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Fastnacht im Walde?», fragte die kleine Hexe und blickte von ihrem Strickstrumpf auf. «Warum soll es bei uns im Wald keine Fastnacht geben?»



3 Da sagte der Rabe: «Das weiß ich nicht. Aber es ist einmal so und es lä sst sich nicht ä ndern.»

4 Die kleine Hexe lachte in sich hinein, denn ihr war bei den Worten des Raben ein lustiger Einfall gekommen. Sie schwieg aber vorerst darü ber, stand auf, ging zum Ofen und holte die Bratä pfel. Als sie die Ä pfel verspeist hatten, sagte sie:

5 «Ü brigens, lieber Abraxas – ich muss dich um einen Gefallen bitten... Fliege doch morgen frü h durch den Wald und bestelle den Tieren, die dir begegnen werden, sie mö chten am Nachmittag alle zum Hexenhaus kommen! »

6 «Das kann ich schon machen», sagte Abraxas. «Nur werden die Tiere auch wissen wollen, warum du sie einlä dst. – Was soll ich da antworten? »

Antworte», sagte die kleine Hexe wie obenhin, «dass ich sie auf die Fastnacht einlade.»

8 «Wie? », rief Abraxas, als ob er nicht recht gehö rt habe, «sagtest du: auf die Fastnacht?! »

Ja», wiederholte die kleine Hexe, «ich lade sie auf die Fastnacht ein – auf die Fastnacht im Walde.»

10 Auf dies hin bestü rmte der Rabe Abraxas die kleine Hexe mit tausend Fragen. Was sie denn vorhabe, wollte er wissen; und ob es auf ihrer Fastnacht auch Neger, Chinesen und Eskimos geben werde.

11 «Abwarten! », sagte die kleine Hexe. «Wenn ich dir heute schon alles verraten wü rde, dann hä ttest du morgen den halben Spaß daran.»

Dabei blieb es.

13 Der Rabe Abraxas flog also am nä chsten Tag durch den Wald und bestellte den Tieren, sie mö chten am Nachmittag alle zum Hexenhaus kommen. Und wenn sie mit anderen Tieren zusammenträ fen, dann sollten sie denen das Gleiche bestellen. Je mehr auf die Fastnacht kä men, versicherte er, desto besser.

14 Am Nachmittag kam es auch richtig von allen Seiten herbeigeströ mt: Eichhö rnchen, Rehe und Hasen, zwei Hirsche, ein Dutzend Kaninchen und Scharen von Waldmä usen. Die kleine Hexe hieß sie willkommen und sagte, als alle versammelt waren:

 

1 «Nun wollen wir Fastnacht feiern (теперь давайте отпразднуем карнавал)! »

2 «Wie macht man das (как это делают = как это делается)? », piepsten die Waldmä use (/про/пищали лесные мыши).

3 «Heute soll jeder anders sein (сегодня каждый должен быть иным = не таким), als er sonst ist (как обычно: «чем он обычно есть»)», erklä rte die kleine Hexe (объяснила). «Ihr kö nnt euch zwar nicht als Chinesen und Tü rken verkleiden (хотя вы не можете нарядиться китайцами и турками; sich verkleiden als), aber dafü r kann ich hexen (но зато я умею колдовать)! »

4 Sie hatte sich lä ngst ü berlegt (она давно обдумала), was sie hexen wollte (что она наколдует).

5 Den Hasen hexte sie Hirschgeweihe (зайцам она наколдовала = приделала оленьи рога; der Hirsch – олень, das Geweih – рога), den Hirschen hexte sie Hasenohren (оленям – заячьи уши; der Hase, das Ohr). Die Waldmä use ließ sie wachsen (лесных мышей она заставила вырасти; lassen-ließ -gelassen), bis sie so groß wie Kaninchen waren (до размера кроликов: «пока они не были так велики, как кролики») und die Kaninchen ließ sie zusammenschrumpfen (а кроликов заставила уменьшиться; schrumpfen – съеживаться, сокращаться), dass sie wie Waldmä use wurden (чтобы они стали как лесные мыши). Den Rehen hexte sie rote, blaue und grasgrü ne Felle (косулям она наколдовала красную, голубую и травянисто-зеленую шерсть; das Fell), den Eichhö rnchen hexte sie Rabenflü gel (белочкам – вороньи крылья; der Rabe, der Flü gel – крыло).

6 «Und ich (а я)? », rief Abraxas. «Ich hoffe doch (я все же надеюсь), dass du auch mich nicht vergessen wirst (что ты и меня не забудешь)! »

7 «Aber nein (да нет же)», sprach die kleine Hexe (сказала; sprechen-sprach-gesprochen). «Du kriegst einen Eichhö rnchenschwanz (ты получишь беличий хвост; das Eichhö rnchen – белочка, der Schwanz)! »

8 Sich selber hexte sie Eulenaugen und Pferdezä hne (себе самой она наколдовала совиные глаза и лошадиные зубы; die Eule – сова, das Auge – глаз; das Pferd, der Zahn). Da sah sie beinahe so hä sslich aus (теперь она выглядела почти так /же/ безобразно; aussehen, sehen-sah-gesehen) wie die Muhme Rumpumpel (как тетка Румпумпель).

9 Als sie nun alle verwandelt waren (теперь, когда все они преобразились: «были превращены»), hä tte die Fastnacht beginnen kö nnen (мог бы начаться карнавал). Aber auf einmal (но вдруг) vernahmen sie von drü ben, vom Backofen her (они услышали оттуда, со стороны печки: «от печки сюда»; vernehnmen, nehmen-nahm-genommen), eine heisere Stimme (хриплый голос).

