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Was, der alte Nielsen hat dich besucht?»



Thesi nickt: «Natü rlich. Betsy hat Ulla angerufen und ihr gesagt, dass ich Scharlach habe und mö glicherweise sterben muss, und dass man durch ein Fenster zuschauen kann. Ulla kommt manchmal her, sie hat es wahrscheinlich dem alten Nielsen erzä hlt. Der alte Nielsen kommt ziemlich oft, er hat sogar einmal rote Rosen mitgebracht, der alte Gauner! »

Sven schü ttelt den Kopf: «Ich verstehe das nicht. Die Nielsens sind doch bö s mit uns.»

«Warum denn, Sven? »

«Aber, Thesi! Ich hab' doch die Verlobung mit Karen gelö st. Und – seitdem sind die Nielsens bö s! »

 

293. Jetzt lacht Thesi dem langen Sven ins Gesicht (теперь Тези смеется в лицо долговязому Свену). Natü rlich, wenn sich Herr Poulsen frü her mit Leuten verkrachte, dann war es selbstverstä ndlich, dass diese Leute auch bö s mit Frau Poulsen waren (конечно, если раньше Свен с кем-то ссорился, то само собой разумелось, что эти люди злились также и на госпожу Поульсен). Frü her (раньше)!

«Das ist doch widersinnig, Sven (но ведь это нелепо, Свен)», erklä rt ihm Thesi ernsthaft (серьезно объясняет ему Тези), «warum soll irgendein Mensch bö s mit mir sein, weil du Frä ulein Nielsen nicht geheiratet hast (почему какой-то человек должен на меня злиться из-за того, что ты не женился на фрейлейн Нильсен)? Ich kann doch nichts dafü r (я ничего не могу с этим поделать). Und – jetzt hab' ich meine eigenen Bekannten, sie haben nichts mit dir zu tun, wir sind doch nicht verheiratete Leute (и – у меня сейчас свои собственные знакомые, они не имеют с тобой ничего общего, мы ведь не женатые люди)! » «Also das wird sich ä ndern (так, это изменится)», wirft Sven zerstreut hin (рассеянно бросает Свен; hinwerfen).

Zuerst hat Thesi einen Stich im Herzen, dann ist sie ü berzeugt, dass sie falsch gehö rt hat (сначала Тези получает укол в сердце, потом она убежденно думает, что она ослышалась; der Stich; falsch – фальшивый, ошибочный, неправильный; ü berzeugt – убежденный, уверенный; ü berzeugen – убеждать). Sie kann auch nicht weiter ü berlegen, weil Betsys Gestalt neben Sven erscheint (но она не может продолжить размышлять, потому что рядом со Свеном возникает образ Бетси). «Hallo-Betsy! » «Hallo-Thesi! »

 

293. Jetzt lacht Thesi dem langen Sven ins Gesicht. Natü rlich, wenn sich Herr Poulsen frü her mit Leuten verkrachte, dann war es selbstverstä ndlich, dass diese Leute auch bö s mit Frau Poulsen waren. Frü her!

«Das ist doch widersinnig, Sven», erklä rt ihm Thesi ernsthaft, «warum soll irgendein Mensch bö s mit mir sein, weil du Frä ulein Nielsen nicht geheiratet hast? Ich kann doch nichts dafü r. Und – jetzt hab' ich meine eigenen Bekannten, sie haben nichts mit dir zu tun, wir sind doch nicht verheiratete Leute! »

«Also das wird sich ä ndern», wirft Sven zerstreut hin.

Zuerst hat Thesi einen Stich im Herzen, dann ist sie ü berzeugt, dass sie falsch gehö rt hat. Sie kann auch nicht weiter ü berlegen, weil Betsys Gestalt neben Sven erscheint.

«Hallo-Betsy! » «Hallo-Thesi! »

 

294. Drauß en vor der Scheibe groß es Hä ndeschü tteln (снаружи перед стеклом долгое рукопожатие). Betsy redet eifrig auf Sven ein, und Sven scheint sehr liebenswü rdig zu sein, Betsy strahlt, und das Ganze ist fü r Thesi wie ein Stummfilm (Бетси старательно в чем-то убеждает Свена, и Свен, кажется, очень любезен, Бетси сияет, и все это для Тези, как немое кино; der Stummfilm). Die beiden drauß en schreien natü rlich nicht miteinander, sie hö rt deshalb kaum, dass gesprochen wird (эти двое снаружи, конечно, не кричат

/общаясь/ друг с другом, поэтому она не слышит, о чем они говорят). Thesi sieht nur Gesten und Lippenbewegungen und sitzt, in ihren Sack gehü llt, davor und schaut zu (Тези видит только жесты и движения губ, она сидит, закутанная в свой мешок, перед этим /стеклом/ и наблюдает; die Geste; die Lippe – губа). Jetzt erinnert sich Betsy, dass sie eigentlich hergekommen ist, um Thesi zu besuchen (теперь Бетси вспоминает, что она, собственно, пришла сюда, чтобы навестить Тези): «Herrlich, wundervoll (прекрасно, чудесно)! Sie sind aufgestanden (Вы встали)! Sind Sie schon ganz gesund (Вы уже совсем здоровы)? Wann kommen Sie fort von hier (когда Вы отсюда выйдете)? »

«Ü bermorgen (послезавтра)», sagt Sven.

«Wieso (как так)? » schreit Thesi aufgeregt (взволнованно кричит Тези; sich aufregen – волноваться).

«Ich hab' heute frü h mit dem Primararzt telefoniert, er sagt, du kannst ü bermorgen nach Hause (сегодня рано утром я созванивался с главным врачом, он говорит, послезавтра ты можешь ехать домой)», berichtet Sven (сообщает Свен).

 

294. Drauß en vor der Scheibe groß es Hä ndeschü tteln. Betsy redet eifrig auf Sven ein, und Sven scheint sehr liebenswü rdig zu sein, Betsy strahlt, und das Ganze ist fü r Thesi wie ein Stummfilm. Die beiden drauß en schreien natü rlich nicht miteinander, sie hö rt deshalb kaum, dass gesprochen wird. Thesi sieht nur Gesten und Lippenbewegungen und sitzt, in ihren Sack gehü llt, davor und schaut zu. Jetzt erinnert sich Betsy, dass sie eigentlich hergekommen ist, um Thesi zu besuchen: «Herrlich, wundervoll! Sie sind aufgestanden! Sind Sie schon ganz gesund? Wann kommen Sie fort von hier? »

«Ü bermorgen», sagt Sven.

«Wieso? » schreit Thesi aufgeregt.

«Ich hab' heute frü h mit dem Primararzt telefoniert, er sagt, du kannst ü bermorgen nach Hause», berichtet Sven.

 

295. Komisch, er telefoniert fortwä hrend mit dem Primararzt (забавно/странно, он постоянно звонит главному врачу). Es ist sehr nett und aufmerksam von ihm, denkt Thesi (это очень мило и заботливо с его стороны, думает Тези).

«Ich habe Post, die Sie interessieren wird (у меня есть письма, которые Вас заинтересуют; die Post)», redet Betsys Stimme in ihre Gedanken (прерывает голос Бетси ее мысли), «von Gary und John (от Гари и Джона)! » Thesi sieht Sven an (Тези смотрит на Свена). Sein Gesicht ist gleichgü ltig (его лицо равнодушно). Nicht einmal besonders gelangweilt, obwohl doch von anderen Mä nnern die Rede ist (даже не особенно скучающее, несмотря на то, что речь идет о других мужчинах).

Betsy presst eine Ansichtskarte triumphierend an die Scheibe (Бетси с восторгом прижимает к стеклу видовую открытку): «Die ist von John (эта от Джона). Aus dem franzö sischen Kriegspressequartier (из французской квартиры /расположения, офиса/ военной прессы). Er schreibt nur vom Wetter und –ja, er lä sst Sie grü ß en, schreibt er zuletzt (он пишет только о погоде и – да, он передает Вам приветствие, пишет он в конце).»

Betsy macht eine Pause und wartet auf Thesis Antwort (Бетси делает паузу и ждет ответа Тези). Thesi, es ist sehr unhö flich, nicht zu antworten (Тези, это очень невежливо – не отвечать)!

