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Wankt Englands Indien-Herrschaft?



richtig abzuschätzen wisse. Und es ist nur ein böses Zeichen für das unbedingte Nichtlernen aus dem Weltkrieg und für das vollständige Mißverstehen und Nichterkennen angelsächsischer Entschlossenheit, wenn man sich einbildet, daß England, ohne das letzte einzusetzen, Indien fahren lassen würde. Es ist weiter der Beweis für die Ahnungslosigkeit, die der Deutsche von der ganzen Art der britischen Durchdringung und Verwaltung dieses Reiches besitzt. England wird Indien nur verlieren, wenn es entweder selbst in seiner Verwaltungsmaschinerie der rassischen Zersetzung anheimfällt (etwas, das augenblicklich in Indien vollkommen ausscheidet), oder wenn es durch das Schwert eines machtvollen Feindes bezwungen wird. Indischen Aufrührern wird dies aber nie gelingen. Wie schwer es ist, England zu bezwingen, haben wir Deutsche zur Genüge erfahren. Ganz abgesehen davon, daß ich als Germane Indien trotz allem immer noch liebe unter englische Herrschaft sehe als unter einer anderen.

Genau so kümmerlich sind die Hoffnungen auf den sagenhaften Aufstand im Ägypten. Der "Heilige Krieg" kann unseren deutschen Schafkopfspielern das angenehme Gruseln beibringen, daß jetzt andere für uns zu verbluten bereit sind - denn diese feige Spekulation ist, ehrlich gesprochen, schon immer der stille Vater solcher Hoffnungen gewesen -, in der Wirklichkeit würde er unter dem Strichfeuer englischer Maschinengewehrkompanien und dem Hagen von Brisanzbomben ein höllisches Ende nehmen.

Es ist eben eine Unmöglichkeit, einen machtvollen Staat, der entschlossen ist, für seine Existenz, wenn nötig, den letzten Blutstropfen einzusetzen, durch eine Koalition von Krüppeln zu berennen. Als völkischer Mann, der den Wert des Menschentums nach rassischen Grundlagen abschätzt, darf ich schon aus der Erkenntnis der rassischen Minderwertigkeit dieser sogenannten "unterdrückten Nationen" nicht das Schicksal des eigenen Volkes mit dem ihren verketten.

Ganz die gleiche Stellung aber haben wir heute auch

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Rußland gegenüber einzunehmen. Das derzeitige, seiner germanischen Oberschicht entkleidete Rußland ist, ganz abgesehen von den inneren Absichten seiner neuen Herren, kein Verbündeter für einen Freiheitskampf der deutschen Nation. Rein militärisch betrachtet, wären die Verhältnisse im Falle eines Krieges Deutschland-Rußland gegen den Westen Europas, wahrscheinlich aber gegen die ganze übrige Welt, geradezu katastrophal. Der Kampf würde sich nicht auf russischem, sondern auf deutschem Boden abspielen, ohne daß Deutschland von Rußland auch nur die geringste wirksame Unterstützung erfahren könnte. Die Machtmittel des heutigen Deutschen Reiches sind so jämmerlich und für einen Kampf nach außen so unmöglich, daß irgendein Grenzschutz gegen den Westen Europas, einschließlich Englands, nicht durchgeführt werden könnte und gerade das deutsche Industriegebiet den konzentrierten Angriffswaffen unserer Gegner wehrlos preisgegeben läge. Dazu kommt, daß zwischen Deutschland und Rußland der ganz in französischen Händen ruhende polnische Staat liegt. Im Falle eines Krieges Deutschland-Rußlands gegen den Westen Europas müßte Rußland erst Polen niederwerfen, um den ersten Soldaten an eine deutsche Front zu bringen. Dabei handelt es sich aber gar nicht so sehr um Soldaten, als um die technische Rüstung. In dieser Hinsicht würde sich, nur noch viel entsetzlicher, der Zustand im Weltkrieg wiederholen. So wie damals die deutsche Industrie für unsere ruhmvollen Verbündeten angezapft wurde und Deutschland den technischen Krieg fast ganz allein bestreiten mußte, so würde in diesem Kampf Rußland als technischer Faktor überhaupt völlig ausscheiden. Der allgemeinen Motorisierung der Welt, die im nächsten Kriege schon in überwältigender Weise kampfbestimmend in Erscheinung treten wird, könnte von uns fast nichts entgegengestellt werden. Denn nicht nur, daß Deutschland selbst auf diesem wichtigsten Gebiete beschämend weit zurückgeblieben ist, müßte es von dem wenigen, daß es besitzt, noch Rußland erhalten, das

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selbst heute noch nicht eine einzige Fabrik sein eigen nennt, in der ein wirklich laufender Kraftwagen erzeugt werden kann. Damit aber würde solche ein Kampf nur den Charakter eines Abschlachtens erhalten. Deutschlands Jugend würde noch mehr verbluten als einst, denn wie immer läge die Last des Kampfes nur auf uns, und das Ergebnis wäre die unabwendbare Niederlage.

