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Die Leute hielten den Atem an. Sie stellten sich auf die Zehenspitzen und blickten gespannt nach dem Adler.



13 Es blitzte, es knallte. Der Adler fiel von der Stange herunter – und Thomas war Schü tzenkö nig!

14 «Juchhe! », riefen alle und schwenkten die Hü te. «Der Thomas soll leben! Der Thomas vom Ochsenwirt hat den Ochsen gewonnen! »

15 Sie stü rmten den Festplatz und hoben den glü cklichen Schü tzen hoch.

16 «Auf den Ochsen mit ihm! Auf den Ochsen! »

17 «Mich auch! », rief die Vroni.

18 «Komm rauf! », sagte Thomas. «Es ist ja auch dein Ochse! »

19 Wenn es nach ihnen gegangen wä re, so hä tten die beiden auch gleich noch die kleine Hexe heraufgeholt, auf den Rü cken des Ochsen Korbinian. Aber die wollte nicht. Thomas und Vroni mussten allein auf dem Ochsen zur Stadt reiten.

20 Vorneweg zog die Schü tzenkapelle und blies einen lustigen Marsch nach dem anderen. Hintennach folgten mit sauren Mienen der Hauptmann und seine Schü tzen. Die Leute winkten begeistert und riefen: «Bravo! Hoch lebe der Schü tzenkö nig! »

21 Ein Herr von der Zeitung drä ngte sich unterwegs an die Kinder heran. Er schlug das Notizbuch auf, zü ckte den Bleistift und fragte: «Wann soll nun der Ochse gebraten werden? »

22 «Der Ochse wird ü berhaupt nicht gebraten», entgegnete Thomas. «Der kommt in den Stall und dort bleibt er.»

23 Die Glocken klangen, die Bö ller knallten und niemand bemerkte die kleine Hexe, die hinter dem Festzelt zufrieden auf ihren Besen stieg und davonritt.

24 «Das ist dir mal wieder gelungen! », lobte Abraxas. «Ich denke, du hast deine Freitagshexerei damit wettgemacht.»

Der Maronimann (каштановый человек = продавец каштанов; die Marone – каштан /плод/)

 

1 Es war Winter geworden (наступила зима: «стала зима»). Um das Hexenhaus (вокруг ведьминого дома) heulte der Schneesturm (завывала вьюга; der Schneesturm, der Schnee – снег, der Sturm – буря) und rü ttelte an den Fensterlä den (и хлопала ставнями; rü tteln – трясти, встряхивать). Der kleinen Hexe machte das wenig aus (для маленькой ведьмы это значило мало; ausmachen – составлять; значить). Sie saß nun (она сидела теперь; sitzen-saß -gesessen) tagaus, tagein (изо дня в день) auf der Bank vor dem Kachelofen (на скамейке перед изразцовой печкой; die Kachel, der Ofen) und wä rmte sich den Rü cken (и грела себе спину). Ihre Fü ß e steckten in dicken Filzpantoffeln (ее ноги были в толстых войлочных туфлях; stecken – втыкать, всовывать; der Filzpantoffel, der Filz – войлок, der Pantoffel – домашняя туфля). Von Zeit zu Zeit (время от времени) klatschte sie in die Hä nde (она хлопала в ладоши) – und jedes Mal (и каждый раз), wenn sie klatschte (когда она хлопала), sprang eines der Holzscheite (прыгало одно из поленьев; springen-sprang-gesprungen; das Holzscheit, das Holz – дерево, das Scheit – полено), die in der Kiste neben dem Ofen lagen (которые лежали в ящике около печки; liegen-lag-gelegen), von selbst in das Feuerloch (сами собой в топку; das Feuerloch – топка печи, das Feuer – огонь, das Loch – отверстие). Wenn sie aber gerade einmal Appetit auf Bratä pfel hatte (когда же ей хотелось печеных яблок; Appetit haben – иметь желание к чему-либо; der Bratapfel, braten – жарить, der Apfel – яблоко), so brauchte sie (то нужно было = стоило ей) nur mit den Fingern zu schnalzen (только пальцами прищелкнуть). Da kamen sofort ein paar Ä pfel aus der Vorratskammer gerollt (тут немедленно прикатывались несколько яблок из кладовой; der Vorrat – запас, die Kammer – каморка; rollen – катить) und hü pften ins Bratrohr (и прыгали в духовку; braten – жарить; das Rohr – труба).

