauptschuldig sind an der heutigen Entwicklung. Besonders in Bayern ist der Schrei nach dem Abbau der Zentralisation wirklich nur mehr eine Parteimache ohne jeden ernsten Hintergedanken. In allen Augenblicken, da diese Parteien aus ihren Phrasen wirklich Ernst hätten machen müssen, versagten sie ausnahmslos jämmerlich. Jeder sogenannte "Raub an Hoheitsrechten" des bayerischen Staates durch das Reich wurde, abgesehen von einem widerlichen Gekläff, praktisch widerstandslos hingenommen. Ja, wenn wirklich es einer wagte, gegen dieses irrsinnige System ernstlich Front zu machen, dann wurde der, "als nicht auf dem Boden des heutigen Staates stehend", von denselben Parteien verfemt und verdammt und solange verfolgt, bis man ihn entweder durch das Gefängnis oder ein gesetzwidriges Redeverbot mundtot gemacht hatte. Gerade daraus müssen unsere Anhänger am meisten die innere Verlogenheit dieser sogenannten föderalistischen Kreise erkennen. So wie zum Teil die Religion ist ihnen auch der föderative

643 Unterdrückung der Einzelstaaten

Staatsgedanke nur ein Mittel für ihre oft schmutzigen Parteiinteressen.

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So sehr also eine gewisse Vereinheitlichung besonders auf dem Gebiete des Verkehrswesens natürlich erscheint, so sehr kann doch für uns Nationalsozialisten die Verpflichtung bestehen, gegen eine solche Entwicklung im heutigen Staat schärfstens Stellung zu nehmen, nämlich dann, wenn die Maßnahmen nur den Zweck haben, eine verhängnisvolle Außenpolitik zu decken und zu ermöglichen. Gerade weil das heutige Reich die sogenannte Verreichlichung von Eisenbahn, Post, Finanzen usw. nicht aus höheren nationalpolitischen Gesichtspunkten vorgenommen hat, sondern nur, um damit die Mittel und Pfänder in die Hand zu bekommen für eine uferlose Erfüllungspolitik, müssen wir Nationalsozialisten alles tun, was irgend geeignet erscheint, die Durchführung einer solchen Politik zu erschweren, womöglich zu verhindern. Dazu gehört aber der Kampf gegen die heutige Zentralisierung lebenswichtiger Einrichtungen unseres Volkes, die nur vorgenommen wird, um dadurch die Milliardenbeträge und Pfandobjekte für unsere Nachkriegspolitik dem Auslande gegenüber flüssig zu machen.

Aus diesem Grunde hat auch die nationalsozialistische Bewegung gegen solche Versuche Stellung genommen.

Der zweite Grund, der uns veranlassen kann, einer derartigen Zentralisierung Widerstand zu leisten, ist der, daß dadurch die Macht eines Regierungssystems im Innern gefestigt werden könnte, das in seinen gesamten Auswirkungen das schwerste Unglück über die deutsche Nation gebracht hat. Das heutige jüdisch-demokratische Reich, das für die deutsche Nation zum wahren Fluch geworden ist, sucht die Kritik der Einzelstaaten, die noch nicht sämtlich

644 Zentralisation begünstigt Parteiwirtschaft

von diesem Zeitgeist erfüllt sind, unwirksam zu machen durch deren Herabdrücken zu vollständiger Bedeutungslosigkeit. Demgegenüber haben wir Nationalsozialisten allen Anlaß, zu versuchen, der Opposition dieser Einzelstaaten nicht nur die Grundlage einer erfolgverheißenden staatlichen Kraft zu geben, sondern ihren Kampf gegen die Zentralisation überhaupt zum Ausdruck eines höheren nationalen allgemeinen deutschen Interesses zu machen. Während also die Bayerische Volkspartei aus kleinherzig- partikularistischen Gesichtspunkten "Sonderrechte" für den bayerischen Staat zu erhalten bestrebt ist, haben wir diese Sonderstellung zu verwenden im Dienste eines gegen die heutige Novemberdemokratie stehenden höheren Nationalinteresses.