Aber selbst den Fall angenommen, daß ein Wunder geschähe und ein solcher Kampf nicht mit der restlosen Vernichtung Deutschlands endigte, wäre der letzte Erfolg doch nur der, daß das ausgeblutete deutsche Volk nach wie vor umgrenzt bliebe von großen Militärstaaten, seine wirkliche Lage mithin sich in keiner Weise geändert hätte.

Man wende nun nicht ein, bei einem Bund mit Rußland müsse nicht gleich an einen Krieg gedacht werden, oder wenn, könne man sich auf einen solchen gründlich vorbereiten. Nein. Ein Bündnis, dessen Ziel nicht die Absicht zu einem Kriege umfaßt, ist sinn- und wertlos. Bündnisse schließt man nur zum Kampf. Und mag die Auseinandersetzung im Augenblick des Abschlusses eines Bündnisvertrages in noch so weiter Ferne liegen, die Aussicht auf eine kriegerische Verwicklung ist nichtsdestoweniger die innere Veranlassung zu ihm. Und man glaube ja nicht, daß etwa irgendeine Macht den Sinn solch eines Bundes anders auffassen würde. Entweder eine deutsch-russische Koalition bliebe auf dem Papier allein stehen, dann wäre sie für uns zweck- und wertlos, oder sie würde aus den Buchstaben des Vertrages in die sichtbare Wirklichkeit umgesetzt - und die ganze andere Welt wäre gewarnt. Wie naiv, zu denken, daß England und Frankreich in einem solchen Falle ein Jahrzehnt warten würden, bis der deutsch-russische Bund seine technischen Vorbereitungen zum Kampf beendet haben würde. Nein, das Unwetter bräche blitzschnell über Deutschland herein.

So liegt schon in der Tatsache des Abschlusses eines Bündnisses mit Rußland die Anweisung für den nächsten Krieg. Sei Ausgang wäre das Ende Deutschlands.

750 Deutsches Bündnis mit Rußland?

Dazu kommt aber noch folgendes:

1. Die heutigen Machthaber Rußlands denken gar nicht daran, in ehrlicher Weise einen Bund einzugehen oder ihn gar zu halten. Man vergesse doch nie, daß die Regenten des heutigen Rußlands blutbefleckte gemeine Verbrecher sind, daß es sich hier um einen Abschaum der Menschheit handelt, der, begünstigt durch die Verhältnisse in einer tragischen Stunde, einen großen Staat überrannte, Millionen seiner führenden Intelligenz in wilder Blutgier abwürgte und ausrottete und nun seit bald zehn Jahren das grausamste Tyrannenregiment aller Zeiten ausübt. Man vergesse weiter nicht, daß diese Machthaber einem Volke angehören, daß in seltener Mischung bestialische Grausamkeit mit unfaßlicher Lügenkunst verbindet und sich heute mehr denn je berufen glaubt, seine blutige Unterdrückung der ganzen Welt aufbürden zu müssen. Man vergesse nicht, daß der internationale Jude, der Rußland heute restlos beherrscht, in Deutschland nicht einen Verbündeten, sondern einen zu gleichem Schicksal bestimmten Staat sieht. Man schließt aber keinen Vertrag mit einem Partner, dessen einziges Interesse die Vernichtung des anderen ist. Man schließt ihn vor allem nicht mit Subjekten, denen kein Vertrag heilig sei würde, da sie nicht als Vertreter von Ehre und Wahrhaftigkeit auf dieser Welt leben, sondern als Repräsentanten der Lüge, des Betruges, des Diebstahls, der Plünderung des Raubes. Wenn der Mensch glaubt, mit Parasiten vertragliche Bindungen eingehen zu können, so ähnelt dies dem Versuche eines Baumes, zu eigenem Vorteil mit einer Mistel ein Abkommen zu schließen.