2 Dem Raben Abraxas gefiel das (ворону Абраксасу это нравилось; gefallen, fallen-fiel-gefallen – падать). Er versicherte immer wieder aufs Neue (он твердил все время: «уверял все снова заново»; das Neue – новое): «So lä sst sich der Winter ganz gut aushä rten (так зима позволяет себя вполне хорошо выдержать = так можно легко пережить зиму; hart – твердый; austehen – выстоять, вынести)! »

3 Aber die kleine Hexe verlor mit der Zeit (потеряла со временем; verlieren-verlor-verloren) allen Spaß an dem faulen Leben (всякое удовольствие к праздной жизни; der Spaß; faul – ленивый). Eines Tages (однажды) erklä rte sie missmutig (она недовольно заявила; der Mut – душевное состояние, расположениие духа; мужество): « Soll ich vielleicht (должна ли я, пожалуй) den ganzen Winter lang (всю зиму) auf der Ofenbank (на скамье у печки; der Ofen – печь, die Bank – скамья) sitzen (сидеть) und mir den Rü cken wä rmen (и греть себе спину)? Ich brauche mal wieder Bewegung (нужно-ка мне снова движение = подвигаться) und frische Luft um die Nase (и свежий воздух у носа = и почувствовать свежий воздух). Komm, lass uns ausreiten (пойдем, давай поскачем /куда-нибудь/)! »

4 «Was! », rief Abraxas entsetzt (испуганно; entsetzen – ужасать). «Wofü r hä ltst du mich eigentlich (за кого, собственно, ты меня принимаешь)? Bin ich ein Eisvogel (/разве/ я голубой зимородок: «ледяная птичка»)? Nein, diese Lausekä lte ist nichts fü r mich (этот ужасный, отвратительный холод не для меня; die Laus – вошь; die Kä lte – холод)! Besten Dank fü r die Einladung (большое спасибо за приглашение)! Bleiben wir lieber daheim (лучше останемся дома) in der warmen Stube (в теплой комнате)! »

5 Da sagte die kleine Hexe: «Na schö n (ну, хорошо), wie du willst (как ты хочешь)! Von mir aus (по мне, что до меня, так) kannst du zu Hause bleiben (ты можешь остаться дома), dann reite ich eben allein (тогда я, как раз = все равно поскачу одна). Vor der Kä lte ist mir nicht bange (холод мне не страшен; bange – боязливый), ich werde mich warm genug anziehen (я оденусь достаточно тепло).»

6 Die kleine Hexe zog sieben Rö cke an (надела семь юбок; anziehen, ziehen-zog-gezogen; der Rock), immer einen ü ber den anderen (все одну поверх другой). Dann band sie das groß e wollene Kopftuch um (потом она обвязала = повязала большой шерстяной платок; umbinden, binden-band-gebunden – завязывать; die Wolle – шерсть; der Kopf – голова, das Tuch – платок), fuhr in die Winterstiefel (влезла в зимние сапоги; fahren-fuhr-gefahren /in/ – проникать во что-нибудь; der Stiefel – сапог) und streifte sich zwei Paar Fä ustlinge ü ber (и натянула две пары рукавиц; ü berstreifen; der Fä ustling = der Fausthandschuh, die Faust – кулак, der Handschuh – перчатка, die Hand – рука, der Schuh – башмак). So ausgerü stet (оснащенная таким образом), schwang sie sich auf den Besen (вскочила она на метлу; sich schwingen-schwang-geschwungen) und flitzte zum Schornstein hinaus (и стремительно вылетела из = через дымовую трубу; flitzen – нестись, мчаться).

