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Und warum hat mir Lotte nichts gesagt, als ich sie bestraft habe?»



15    Da hat sich Frau Kö rner ein wenig in die Brust geworfen und geantwortet: «Dazu fehlt es ihr wohl an der, um mit Ihnen zu sprechen, seelischen Balance! » Und dann ist sie in den Verlag gesaust. Um zurechtzukommen, hat sie ein Taxi nehmen mü ssen. Zwei Mark dreiß ig. Ach, das liebe Geld!

1      Am Samstagmittag hat Mutti plö tzlich den Rucksack gepackt und gesagt: «Zieh die festen (прочные) Schuhe an! Wir fahren nach Garmisch und kommen erst morgen Abend zurü ck! »

2     Luise hat ein bisschen ä ngstlich gefragt: «Mutti, – wird das nicht zu teuer? »

3     Der Frau Kö rner hat es einen kleinen Stich (укол = кольнуло в сердце; stechen – колоть) gegeben. Dann hat sie gelacht. «Wenn das Geld nicht reicht (не хватит), verkauf ich dich unterwegs (по пути, по дороге)! »

4     Das Kind hat vor Wonne (от блаженства: die Wonne) getanzt. «Fein (прекрасно)! Wenn du dann das Geld hast, lauf ich den Leuten wieder weg! Und wenn du mich drei- bis viermal vekauft hast, haben wir so viel, dass du einen Monat nicht zu arbeiten brauchst! »

5     «So teuer bist du? »

6     «Dreitausend Mark und elf Pfennige! Und die Mundharmonika nehm ich auch mit! »

7     Das wurde ein Wochenende, – wie lauter Himbeeren (как сплошная малина: die Himbeere) mit Schlagsahne (со взбитыми сливками)! Von Garmisch wanderten sie ü ber Grainau an den Baadersee. Dann an den Eibsee. Mit Mundharmonika und lautem Gesang. Dann ging’s durch hohe Wä lder bergab (вниз с горы). Ü ber Stock und Stein (по пересеченной местности: «через палку и камень»). Walderdbeeren (землянику) fanden sie. Und schö ne, geheimnisvolle (таинственные) Blumen. Lilienhaften (имеющую вид лилии, похожую на лилию) Tü rkenbund (лилию кудреватую) und vielblü tigen lilafarbenen Enzian (многоцветную лиловую горечавку). Und Moos (das Moos – мох) mit kleinen spitzen Helmen (с острыми шлемами, касками: der Helm) auf dem Kopf. Und winzige Alpenveilchen (крошечные альпийские фиалки), die so sü ß dufteten (благоухали), dass man’s gar nicht fassen konnte (что было непостижимо: fassen – схватить; постичь)!

8     Abends gerieten sie (попали: geraten) in ein Dorf namens Gries. Dort nahmen sie ein Zimmer mit einem Bett. Und als sie, in der Gaststube (der Gast – гость + die Stube – комната) aus dem Rucksack futternd (уплетали), mä chtig geabendbrotet haben (как следует, обильно поужинали), schliefen sie zusammen in dem Bett! Drauß en auf den Wiesen geigten die Grillen (стрекотали цикады; die Geige – скрипка) eine kleine Nachtmusik...

9     Am Sonntagmorgen zogen sie weiter (отправились дальше). Nach Ehrwald. Und Lermoos. Die Zugspitze glä nzte silberweiß. Die Bauern kamen in ihren Trachten (/народных/ костюмах: die Tracht) aus der Kirche. Kü he standen auf der Dorfstraß e, als hielten sie einen Kaffeeklatsch (словно занимались болтовней за чашкой кофе).

10   Ü bers Tö rl ging’s dann (затем путь лежал через Тёрль). Das war Gekraxel (карабканье, взбирание на гору; kraxeln – с трудом взбираться на гору, карабкаться), sakra, sakra (черт побери /южно-нем./)! Neben einer Pferdeweide (выгон для лошадей; das Pferd – лошадь + die Weide – пастбище), inmitten Millionen von Wiesenblumen, gab’s gekochte Eier und Kä sebrote (бутерброды с сыром; der K ä se). Und als Nachtisch (на десерт) einen kleinen Mittagsschlaf im Grase.