 

295. Komisch, er telefoniert fortwä hrend mit dem Primararzt. Es ist sehr nett und aufmerksam von ihm, denkt Thesi.

«Ich habe Post, die Sie interessieren wird», redet Betsys Stimme in ihre Gedanken, «von Gary und John! »

Thesi sieht Sven an. Sein Gesicht ist gleichgü ltig. Nicht einmal besonders gelangweilt, obwohl doch von anderen Mä nnern die Rede ist.

Betsy presst eine Ansichtskarte triumphierend an die Scheibe: «Die ist von John. Aus dem franzö sischen Kriegspressequartier. Er schreibt nur vom Wetter und –ja, er lä sst Sie grü ß en, schreibt er zuletzt.»

Betsy macht eine Pause und wartet auf Thesis Antwort. Thesi, es ist sehr unhö flich, nicht zu antworten!

 

296. Aber Thesi lebt seit Wochen in einer seltsamen weiß en Welt, in der man keine Umgangsformen braucht und sich nie zusammennehmen muss (но Тези уже на протяжении нескольких недель живет в своем странном белом мире, в котором не нужны манеры общения и где нет надобности собираться с мыслями). Thesi vergisst zu antworten (Тези забывает ответить). Sie hat einen Fuß vorgestreckt und studiert aufmerksam den grauenhaften Filzpantoffel (она вытянула одну ногу и внимательно изучает жуткую войлочную туфлю). Plö tzlich fä hrt sie auf – die Pause hä ngt bleischwer in der Luft –und lä chelt verlegen (внезапно она вскакивает – пауза висит в воздухе, подобно тяжелому свинцу– и смущенно улыбается; bleischwer – тяжелый, как свинец; das Blei – свинец): «Ja, natü rlich, John lä sst grü ß en (да, конечно, Джон передает мне привет). Und was schreibt Gary (а что пишет Гари)? » Betsy zieht eine Korrespondenzkarte hervor und erzä hlt, dass es schwer ist, von Gary Post zu bekommen (Бетси достает почтовую открытку и рассказывает, что очень трудно получать от Гари письма). Er ist schon an der Front (он уже на фронте). Wieder als Freiwilliger, sein Jahrgang ist noch nicht an der Reihe (снова как доброволец, очередь его года рождения еще не подошла; der Freiwilliger; der Jahrgang). Er schickt seine Post an das amerikanische Konsulat in Paris, und die Herren haben (он отправляет свою корреспонденцию в американское консульство в Париже, а господа; das Konsulá t)... Thesi schielt unterdessen nach Sven hinü ber (Тези, между тем, косит в сторону Свена). Sie mö chte gern wissen, wie die Erwä hnung Johns auf ihn gewirkt hat (она очень хотела бы узнать, как подействовало на него упоминание Джона). Sie schielt – und muss gleich wegschauen, weil sie Svens ironischem Blick begegnet (она косит – и вынуждена тотчас посмотреть в сторону, потому что встречает ироничный взгляд Свена). Sven hat nur darauf gewartet, dass sie zu ihm hinschielt (Свен только этого и ждал, когда она на него покосится). «Ich muss jetzt gehen (теперь я должна идти)», sagt Betsy, die wahrscheinlich die ganze Zeit gesprochen hat (говорит Бетси, которая, возможно, все это время проговорила.

 

296. Aber Thesi lebt seit Wochen in einer seltsamen weiß en Welt, in der man keine Umgangsformen braucht und sich nie zusammennehmen muss. Thesi vergisst zu antworten. Sie hat einen Fuß vorgestreckt und studiert aufmerksam den grauenhaften Filzpantoffel. Plö tzlich fä hrt sie auf – die Pause hä ngt bleischwer in der Luft –und lä chelt verlegen: «Ja, natü rlich, John lä sst grü ß en. Und was schreibt Gary? »

Betsy zieht eine Korrespondenzkarte hervor und erzä hlt, dass es schwer ist, von Gary Post zu bekommen. Er ist schon an der Front. Wieder als Freiwilliger, sein Jahrgang ist noch nicht an der Reihe. Er schickt seine Post an das amerikanische Konsulat in Paris, und die Herren haben...

Thesi schielt unterdessen nach Sven hinü ber. Sie mö chte gern wissen, wie die Erwä hnung Johns auf ihn gewirkt hat. Sie schielt – und muss gleich wegschauen, weil sie Svens ironischem Blick begegnet. Sven hat nur darauf gewartet, dass sie zu ihm hinschielt. «Ich muss jetzt gehen», sagt Betsy, die wahrscheinlich die ganze Zeit gesprochen hat.

 

297. «Soll ich Sie ü bermorgen vom Krankenhaus abholen (мне забрать тебя послезавтра из больницы)? »

«Nein, danke –», sagt Thesi schnell (быстро говорит Тези), «es ist dumm von mir, aber – ich mö chte gern allein von hier fortgehen (это глупо с моей стороны, но – я хотела бы уйти отсюда одна). Ich bin doch allein hergekommen (я ведь пришла сюда одна). Ich weiß, es ist eine dumme Idee von mir (я знаю, это глупая идея)», fü gt sie schü chtern hinzu (робко добавляет она). Sie ist sehr verlegen, weil sie sich selbst nicht versteht (она очень смущена, потому что она сама себя не понимает). Aber sie hat das entscheidende Gefü hl, dass irgend etwas Neues in ihrem Leben beginnen wird (но у нее присутствует решительное чувство = но она решительно предчувствует, что в ее жизни начнется что-то новое). Sie hat sich geschä lt, sie hat die groß e Kinderkrankheit ü berstanden (она сняла с себя кожу, она выдержала тяжелую детскую болезнь; ü berstehen). Sie mö chte sehr gern allein durch das Tor treten (она очень бы хотела одна выйти из ворот; treten – ступать).

«Ich werde deine Aufrä umefrau verstä ndigen, sie soll dir etwas Warmes zum Anziehen bringen und dich ü bermorgen in deiner Wohnung erwarten (я тогда сообщу твоей приходящей домработнице, чтобы она принесла тебе что-нибудь теплое из одежды: «для одевания = чтобы одеть» и чтобы послезавтра она ждала тебя в твоей квартире; das Anziehen – одевание). Wann wirst du denn ungefä hr hinkommen (во сколько ты примерно приедешь)? » fragt Sven (спрашивает Свен).

 

297. «Soll ich Sie ü bermorgen vom Krankenhaus abholen? »

«Nein, danke –», sagt Thesi schnell, «es ist dumm von mir, aber – ich mö chte gern allein von hier fortgehen. Ich bin doch allein hergekommen. Ich weiß, es ist eine dumme Idee von mir», fü gt sie schü chtern hinzu.

Sie ist sehr verlegen, weil sie sich selbst nicht versteht. Aber sie hat das entscheidende Gefü hl, dass irgend etwas Neues in ihrem Leben beginnen wird. Sie hat sich geschä lt, sie hat die groß e Kinderkrankheit ü berstanden. Sie mö chte sehr gern allein durch das Tor treten.

«Ich werde deine Aufrä umefrau verstä ndigen, sie soll dir etwas Warmes zum Anziehen bringen und dich ü bermorgen in deiner Wohnung erwarten. Wann wirst du denn ungefä hr hinkommen? » fragt Sven.

 

298. Thesis Gesicht wird ratlos (лицо Тези становится растерянным): «Wann darf ich denn fort von hier (во сколько же я могу уйти отсюда)? » «Ü bermorgen, ab acht Uhr frü h (послезавтра, после восьми часов утра; ab – с, от / какого - либо времени /)», sagt Sven, als ob es die einfachste Sache der Welt wä re, dieses stille weiß e Zimmer und die geduldige Schwester Theophania zu verlassen (говорит Свен так, будто покинуть эту спокойную белую комнату и терпеливую сестру Теофанию – это самое простое дело в мире).

«Nun – wann kommst du also (ну – во сколько же ты приедешь)? » Man ist gesund und muss wieder Entscheidungen treffen (ты здорова и снова должна принимать решения). «Ich werde lange schlafen und dann lange frü hstü cken und dann groß en Abschied von Schwester Theophania nehmen und gegen elf fortgehen (я буду долго спать, потом долго завтракать, потом долго прощаться с сестрой Теофанией, и около одиннадцати я выеду)», entscheidet Thesi (решает Тези).

 

298. Thesis Gesicht wird ratlos: «Wann darf ich denn fort von hier? » «Ü bermorgen, ab acht Uhr frü h», sagt Sven, als ob es die einfachste Sache der Welt wä re, dieses stille weiß e Zimmer und die geduldige Schwester Theophania zu verlassen.