10 «Darf man da mitfeiern (можно тут /по/праздновать вместе /с вами/)? », fragte die Stimme; und als sich die Tiere verwundert umschauten (и когда звери удивленно оглянулись), kam um die Backofenecke ein Fuchs geschlichen (из-за угла печки прокралась: «пришла, крадучись» лиса; die Backofenecke, backen – испекать, der Ofen – печь, die Ecke – угол; schleichen-schlich-geschlichen – красться).

11 «Ich bin zwar nicht eingeladen (хотя я не была приглашена)», sagte der Fuchs, «aber sicherlich werden die Herrschaften nichts dagegen haben (но, несомненно, господа не будут иметь ничего против), wenn ich so frei bin (если я буду так свободна = позволю себе /это/) und trotzdem zur Fastnacht komme (и все же приду на карнавал)...»

12 Die Hasen schü ttelten ä ngstlich die Hirschgeweihe (зайцы в страхе /за/трясли оленьими рогами), die Eichhö rnchen flatterten vorsichtshalber aufs Hexenhaus (белочки /вс/порхнули в целях предосторожности на ведьмин дом; die Vorsicht – осторожность, -halber – ради) und die Waldmä use drä ngten sich schutzsuchend hinter die kleine Hexe (а лесные мыши столпились, ища защиты, позади маленькой ведьмы; der Schutz – защита, suchen – искать).

13 «Fort mit ihm (прочь = пусть убирается)! », riefen entsetzt die Kaninchen (кричали испуганно кролики). «Das fehlte noch (этого еще не хватало)! Nicht einmal sonst sind wir sicher vor diesem Halunken (даже и обычно мы даже не защищены от этой негодяйки: «перед этой негодяйкой» /лисой/; sonst – иначе; обычно, обыкновенно)! Und jetzt (а теперь), wo wir klein sind wie Waldmä use (когда мы маленькие, как лесные мыши), ist es erst recht gefä hrlich (это тем более: «как раз по-настоящему» опасно)! »

14 Der Fuchs tat beleidigt (лиса притворилась обиженной; beleidigen – обижать; tun-tat-getan – здесь: делать вид). «Bin ich den Herrschaften etwa nicht fein genug (разве для господ я не достаточно хороша)? » Schwanzwedelnd bat er die kleine Hexe (виляя хвостом, она попросила маленькую ведьму; der Schwanz – хвост, wedeln – обмахиваться; bitten-bat-gebeten – просить): «Lasst mich doch mitmachen (позвольте мне все же принять участие /в карнавале/)! »

15 «Wenn du versprichst (если ты обещаешь), dass du niemandem etwas zuleide tust (что ты никого ничем не обидишь; jemandem etwas zuleide tun – обидеть кого-либо чем-либо, причинить вред)...»

16 «Das verspreche ich (это я обещаю)», sagte er scheinheilig (сказала она притворно; scheinen – иметь вид, heilig – святой). «Ich verpfä nde mein Wort dafü r (в этом я даю вам слово: «за это я отдаю в залог свое слово»; das Pfand – залог). Wenn ich es brechen sollte (если я его нарушу), will ich (я буду) mein Leben lang (всю мою жизнь) nur noch Kartoffeln und Rü ben fressen (есть только картошку и свеклу; die Kartoffel; die Rü be)! »

17 «Das wü rde dir schwer fallen (это было бы: выпало бы» тяжко для тебя)», sagte die kleine Hexe. «Wir wollen es lieber gar nicht erst so weit kommen lassen (лучше вовсе не будем доводить дело до крайности: «столь далеко»; gern-lieber-liebsten – охотно)! » Und weil sie den schö nen Reden misstraute (и так как она не доверяла красивым речам), so hexte sie (то наколдовала она) kurz entschlossen (недолго думая; kurz – короткий; entschlossen – решительный; entschließ en – решаться) dem Fuchs einen Entenschnabel (лисе утиный нос; die Ente – утка, der Schnabel – клюв).

 

1 «Nun wollen wir Fastnacht feiern! »

2 «Wie macht man das? », piepsten die Waldmä use.

3 «Heute soll jeder anders sein, als er sonst ist», erklä rte die kleine Hexe. «Ihr kö nnt euch zwar nicht als Chinesen und Tü rken verkleiden, aber dafü r kann ich hexen! »

4 Sie hatte sich lä ngst ü berlegt, was sie hexen wollte.

5 Den Hasen hexte sie Hirschgeweihe, den Hirschen hexte sie Hasenohren. Die Waldmä use ließ sie wachsen, bis sie so groß wie Kaninchen waren und die Kaninchen ließ sie zusammenschrumpfen, dass sie wie Waldmä use wurden. Den Rehen hexte sie rote, blaue und grasgrü ne Felle, den Eichhö rnchen hexte sie Rabenflü gel.

6 «Und ich? », rief Abraxas. «Ich hoffe doch, dass du auch mich nicht vergessen wirst! »

7 «Aber nein», sprach die kleine Hexe. «Du kriegst einen Eichhö rnchenschwanz! »

8 Sich selber hexte sie Eulenaugen und Pferdezä hne. Da sah sie beinahe so hä sslich aus wie die Muhme Rumpumpel.

9 Als sie nun alle verwandelt waren, hä tte die Fastnacht beginnen kö nnen. Aber auf einmal vernahmen sie von drü ben, vom Backofen her, eine heisere Stimme.


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