2. Die Gefahr, der Rußland einst unterlag, ist für Deutschland dauernd vorhanden. Nur der bürgerliche Einfaltspinsel ist fähig, sich einzubilden, daß der Bolschewismus gebannt ist. Er hat in seinem oberflächlichen Denken keine Ahnung davon, daß es sich hier um einen triebhaften Vorgang, d.h. den des Streckens

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nach der Weltherrschaft des jüdischen Volkes, handelt, um einen Vorgang, der genau so natürlich ist, wie der Trieb des Angelsachsen, sich seinerseits in den Besitz der Herrschaft dieser Erde zu setzen. Und so, wie der Angelsachse diesen Weg auf seine Art verfolgt und den Kampf mit seinen Waffen kämpft, so eben auch der Jude. Er geht seinen Weg, den Weg des Einschleichens in die Völker und des inneren Aushöhlens derselben, und er kämpft mit seinen Waffen, mit Lüge und Verleumdung, Vergiftung und Zersetzung, den Kampf steigernd bis zur blutigen Ausrottung der ihm verhaßten Gegner. Im russischen Bolschewismus haben wir den im zwanzigsten Jahrhundert unternommenen Versuch des Judentums zu erblicken, sich die Weltherrschaft anzueignen, genau so, wie es in anderen Zeitperioden durch andere, wenn auch innerlich verwandte Vorgänge dem gleichen Ziele zuzustreben suchte. Sein Streben liegt zu tiefst begründet in der Art seines Wesens. So wenig ein anderes Volk von sich aus darauf verzichtet, dem Triebe nach Ausbreitung seiner Art und Macht nachzugeben, sondern durch äußere Verhältnisse dazu gezwungen wird, oder durch Alterserscheinungen der Impotenz verfällt, so wenig bricht auch der Jude seinen Weg zur Weltdiktatur aus selbstgewollter Entsagung ab, oder weil er seinen ewigen Drang unterdrückt. Auch er wird entweder durch außerhalb seiner selbst liegende Kräfte in seiner Bahn zurückgeworfen, oder all sein Weltherrschaftsstreben wird durch das eigene Absterben erledigt. Die Impotenz der Völker, ihr eigener Alterstod, liegt aber begründet in der Aufgabe ihrer Blutsreinheit. Und diese wahrt der Jude besser als irgendein anderes Volk der Erde. Somit geht er seinen verhängnisvollen Weg weiter, so lange, bis ihm eine andere Kraft entgegentritt und in gewaltigem Ringen den Himmelsstürmer wieder zum Luzifer zurückwirft.

Deutschland ist heute das nächste große Kampfziel des Bolschewismus. Es bedarf aller Kraft einer jungen missionshaften Idee, um unser Volk noch einmal emporzureißen, aus der Umstrickung dieser internationalen Schlange zu

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lösen und der Verpestung unseres Blutes im Innern Einhalt zu tun, auf daß die damit frei werdenden Kräfte der Nation für eine Sicherung unseres Volkstums eingesetzt werden können, welche bis in fernste Zeiten eine Wiederholung der letzten Katastrophen zu verhindern vermag. Verfolgt man aber dieses Ziel, so ist es ein Wahnsinn, sich mit einer Macht zu verbünden, die den Todfeind unserer eigenen Zukunft zum Herrn hat. Wie will man unser eigenes Volk aus den Fesseln dieser giftigen Umarmung erlösen, wenn man sich selbst in sie begibt? Wie dem deutschen Arbeiter den Bolschewismus als fluchwürdiges Menschheitsverbrechen klar machen, wenn man sich selbst mit den Organisationen dieser Ausgeburt der Hölle verbündet, sie also im großen anerkennt? Mit welchem Rechte verurteilt man dann den Angehörigen der breiten Masse ob seiner Sympathie für eine Weltanschauung, wenn die Führer des Staates selber die Vertreter dieser Weltanschauung zum Verbündeten wählen?

Der Kampf gegen die jüdische Weltbolschewisierung erfordert eine klare Einstellung zu Sowjet-Rußland. Man kann nicht den Teufel mit Beelzebub austreiben.

Wenn selbst völkische Kreise heute von einem Bündnis mit Rußland schwärmen, dann sollen diese nur in Deutschland Umschau halten und sich zum Bewußtsein bringen, wessen Unterstützung sie bei ihrem Beginnen finden. Oder sehen neuerdings Völkische eine Handlung als segensreich für das deutsche Volk an, die von der internationalen Marxistenpresse empfohlen und gefordert wird? Seit wann kämpfen Völkische mit einer Rüstung, die uns der Jude als Schildknappe hinhält?