«Nun – wann kommst du also? »

Man ist gesund und muss wieder Entscheidungen treffen. «Ich werde lange schlafen und dann lange frü hstü cken und dann groß en Abschied von Schwester Theophania nehmen und gegen elf fortgehen», entscheidet Thesi.

 

299. «Ich freue mich riesig auf Sie (я очень за Вас рада)! Sie mü ssen mir viel erzä hlen (Вы должны мне многое рассказать). Warum ist Ihre Sache mit John eigentlich auseinandergegangen (почему, собственно, Ваши отношения с Джоном распались; auseinandergehen)? Sie mü ssen mir alles sagen, es geht mich sehr viel an, Sie haben ihn mir ja eigentlich weggenommen und – ich bin so glü cklich, dass Sie gesund geworden sind und (Вы должны мне все сказать, меня это очень волнует, Вы, собственно, забрали его у меня и – я так счастлива, что Вы выздоровели и; wegnehmen) –» Betsy redet viel und schnell und Аmerikanisch und freut sich aufrichtig (Бетси говорит много и быстро и по-американски и при этом искренне радуется). Sven steht daneben und sagt ü berhaupt nichts (Свен стоит рядом и вообще ничего не говорит). Doch – zuletzt sagt er (однако – напоследок он говорит): «Also, leb wohl, Thesi (ну, будь здорова, Тези)! »

Das ist wenig (это немного). Hö flichkeit ist noch weniger als Grobheit (вежливость – это еще меньше, чем грубость). Ich bin ihm schon wieder ganz egal, denkt Thesi mü de (я снова ему совершенно безразлична, устало думает Тези).

«Danke fü r den lieben Besuch – auf Wiedersehen (спасибо за приятное посещение – до свидания)! » sagt sie artig und hat nur einen Wunsch: zurü ck ins Bett (говорит она вежливо, и у нее сейчас только одно желание: обратно в постель)!

Schwester Theophania schä lt sie sanft aus dem hä ß lichen Spitalsmantel und zieht ihr die groß en Filzpantoffeln aus (сестра Теофания нежно вынимает: «вылущивает» ее из отвратительного больничного халата и снимает с нее большие войлочные туфли). Das Bett ist weich und so vertraut (постель мягкая и такая знакомая). «Ich bin also gesund (итак, я здорова)...», flü stert Thesi und wundert sich darü ber (шепчет Тези и удивляется этому).

 

299. «Ich freue mich riesig auf Sie! Sie mü ssen mir viel erzä hlen. Warum ist Ihre Sache mit John eigentlich auseinandergegangen? Sie mü ssen mir alles sagen, es geht mich sehr viel an, Sie haben ihn mir ja eigentlich weggenommen und – ich bin so glü cklich, dass Sie gesund geworden sind und –» Betsy redet viel und schnell und А merikanisch und freut sich aufrichtig. Sven steht daneben und sagt ü berhaupt nichts. Doch – zuletzt sagt er: «Also, leb wohl, Thesi! »

Das ist wenig. Hö flichkeit ist noch weniger als Grobheit. Ich bin ihm schon wieder ganz egal, denkt Thesi mü de.

«Danke fü r den lieben Besuch – auf Wiedersehen! » sagt sie artig und hat nur einen Wunsch: zurü ck ins Bett!

Schwester Theophania schä lt sie sanft aus dem hä ß lichen Spitalsmantel und zieht ihr die groß en Filzpantoffeln aus. Das Bett ist weich und so vertraut.

«Ich bin also gesund...», flü stert Thesi und wundert sich darü ber.

 

300. Thesi erwacht zum letztenmal im weiß en Spitalsbett (в последний раз просыпается Тези в белой больничной кровати). Schwester Theophania stellt ihr zum letztenmal das Tablett mit dem Frü hstü ckskaffee auf die Bettdecke und sagt zum letztenmal (в последний раз ставит сестра Теофания перед ней на одеяло поднос с утренним кофе и в последний раз говорит): «Vorher mü ssen wir brav die Zä hne putzen (прежде мы должны славно/как следует почистить зубы).» Spä ter kommt der Herr Primararzt herein, es ist keine Visite mehr, sondern ein Abschiedsbesuch (потом сюда придет главный врач, это уже не обход врача, а прощальный визит; die Visí te; der Abschiedsbesuch). «Ich freue mich, dass wir Sie so schö n durchgebracht haben, Frau Poulsen (я рад, что мы Вас так здорово выходили, госпожа Поульсен)», nickt er und schaut Thesi befriedigt an (кивает он и довольно/удовлетворенно смотрит на Тези; befriedigen – удовлетворять).

«Ich bin Ihnen sehr dankbar (я Вам очень благодарна)», sagt Thesi und spü rt, wie plö tzlich die gesunde Welt ins weiß e Zimmer drä ngt (говорит Тези и чувствует, как здоровый мир вдруг устремляется в белую комнату). Man war todkrank und wurde gesund gepflegt und wechselt jetzt wohlerzogene Worte (ты был смертельно болен, и тебя выходили, и сейчас ты обмениваешься благовоспитанными словами; pflegen – ухаживать; gesund – здоровый). «Wirklich – ich werde es Ihnen nie vergessen (действительно – я никогда Вам этого не забуду)», fü gt sie artig hinzu (вежливо добавляет она; hinzufü gen). «Ja, ja – und weiter alles Gute (да, да – и всего хорошего в дальнейшем)! » sagt der Primararzt zerstreut (говорит главный врач рассеянно). Er denkt wahrscheinlich schon an einen neuen Scharlachfall (возможно, он уже думает о новом случае скарлатины). Gesunde Leute sind uninteressant (здоровые люди неинтересны).

 

300. Thesi erwacht zum letztenmal im weiß en Spitalsbett. Schwester Theophania stellt ihr zum letztenmal das Tablett mit dem Frü hstü ckskaffee auf die Bettdecke und sagt zum letztenmal: «Vorher mü ssen wir brav die Zä hne putzen.» Spä ter kommt der Herr Primararzt herein, es ist keine Visite mehr, sondern ein Abschiedsbesuch.

«Ich freue mich, dass wir Sie so schö n durchgebracht haben, Frau Poulsen», nickt er und schaut Thesi befriedigt an.

«Ich bin Ihnen sehr dankbar», sagt Thesi und spü rt, wie plö tzlich die gesunde Welt ins weiß e Zimmer drä ngt. Man war todkrank und wurde gesund gepflegt und wechselt jetzt wohlerzogene Worte. «Wirklich – ich werde es Ihnen nie vergessen», fü gt sie artig hinzu.

«Ja, ja – und weiter alles Gute! » sagt der Primararzt zerstreut. Er denkt wahrscheinlich schon an einen neuen Scharlachfall. Gesunde Leute sind uninteressant.

 

301. Noch spä ter kommen zwei junge Ä rzte herein und sagen, dass sie sich freuen, weil Frau Poulsen gesund entlassen wird (еще потом заходят два молодых врача и говорят, что они радуются, потому что госпожа Поульсен выздоровела и едет домой: «потому что отпускают госпожу Поульсен здоровой»). Thesi erinnert sich, dass sie in der Fieberzeit diese beiden immer fü r ein und denselben gehalten hat, sie trippelten brav hinter dem Primararzt daher und hatten frö hliche glatte Gesichter (Тези вспоминает, что в период лихорадки она все время принимала этих двоих за одного и того же, они бодро семенили за главным врачом, и у них были радостные гладкие лица). Es waren also zwei, nicht einer (значит, их было двое, а не один).

«Danke, danke fü r alles (спасибо, спасибо за все)», murmelt sie mechanisch (машинально бормочет она).

Der eine der beiden erkundigt sich noch leise, ob Thesi manchmal tanzen geht und wohin sie tanzen geht (один из двоих еще тихо интересуется, ходит ли Тези иногда танцевать и куда именно она ходит танцевать). Ich bin wieder gesund, denkt Thesi, aber ich will nicht mehr mit fremden Mä nnern tanzen und dabei nachdenken, ü ber wie viele Hä nde eigentlich so ein einziger Mann verfü gt (я снова здорова, думает Тези, но я не хочу больше танцевать с незнакомыми мужчинами и размышлять при этом, сколькими руками располагает, собственно, такой единственный мужчина). Plö tzlich hat er ü berall zugleich Hä nde (внезапно у него становится повсюду столько рук)...