11   Spä ter stiegen sie zwischen Himbeersträ uchern (между кустами малины; der Strauch) und gaukelnden Schmetterlingen (порхающими бабочками: der Schmetterling) zum Eibsee hinunter. Kuhglocken lä uteten den Nachmittag ein (колокольчики на шеях коров возвестили полдень, вторую половину дня; die Glocke – колокол). Die Zugspitzbahn sahen sie in den Himmel kriechen (ползти). Der See lag winzig im Talkessel (в котловине долины: das Tal – долина + der Kessel – котел).

12   «Als ob der liebe Gott bloß mal so hingespuckt hä tte (как будто просто так вот плюнул)», sagte Luise versonnen (задумчиво).

13   Im Eibsee wurde natü rlich gebadet (купались). Auf der Hotelterasse spendierte (щедро угостила, оплатила) Mutti Kaffee und Kuchen. Und dann wurde es hö chste Zeit (было уже пора), nach Garmisch zurü ckzumarschieren.

14   Vergnü gt und braungebrannt (довольные и загорелые) saß en sie im Zug. Und der nette Herr gegenü ber wollte unter keinen Umstä nden glauben (ни как не мог поверить: «ни при каких обстоятельствах»: der Umstand – обстоятельс т во), dass das junge Mä dchen neben Luise die Mutti und noch dazu eine berufstä tige Frau sei.

15   Zu Hause fielen sie wie die Plumpsä cke in ihre Betten (как убитые; plump – громоздкий, неуклюжий; der Plumpsack – увалень; слово заимствовано из детской игры, во время которой один из игроков в определенный момент роняет предмет, наз. Plumpsack / например завязанный узлом платочек /). Das Letzte, was das Kind sagte, war: «Mutti, heute war es so schö n, – so schö n wie nichts auf der Welt! »

16   Die Mutti lag noch eine Weile wach (бодрствуя). So viel leicht erreichbares Glü ck (так много легко достижимого счастья; erreichen – достигать) hatt sie bis jetzt ihrem kleinen Mä dchen vorenthalten (она удерживала, утаивала, не додавала своей маленькой девочке)! Nun, es war noch nicht zu spä t. Noch ließ sich alles nachholen (еще все можно было наверстать, догнать)!

17   Dann schlief auch Frau Kö rner ein. Auf ihrem Gesicht trä umte ein Lä cheln. Es huschte ü ber ihre Wangen, wie der Wind ü ber den Eibsee.

18   Das Kind hatte sich verä ndert. Und nun begann sich also auch die junge Frau zu verä ndern.

 

1      Am Samstagmittag hat Mutti plö tzlich den Rucksack gepackt und gesagt: «Zieh die festen Schuhe an! Wir fahren nach Garmisch und kommen erst morgen Abend zurü ck! »

2      Luise hat ein bisschen ä ngstlich gefragt: «Mutti, – wird das nicht zu teuer? »

3      Der Frau Kö rner hat es einen kleinen Stich gegeben. Dann hat sie gelacht. «Wenn das Geld nicht reicht, verkauf ich dich unterwegs! »

4      Das Kind hat vor Wonne getanzt. «Fein! Wenn du dann das Geld hast, lauf ich den Leuten wieder weg! Und wenn du mich drei- bis viermal vekauft hast, haben wir so viel, dass du einen Monat nicht zu arbeiten brauchst! »

So teuer bist du? »

6      «Dreitausend Mark und elf Pfennige! Und die Mundharmonika nehm ich auch mit! »

7      Das wurde ein Wochenende, – wie lauter Himbeeren mit Schlagsahne! Von Garmisch wanderten sie ü ber Grainau an den Baadersee. Dann an den Eibsee. Mit Mundharmonika und lautem Gesang. Dann ging’s durch hohe Wä lder bergab. Ü ber Stock und Stein. Walderdbeeren fanden sie. Und schö ne, geheimnisvolle Blumen. Lilienhaften Tü rkenbund und vielblü tigen lilafarbenen Enzian. Und Moos mit kleinen spitzen Helmen auf dem Kopf. Und winzige Alpenweilchen, die so sü ß dufteten, dass man’s gar nicht fassen konnte!

8      Abends gerieten sie in ein Dorf namens Gries. Dort nahmen sie ein Zimmer mit einem Bett. Und als sie, in der Gaststube aus dem Rucksack futternd, mä chtig geabendbrotet haben, schliefen sie zusammen in dem Bett! Drauß en auf den Wiesen geigten die Grillen eine kleine Nachtmusik...