Man konnte dem alten Deutschen Reich einen Hauptvorwurf in bezug auf seine Bündnispolitik machen: daß es sein Verhältnis zu allen verdarb, infolge dauernden Hin- und Herpendelns, in der krankhaften Schwäche, den Weltfrieden

753 Deutschland - Rußland vor dem Kriege

um jeden Preis zu wahren. Allein, eines konnte man ihm nicht vorwerfen, daß es das gute Verhältnis zu Rußland nicht mehr aufrechterhielt.

Ich gestehe offen, daß ich schon in der Vorkriegszeit es für richtiger gehalten hätte, wenn sich Deutschland, unter Verzicht auf die unsinnige Kolonialpolitik und unter Verzicht auf Handels- und Kriegsflotte, mit England im Bunde, gegen Rußland gestellt hätte und damit von der schwachen Allerweltspolitik zu einer entschlossenen europäischen Politik kontinentalen Bodenerwerbs übergegangen wäre.

Ich vergesse nicht die dauernde freche Bedrohung, die das damalige panslawistische Rußland Deutschland zu bieten wagte; ich vergesse nicht die dauernden Probemobilmachungen, deren einziger Sinn eine Brüskierung Deutschlands war; ich kann nicht vergessen die Stimmung der öffentlichen Meinung in Rußland, die schon vor dem Kriege sich an haßerfüllten Ausfällen gegen unser Volk und Reich überbot, kann nicht vergessen dir große russische Presse, die immer mehr für Frankreich schwärmte als für uns.

Allein, trotz alledem hätte es vor dem Kriege auch noch einen zweiten Weg gegeben, man hätte sich auf Rußland zu stützen vermocht, um sich gegen England zu wenden.

Heute liegen die Verhältnisse anders. Wenn man vor dem Kriege noch unter Hinabwürgen aller möglichen Gefühle mit Rußland hätte gehen können, so kann man dies heute nicht mehr. Der Zeiger der Weltuhr ist seitdem weiter vorgerückt, und in gewaltigen Schlägen kündigt sie uns jene Stunde an, in der unseres Volkes Schicksal so oder so entschieden sein muß. Die Konsolidierung, in der sich augenblicklich die großen Staaten der Erde befinden, ist für uns das letzte Warnungssignal, Einkehr zu halten und unser Volk aus der Traumwelt wieder in die harte Wirklichkeit zurückzubringen und den Weg in die Zukunft zu weisen, der allein das alte Reich zu neuer Blüte führt.

Wenn die nationalsozialistische Bewegung im Hinblick auf diese große und wichtigste Aufgabe sich von allen Illusionen freimacht und die Vernunft als alleinige Führerin

754 Künftiges politisches Testament

gelten läßt, kann dereinst die Katastrophe des Jahres 1918 noch von unendlichem Segen für die Zukunft unseres Volkes werden. Ais diesem Zusammenbruch heraus kann dann unser Volk zu einer vollständigen Neuorientierung seines außenpolitischen Handelns gelangen und weiter, gefestigt durch seine neue Weltanschauung im Innern, auch nach außen zu einer endgültigen Stabilisierung seiner Außenpolitik kommen. Es kann dann endlich das erhalten, was England besitzt und selbst Rußland besaß und was Frankreich immer wieder gleiche und für seine Interessen im letzten Grunde richtige Entschlüsse treffen ließ, nämlich: Ein politisches Testament.

Das politische Testament der deutschen Nation für ihr Handeln nach außen aber soll und muß für immer sinngemäß lauten:

Duldet niemals das Entstehen zweiter Kontinentalmächte in Europa. Seht in jeglichem Versuch, an den deutschen Grenzen eine zweite Militärmacht zu organisieren, und sei es auch nur in Form der Bildung eines zur Militärmacht fähigen Staates, einen Angriff gegen Deutschland und erblickt darin nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, mit allen Mitteln, bis zur Anwendung von Waffengewalt, die Entstehung eines solchen Staates zu verhindern, beziehungsweise einen solchen, wenn er schon entstanden, wieder zu zerschlagen. - Sorgt dafür, daß die Stärke unseres Volkes ihre Grundlagen nicht in Kolonien, sondern im Boden der Heimat in Europa erhält. Haltet das Reich nie für gesichert, wenn es nicht auf Jahrhunderte hinaus jedem Sprossen unseres Bodens sein eigenes Stück Grund und Boden zu geben vermag. Vergeßt nie, daß das heiligste Recht auf dieser Welt das Recht

755 Das deutsch-englisch-italienische Bündnis

auf Erde ist, die man selbst bebauen will, und das heiligste Opfer das Blut, das man für diese Erde vergießt.