 

301. Noch spä ter kommen zwei junge Ä rzte herein und sagen, dass sie sich freuen, weil Frau Poulsen gesund entlassen wird. Thesi erinnert sich, dass sie in der Fieberzeit diese beiden immer fü r ein und denselben gehalten hat, sie trippelten brav hinter dem Primararzt daher und hatten frö hliche glatte Gesichter. Es waren also zwei, nicht einer. «Danke, danke fü r alles», murmelt sie mechanisch.

Der eine der beiden erkundigt sich noch leise, ob Thesi manchmal tanzen geht und wohin sie tanzen geht. Ich bin wieder gesund, denkt Thesi, aber ich will nicht mehr mit fremden Mä nnern tanzen und dabei nachdenken, ü ber wie viele Hä nde eigentlich so ein einziger Mann verfü gt. Plö tzlich hat er ü berall zugleich Hä nde...

 

302. «Ich bin schrecklich alt geworden, nicht mehr das Richtige fü r Sie (я стала ужасно старой, я совсем не подхожу Вам)», lä chelt Thesi dem jungen Arzt zu und ä rgert sich, dass so einer in ihrem weiß en Zimmer aus und ein gehen darf (улыбается Тези молодому врачу и огорчается, что такой вот /человек/ может заходить в ее комнату и выходить = может к ней заходить, ее посещать). Und ganz zuletzt steht sie in ihrem alten grauen Wintermantel da, und Schwester Theophania sagt ihr, dass sie sich noch recht schonen mü sse und achtgeben vor Verkü hlung, und den Wollschal fest um den Hals binden (и в самом конце она стоит здесь в своем старом сером зимнем пальто, и сестра Теофания говорит ей, что она еще должна себя как следует поберечь и должна остерегаться простуды, и крепко затягивать вокруг шеи шерстяной шарф; die Verkü hlung; der Wollschal; die Wolle – шерсть).

«Das schö ne Kleid, in dem Sie hergekommen sind, ist noch in der Desinfektionsabteilung (красивое платье, в котором Вы сюда пришли, еще находится в отделении дезинфекции). Es wird an Ihre Adresse geschickt (оно будет выслано на Ваш адрес)! » meldet sie (сообщает она).

 

302. «Ich bin schrecklich alt geworden, nicht mehr das Richtige fü r Sie», lä chelt Thesi dem jungen Arzt zu und ä rgert sich, dass so einer in ihrem weiß en Zimmer aus und ein gehen darf.

Und ganz zuletzt steht sie in ihrem alten grauen Wintermantel da, und Schwester Theophania sagt ihr, dass sie sich noch recht schonen mü sse und achtgeben vor Verkü hlung, und den Wollschal fest um den Hals binden. «Das schö ne Kleid, in dem Sie hergekommen sind, ist noch in der Desinfektionsabteilung. Es wird an Ihre Adresse geschickt! » meldet sie.

 

303. Das Kleid (платье)... Welches Kleid (какое платье)? Richtig – weiß mit groß en schwarzen Blumen und noch nicht bezahlt (правильно – белое с большими черными цветами и еще не оплаченное). In diesem Kleid wurde John Lebewohl gesagt (в этом платье было сказано «прощай» Джону). O ja, Thesi erinnert sich schon (о да, Тези уже вспоминает)... Und John lä sst grü ß en (и Джон передает ей привет). So endet im gü nstigen Fall eine Sache, die man drei Wochen lang fü r die groß e Liebe halten wollte (так в хорошем случае заканчиваются отношения, которые в течении трех недель воспринимались, как большая любовь). Im gü nstigen Fall (в хорошем случае; gü nstig – благоприятный). Manchmal endet so etwas auch mit Bö sesein (иногда подобное заканчивается также ссорой; bö se sein – быть злым, обиженным, сердиться). Thesi kann es nicht leiden, man soll sich doch gern aneinander erinnern, man lä sst von Zeit zu Zeit grü ß en (Тези не может этого терпеть, надо все-таки с удовольствием вспоминать друг о друге, передавать время от времени приветы)...

 

303. Das Kleid... Welches Kleid? Richtig – weiß mit groß en schwarzen Blumen und noch nicht bezahlt. In diesem Kleid wurde John Lebewohl gesagt. O ja, Thesi erinnert sich schon... Und John lä sst grü ß en. So endet im gü nstigen Fall eine Sache, die man drei Wochen lang fü r die groß e Liebe halten wollte. Im gü nstigen Fall. Manchmal endet so etwas auch mit Bö sesein. Thesi kann es nicht leiden, man soll sich doch gern aneinander erinnern, man lä sst von Zeit zu Zeit grü ß en...

 

304. «Ich will das Kleid nicht mehr, man soll es nicht schicken (я больше не хочу это платье, не надо мне его присылать)», sagt Thesi. «Aber was sollen wir denn damit machen (но что мы должны с ним сделать)? » fragt Schwester Theophania erschrocken und denkt an das verrü ckte Abendkleid, in dem Thesi eingeliefert wurde (испуганно спрашивает сестра Теофания и думает о сумасшедшем вечернем платье, в котором Тези была доставлена /в больницу/).

«Einem jungen Mä dchen schenken, das wenig Geld und groß e Ambitionen hat (подарить какой-нибудь молодой девушке, у которой мало денег, но большие амбиции; die Ambitió n)», entscheidet Thesi gleichgü ltig (равнодушно решает Тези), «ü brigens – ich schicke in den nä chsten Tagen auch ein Nachthemd her (кстати – в ближайшие дни я также пришлю сюда ночную рубашку). Hellgelb mit blauen Blü mchen, sehr hü bsche Seide (светло-желтую с голубыми цветочками, очень симпатичный шелк). Ich mag es nicht mehr tragen (я больше не могу ее носить). Es soll eine Stiftung sein, Schwester – von einer dankbaren Patientin (это будет добровольное пожертвование, сестра – от благодарной пациентки; die Stiftung – учреждение, основание; фонд /пожертвование/ на благотворительные цели).»

Schwester Theophania kann Thesis neue Art gar nicht begreifen (сестра Теофания совсем не может понять новую манеру /поведения/ Тези; die Art). Frau Poulsen spricht so schnell, ihr Lä cheln ist bitter und flü chtig (госпожа Поульсен говорит так быстро, ее улыбка такая горькая и беглая/поверхностная).

 

304. «Ich will das Kleid nicht mehr, man soll es nicht schicken», sagt Thesi. «Aber was sollen wir denn damit machen? » fragt Schwester Theophania erschrocken und denkt an das verrü ckte Abendkleid, in dem Thesi eingeliefert wurde.

«Einem jungen Mä dchen schenken, das wenig Geld und groß e Ambitionen hat», entscheidet Thesi gleichgü ltig, «ü brigens – ich schicke in den nä chsten Tagen auch ein Nachthemd her. Hellgelb mit blauen Blü mchen, sehr hü bsche Seide. Ich mag es nicht mehr tragen. Es soll eine Stiftung sein, Schwester – von einer dankbaren Patientin.»

Schwester Theophania kann Thesis neue Art gar nicht begreifen. Frau Poulsen spricht so schnell, ihr Lä cheln ist bitter und flü chtig.

 

305. «Sie sind sehr gut, Frau Poulsen (Вы очень добры, госпожа Поульсен)», sagt Schwester Theophania sanft (нежно/мягко говорит сестра Теофания). Bei diesen leisen Worten zuckt Thesi zusammen und schaut erschrocken in Schwester Theophanias einfaches Gesicht (при этих словах Тези вздрагивает и испуганно смотрит в простое лицо сестры Теофании). Schwester Theophania lä chelt, sehr aufrichtig und vertrauensvoll (сестра Теофания улыбается очень искренне и доверчиво; vertrauen – доверять).

Da macht Thesi zwei hastige Schritte auf die Nonne zu und wirft beide Arme um ihren Hals und drü ckt sich an sie (тут Тези делает два торопливых шага к монахине и кладет обе руки вокруг ее шеи = обнимает ее за шею и прижимается к ней). «Schwester – spü ren Sie denn nicht, wie schwer es ist, von hier fortzugehen (сестра – неужели Вы не чувствуете, как тяжело отсюда уходить) –, hier ist alles so sauber und aufrichtig – und Sie denken zu gut von mir – und ich war gern hier, wirklich, ich hab' sehr gern Scharlach gehabt (здесь все так чисто и искренне – и Вы слишком хорошо обо мне думаете = слишком хорошо ко мне относитесь – и я была охотно здесь = мне нравилось находиться здесь, действительно, я охотно болела скарлатиной)...»