7 Bitterkalt war es drauß en (снаружи было очень холодно = был лютый мороз; bitter – горький, злой)! Die Bä ume trugen (деревья носили = на деревьях были; der Baum; tragen-trug-getragen) dicke, weiß e Mä ntel (толстые белые покровы; der Mantel – пальто). Moos und Steine (мох и камни; das Moos; der Stein) waren unter dem Schnee verschwunden (исчезли под снегом; verschwinden; schwinden-schwand-geschwunden – убывать). Hier und da (то тут, то там) fü hrten Schlittenspuren und Fuß stapfen durch den Wald (через лес вели = по всему лесу были видны следы саней и ног; die Schlittenspur, der Schlitten – сани, die Spur – след; die Fuß stapfen – следы ног, der Fuß – нога, ступня, die Stapfen – след /от ноги/).

 

1 Es war Winter geworden. Um das Hexenhaus heulte der Schneesturm und rü ttelte an den Fensterlä den. Der kleinen Hexe machte das wenig aus. Sie saß nun tagaus, tagein auf der Bank vor dem Kachelofen und wä rmte sich den Rü cken. Ihre Fü ß e steckten in dicken Filzpantoffeln. Von Zeit zu Zeit klatschte sie in die Hä nde – und jedes Mal, wenn sie klatschte, sprang eines der Holzscheite, die in der Kiste neben dem Ofen lagen, von selbst in das Feuerloch. Wenn sie aber gerade einmal Appetit auf Bratä pfel hatte, so brauchte sie nur mit den Fingern zu schnalzen. Da kamen sofort ein paar Ä pfel aus der Vorratskammer gerollt und hü pften ins Bratrohr.

2 Dem Raben Abraxas gefiel das. Er versicherte immer wieder aufs Neue: «So lä sst sich der Winter ganz gut aushä rten! »

3 Aber die kleine Hexe verlor mit der Zeit allen Spaß an dem faulen Leben. Eines Tages erklä rte sie missmutig: « Soll ich vielleicht den ganzen Winter lang auf der Ofenbank sitzen und mir den Rü cken wä rmen? Ich brauche mal wieder Bewegung und frische Luft um die Nase. Komm, lass uns ausreiten! »

4 «Was! », rief Abraxas entsetzt. «Wofü r hä ltst du mich eigentlich? Bin ich ein Eisvogel? Nein, diese Lausekä lte ist nichts fü r mich! Besten Dank fü r die Einladung! Bleiben wir lieber daheim in der warmen Stube! »

5 Da sagte die kleine Hexe: «Na schö n, wie du willst! Von mir aus kannst du zu Hause bleiben, dann reite ich eben allein. Vor der Kä lte ist mir nicht bange, ich werde mich warm genug anziehen.»

6 Die kleine Hexe zog sieben Rö cke an, immer einen ü ber den anderen. Dann band sie das groß e wollene Kopftuch um, fuhr in die Winterstiefel und streifte sich zwei Paar Fä ustlinge ü ber. So ausgerü stet, schwang sie sich auf den Besen und flitzte zum Schornstein hinaus.

7 Bitterkalt war es drauß en! Die Bä ume trugen dicke, weiß e Mä ntel. Moos und Steine waren unter dem Schnee verschwunden. Hie und da fü hrten Schlittenspuren und Fuß stapfen durch den Wald.

