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Unter der Stehlampe liegt die Aktenmappe. Es gibt noch so viel zu tun.
1 Lotte ist zum ersten Mal von der mü rrischen (ворчливой) Resi ins Bett gebracht worden (уложена в постель: bringen – относить; отводить). Anschließ end (затем, сразу после этого; anschließ en – присоединять) ist sie heimlich (тайком) wieder aufgestanden und hat den Brief geschrieben, den sie morgen frü h zum Postamt bringen soll. Dann hat sie sich leise in Luisens Bett zurü ckgeschlichen (прокралась обратно: schleichen) und, bevor sie das Licht ausknipste (выключила; knipsen – щелкать / пальцами, выключателем /), das Kinderzimmer noch einmal in Ruhe betrachtet (осмотрела). 2 Es ist ein gerä umiger (просторное), hü bscher Raum (красивое помещение) mit Mä rchenfriesen an den Wä nden, mit einem Spielzeugschrank, mit einem Bü cherbord (с книжной полкой: das Bü cherbord = das Bü cherregal), einem Schreibpult (с конторкой, пюпитром; das Pult) fü r die Schularbeiten, einem groß en Kaufmannsladen (c купеческой лавкой /игрушка/), einer zierlichen altmodischen Frisiertoilette (с изящным старомодным туалетным столиком; frisieren – укладывать волосы, делать прическу), einem Puppenwagen (с кукольной коляской), einem Puppenbett, nichts fehlt, bis auf die Hauptsache (все есть: «ничто не отсутствует», кроме главного)! 3 Hat sie sich nicht einmal – ganz im stillen (потихоньку, втайне), damit Mutti es nur ja nicht merke – so ein schö nes Zimmer gewü nscht? Nun sie es hat, bohrt sich ihr ein spitzer (сверлит ее острая), von Sehnsucht und Neid (тоской и завистью: die Sehnsucht; der Neid) scharfgeschliffener Schmerz (пронизывающая: «остро наточенная» боль; schleifen – точить) ins Gemü t (в душу). Sie sehnt sich nach dem kleinen, bescheidenen Schlafzimmer (тоскует по маленькой, скромной спальне), wo jetzt die Schwester liegt, nach Muttis Gutenachtkuss, nach dem Lichtschein, der aus dem Wohnzimmer herü berzwinkert (по свету, мерцающему из гостиной), wo Mutti noch arbeitet, danach, dass dann leise die Tü r geht, dass sie hö rt, wie Mutti am Kinderbett stehen bleibt, auf Zehenspitzen (на цыпочках; die Zehe – палец ноги; die Spitze – острие, кончик) zum eigenen Bett hinü berhuscht (проскальзывает), ins Nachthemd schlü pft und sich in ihre Decke kuschelt (уютно укутывается, устраивается). 4 Wenn hier, wenigstens (хотя бы) im Nebenzimmer, Vatis Bett stü nde (стояла бы)! Vielleicht wü rde er schnarchen (может быть, он храпел бы). Das wä re schö n (это было бы прекрасно)! Da wü sste man (тогда можно было бы знать), dass er ganz in der Nä he ist (что он совсем близко)! Aber er schlä ft nicht in der Nä he, sondern in einem anderen Haus, am Kä rntner Ring. Vielleicht schlä ft er ü berhaupt noch nicht, sondern sitzt mit dem eleganten Pralinenfrä ulein in einem groß en, glitzernden Saal (в сверкающем, сияющем зале: der Saal), trinkt Wein, lacht, tanzt mit ihr, nickt ihr zä rtlich zu, wie vorhin in der Oper, ihr, nicht dem kleinen Mä dchen, das glü cklich und verstohlen (украдкой) aus der Loge winkte. 5 Lotte schlä ft ein. Sie trä umt. Das Mä rchen von den armen Eltern, die, weil sie kein Brot hatten, Hä nsel und Gretel in den Wald schickten, mischt sich mit eignen Ä ngsten und eignem Jammer (смешивается с /ее/ собственными страхами и с собственным горем: die Angst; der Jammer). 