 

305. «Sie sind sehr gut, Frau Poulsen», sagt Schwester Theophania sanft. Bei diesen leisen Worten zuckt Thesi zusammen und schaut erschrocken in Schwester Theophanias einfaches Gesicht. Schwester Theophania lä chelt, sehr aufrichtig und vertrauensvoll.

Da macht Thesi zwei hastige Schritte auf die Nonne zu und wirft beide Arme um ihren Hals und drü ckt sich an sie. «Seh wester – spü ren Sie denn nicht, wie schwer es ist, von hier fortzugehen –, hier ist alles so sauber und aufrichtig – und Sie denken zu gut von mir – und ich war gern hier, wirklich, ich hab' sehr gern Scharlach gehabt...»

 

306. Mit einer schnellen Bewegung reiß t sich Thesi wieder los (быстрым движением Тези снова высвобождается). Auf dem Bett hegt ihr Handtä schchen (на кровати лежит ее сумочка). Wie eine Ertrinkende stü rzt sich Thesi auf die Tasche – da, die Tabatiere, Feuerzeug (как утопающая набрасывается Тези на сумочку – тут, табакерка, зажигалка; das Feuerzeug). «Ich darf doch wieder rauchen, Schwester (я ведь могу снова курить, сестра)? » «Natü rlich, Sie dü rfen wieder alles, was Ihnen Freude macht (конечно, Вы можете снова делать все, что Вам доставляет радость)», sagt Schwester Theophania und beobachtet, wie Thesi den ersten tiefen Zug raucht (говорит сестра Теофания и наблюдает, как Тези курит первую глубокую затяжку). «Sechs Wochen keine Zigarette (в течении шести недель ни одной сигареты) – «, meint Thesi (говорит Тези).

«Sie sollen sich wieder den Mantel ausziehen, wenn Sie noch nicht fortgehen (Вы должны снова снять пальто, если Вы еще не уходите)», ermahnt Schwester Theophania (напоминает сестра Теофания), «es ist zu warm im Zimmer (в палате слишком тепло).»

«Ich gehe ja gleich (я сейчас уже пойду) – «, antwortet Thesi und lockert zerstreut den Wollschal (отвечает Тези и рассеянно ослабляет /завязанный/ шерстяной шарф). Mit groß en Blicken schaut sie sich im Zimmer um (широко раскрытыми глазами она осматривается в палате). Die langweilige weiß e Zimmerdecke, der Vorhang vor der Besucherscheibe, das Fenster mit dem Stü ckchen Himmel, auf dem Fensterbrett Schwester Theophanias schwarzes Bü chlein, in dem die vielen Gebete stehen (скучный белый потолок, занавеска перед окном посещений, окно с кусочком неба, на подоконнике черная книжечка сестры Теофании, в которой написано много молитв; das Gebet). «Ich gehe ja gleich (я сейчас уже пойду) –», murmelt sie noch einmal  (бормочет она еще раз).

 

306. Mit einer schnellen Bewegung reiß t sich Thesi wieder los. Auf dem Bett Hegt ihr Handtä schchen. Wie eine Ertrinkende stü rzt sich Thesi auf die Tasche – da, die Tabatiere, Feuerzeug. «Ich darf doch wieder rauchen, Schwester? »

«Natü rlich, Sie dü rfen wieder alles, was Ihnen Freude macht», sagt Schwester Theophania und beobachtet, wie Thesi den ersten tiefen Zug raucht. «Sechs Wochen keine Zigarette –», meint Thesi.

«Sie sollen sich wieder den Mantel ausziehen,, wenn Sie noch nicht fortgehen», ermahnt Schwester Theophania, «es ist zu warm im Zimmer.» «Ich gehe ja gleich – «, antwortet Thesi und lockert zerstreut den Wollschal. Mit groß en Blicken schaut sie sich im Zimmer um. Die langweilige weiß e Zimmerdecke, der Vorhang vor der Besucherscheibe, das Fenster mit dem Stü ckchen Himmel, auf dem Fensterbrett Schwester Theophanias schwarzes Bü chlein, in dem die vielen Gebete stehen. «Ich gehe ja gleich –», murmelt sie noch einmal.

 

307. «Ich glaube, es wird noch alles gut werden – zwischen Ihnen und Herrn Poulsen (я думаю, все еще будет хорошо – между Вами и господином Поульсеном)», sagt Schwester Theophania plö tzlich (внезапно говорит сестра Теофания).

Thesi gibt keine Antwort, sie ist auf einem zerstreuten Rundgang durchs Zimmer (Тези не отвечает, она как раз делает рассеянный круг по палате; der Rundgang – обход, кольцевой ход, ход по кругу). Jetzt steht sie am Fenster und blä ttert in Schwester Theophanias Bü chlein (сейчас она стоит у окна и листает книжечку сестры Теофании).

«Es war so gut von Ihnen, dass Sie mit mir gebetet haben – damals (это было так мило с Вашей стороны, что Вы со мной помолились – тогда)», sagt Thesi. Und zwischen zwei Zigarettenzü gen (и между двумя сигаретными затяжками): «Aber in Ihrem Bü chlein gibt es leider nur Gebete um die himmlische Seligkeit (но в Вашей книжечке, к сожалению, есть молитвы только о небесном блаженстве)! Wo darf ich denn die Zigarettenasche abstreifen, Schwester (сестра, где же я могу стряхнуть пепел с сигареты)? »

«Im Waschbecken, ich mache nachher Ordnung (в раковину, я наведу после этого порядок; das Waschbecken). Wir haben hier leider keine Aschenschalen (к сожалению, у нас здесь нет пепельниц; die Aschenschale; die Asche – пепел; die Schale – скорлупа; чаша, блюдо; сравните schä len – очищать / от скорлупы, шелухи /). Frau Poulsen, damals hab' ich nur fü r Sie gebetet – und nicht um die himmlische Seligkeit (госпожа Поульсен, тогда я молилась только за Вас – а не за небесное блаженство)...»

«Und warum haben Sie fü r mich gebetet, Schwester (а почему Вы молились за меня, сестра)? » fragt Thesi und sieht Schwester Theophania dabei nicht an (спрашивает Тези и при этом не смотрит на сестру Теофанию).

 

307. «Ich glaube, es wird noch alles gut werden – zwischen Ihnen und Herrn Poulsen», sagt Schwester Theophania plö tzlich.

Thesi gibt keine Antwort, sie ist auf einem zerstreuten Rundgang durchs Zimmer. Jetzt steht sie am Fenster und blä ttert in Schwester Theophanias Bü chlein.

«Es war so gut von Ihnen, dass Sie mit mir gebetet haben – damals», sagt Thesi. Und zwischen zwei Zigarettenzü gen: «Aber in Ihrem Bü chlein gibt es leider nur Gebete um die himmlische Seligkeit! Wo darf ich denn die Zigarettenasche abstreifen, Schwester? »

«Im Waschbecken, ich mache nachher Ordnung. Wir haben hier leider keine Aschenschalen. Frau Poulsen, damals hab' ich nur fü r Sie gebetet – und nicht um die himmlische Seligkeit...»

«Und warum haben Sie fü r mich gebetet, Schwester? » fragt Thesi und sieht Schwester Theophania dabei nicht an.

 

308. «Fü r Ihre irdische Seligkeit (за Ваше земное блаженство)», lä chelt Schwester Theophania (улыбается сестра Теофания). Und nach einer Weile (и через какое-то время): «Aber jetzt mü ssen Sie gehen, Frau Poulsen, ich muss das Zimmer in Ordnung bringen (но сейчас Вы должны идти, госпожа Поульсен, я должна привести комнату в порядок). Nachmittags kommt ein neuer Fall herein (после обеда сюда прибудет новый случай = новый пациент).»

«Scharlach (скарлатина)? » erkundigt sich Thesi sachlich (деловито интересуется Тези).

«Nein – Diphtherie (нет – дифтерия; die Diphtherí e).»