Der dritte Grund, der uns weiter bestimmen kann, gegen die derzeitige Zentralisation zu kämpfen, ist die Überzeugung, daß ein größer Teil der sogenannten Verreichlichung in Wirklichkeit keine Vereinheitlichung, auf keinen Fall aber eine Vereinfachung ist, sondern daß es sich in vielen Fällen nur darum handelt, den Hoheitsrechten der Länder Institutionen zu entziehen, um deren Tore dann den Interessenten der Revolutionsparteien zu öffnen. Noch niemals wurde in der deutschen Geschichte schamlosere Günstlingswirtschaft getrieben als in der demokratischen Republik. Ein großer Teil der heutigen Zentralisierungswut fällt auf das Konto jener Parteien, die einst die Bahn dem Tüchtigen freizumachen versprachen, dabei aber bei Besetzung von Ämtern und Posten ausschließlich die Parteizugehörigkeit im Auge hatten. Insbesondere Juden ergossen sich seit Bestehen der Republik in unglaublichen Mengen in die durch das Reich zusammengerafften Wirtschaftsbetriebe und Verwaltungsapparate, so daß beide heute zu einer Domäne jüdischer Betätigung geworden sind.

Staatshoheit des Reiches

Vor allem diese dritte Erwägung muß uns aus taktischen Gründen verpflichten, jede weitere Maßnahme auf dem Wege der Zentralisation schärfstens zu überprüfen und, wenn notwendig, gegen sie Stellung zu nehmen. Immer aber haben unsere Gesichtspunkte dabei höhere nationalpolitische und niemals kleinliche partikularistische zu sein.

Diese letztere Bemerkung ist notwendig, um nicht bei unseren Anhängern die Meinung entstehen zu lassen, als ob wir Nationalsozialisten dem Reiche an sich nicht das Recht zusprechen würden, eine höhere Souveränität zu verkörpern als die der einzelnen Staaten. Über dieses Recht soll und kann es bei uns gar keinen Zweifel geben. Da für uns der Staat an sich jedoch nur eine Form ist, das Wesentliche jedoch sein Inhalt, die Nation, das Volk, ist es klar, daß ihren souveränen Interessen alles andere sich unterzuordnen hat. Insbesondere können wir keinem einzelnen Staat innerhalb der Nation und des diese vertretenden Reiches eine machtpolitische Souveränität und Staatshoheit zubilligen. Der Unfug einzelner Bundesstaaten, sogenannte Vertretungen im Ausland und untereinander zu unterhalten, muß aufhören und wird einmal aufhören. Solange derartiges möglich ist, dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Ausland immer noch Zweifel in die Festigkeit unseres Reichsgefüges setzt und demgemäß sich benimmt. Der Unfug dieser Vertretungen ist um so größer, als ihnen neben den Schäden nicht der geringste Nutzen zugeschrieben werden kann. Interessen eines Deutschen im Auslande, die durch den Gesandten des Reiches nicht gewahrt werden können, vermögen noch viel weniger durch den Gesandten eines im Rahmen der heutigen Weltordnung lächerlich erscheinenden Kleinstaates wahrgenommen zu werden. In diesen kleinen Bundesstaaten kann man wirklich nur Angriffspunkte erblicken für besonders von einem Staat immer noch gern gesehene Auflösungsbestrebungen innerhalb und außerhalb des Deutschen Reiches.

646 Kulturelle Aufgaben der Länder

Auch dafür dürfen wir Nationalsozialisten kein Verständnis haben, daß irgendein altersschwach gewordener Adelsstamm seinem meist schon sehr dürr gewordenen Reis durch Bekleidung des Gesandtenpostens neuen Nährboden gibt. Unsere diplomatischen Vertretungen im Ausland waren schon zur Zeit des alten Reiches so jämmerlich, daß weitere Ergänzungen der damals gemachten Erfahrungen höchst überflüssig sind.

Die Bedeutung der einzelnen Länder wird in Zukunft unbedingt mehr auf kulturpolitisches Gebiet verlegt sein. Der Monarch, der für die Bedeutung Bayerns das meiste tat, war nicht irgendein störrischer, antideutsch eingestellter Partikularist, sondern vielmehr der ebenso großdeutsch gesonnene wie kunstsinnig empfindende Ludwig I. Indem er die Kräfte des Staates in erster Linie für den Ausbau der kulturellen Position Bayerns verwendete und nicht für die Stärkung der machtpolitischen, hat er Besseres und Dauerhafteres geleistet, als die sonst je möglich gewesen wäre. Indem er München damals aus dem Rahmen einer wenig bedeutenden provinziellen Residenz in das Format einer großen deutschen Kunstmetropole hineinhob, schuf er einen geistigen Mittelpunkt, der selbst heute noch die wesensverschiedenen Franken an diesen Staat zu fesseln vermag. Angenommen, München wäre geblieben, was es einst war, so hätte sich in Bayern ein gleicher Vorgang wie in Sachsen wiederholt, nur mit dem Unterschied, daß das bayerische Leipzig, Nürnberg, keine bayerische, sondern eine fränkische Stadt geworden wäre. Nicht die "Nieder-mit-Preußen"- Schreier haben München groß gemacht, sondern Bedeutung gab dieser Stadt der König, der in ihr der deutschen Nation ein Kunst-Kleinod schenken wollte, das gesehen und beachtet werden mußte. Und darin liegt auch für die Zukunft eine Lehre. Die Bedeutung der Einzelstaaten wird künftig überhaupt nicht mehr auf staats- und machtpolitischem Gebiet liegen; ich erblicke sie entweder auf stammesmäßigem oder auf kulturpolitischem Gebiete. Allein selbst hier wird die Zeit