*

Ich möchte diese Betrachtungen nicht beenden, ohne nochmals auf die alleinige Bündnismöglichkeit hinzuweisen, die es für uns augenblicklich in Europa gibt. Ich habe schon im vorhergehenden Kapitel über das deutsche Bündnisproblem England und Italien als die beiden einzigen Staaten in Europa bezeichnet, mit denen in ein engeres Verhältnis zu gelangen für uns erstrebenswert und erfolgverheißend wäre. Ich will an dieser Stelle noch kurz die militärische Bedeutung eines solchen Bundes streifen.

Die militärischen Folgen des Abschlusses dieses Bündnisses würden in allem und jedem die entgegengesetzten wie die eines Bündnisses mit Rußland sein. Das wichtigste ist zunächst die Tatsache, daß eine Annäherung an England und Italien in keiner Weise eine Kriegsgefahr an sich heraufbeschwört. Die einzige Macht, die für eine Stellungnahme gegen den Bund in Betracht käme, Frankreich, wäre hierzu nicht in der Lage. Damit aber würde der Bund Deutschland die Möglichkeit geben, in aller Ruhe diejenigen Vorbereitungen zu treffen, die im Rahmen einer solchen Koalition für eine Abrechnung mit Frankreich so oder so getroffen werden müßten. Denn das Bedeutungsvolle eines derartigen Bundes liegt ja eben darin, daß Deutschland mit dem Abschluß nicht plötzlich einer feindlichen Invasion preisgegeben wird, sondern daß die gegnerische Allianz selbst zerbricht, die Entente, der wir so unendlich viel Unglück zu verdanken haben, sich selbst auflöst und damit der Todfeind unseres Volkes, Frankreich, der Isolierung anheimfällt. Auch wenn dieser Erfolg zunächst nur von moralischer Wirkung

756 Das deutsch-englisch-italienische Bündnis

wäre, er würde genügen, Deutschland ein heute kaum zu ahnendes Maß von Bewegungsfreiheit zu geben. Denn das Gesetz des Handelns läge in der Hand des neuen europäischen anglo-deutsch-italienischen Bundes und nicht mehr bei Frankreich.

Der weitere Erfolg wäre, daß mit einem Schlage Deutschland aus seiner ungünstigen strategischen Lage befreit würde. Der mächtigste Flankenschutz einerseits, die volle Sicherung unserer Versorgung mit Lebensmitteln und Rohstoffen andererseits wäre die segensreiche Wirkung der neuen Staatenordnung.

Fast noch wichtiger aber würde die Tatsache sein, daß der neue Verband Staaten umschließt von einer sich in mancher Hinsicht fast ergänzenden technischen Leistungsfähigkeit. Zum ersten Male bekäme Deutschland Verbündete, die nicht als Blutegel an unserer eigenen Wirtschaft saugen, sondern sogar zur reichsten Vervollständigung unserer technischen Rüstung ihren Teil beitragen könnten und auch würden.

Nicht übersehen möge man noch die letzte Tatsache, daß es sich in beiden Fällen um Verbündete handeln würde, die man nicht mit der Türkei oder dem heutigen Rußland vergleichen kann. Die größte Weltmacht der Erde und ein jugendlicher Nationalstaat würden für einen Kampf in Europa andere Voraussetzungen bieten als die fauligen staatlichen Leichname, mit denen sich Deutschland im letzten Krieg verbunden hatte.

Sicherlich sind, wie ich schon im vorhergehenden Kapitel betonte, die Schwierigkeiten groß, die einem solchen Bunde entgegenstehen. Allein, war etwa die Bildung der Entente ein weniger schweres Werk? Was einem König Eduard VII. gelang, zum Teil fast wider natürliche Interessen gelang, muß und