Beim Abschied auf dem Gang sagt Thesi (при прощании в коридоре Тези говорит): «Ich mö chte Ihnen gern sagen, Schwester, dass ich Ihnen dankbar bin (я очень хочу Вам сказть, сестра, что я Вам благодарна). Fü r – alles (за – все). Aber ich finde keine richtigen Worte, ich bin ein sehr schä biges Weltkind, Schwester (но я не нахожу правильных слов, сестра, я очень жалкое мирское /нерелигиозное/ создание; schä big – убогий, жалкий)! »

«Oh – ich glaube, es ist sehr schwierig, ein Weltkind zu sein (о – я думаю, это очень тяжело быть мирским человеком)», antwortet Schwester Theophania still und tritt ins Zimmer zurü ck (тихо отвечает сестра Теофания и заходит обратно в комнату).

 

308. «Fü r Ihre irdische Seligkeit», lä chelt Schwester Theophania. Und nach einer Weile: «Aber jetzt mü ssen Sie gehen, Frau Poulsen, ich muss das Zimmer in Ordnung bringen. Nachmittags kommt ein neuer Fall herein.»

«Scharlach? » erkundigt sich Thesi sachlich.

«Nein – Diphtherie.»

Beim Abschied auf dem Gang sagt Thesi: «Ich mö chte Ihnen gern sagen, Schwester, dass ich Ihnen dankbar bin. Fü r – alles. Aber ich finde keine richtigen Worte, ich bin ein sehr schä biges Weltkind, Schwester! »

«Oh – ich glaube, es ist sehr schwierig, ein Weltkind zu sein», antwortet Schwester Theophania still und tritt ins Zimmer zurü ck.

 

IX

 

309. Herbst ist gekommen (началась осень). Krieg ist gekommen (началась война). Thesi kauert in der Ecke eines Taxis und presst das Gesicht an das Fenster, um die Straß en wiederzusehen (Тези сидит, съежившись, в углу такси и прижимает лицо к стеклу, чтобы снова увидеть улицы; kauern – сидеть скорчившись, съежившись). Das Taxi rattert durch den grauen Vormittag, die Frauen haben dunkle Wintermä ntel an und Pelzcapes, die Strä ucher am Parkgitter sind nackt, man friert, wenn man in den Nebel hinaussieht (такси грохочет сквозь серое утро = такси с грохотом едет сквозь серое утро, на женщинах надеты темные зимние пальто и меховые накидки, кустарники у парковых решеток стоят голые, когда смотришь в туман, начинаешь замерзать; das Pelzcape; der Strauch; das Gitter – решетка). Es ist Herbst geworden (это наступила осень). Im Herbst hat man mehr Heimweh als im Sommer (осенью больше тоскуешь по дому, чем летом).

Komisch – fast keine Privatautos auf der Straß e (забавно – на улице почти совсем нет личных автомобилей). Wie kommt das (как такое получилось)? Dafü r viel mehr Radfahrer als frü her (зато намного больше велосипедистов, чем раньше). Thesi klopft an die Scheibe (Тези стучит по стеклу): «Chauffeur – wo sind die Autos (шофер – где автомобили)? » «Eingestellt, Frä ulein, Benzinmangel (в гаражах, фрейлейн, нехватка бензина; einstellen – помещать /машину в гараж/; das Benzí n; der Mangel – нехватка, недостаток). Lesen Sie keine Zeitungen (Вы не читаете газет)? »

Thesi nickt (Тези кивает): «Also deshalb die vielen Radfahrer (стало быть, поэтому так много велосипедистов)! »

«Tja – die Herren Bankdirektoren radeln ins Bü ro (да – господа директора банков едут на велосипедах в офисы)», grinst der Chauffeur (ухмыляется шофер).

 

309. Herbst ist gekommen. Krieg ist gekommen. Thesi kauert in der Ecke eines Taxis und presst das Gesicht an das Fenster, um die Straß en wiederzusehen. Das Taxi rattert durch den grauen Vormittag, die Frauen haben dunkle Wintermä ntel an und Pelzcapes, die Strä ucher am Parkgitter sind nackt, man friert, wenn man in den Nebel hinaussieht. Es ist Herbst geworden. Im Herbst hat man mehr Heimweh als im Sommer.

Komisch – fast keine Privatautos auf der Straß e. Wie kommt das? Dafü r viel mehr Radfahrer als frü her. Thesi klopft an die Scheibe: «Chauffeur – wo sind die Autos? » «Eingestellt, Frä ulein, Benzinmangel. Lesen Sie keine Zeitungen? »

Thesi nickt: «Also deshalb die vielen Radfahrer! »

«Tja – die Herren Bankdirektoren radeln ins Bü ro», grinst der Chauffeur.

 

310. Das Taxi hä lt an einer Kreuzung dicht neben einer Straß enbahn (такси останавливается на перекрестке совсем близко с трамваем; die Kreuzung – перекресток; das Kreuz – крест). Thesi schaut verblü fft die Straß enbahn an (Тези удивленно рассматривает трамвай): Den Fenstern sind Vorhä nge gewachsen, frö hlich hellrote Vorhä nge, und im Innern gibt es blaue Lampen (на окнах появились занавески, веселые светло-красные занавески, а в салоне висят голубые лампы; wachsen – расти, произрастать). Es sieht sehr merkwü rdig aus (это выглядит очень необычно). Thesi denkt angestrengt darü ber nach und klopft dann wieder an die Scheibe (Тези напряженно размышляет над этим и затем вновь стучит по стеклу):

«Warum haben die Straß enbahnen rote Vorhä nge und blaue Lampen (почему в трамваях /появились/ красные занавески и голубые лампы)? »

Der Chauffeur schaut Thesi an, als ob sie vom Mond kä me (шофер смотрит на Тези так, будто она свалилась с луны).

Thesi schä mt sich (Тези стыдится): «Ich war lange krank (я долгое время была больна)–», entschuldigt sie sich (извиняется она).

«Wir haben doch Krieg, Frä ulein, wir verdunkeln abends (у нас ведь война, фрейлейн, по вечерам мы все затемняем; dunkel – темный)», sagt der Chauffeur vorwurfsvoll, Krankheit ist kein Entschuldigungsgrund fü r solche Unwissenheit (с упреком говорит шофер, болезнь это не причина для оправдания такой неосведомленности; der Entschuldigungsgrund; die Entschuldigung – извинение, оправдание; die Unwissenheit).

 

310. Das Taxi hä lt an einer Kreuzung dicht neben einer Straß enbahn. Thesi schaut verblü fft die Straß enbahn an: Den Fenstern sind Vorhä nge gewachsen, frö hlich hellrote Vorhä nge, und im Innern gibt es blaue Lampen. Es sieht sehr merkwü rdig aus. Thesi denkt angestrengt darü ber nach und klopft dann wieder an die Scheibe:

«Warum haben die Straß enbahnen rote Vorhä nge und blaue Lampen? » Der Chauffeur schaut Thesi an, als ob sie vom Mond kä me. Thesi schä mt sich: «Ich war lange krank– «, entschuldigt sie sich. «Wir haben doch Krieg, Frä ulein, wir verdunkeln abends», sagt der Chauffeur vorwurfsvoll, Krankheit ist kein Entschuldigungsgrund fü r solche Unwissenheit.

 

311. Sind sechs Wochen wirklich so lang (неужели шесть недель это действительно так много)? Die Straß enbahnen haben rote Vorhä nge, die Bankdirektoren radeln ins Bü ro, das ist alles nicht schlimm (в трамваях /на окнах/ красные занавески, директора банков едут на велосипедах в офисы, это все не так плохо). Schlimm ist – ja, Thesi ist ein Kriegskind, und Thesi weiß Bescheid (плохо – да, Тези – дитя войны = ребенок, выросший во времена войны, и Тези в курсе дела). Sie schaut nicht mehr auf die Straß e (она больше не смотрит на улицу). Herbst ist gekommen, Krieg ist gekommen – ich weiß, ich weiß (началась осень, началась война – я знаю, я знаю)... Das Taxi hä lt vor ihrem Haus, Thesi zahlt und geht langsam die Stiegen hinauf (такси останавливается возле ее дома, Тези платит и медленно поднимается по лестницам). Es ist auf einmal ein ziemlich fremdes Haus (внезапно этот дом стал довольно чужим). Im ersten Stock bleibt Thesi stehen und fü hlt sich todmü de (на первом этаже Тези останавливается и чувствует себя смертельно усталой). Dann legt sie die Hand aufs Stiegengelä nder und steigt langsam weiter (затем она кладет руку на перила и медленно поднимается дальше). Ich werde mich gleich niederlegen, trö stet sie sich, ich freue mich auf meine Couch, liebe grü ne Couch (я сейчас сразу же лягу, утешает она себя, я радуюсь своей софе, любимой зеленой софе).