9      Am Sonntagmorgen zogen sie weiter. Nach Ehrwald. Und Lermoos. Die Zugspitze glä nzte silberweiß. Die Bauern kamen in ihren Trachten aus der Kirche. Kü he standen auf der Dorfstraß e, als hielten sie einen Kaffeeklatsch.

10    Ü bers Tö rl ging’s dann. Das war Gekraxel, sakra, sakra! Neben einer Pferdeweide, inmitten Millionen von Wiesenblumen, gab’s gekochte Eier und Kä sebrote. Und als Nachtisch einen kleinen Mittagsschlaf im Grase.

11    Spä ter stiegen sie zwischen Himbeersträ uchern und gaukelnden Schmetterlingen zum Eibsee hinunter. Kuhglocken lä uteten den Nachmittag ein. Die Zugspitzbahn sahen sie in den Himmel kriechen. Der See lag winzig im Talkessel.

12    «Als ob der liebe Gott bloß mal so hingespuckt hä tte», sagte Luise versonnen.

13    Im Eibsee wurde natü rlich gebadet. Auf der Hotelterasse spendierte Mutti Kaffee und Kuchen. Und dann wurde es hö chste Zeit, nach Garmisch zurü ckzumarschieren.

14    Vergnü gt und braungebrannt saß en sie im Zug. Und der nette Herr gegenü ber wollte unter keinen Umstä nden glauben, dass das junge Mä dchen neben Luise die Mutti und noch dazu eine berufstä tige Frau sei.

15    Zu Hause fielen sie wie die Plumpsä cke in ihre Betten. Das Letzte, was das Kind sagte, war: «Mutti, heute war es so schö n, – so schö n wie nichts auf der Welt! »

16    Die Mutti lag noch eine Weile wach. So viel leicht erreichbares Glü ck hatt sie bis jetzt ihrem kleinen Mä dchen vorenthalten! Nun, es war noch nicht zu spä t. Noch ließ sich alles nachholen!

17    Dann schlief auch Frau Kö rner ein. Auf ihrem Gesicht trä umte ein Lä cheln. Es huschte ü ber ihre Wangen, wie der Wind ü ber den Eibsee.

18    Das Kind hatte sich verä ndert. Und nun begann sich also auch die junge Frau zu verä ndern.

Achtes Kapitel

 

Herr Gabele hat zu kleine Fenster – Kaffeebesuch am Kä rntner Ring – Diplomatische Gesprä che – Vä ter mü ssen streng sein kö nnen – Ein Lied in c-Moll – Heiratsplä ne – Koblenzallee 43 – Frä ulein Gerlach ist ganz Ohr – Hofrat Strobl ist recht besorgt – Der Kapellmeister streichelt eine Puppe

1      Lottchens Klavierkü nste liegen brach («лежат под паром», невозделанные = заброшены, замерли). Ihre Schuld ist es nicht (и это не ее вина). Aber der Vater hat neuerdings nicht mehr viel Zeit fü rs Stundengeben ü brig (сейчас у него больше нет много лишнего времени = ему не хватает времени для давания уроков; ü brig – лишний, в излишке). Vielleicht hä ngt es mit der Arbeit an der Kinderoper zusammen (связано)? Das ist schon mö glich (вполне возможно). Oder? Nun, kleine Mä dchen spü ren, wenn etwas nicht stimmt (чувствуют, чуют, если что-то не так: «не соответствует»). Wenn Vä ter von Kinderopern reden und ü ber Frä ulein Gerlach schweigen, – sie wittern (чуют) wie kleine Tiere, woher Gefahr droht (откуда грозит опасность).

 

1      Lottchens Klavierkü nste liegen brach. Ihre Schuld ist es nicht. Aber der Vater hat neuerdings nicht mehr viel Zeit fü rs Stundengeben ü brig. Vielleicht hä ngt es mit der Arbeit an der Kinderoper zusammen? Das ist schon mö glich. Oder? Nun, kleine Mä dchen spü ren, wenn etwas nicht stimmt. Wenn Vä ter von Kinderopern reden und ü ber Frä ulein Gerlach schweigen, – sie wittern wie kleine Tiere, woher Gefahr droht.