 

1 Die kleine Hexe lenkte den Besen (направила метлу) zum nä chsten Dorf (к ближайшей деревне; nahe /nä her, nä chst/ – близкий). Die Hö fe waren tief eingeschneit (дворы были глубоко занесены снегом; einschneien; der Schnee – снег). Der Kirchturm trug (на колокольне была: «колокольня носила»; die Kirche – церковь, der Turm – башня; tragen-trug-getragen) eine Pudelmü tze von Schnee (мохнатая шапка из снега; der Pudel – пудель, die Mü tze). Aus allen Schornsteinen stieg der Rauch auf (из всех труб поднимался дым; aufsteigen, steigen-stieg-gestiegen). Die kleine Hexe hö rte im Vorü berreiten (маленькая ведьма слышала, пролетая мимо: «в пролете мимо»), wie die Bauern und ihre Knechte (как крестьяне и их батраки; der Bauer; der Knecht) in den Scheunen das Korn droschen (молотили зерно в амбарах; die Scheune – сарай, амбар; dreschen-drosch-gedroschen): Rum-pum-pum, rum-pum-pum.

2 Auf den Hü geln hinter dem Dorf (на пригорке за деревней) wimmelte es von Kindern (кишело от детей), die Schlitten fuhren (которые катались на санках; fahren-fuhr-gefahren). Auch Skifahrer waren darunter (среди них были и лыжники; der Ski – лыжа, Ski fahren – кататься на лыжах). Die kleine Hexe sah ihnen zu (она наблюдала за ними; zusehen, sehen-sah-gesehen), wie sie um die Wette bergab sausten (как они наперегонки мчались с горы; um die Wette – наперегонки, die Wette – пари; bergab – с горы, der Berg – гора). Kurze Zeit spä ter (вскоре после этого: «короткое время позже») kam auf der Strasse ein Schneepflug gefahren (приехал по улице плуг-снегоочиститель; der Schnee – снег, der Pflug – плуг). Dem folgte sie eine Weile nach (за ним следовала она некоторое время; nachfolgen); dann schloss sie sich einem Schwä rm Krä hen an (потом она присоединилась к стае ворон; sich anschließ en, schließ en-schloss-geschlossen; die Krä he – ворона), der zur Stadt flog (которая /стая/ летела к городу).

3 Ich will in die Stadt hineingehen (мне нужно /войти/ в город), dachte sie (думала она; denken-dachte-gedacht), um mich ein wenig warm zu laufen (чтобы немного согреться ходьбой; laufen – идти пешком). Inzwischen (тем временем) war es ihr nä mlich (ей как раз) trotz der sieben Rö cke und zwei Paar Fä ustlinge (несмотря на семь юбок и две пары рукавиц) jä mmerlich kalt geworden (стало совсем: «самым жалким образом» холодно; der Jammer – громкий плач; беда, жалость).

4 Den Besen brauchte sie diesmal nicht zu verstecken (на этот раз ей не нужно было прятать метлу), sie schulterte ihn (она взяла ее на плечо /как ружье или лопату/; die Schulter – плечо). Nun sah sie aus (теперь она выглядела; aussehen, sehen-sah-gesehen) wie ein ganz gewö hnliches altes Mü tterchen (как совсем обыкновенная старушка), das zum Schneerä umen ging (которая шла на уборку снега; rä umen – убирать). Niemand (никто), der ihr begegnete (/из тех, / кто встретил ее), dachte sich etwas dabei (не представил себе чего-нибудь = ничего не заподозрил; sich denken – представлять: «думать» себе). Die Leute hatten es alle eilig (все люди спешили; eilig – спешный) und stapften (и тяжело ступали) mit eingezogenen Kö pfen (с втянутыми /в плечи/ головами; einziehen – втягивать) an ihr vorü ber (мимо нее).