Die Wohnungstü r mit dem Schild (дверь квартиры с табличкой) «Maria Theresia Poulsen». Thesi erinnert sich an den Pappendeckelbrief, den sie vor langer Zeit fü r die Aufrä umefrau geschrieben hat (Тези вспоминает о письме, написанном на картонной крышке, которое она долгое время назад написала для приходящей уборщицы). Sie kramt im Tä schchen, findet wirklich den Wohnungsschlü ssel und sperrt auf (она роется в кармане, действительно находит ключ от квартиры и отпирает /дверь/).

 

311. Sind sechs Wochen wirklich so lang? Die Straß enbahnen haben rote Vorhä nge, die Bankdirektoren radeln ins Bü ro, das ist alles nicht schlimm. Schlimm ist – ja, Thesi ist ein Kriegskind, und Thesi weiß Bescheid. Sie schaut nicht mehr auf die Straß e. Herbst ist gekommen, Krieg ist gekommen – ich weiß, ich weiß...

Das Taxi hä lt vor ihrem Haus, Thesi zahlt und geht langsam die Stiegen hinauf. Es ist auf einmal ein ziemlich fremdes Haus. Im ersten Stock bleibt Thesi stehen und fü hlt sich todmü de. Dann legt sie die Hand aufs Stiegengelä nder und steigt langsam weiter. Ich werde mich gleich niederlegen, trö stet sie sich, ich freue mich auf meine Couch, liebe grü ne Couch.

Die Wohnungstü r mit dem Schild «Maria Theresia Poulsen». Thesi erinnert sich an den Pappendeckelbrief, den sie vor langer Zeit fü r die Aufrä umefrau geschrieben hat. Sie kramt im Tä schchen, findet wirklich den Wohnungsschlü ssel und sperrt auf.

 

312. «Frau Poulsen! Willkommen – ich warte schon die ganze Zeit (добро пожаловать – я Вас уже давно жду)! Und alle Mö bel sind schon fort, Frau Poulsen, alle (и вся мебель уже вывезена, госпожа Поульсен, вся)! » prasselt ein Redeschwall los (с шумом обрушивается /на Тези/ поток слов; der Redeschwall; prasseln – трещать, потрескивать; падать с шумом / о дожде /).

Im kleinen Vorzimmer steht Frau Jensen, die Aufrä umefrau (в маленькой прихожей стоит госпожа Йенсен, приходящая уборщица).

«Es ist nett, dass Sie da sind, Frau Jensen (это мило, что Вы здесь, госпожа Йенсен). Sehen Sie, ich bin nicht gestorben (видите, я не умерла)», lä chelte Thesi ihr zu (улыбается ей Тези). «Ich bin sehr mü de, ich muss mich gleich wieder hinlegen (я очень устала, мне надо сейчас же лечь).»

«Aber es ist doch schon alles fort (но уже ничего нет)! Die Sachen sind gestern abgegangen, ich hab' nur noch das Porzellan (вещи были отправлены вчера, у меня остался только фарфор; das Porzellá n) –.»

 

312. «Frau Poulsen! Willkommen – ich warte schon die ganze Zeit! Und alle Mö bel sind schon fort, Frau Poulsen, alle! » prasselt ein Redeschwall los.

Im kleinen Vorzimmer steht Frau Jensen, die Aufrä umefrau.

«Es ist nett, dass Sie da sind, Frau Jensen. Sehen Sie, ich bin nicht gestorben», lä chelte Thesi ihr zu. «Ich bin sehr mü de, ich muss mich gleich wieder hinlegen.»

«Aber es ist doch schon alles fort! Die Sachen sind gestern abgegangen, ich hab' nur noch das Porzellan –.»

313. Thesi hö rt nicht zu, sie geht an Frau Jensen vorbei ins Wohnzimmer (Тези не слушает, она проходит мимо госпожи Йенсен в гостиную). Steht dann wie vom Schlag gerü hrt in der Tü r: leer (остается стоять в дверях как громом пораженная: пусто; der Schlag). Das Zimmer ist vollkommen ausgerä umt (комната совершенно пуста; ausrä umen – освобождать). Mö bel fort, Lampe fort, Radio fort, Teppich fort (мебели нет, лампы нет, радио нет, ковра нет). Alles fort (ничего нет). Auf dem Fensterbrett einsam und verlassen das Telefon (на подоконнике одиноко и покинуто – телефон). «Frau Jensen...! » schreit Thesi auf (кричит Тези), «um Gottes willen – Frau Jensen (ради Бога – госпожа Йенсен)! »

Da ist auch schon Frau Jensen (тут уже /появляется/ и госпожа Йенсен): «Ich hab' mich wirklich geplagt, Frau Poulsen, gestern Аbend sind alle Mö bel abgegangen (я действительно мучалась, госпожа Поульсен, вчера вечером вся мебель была вывезена). Und die Koffer mit den Kleidern auch (и чемоданы с платьями тоже). Ich muss nur noch (мне надо еще только) –»

Thesi stü rzt in ihr Schlafzimmer: alles, alles weg (Тези кидается в свою спальню: все, все пропало: «все прочь»). Sie lehnt sich an die Wand und ü berlegt, ob sie verrü ckt geworden ist (она прислоняется к стене и размышляет, не сошла ли она с ума). Sinnestä uschung (обман чувств; die Sinnestä uschung; die Sinne – чувства / обоняния, осязания и т. п./; tä uschen – вводить в заблуждение). Sie reiß t die Augen wieder auf, und das Zimmer ist noch immer kahl (она снова открывает глаза, а комната все еще голая). Ganz kahl (абсолютно голая).

 

313. Thesi hö rt nicht zu, sie geht an Frau Jensen vorbei ins Wohnzimmer. Steht dann wie vom Schlag gerü hrt in der Tü r: leer. Das Zimmer ist vollkommen ausgerä umt. Mö bel fort, Lampe fort, Radio fort, Teppich fort. Alles fort. Auf dem Fensterbrett einsam und verlassen das Telefon. «Frau Jensen...! » schreit Thesi auf, «um Gottes willen – Frau Jensen! »

Da ist auch schon Frau Jensen: «Ich hab' mich wirklich geplagt, Frau Poulsen, gestern А bend sind alle Mö bel abgegangen. Und die Koffer mit den Kleidern auch. Ich muss nur noch –»

Thesi stü rzt in ihr Schlafzimmer: alles, alles weg. Sie lehnt sich an die Wand und ü berlegt, ob sie verrü ckt geworden ist. Sinnestä uschung. Sie reiß t die Augen wieder auf, und das Zimmer ist noch immer kahl. Ganz kahl.

 

314. «Frau Jensen...», flü stert Thesi mit ersterbender Stimme (шепчет Тези умирающим голосом), «ich bitte Sie, was ist denn (я прошу Вас, что же это)...» «Einen Moment (момент)! In der Kü che ist noch ein Schemel, Frau Poulsen sind noch sehr blass und mü ssen sich setzen (в кухне есть еще табуретка, госпожа Поульсен очень бледна и должна присесть)! » ruft Frau Jensen, lä uft davon und kommt mit dem Kü chenschemel zurü ck (кричит госпожа Йенсен, убегает и возвращается с табуреткой). «Den hat mir Herr Poulsen geschenkt (ее подарил мне господин Поульсен)», teilt sie mit (сообщает она). Thesi sinkt auf den Kü chenschemel (Тези опускается на кухонный табурет). «Ich hab’ nur zwei Tage gebraucht, um die Wohnung auszurä umen (мне понадобилось всего два дня, чтобы освободить квартиру)», verkü ndet Frau Jensen stolz (гордо объявляет госпожа Йенсен). «Gleich nachdem Herr Poulsen telefoniert hat, habe ich (сразу после того, как позвонил господин Поульсен) – « Da schreit Thesi auf (тут кричит Тези): «Ja – wo sind denn die Sachen (да – где же вещи)? »

Frau Jensens Gesicht leuchtet vor Zufriedenheit (госпожа Йенсен светится от удовольствия): «Schon alles in Klampenborg, Frau Poulsen, schon alles in der Villa (уже все в Клампенборге, госпожа Поульсен, уже все на вилле)! » «Haben wir vielleicht noch einen Aschenbecher im Haus (может быть, у Вас в доме еще есть пепельница; der Becher – кубок)? » fragt Thesi matt und zü ndet eine Zigarette an (устало спрашивает Тези и закуривает сигарету). Frau Jensen zaubert eine alte kaputte Teeschale ohne Henkel hervor und stellt sie vor Thesi auf den Fuß boden (госпожа Йенсен достает неизвестно откуда старую разбитую чайную чашку без ручки и ставит ее на пол перед Тези; der Henkel).