Heer und Einzelstaaten

nivellierende wirken. Die Leichtigkeit des modernen Verkehrs schüttelt die Menschheit derart durcheinander, daß langsam und stetig die Stammesgrenzen verwischt werden und so selbst das kulturelle Bild sich allmählich auszugleichen beginnt.

Das Heer ist ganz besonders scharf von allen einzelstaatlichen Einflüssen fernzuhalten. Der kommende nationalsozialistische Staat soll nicht in den Fehler der Vergangenheit verfallen und dem Heer eine Aufgabe unterschieben, die es nicht hat und gar nicht haben darf. Das deutsche Heer ist nicht dazu da, eine Schule für die Erhaltung von Stammeseigentümlichkeiten zu sein, sondern vielmehr eine Schule des gegenseitigen Verstehens und Anpassens aller Deutschen. Was sonst immer im Leben der Nation trennend sein mag, soll durch das Heer zu einender Wirkung gebracht werden. Es soll weiter den einzelnen jungen Mann aus dem engen Horizont seines Ländchens herausheben und ihn hineinstellen in die deutsche Nation. Nicht die Grenzen seiner Heimat, sondern die seines Vaterlandes muß er sehen lernen; denn diese hat er einst auch zu beschützen. Es ist deshalb unsinnig, den jungen Deutschen in seiner Heimat zu belassen, sondern zweckmäßig ist, ihm in seiner Heereszeit Deutschland zu zeigen. Dies ist heute um so notwendiger, als der junge Deutsche nicht mehr so wie einst auf Wanderschaft geht und dadurch seinen Horizont erweitert. Ist es in dieser Erkenntnis nicht widersinnig, den jungen Bayern wenn möglich wieder in München zu belassen, den Franken in Nürnberg, den Badener in Karlsruhe, den Württemberger in Stuttgart usw., und ist es nicht vernünftiger, dem jungen Bayern einmal den Rhein und einmal die Nordsee zu zeigen, dem Hamburger die Alpen, dem Ostpreußen das deutsche Mittelgebirge und so fort? Der landsmannschaftliche Charakter soll in der Truppe bleiben, aber nicht in der Garnison. Jeder Versuch einer Zentralisation mag unsere Mißbilligung finden, die des Heeres aber niemals! Im Gegenteil, wollten wir keinen derartigen Versuch begrüßen, über diesen einen müßten wir uns freuen. Ganz abgesehen davon, daß bei der Größe des heutigen Reichsheeres die Aufrechterhaltung

Ein Volk - ein Staat

einzelstaatlicher Truppenteile absurd wäre, sehen wir in der erfolgten Vereinheitlichung des Reichsheeres einen Schritt, den wir auch in der Zukunft, bei der Wiedereinführung eines Volksheeres, niemals mehr aufgeben dürfen.

Im übrigen wird eine junge sieghafte Idee jede Fessel ablehnen müssen, die ihre Aktivität im Vorwärtstreiben ihrer Gedanken lähmen könnte. Der Nationalsozialismus muß grundsätzlich das Recht in Anspruch nehmen, der gesamten deutschen Nation ohne Rücksicht auf bisherige bundesstaatliche Grenzen seine Prinzipien aufzuzwingen und sie in seinen Ideen und Gedanken zu erziehen. So wie sich die Kirchen nicht gebunden und begrenzt fühlen durch politische Grenzen, ebensowenig die nationalsozialistische Idee durch einzelstaatliche Gebilde unseres Vaterlandes.

Die nationalsozialistische Lehre ist nicht die Dienerin der politischen Interessen einzelner Bundesstaaten, sondern soll dereinst die Herrin der deutschen Nation werden. Sie hat das Leben eines Volkes zu bestimmen und neu zu ordnen und muß deshalb für sich gebieterisch das Recht in Anspruch nehmen, über Grenzen, die eine von uns abgelehnte Entwicklung zog, hinwegzugehen.

Je vollständiger der Sieg ihrer Ideen wird, um so größer mag dann die Freiheit im einzelnen sein, die sie im Innern bietet.

Kapitel


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