6 Lotte und Luise sitzen in diesem Traum, mit erschrockenen Augen, in einem gemeinsamen Bett und starren auf eine Tü r, durch die viele weiß bemü tzte Bä cker (пекари) kommen und Brote hereinschleppen. Sie schichten die Brote an den Wä nden auf (складывают в штабеля). Immer mehr Bä cker kommen und gehen. Die Brotberge wachsen. Das Zimmer wird immer enger. 7 Dann steht der Vater da, im Frack, und dirigiert die Bä ckerparade mit lebhaften Gesten. Mutti kommt hereingestü rzt und fragt bekü mmert: «Aber Mann, was soll denn nun werden (что же теперь будет)? » 8 «Die Kinder mü ssen fort! » schreit er bö se. «Wir haben keinen Platz mehr! Wir haben zu viel Brot im Hause! » 9 Mutti ringt die Hä nde (ломает руки). Die Kinder schluchzen erbä rmlich (всхлипывают жалобно; sich erbä rmen – сжалиться). 10 «Hinaus (вон)! » ruft er und hebt drohend den Dirigentenstab. Da rollt das Bett gehorsam (послушно) zum Fenster. Die Fensterflü gel springen auf (ставни распахиваются, разлетаются). Das Bett schwebt zum Fenster hinaus (вылетает из окна). 11 Es fliegt ü ber eine groß e Stadt dahin, ü ber einen Fluss, ü ber Hü gel (через холмы = над холмами: der Hü gel), Felder, Berge und Wä lder. Dann senkt es sich wieder zur Erde herab und landet in einem mä chtigen (приземляется в мощном = огромном), urwaldä hnlichen (похожем на девственный, первобытный лес) Baumgewirr (сплетении, хаосе деревьев), in dem es von unheimlichem Vogelgekrä chz und vom Gebrü ll wilder Tiere schauerlich widerhallt (в котором жутко звучат, доносятся зловещие отголоски птичьего карканья и рева диких зверей; krä chzen – каркать). Die beiden kleinen Mä dchen sitzen, von Furcht gelä hmt (парализованные страхом: die Furcht), im Bett. 12 Da knackt und prasselt (хрустит и потрескивает) es im Dickicht (в чаще: das Dickicht – чаща, дебри)! 13 Die Kinder werfen sich zurü ck und ziehen die Decke ü ber die Kö pfe. Aus dem Gestrü pp (из зарослей кустов: das Gestrü pp) kommt jetzt die Hexe hervor (выходит теперь ведьма). Es ist aber nicht die Hexe von der Opernbü hne, sondern sie ä hnelt viel eher (напомнает гораздо больше: «скорее») der Pralinendame aus der Loge. Sie blickt durch ihr Opernglas zu dem Bettchen hinü ber, nickt mit dem Kopf, lä chelt sehr hochmü tig (высокомерно) und klatscht dreimal in die Hä nde. 14 Wie auf Kommando verwandelt sich (превращается) der dunkle Wald in eine sonnige Wiese (в солнечную поляну, лужайку). Und auf der Wiese steht ein aus Konfektschachteln gebautes Haus, mit einem Zaun aus Schokoladentafeln (с забором из шоколадных плиток: der Zaun; die Tafel). Vö gel zwitschern (щебечут) lustig, im Gras hü pfen Hasen (прыгают зайцы: der Hase) aus Marzipan, und ü berall schimmert es von goldenen Nestern (все: «всюду» светится, сияет от золотых гнезд: das Nest), in denen Ostereier (пасхальные яйца) liegen. Ein kleiner Vogel setzt sich aufs Bett und singt so hü bsch Koloratur, dass sich Lotte und Luise, wenn auch zunä chst nur bis zu den Nasenspitzen (хотя сначала только до кончика носа), unter ihrer Decke hervortrauen (осмеливаются высунуться из-под одеяла; trauen – доверять). Als sie nun die Wiese mit den Osterhasen, die Schokoladeneier und das Pralinenhaus