1      Lotte tritt, in der Rotenturmstraß e, aus der Wohnung und klingelt an der gegenü berliegenden Tü r (в противоположную дверь). Dahinter haust (за ней проживает) ein Maler namens (по имени) Gabele, ein netter, freundlicher Herr (приятный, дружелюбный), der Lotte gern einmal zeichnen (нарисовать /карандашом, не красками/) mö chte, wenn sie Zeit hat.

2     Herr Gabele ö ffnet. «Oh, die Luise! »

3     «Heute hab’ ich Zeit», sagt sie.

4     «Einen Augenblick (минуточку: «мгновение»)», ruft er, rast in sein Arbeitszimmer, nimmt ein groß es Tuch (платок, кусок ткани) vom Sofa und hä ngt damit ein auf der Staffelei (на мольберте) stehendes Bild zu (завешивает: zuhä ngen). Er malt gerade an einer klassischen Szene aus der Antike (из античности: die Antí ke). Dergleichen (подобное) eignet sich nicht immer (не всегда подходит, годится) fü r Kinder.

5     Dann fü hrt er die Kleine herein, setzt sie in einen Sessel, nimmt einen Block (блокнот) zur Hand und beginnt zu skizzieren (делать набросок; die Skizze – набросок). «Du spielst ja gar nicht mehr so oft Klavier! » meint er dabei.

6     «Hat es Sie sehr gestö rt (вам оно /пианино/ очень мешало)? »

7     «Kein Gedanke (вовсе нет; der Gedanke – мысль)! Im Gegenteil! Es fehlt mir geradezu (мне его прямо-таки не хватает)! »

8     «Vati hat nicht mehr so viel Zeit», sagt sie ernst. «Er komponiert an einer Oper. Es wird eine Kinderoper.»

9     Das freut Herrn Gabele zu hö ren. Dann wird er ä rgerlich. «Diese Fenster! » schimpft er. «Rein gar nix kann man sehen (совсем ничего не видно: «начисто вовсе ничего нельзя видеть»). Ein Atelier mü sste man haben (нужно бы иметь)! »

10   «Warum mieten Sie sich denn dann keines (почему же вы тогда не снимете себе /ателье/), Herr Gabele? »

11   «Weil’s keine zu mieten gibt! Ateliers sind selten (редки)! »

12   Nach einer Pause sagt das Kind: «Vati hat ein Atelier. Mit groß en Fenstern. Und Licht von oben.»

13   Herr Gabele brummt (бормочет, бурчит: brummen – рычать, реветь).

14   «Am Kä rntner Ring», ergä nzt Lotte. Und nach einer neuen Pause: «Zum Komponieren braucht man doch gar nicht so viel Licht wie zum Malen, nicht? »

15   «Nein», antwortet Herr Gabele.

16   Lotte tastet sich nun noch einen Schritt weiter vor (зондирует почву дальше: «прощупывает для себя дорогу еще на шаг вперед»). Sie sagt nachdenklich (задумчиво, раздумывая): «Eigentlich kö nnte doch Vati mit Ihnen tauschen (собственно, папа мог бы с вами поменяться)! Dann hä tten Sie grö ß ere Fenster und mehr Licht zum Malen. Und Vati hä tte seine Wohnung zum Komponieren hier, gleich neben (прямо: «сразу» возле) der anderen Wohnung! » Der Gedanke scheint sie enorm zu freuen (эта мысль, кажется, ее невероятно: «колоссально» радует: scheinen – казаться; enó rm – чрезмерный, колоссальный ). «Wä re das nicht sehr praktisch (/разве/ это не было бы удобно)? »

17   Herr Gabele kö nnte allerlei (мог бы всякое = много чего) gegen Lottes Gedankengä nge (против ходов мысли = рассуждений) einwenden (возразить). Weil das aber nicht angeht (является неуместным), erklä rt er lä chelnd: «Das wä r in der Tat (и в самом деле) sehr praktisch. Es fragt sich nur (вопрос только в том), ob der Papa der gleichen Meinung ist (того же мнения).»

18   Lotte nickt. «Ich werd ihn fragen! Gleich nachher (сразу после /встречи с вами/)! »

 

1      Lotte tritt, in der Rotenturmstraß e, aus der Wohnung und klingelt an der gegenü berliegenden Tü r. Dahinter haust ein Maler namens Gabele, ein netter, freundlicher Herr, der Lotte gern einmal zeichnen mö chte, wenn sie Zeit hat.

2      Herr Gabele ö ffnet. «Oh, die Luise! »


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