757 Die Voraussetzung für Ostpolitik

wird auch uns gelingen, wenn die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer solchen Entwicklung uns so beseelt, daß wir unser eigenes Handeln in kluger Selbstüberwindung demgemäß bestimmen. Und dies ist eben in dem Augenblick möglich, in welchem man, erfüllt von der mahnenden Not, statt der außenpolitischen Ziellosigkeit der letzten Jahrzehnte einen einzigen zielbewußten Weg beschreitet und auf diesem durchhält. Nicht West- und nicht Ostorientierung darf das künftige Ziel unserer Außenpolitik sein, sondern Ostpolitik im Sinne der Erwerbung der notwendigen Scholle für unser deutsches Volk. Da man dazu Kraft benötigt, der Todfeind unseres Volkes aber, Frankreich, uns unerbittlich würgt und die Kraft raubt, haben wir jedes Opfer auf uns zu nehmen, das in seinen Folgen geeignet ist, zu einer Vernichtung der französischen Hegemoniebestrebung in Europa beizutragen. Jede Macht ist heute unser natürlicher Verbündeter, die gleich uns Frankreichs Herrschsucht auf dem Kontinent als unerträglich empfindet. Kein Gang zu einer solchen macht darf uns zu schwer sein und kein Verzicht als unaussprechbar erscheinen, wenn das Endergebnis nur die Möglichkeit einer Niederwerfung unseres grimmigsten Hassers bietet. Überlassen wir dann ruhig die Heilung unserer kleineren Wunden den mildernden Wirkungen der Zeit, wenn wir die größte auszubrennen und zu schließen vermögen.

Natürlich verfallen wir heute dem haßerfüllten Gebell der Feinde unseres Volkes im Innern. Lassen wir Nationalsozialisten uns durch dieses aber nie beirren, das zu verkünden, was unserer innersten Überzeugung nach unbedingt notwendig ist. Wohl müssen wir uns heute gegen den Strom der in Ausnutzung deutscher Gedankenlosigkeit von

758 Außenpolitische Abstempelung des Nationalsozialismus

jüdischer Hinterlist betörten öffentlichen Meinung stemmen, wohl branden manches Mal die Wogen arg und böse um uns, allein, wer im Strome schwimmt, wird leichter übersehen, als wer sich gegen die Gewässer stemmt. Heute sind wir eine Klippe, in wenigen Jahren schon kann das Schicksal uns zum Damm erheben, an dem der allgemeine Strom sich bricht, um in ein neues Bett zu fließen.

Es ist daher notwendig, daß gerade die nationalsozialistische Bewegung in den Augen der übrigen Welt als Trägerin einer bestimmten politischen Absicht erkannt und festgestellt wird. Was der Himmel auch mit uns vorhaben mag, schon am Visier soll man uns erkennen.

Sowie wir selbst die große Notwendigkeit erkennen, die unser außenpolitisches Handeln zu bestimmen hat, wird aus diesem Erkennen die Kraft der Beharrlichkeit strömen, die wir manches Mal nötig brauchen, wenn unter dem Trommelfeuer unserer gegnerischen Pressemeute dem einen oder anderen bänglich zumute wird und ihn die leise Neigung beschleicht, um nicht alles gegen sich zu haben, wenigstens auf diesem oder jenem Gebiet eine Konzession zu gewähren und mit den Wölfen zu heulen.

Kapitel

Notwehr als Recht

Mit der Waffenniederlegung im November 1918 wurde eine Politik eingeleitet, die nach menschlicher Voraussicht langsam zur vollständigen Unterwerfung führen mußte. Geschichtliche Beispiele ähnlicher Art zeigen, daß Völker, die erst ohne zwingendste Gründe die Waffen strecken, in der Folgezeit lieber die größten Demütigungen und Erpressungen hinnehmen, als durch einen erneuten Appell an die Gewalt eine Änderung ihres Schicksals zu versuchen.

Dies ist menschlich erklärlich. Ein kluger Sieger wird seine Forderungen, wenn möglich, immer in Teilen dem Besiegten auferlegen. Er darf dann bei einem charakterlos gewordenen Volk - und dies ist ein jedes sich freiwillig unterwerfendes - damit rechnen, daß es in jeder dieser Einzelunterdrückungen keinen genügenden Grund mehr empfindet, um noch einmal zur Waffe zu greifen. Je mehr Erpressungen aber auf solche Art willig angenommen werden, um so ungerechtertigter erscheint es dann den Menschen, wegen einer neuen, scheinbar einzelnen, aber allerdings immer wiederkehrenden Bedrückung sich endlich doch zur Wehr zu setzen, besonders wenn man, alles zusammengerechnet, ohnehin schon so viel mehr und größeres Unglück schweigend und duldend ertrug.

Karthagos Untergang ist die schreckliche Darstellung einer solchen langsamen selbstverschuldeten Hinrichtung eines Volkes. In seinen "Drei Bekenntnissen" greift deshalb auch Clausewitz in unvergleichlicher Weise diesen Gedanken heraus und nagelt ihn fest für alle Zeiten, indem er spricht: "daß der Schandfleck einer feigen Unterwerfung nie zu


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