sehen, klettern sie schnell aus dem Bett und laufen zum Zaun. Dort stehen sie nun in ihren langen Nachthemden und staunen. «Spezialmischung (специальная смесь)! » liest Luise laut vor. «Und Krokant (грильяж – масса /конфетная/ из растертого миндаля или ореха и растопленного сахара: der Kroká nt)! Und Nougatfü llung (и начинка нуга – масса из растертого жареного ореха и какао)! » 15 «Und bittere Sonderklasse (особый класс)! » ruft Lotte erfreut. (Denn sie isst auch im Traum nicht gerne Sü ß es.) 16 Luise bricht ein groß es Stü ck Schokolade vom Zaun. «Mit Nuss! » meint sie begehrlich (жадно; begehren – желать) und will hineinbeiß en. 17 Da ertö nt Hexenlachen aus dem Haus! Die Kinder erschrecken! Luise wirft die Schokolade weit weg! 18 Und schon kommt Mutti mit einem groß en Handwagen (с тележкой) voller Brö te ü ber die Wiese gekeucht (тяжело дыша, задыхаясь: keuchen). «Halt (стоп, стойте), Kinder! » ruft sie angstvoll (испуганно, со страхом). «Es ist alles vergiftet (отравлено; das Gift – яд)! » 19 «Wir hatten Hunger, Mutti.» 20 «Hier habt ihr Brot! Ich konnte nicht frü her aus dem Verlag weg! » Sie umarmt ihre Kinder und will sie fortziehen (увести). Doch da ö ffnet sich die Pralinentü r. Der Vater erscheint mit einer groß en Sä ge (с пилой), wie Holzhauer sie haben (с такой, как у дровосеков), und ruft: «Lassen Sie die Kinder in Ruhe, Frau Kö rner! » 21 «Es sind meine Kinder, Herr Palfy! » 22 «Meine auch», schreit er zurü ck. Und wä hrend er sich nä hert, erklä rt er trocken: «Ich werde die Kinder halbieren! Mit der Sä ge! Ich kriege eine halbe Lotte und von Luise eine Hä lfte, und Sie auch, Frau Kö rner! » 23 Die Zwillinge sind zitternd ins Bett gesprungen. 24 Mutti stellt sich, mit ausgebreiteten Armen, schü tzend (защищая) vor das Bett. «Niemals (никогда), Herr Palfy! » 25 Aber der Vater schiebt sie beiseite (отталкивает: «отодвигает» ее в сторону) und beginnt, vom Kopfende her (начиная с изголовья), das Bett durchzusä gen. Die Sä ge kreischt so (визжит), dass man friert (что холодно становится = что мурашки бегут), und sä gt das Bett Zentimeter auf Zentimeter der Lä nge nach (в длину) durch. 26 «Lasst euch los (отпустите друг друга)! » befiehlt (приказывает: befehlen) der Vater. 27 Die Sä ge kommt den ineinandergefalteten (к сцепленным: «сложенным друг в друге») Geschwisterhä nden immer nä her, immer nä her! Gleich ritzt sie die Haut (сейчас вот она расцарапает кожу)! – Mutti weint herzzerbrechend (душераздирающе: «разбивая сердце»). 28 Man hö rt die Hexe kichern (хихикать). 29 Da endlich geben die Kinderhä nde nach (поддаются, уступают). 30 Die Sä ge schneidet zwischen ihnen das Bett endgü ltig (окончательно) auseinander, bis zwei Betten, jedes auf vier Fü ß en, daraus geworden sind. 31 «Welchen Zwilling wollen Sie haben, Frau Kö rner? » «Beide, beide! » 32 «Bedaure (сожалею: bedauern)», sagt der Mann. «Gerechtigkeit (справедливость; gerecht – справедливо) muss sein. Na, wenn Sie sich nicht entschließ en kö nnen (не можете решиться = выбрать), – ich nehm die da! Mir ist es eh gleich (мне, пожалуй, все равно; eh = eher – скорее). Ich kenn sie ja doch nicht auseinander (ведь не различаю: «не знаю друг от друга»).» Er greift nach dem einen Bett. «Welche bist du denn? » 33 «Das Luiserl! » ruft