5 Gar zu gern (с большим удовольствием: «весьма слишком охотно») hä tte die kleine Hexe wieder einmal einen Blick in die Schaufenster der Geschä fte geworfen (маленькая ведьма снова посмотрела бы: «бросила бы взгляд» на витрины магазинов; das Schaufenster, schauen – смотреть, das Fenster – окно; das Geschä ft; werfen-warf-geworfen – бросать). Aber die Scheiben (оконные стекла; die Scheibe) waren ganz mit Eisblumen bedeckt (были совершенно = сплошь покрыты ледяными узорами; die Eisblume, das Eis – лед, die Blume – цветок). Der Stadtbrunnen war zugefroren (городской фонтан замерз; die Stadt, der Brunnen; zufrieren; frieren-fror-gefroren – мерзнуть) und von den Wirtshausschildern (а с вывесок трактиров; das Wirthaus – трактир; der Wirt – хозяин; das Schild – вывеска) hingen lange Eiszapfen (свисали длинные ледяные сосульки; das Eis – лед; der Zapfen – сосулька).

6 Auf dem Marktplatz (на рыночной плошади) stand eine schmale, grü n gestrichene Holzbude (стояла узкая, покрашенная в зеленый цвет деревянная будка; stehen-stand-gestanden; anstreichen - strich an - angestrichen – покрасить; das Holz – древесина, die Bude – будка, ларек). Davor stand ein eisernes Ö fchen (перед ней стояла железная печурка); und hinter dem Ö fchen stand (а за печуркой стоял), mit dem Rü cken zur Bude (спиной к будке), ein kleines, verhutzeltes Mä nnlein (маленький, высохший человечек). Das trug einen weiten Kutschermantel (на нем было надето широкое пальто извозчика; der Kutscher – кучер, der Mantel) und Filzschuhe (и войлочные туфли). Den Kragen hatte es hochgeklappt (воротник был высоко поднят; hoch – высокий, klappen – откинуть) und die Mü tze hatte es tief ins Gesicht gezogen (а шапка была глубоко натянута = надвинута на лицо; ziehen-zog-gezogen). Von Zeit zu Zeit nieste das Mä nnlein (время от времени человечек чихал). Die Tropfen fielen dann stets (капли падали тогда все время; fallen-fiel-gefallen) auf die glü hende Ofenplatte (на раскаленную поверхность печки; der Ofen, die Platte) und zischten (и шикали = шипели).

 

1 Die kleine Hexe lenkte den Besen zum nä chsten Dorf. Die Hö fe waren tief eingeschneit. Der Kirchturm trug eine Pudelmü tze von Schnee. Aus allen Schornsteinen stieg der Rauch auf. Die kleine Hexe hö rte im Vorü berreiten, wie die Bauern und ihre Knechte in den Scheunen das Korn droschen: Rum-pum-pum, rum-pum-pum.

2 Auf den Hü geln hinter dem Dorf wimmelte es von Kindern, die Schlitten fuhren. Auch Skifahrer waren darunter. Die kleine Hexe sah ihnen zu, wie sie um die Wette bergab sausten. Kurze Zeit spä ter kam auf der Strasse ein Schneepflug gefahren. Dem folgte sie eine Weile nach; dann schloss sie sich einem Schwä rm Krä hen an, der zur Stadt flog.

3 Ich will in die Stadt hineingehen, dachte sie, um mich ein wenig warm zu laufen. Inzwischen war es ihr nä mlich trotz der sieben Rö cke und zwei Paar Fä ustlinge jä mmerlich kalt geworden.

4 Den Besen brauchte sie diesmal nicht zu verstecken, sie schulterte ihn. Nun sah sie aus wie ein ganz gewö hnliches altes Mü tterchen, das zum Schneerä umen ging. Niemand, der ihr begegnete, dachte sich etwas dabei. Die Leute hatten es alle eilig und stapften mit eingezogenen Kö pfen an ihr vorü ber.

5 Gar zu gern hä tte die kleine Hexe wieder einmal einen Blick in die Schaufenster der Geschä fte geworfen. Aber die Scheiben waren ganz mit Eisblumen bedeckt. Der Stadtbrunnen war zugefroren und von den Wirtshausschildern hingen lange Eiszapfen.