 

314. «Frau Jensen...», flü stert Thesi mit ersterbender Stimme, «ich bitte Sie, was ist denn...»

«Einen Moment! In der Kü che ist noch ein Schemel, Frau Poulsen sind noch sehr blass und mü ssen sich setzen! » ruft Frau Jensen, lä uft davon und kommt mit dem Kü chenschemel zurü ck. «Den hat mir Herr Poulsen geschenkt», teilt sie mit. Thesi sinkt auf den Kü chenschemel.:

«Ich hab’ nur zwei Tage gebraucht, um die Wohnung auszurä umen», verkü ndet Frau Jensen stolz. «Gleich nachdem Herr Poulsen telefoniert hat, habe ich –» Da schreit Thesi auf: «Ja – wo sind denn die Sachen? » Frau Jensens Gesicht leuchtet vor Zufriedenheit: «Schon alles in Klampenborg, Frau Poulsen, schon alles in der Villa! » «Haben wir vielleicht noch einen Aschenbecher im Haus? » fragt Thesi matt und zü ndet eine Zigarette an. Frau Jensen zaubert eine alte kaputte Teeschale ohne Henkel hervor und stellt sie vor Thesi auf den Fuß boden.

 

315. «Bitte – sagen sie mir jetzt ganz langsam und deutlich, was passiert ist (пожалуйста – расскажите мне теперь медленно и отчетливо, что произошло)», bittet Thesi erschö pft (обессилено просит Тези).

Frau Jensen legt sofort los (госпожа Йенсен немедленно начинает /рассказывать/; loslegen – начинать; приниматься; разразиться / чем - либо /; сравните: also legen Sie los! – ну, выкладывайте! ): «Also – vorgestern hat doch Herr Poulsen angerufen und hat gesagt, ich soll alles von der gnä digen Frau zusammenpacken und – ja, die Sachen werden am nä chsten Tag abgeholt, hat er gesagt (итак – позавчера позвонил господин Поульсен и сказал, что я должна упаковать все вещи милостивой госпожи и – да, вещи заберут на следующий день, сказал он). Und ich bekomme hundert Kronen fü r die Extraarbeit (а я получу сто крон за дополнительную работу). Und seine Kö chin, die Frau Marie, kommt her und wird mir helfen (а его кухарка, госпожа Мари, придет сюда и поможет мне). Gestern haben wir den ganzen Tag gearbeitet, die Frau Marie und ich (вчера мы работали весь день, госпожа Мари и я). Jetzt packe ich nur noch das Porzellan in die Kisten und (сейчас я только упакую еще фарфор в ящики и; die Kiste – ящик) –» Frau Jensen schlä gt sich an die Stirn (госпожа Йенсен бьет себя по лбу): «Verzeihung, das Wichtigste habe ich ganz vergessen (простите, самое важное я забыла)! Herr Poulsen hat heute frü h angerufen und gesagt, dass Frau Poulsen sich gleich wieder ein Taxi nehmen und in die Villa Klampenborg fahren soll (господин Поульсен позвонил сегодня рано утром и сказал, что госпожа Поульсен должна сразу же взять себе такси и поехать на виллу в Клампенборг). Die gnä dige Frau soll sich drauß en sofort niederlegen und sehr schonen, hat Herr Poulsen gesagt, und ich soll das Porzellan (милостивая госпожа должна там тотчас лечь и поберечь себя, сказал господин Поульсен, а я должна фарфор)...» Frau Jensen hö rt nicht auf (госпожа Йенсен не перестает /говорить/; aufhö ren – прекращать). Sie soll noch das Porzellan einpacken (она должна еще упаковать фарфор). Es ist schon alles egal, die Wohnung ist leer, leer (это уже все неважно, квартира пуста, пуста). Thesi presst die Hä nde an die Schlä fen und stö hnt auf (Тези прижимает ладони к вискам и издает стон). Es ist irrsinnig, wie ein bö ser Traum, man kommt nach Haus und will sich niederlegen, und die Couch ist weg, und die Sessel sind weg, und alles, ü berhaupt alles ist weg (это безумно, как злой сон, ты возвращаешься домой и хочешь прилечь, а софа исчезла, и кресла исчезли, и все, вообще все исчезло).

 

315. «Bitte – sagen sie mir jetzt ganz langsam und deutlich, was passiert ist», bittet Thesi erschö pft.

Frau Jensen legt sofort los: «Also – vorgestern hat doch Herr Poulsen angerufen und hat gesagt, ich soll alles von der gnä digen Frau zusammenpacken und – ja, die Sachen werden am nä chsten Tag abgeholt, hat er gesagt. Und ich bekomme hundert Kronen fü r die Extraarbeit. Und seine Kö chin, die Frau Marie, kommt her und wird mir helfen. Gestern haben wir den ganzen Tag gearbeitet, die Frau Marie und ich. Jetzt packe ich nur noch das Porzellan in die Kisten und –» Frau Jensen schlä gt sich an die Stirn: «Verzeihung, das Wichtigste habe ich ganz vergessen! Herr Poulsen hat heute frü h angerufen und gesagt, dass Frau Poulsen sich gleich wieder ein Taxi nehmen und in die Villa Klampenborg fahren soll. Die gnä dige Frau soll sich drauß en sofort niederlegen und sehr schonen, hat Herr Poulsen gesagt, und ich soll das Porzellan...» Frau Jensen hö rt nicht auf. Sie soll noch das Porzellan einpacken. Es ist schon alles egal, die Wohnung ist leer, leer. Thesi presst die Hä nde an die Schlä fen und stö hnt auf. Es ist irrsinnig, wie ein bö ser Traum, man kommt nach Haus und will sich niederlegen, und die Couch ist weg, und die Sessel sind weg, und alles, ü berhaupt alles ist weg.

 

316. «Frau Jensen –», beginnt Thesi leise (тихо начинает Тези), «Sie sagen, Herr Poulsen hat vorgestern angerufen und den Auftrag gegeben, dass meine Sachen in seine Villa gebracht werden sollen, nicht wahr – so ist es (Вы говорите, что позавчера позвонил господин Поульсен и отдал распоряжение, что мои вещи должны быть перевезены на его виллу, не так ли – так все было; der Auftrag)? »

Frau Jensen ö ffnet schon den Mund und will lang und breit bestä tigen (госпожа Йенсен уже открывает рот и собирается все подробно подтвердить; lang und breit – в длину и в ширину = некоторое продолжительное время). Thesi macht eine Handbewegung (Тези делает жест рукой): «Sst, jetzt frage ich, und Sie antworten nur (тихо, сейчас я спрашиваю, а Вы только отвечаете). Was ist Ihnen eigentlich eingefallen, dass Sie meine Mö bel und Sachen wegtragen lassen (что Вам, собственно, пришло в голову, что Вы позволили унести мою мебель и мои вещи)? Hat man Ihnen gesagt, dass der Anruf in meinem Auftrag geschieht (Вам сказали, что звонок сделан по моему поручению)? » «Nein, aber Herr Poulsen war doch selbst am Apparat (нет, но ведь господин Поульсен лично был у аппарата). Und Herr Poulsen selbst hat gesagt (и господин Поульсен сам сказал) –»

«Frau Jensen, das sind doch meine Sachen, es ist doch meine Wohnung, und Sie sind meine Aufrä umefrau (госпожа Йенсен, это же мои вещи, это же моя квартира, и Вы моя приходящая домработница). Haben Sie nicht gewusst, dass ich von Herrn Poulsen geschieden bin (неужели Вы не знали, что я разведена с господином Поульсеном)? »

«Nein, das hat mir die gnä dige Frau niemals ausdrü cklich gesagt (нет, милостивая госпожа мне этого ни разу определенно не говорила).»

 


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