diese. «Aber du darfst das nicht tun! » 34 «Nein», schreit nun Lotte. «Ihr dü rft uns nicht halbieren! » 35 «Haltet den Mund (замолчите: «держите рот»)! » erklä rt der Mann streng. «Eltern dü rfen alles! » 36 Damit geht er, das eine Bett an einer Schnur hinter sich herziehend (таща за собой на веревке), auf das Pralinenhaus zu (к дому из шоколадных конфет). Der Schokoladenzaun springt von selber auf (разламывается сам собой). Luise und Lotte winken einander verzweifelt (в отчаянии) zu. 37 «Wir schreiben uns! » brü llt Luise. 38 «Postlagernd! » schreit Lotte. «Vergissmeinnicht Mü nchen 18! » 39 Der Vater und Luise verschwinden im Haus. Dann verschwindet auch das Haus, als wü rde es weggewischt (как будто его стерли /тряпкой/). 40 Mutti umarmt Lotte und sagt traurig: «Nun sind wir beide vaterseelenallein (сравните: mutterseelenallein – один - одинешенек).» Plö tzlich starrt sie das Kind unsicher an. «Welches meiner Kinder bist du denn? Du siehst aus wie Lotte! » 41 «Ich bin ja Lotte! » 42 «Nein, du siehst aus wie Luise! » 43 «Ich bin doch Luise! » 44 Die Mutter blickt dem Kind erschrocken ins Gesicht und sagt, seltsamerweise (и, что странно) mit Vaters Stimme: «Einmal Locken (то локоны)! Einmal Zö pfe! Dieselben Nasen! Dieselben Kö pfe! » 45 Lotte hat jetzt links einen Zopf, rechts Locken wie Luise. Trä nen rollen ihr aus den Augen. Und sie murmelt trostlos (бормочет безутешно; trö sten – утешать; der Trost – утешение): «Nun weiß ich selber nicht mehr, wer von uns beiden ich bin! Ach, die arme Hä lfte! »
1 Lotte ist zum ersten Mal von der mü rrischen Resi ins Bett gebracht worden. Anschließ end ist sie heimlich wieder aufgestanden und hat den Brief geschrieben, den sie morgen frü h zum Postamt bringen soll. Dann hat sie sich leise in Luisens Bett zurü ckgeschlichen und, bevor sie das Licht ausknipste, das Kinderzimmer noch einmal in Ruhe betrachtet. 2 Es ist ein gerä umiger, hü bscher Raum mit Mä rchenfriesen an den Wä nden, mit einem Spielzeugschrank, mit einem Bü cherbord, einem Schreibpult fü r die Schularbeiten, einem groß en Kaufmannsladen, einer zierlichen altmodischen Frisiertoilette, einem Puppenwagen, einem Puppenbett, nichts fehlt, bis auf die Hauptsache! 3 Hat sie sich nicht einmal – ganz im stillen, damit Mutti es nur ja nicht merke – so ein schö nes Zimmer gewü nscht? Nun sie es hat, bohrt sich ihr ein spitzer, von Sehnsucht und Neid scharfgeschliffener Schmerz ins Gemü t. Sie sehnt sich nach dem kleinen, bescheidenen Schlafzimmer, wo jetzt die Schwester liegt, nach Muttis Gutenachtkuss, nach dem Lichtschein, der aus dem Wohnzimmer herü berzwinkert, wo Mutti noch arbeitet, danach, dass dann leise die Tü r geht, dass sie hö rt, wie Mutti am Kinderbett stehen bleibt, auf Zehenspitzen zum eigenen Bett hinü berhuscht, ins Nachthemd schlü pft und sich in ihre Decke kuschelt. 4 Wenn hier, wenigstens im Nebenzimmer, Vatis Bett stü nde! Vielleicht wü rde er schnarchen. Das wä re schö n! Da wü sste man, dass er ganz in der Nä he ist! Aber er schlä ft nicht in der Nä he, sondern in einem anderen Haus, am Kä rntner Ring. Vielleicht schlä ft er ü berhaupt noch nicht, sondern sitzt mit dem eleganten Pralinenfrä ulein in einem groß en, glitzernden Saal, trinkt Wein, lacht, tanzt mit ihr, nickt ihr zä rtlich zu, wie vorhin in der Oper, ihr, nicht dem kleinen Mä dchen, das glü cklich und verstohlen aus der Loge winkte. 