6 Auf dem Marktplatz stand eine schmale, grü n gestrichene Holzbude. Davor stand ein eisernes Ö fchen; und hinter dem Ö fchen stand, mit dem Rü cken zur Bude, ein kleines, verhutzeltes Mä nnlein. Das trug einen weiten Kutschermantel und Filzschuhe. Den Kragen hatte es hochgeklappt und die Mü tze hatte es tief ins Gesicht gezogen. Von Zeit zu Zeit nieste das Mä nnlein. Die Tropfen fielen dann stets auf die glü hende Ofenplatte und zischten.

 

1 «Was machst du da (что ты тут делаешь)? », fragte die kleine Hexe das Mä nnlein.

2 «Siehst du das nicht (/а/ ты не видишь)? Ich – haptschi (ап-чхи)! – ich brate Maroni (я жарю марони; die Marone – каштан).»

3 «Maroni? Was ist das (что это)? »

4 «Kastanien sind es (это – каштаны; die Kastanie – каштан)», erklä rte das Mä nnlein (объяснил человечек). Dann hob es den Deckel vom Ö fchen (потом он поднял крышку с печурки; heben-hob-gehoben) und fragte sie: «Mö chtest du welche (хотела бы ты какие-нибудь = хочешь попробовать)? Zehn Pfennig die kleine Tü te (десять пфеннигов маленький пакетик) und zwanzig die groß e. Ha-a-ptschi! »

5 Der kleinen Hexe stieg der Duft der gerö steten Kastanien in die Nase (почувствовала аромат жареных каштанов; die Nase – нос; steigen-stieg-gestiegen – подниматься; rö sten – жарить). «Ich mö chte ganz gern einmal davon kosten (я вполне охотно хотела бы попробовать = с удовольствием попробовала бы какой-нибудь из них), aber ich habe kein Geld mit (но у меня нет с собой денег; mithaben – иметь при себе).»

6 «Dann will ich dir ausnahmsweise (в виде исключения; die Ausnahme – исключение, die Weise – способ) ein paar umsonst geben (дам несколько даром = бесплатно)», sagte das Mä nnlein. «Bei dieser Bä renkä lte (при этом собачьем холоде: «медвежьем холоде»; der Bä r – медведь, die Kä lte – холод) wirst du was Warmes vertragen kö nnen (тебе нужно, пожалуй, что-то теплое: «ты сможешь что-то теплое перенести, вытерпеть»). Haptschi (ап-чхи), dass es wahr ist (это уж в правду так: «что это правда, действительно»)! »

7 Das Mä nnlein schnalzte sich in die Finger (щелкнул пальцами). Dann langte es eine Handvoll Kastanien aus dem Bratrohr (затем он достал горсточку каштанов из духовки; die Hand – ладонь, voll – полный) und tat sie (и положил их; tun-tat-getan) in eine Tü te von braunem Packpapier (в пакетик из коричневой упаковочной бумаги; das Packpapier, packen – упаковывать, das Papier – бумага). Die gab es der kleinen Hexe (его дал он маленькой ведьме; geben-gab-gegeben) und sagte:

8 «Da, nimm sie (вот, возьми его /пакетик/)! Aber bevor du sie in den Mund steckst (но прежде, чем ты сунешь их /каштаны/ в рот), musst du sie abschä len (ты должна их очистить; die Schale – скорлупа, кожица).»

9 «Danke schö n», sagte die kleine Hexe und kostete (и попробовала). «Hm, die sind gut (они хороши)! », rief sie ü berrascht (воскликнула она удивленно; ü berraschen – удивлять); und dann meinte sie (а потом сказала):

10 «Weiß t du (знаешь), dich kö nnte man fast beneiden (тебе почти можно позавидовать; der Neid – зависть)! Du hast eine leichte Arbeit (у тебя легкая работа) und brauchst nicht zu frieren (и тебе не нужно мерзнуть), weil du am warmen Ofen stehst (так как ты стоишь у теплой печки).»