5 Lotte schlä ft ein. Sie trä umt. Das Mä rchen von den armen Eltern, die, weil sie kein Brot hatten, Hä nsel und Gretel in den Wald schickten, mischt sich mit eignen Ä ngsten und eignem Jammer. 6 Lotte und Luise sitzen in diesem Traum, mit erschrockenen Augen, in einem gemeinsamen Bett und starren auf eine Tü r, durch die viele weiß bemü tzte Bä cker kommen und Brote hereinschleppen. Sie schichten die Brote an den Wä nden auf. Immer mehr Bä cker kommen und gehen. Die Brotberge wachsen. Das Zimmer wird immer enger. 7 Dann steht der Vater da, im Frack, und dirigiert die Bä ckerparade mit lebhaften Gesten. Mutti kommt hereingestü rzt und fragt bekü mmert: «Aber Mann, was soll denn nun werden? » 8 «Die Kinder mü ssen fort! » schreit er bö se. «Wir haben keinen Platz mehr! Wir haben zu viel Brot im Hause! » 9 Mutti ringt die Hä nde. Die Kinder schluchzen erbä rmlich. 10 «Hinaus! » ruft er und hebt drohend den Dirigentenstab. Da rollt das Bett gehorsam zum Fenster. Die Fensterflü gel springen auf. Das Bett schwebt zum Fenster hinaus. 11 Es fliegt ü ber eine groß e Stadt dahin, ü ber einen Fluss, ü ber Hü gel, Felder, Berge und Wä lder. Dann senkt es sich wieder zur Erde herab und landet in einem mä chtigen, urwaldä hnlichen Baumgewirr, in dem es von unheimlichem Vogelgekrä chz und vom Gebrü ll wilder Tiere schauerlich widerhallt. Die beiden kleinen Mä dchen sitzen, von Furcht gelä hmt, im Bett. 12 Da knackt und prasselt es im Dickicht! 13 Die Kinder werfen sich zurü ck und ziehen die Decke ü ber die Kö pfe. Aus dem Gestrü pp kommt jetzt die Hexe hervor. Es ist aber nicht die Hexe von der Opernbü hne, sondern sie ä hnelt viel eher der Pralinendame aus der Loge. Sie blickt durch ihr Opernglas zu dem Bettchen hinü ber, nickt mit dem Kopf, lä chelt sehr hochmü tig und klatscht dreimal in die Hä nde. 14 Wie auf Kommando verwandelt sich der dunkle Wald in eine sonnige Wiese. Und auf der Wiese steht ein aus Konfektschachteln gebautes Haus, mit einem Zaun aus Schokoladentafeln. Vö gel zwitschern lustig, im Gras hü pfen Hasen aus Marzipan, und ü berall schimmert es von goldenen Nestern, in denen Ostereier liegen. Ein kleiner Vogel setzt sich aufs Bett und singt so hü bsch Koloratur, dass sich Lotte und Luise, wenn auch zunä chst nur bis zu den Nasenspitzen, unter ihrer Decke hervortrauen. Als sie nun die Wiese mit den Osterhasen, die Schokoladeneier und das Pralinenhaus sehen, klettern sie schnell aus dem Bett und laufen zum Zaun. Dort stehen sie nun in ihren langen Nachthemden und staunen. «Spezialmischung! » liest Luise laut vor. «Und Krokant! Und Nougatfü llung! » 15 «Und bittere Sonderklasse! » ruft Lotte erfreut. (Denn sie isst auch im Traum nicht gerne Sü ß es.) 16 Luise bricht ein groß es Stü ck Schokolade vom Zaun. «Mit Nuss! » meint sie begehrlich und will hineinbeiß en. 17 Da ertö nt Hexenlachen aus dem Haus! Die Kinder erschrecken! Luise wirft die Schokolade weit weg! 18 Und schon kommt Mutti mit einem groß en Handwagen voller Brö te ü ber die Wiese gekeucht. «Halt, Kinder! » ruft sie angstvoll. «Es ist alles vergiftet! » |
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