11 «Sage das nicht (не говори этого = не скажи)! », widersprach das Mä nnlein (возразил; widersprechen, sprechen-sprach-gesprochen; wider – против). «Wenn man den ganzen Tag in der Kä lte steht (когда весь день стоишь на морозе), friert man trotzdem (все же = все равно замерзаешь). Da hilft auch das eiserne Ö fchen nichts (тут и железная печурка ничем не поможет). Daran verbrennt man sich hö chstens die Finger (самое большее об нее обожжешь себе пальцы; sich die Finger verbrennen), wenn man die heiß en Maroni herausholt (когда вытаскиваешь горячие каштаны). – Haptschi! – Aber sonst? Meine Fü ß e sind ein Paar Eiszapfen (мои ноги – пара ледяных сосулек), sage ich dir (скажу я тебе)! Und die Nase erst (а нос и того больше)! Ist sie nicht rot (разве он не красный) wie eine Christbaumkerze (как свеча на рождественской елке; Christ = Christus – Христос, der Baum – дерево, die Kerze – свеча)? Den Schnupfen werde ich nicht mehr los (я больше не отделаюсь от насморка; loswerden). Es ist zum Verzweifeln (тут отчаяться можно: «это к отчаянию»)! »

12 Wie zur Bekrä ftigung (как = как-будто в подтверждение) nieste das Mä nnlein schon wieder (человечек опять чихнул). Es nieste so herzzerreiß end (он чихал так душераздирающе; das Herz – сердце, zerreiß en – разрывать; reiß en – рвать), dass die Holzbude wackelte (что деревянная будка качалась) und der Markt davon widerhallte (а рынок отзывался от этого эхом = и звук от этого разносился по всему рынку; der Widerhall – эхо, отзвук; der Hall – звук).

13 Da dachte die kleine Hexe (тут подумала; denken-dachte-gedacht): Dem kö nnen wir abhelfen (этому мы можем помочь)! Warte mal (постой-ка)... Und sie murmelte einen Zauberspruch (и она пробормотала заклинание; der Zauber – колдовство, der Spruch – изречение, заклинание), aber heimlich (но скрытно). Dann fragte sie:

14 «Ist dir noch immer kalt an den Zehen (тебе все еще холодно пальцам /на ногах/; die Zehe)? »

15 «Im Augenblick nicht mehr (в настоящий момент = сейчас больше нет)», sagte das Mä nnlein. «Ich glaube (я думаю), die Kä lte hat etwas nachgelassen (мороз немного ослабел; nachlassen). Ich merke es an der Nasenspitze (я замечаю это по кончику носа; die Nase, die Spitze). Wie kommt das nur (как это только произошло)? »

16 «Frag mich nicht (не спрашивай меня)», sagte die kleine Hexe, «ich muss jetzt nach Hause reiten (я должна сейчас лететь: «ехать верхом» домой).»

17 «Nach Hause – reiten?! »

18 «Habe ich etwas von reiten gesagt (/разве/ я сказала что-то о полете)? Du wirst dich verhö rt haben (ты, должно быть, ослышался; sich verhö ren).»

19 «Muss wohl so sein (должно быть так)», sprach das Mä nnlein. «Auf Wiedersehen! »

20 «Auf Wiedersehen», sagte die kleine Hexe. «Und danke schö n! »

21 «Bitte sehr, bitte sehr, keine Ursache (не за что; die Ursache – причина, основание)! »

22 Bald danach (вскоре после этого) kamen zwei Buben ü ber den Marktplatz gelaufen (через рыночную площадь прибежали два мальчика), die riefen (которые кричали; rufen-rief-gerufen): «Schnell (быстро), schnell, Herr Maronimann! Jedem von uns fü r ein Zehnerl (каждому из нас на гривенник)! »

23 «Jawohl (конечно), bitte schö n, zweimal (два раза = две порции) fü r ein Zehnerl! »

24 Der Maronimann griff in das Bratrohr (сунул руку в духовку; greifen-griff-gegriffen – хватать).

25 Aber zum ersten Mal (но впервые) in seinem ganzen langen Maronimannleben (во всей своей долгой жизни продавца каштанов) verbrannte er sich an den heiß en Kastanien nicht die Finger (он не обжег себе пальцы о горячие каштаны; verbrennen; brennen-brannte-gebrannt – гореть). Er verbrannte sie sich ü berhaupt nie mehr (он вообще больше никогда их не обжигал). Und es fror ihn auch nie mehr an den Zehen (и также никогда больше не замерзали у него пальцы ног: «ему не морозило на пальцах»; frieren-fror-gefroren). Und auch an der Nase nicht (и нос тоже больше не замерзал). Der Schnupfen war fü r alle Zeiten wie weggeblasen (насморк навсегда бесследно исчез; wegblasen – сдувать; blasen – дуть). Und wenn er doch einmal wieder niesen wollte (а если бы он все же когда-нибудь захотел снова чихнуть), so musste der gute Maronimann eine Prise Schnupftabak nehmen (то должен был бы добрый продавец каштанов взять щепотку нюхательного табака; der Schnupftabak, schnupfen – нюхать, der Tabak).

 

1 «Was machst du da? », fragte die kleine Hexe das Mä nnlein.

2 «Siehst du das nicht? Ich – haptschi! – ich brate Maroni.»

Maroni? Was ist das? »

4 «Kastanien sind es», erklä rte das Mä nnlein. Dann hob es den Deckel vorn Ö fchen und fragte sie: «Mö chtest du welche? Zehn Pfennig die kleine Tü te und zwanzig die groß e. Ha-a-ptschi! »

5 Der kleinen Hexe stieg der Duft der gerö steten Kastanien in die Nase. «Ich mö chte ganz gern einmal davon kosten, aber ich habe kein Geld mit.»

6 «Dann will ich dir ausnahmsweise ein paar umsonst geben», sagte das Mä nnlein. «Bei dieser Bä renkä lte wirst du was Warmes vertragen kö nnen. Haptschi, dass es wahr ist! »

7 Das Mä nnlein schnalzte sich in die Finger. Dann langte es eine Handvoll Kastanien aus dem Bratrohr und tat sie in eine Tü te von braunem Packpapier. Die gab es der kleinen Hexe und sagte:

8 «Da, nimm sie! Aber bevor du sie in den Mund steckst, musst du sie abschä len.»

9 «Danke schö n», sagte die kleine Hexe und kostete. «Hm, die sind gut! », rief sie ü berrascht; und dann meinte sie:

10 «Weiß t du, dich kö nnte man fast beneiden! Du hast eine leichte Arbeit und brauchst nicht zu frieren, weil du am warmen Ofen stehst.»

11 «Sage das nicht! », widersprach das Mä nnlein. «Wenn man den ganzen Tag in der Kä lte steht, friert man trotzdem. Da hilft auch das eiserne Ö fchen nichts. Daran verbrennt man sich hö chstens die Finger, wenn man die heiß en Maroni herausholt. – Haptschi! – Aber sonst? Meine Fü ß e sind ein Paar Eiszapfen, sage ich dir! Und die Nase erst! Ist sie nicht rot wie eine Christbaumkerze? Den Schnupfen werde ich nicht mehr los. Es ist zum Verzweifeln! »

12 Wie zur Bekrä ftigung nieste das Mä nnlein schon wieder. Es nieste so herzzerreiß end, dass die Holzbude wackelte und der Markt davon widerhallte.

13 Da dachte die kleine Hexe: Dem kö nnen wir abhelfen! Warte mal... Und sie murmelte einen Zauberspruch, aber heimlich. Dann fragte sie:


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