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Sie legte die drei Scheine in den seitlich aufgeschnittenen Briefumschlag, knickte ihn in der Mitte um und gab ihn Emil.



2      Der besann sich erst eine Weile. Dann schob er ihn in die rechte innere Tasche, tief hinunter, klopfte sich, zur Beruhigung, noch einmal von auß en auf die blaue Jacke und sagte ü berzeugt: «So, da klettert es nicht heraus.»

3      «Und erzä hle keinem Menschen im Coupé, dass du so viel Geld bei dir hast! »

4      «Aber Muttchen! » Emil war geradezu beleidigt. Ihm so eine Dummheit zuzutrauen! Frau Tischbein tat noch etwas Geld in ihr Portemonnaie. Dann trug sie den Blechkasten wieder zum Schrank und las rasch noch einmal den Brief, den sie von ihrer Schwester aus Berlin erhalten hatte und in dem die genauen Abfahrtszeiten und Ankunftszeiten des Zuges standen, mit dem Emil fahren sollte...

 

1     Manche von euch (некоторые из вас) werden sicher der Ansicht sein (будут, конечно, того мнения, точки зрения, f), man brauche (/что/ не нужно) sich wegen (из-за) hundertvierzig Mark wahrhaftig (действительно: «правдиво» = вот уж /не стоит/...) nicht so grü ndlich (так основательно) zu unterhá lten (беседовать: sich unterhalten) wie Frau Friseuse Tischbein mit ihrem Jungen (со своим мальчиком). Und wenn (если, когда) jemand (кто-либо) zweitausend (две тысячи) oder zwanzigtausend (или двадцать тысяч) oder gar (или даже: «вообще») hunderttausend (сто тысяч) Mark im Monat (в месяц, m) verdient (зарабатывает), hat er das ja (имеет он это ведь) auch (также /и/) nicht nö tig (не нужно) = (ему это не нужно).

2     Aber (но), falls (если; в случае, если) ihr es nicht wissen solltet (вы этого не знаете: «должны бы не знать»): Die meisten Leute (большинство людей) verdienen (зарабатывают) viel, viel weniger (гораздо: «много» меньше). Und wer (кто) pro Woche (в неделю, f) fü nfunddreiß ig (тридцать пять) Mark verdient, der muss (тот должен, тому приходится), ob es euch gefä llt oder nicht (нравится ли это вам или нет), hundertvierzig Mark, die er gespart hat (которые он сэкономил), fü r sehr viel Geld halten (считать большими деньгами: «держать за много денег»). Fü r zahllose Menschen (для бесчисленных людей: die Zahl – число) sind hundert (сто) Mark fast so viel wie (почти так же много, как) eine Millió n, und sie schreiben (пишут) hundert Mark sozusagen (так сказать) mit sechs Nullen (с шестью нулями: die Null). Und wie viel (сколько) eine Million in Wirklichkeit (в действительности, f) ist, das kö nnen sie (это /не/ могут они) nicht einmal (даже не: «не один раз») vorstellen (представить), wenn sie trä umen (когда видят сны = даже во сне).

 

1      Manche von euch werden sicher der Ansicht sein, man brauche sich wegen hundertvierzig Mark wahrhaftig nicht so grü ndlich zu unterhalten wie Frau Friseuse Tischbein mit ihrem Jungen. Und wenn jemand zweitausend oder zwanzigtausend oder gar hunderttausend Mark im Monat verdient, hat er das ja auch nicht nö tig.

2      Aber, falls ihr es nicht wissen solltet: Die meisten Leute verdienen viel, viel weniger. Und wer pro Woche fü nfunddreiß ig Mark verdient, der muss, ob es euch gefä llt oder nicht, hundertvierzig Mark, die er gespart hat, fü r sehr viel Geld halten. Fü r zahllose Menschen sind hundert Mark fast so viel wie eine Million, und sie schreiben hundert Mark sozusagen mit sechs Nullen. Und wie viel eine Million in Wirklichkeit ist, das kö nnen sie nicht einmal vorstellen, wenn sie trä umen.

 

1     Emil hatte keinen Vater mehr (у Эмиля больше не было отца). Doch (однако) seine Mutter (его мать) hatte zu tun (была очень занята, много трудилась: «имела /что/ делать»), frisierte (делала прически) in ihrer Stube (в своей комнате, f), wusch (мыла: waschen) blonde Kö pfe (белокурые головы: der Kopf) und braune (коричневые) Kö pfe und arbeitete (работала) unermü dlich (неустанно: m ü de – уставший, erm ü den – утомлять), damit sie (чтобы они) zu essen hatten (имели /что/ поесть) und die Gasrechnung (счет, f за газ, n), die Kohlen (угли: die Kohle), die Miete (плату за аренду квартиры), die Kleidung (одежду), die Bü cher (книги: das Buch) und das Schulgeld (школьные деньги = плату за обучение: die Schule школа) bezahlen konnten (оплатить могли). Nur manchmal (только иногда, временами) war sie krank (была больна) und lag (лежала: liegen) zu Bett (в постели, n). Der Doktor kam (приходил: kommen) und verschrieb (прописывал: verschreiben) Medikamente (лекарства: das Medikament). Und Emil machte der Mutter (делал матери) heiß e Umschlä ge (горячие компрессы: der Umschlag) und kochte (готовил: «варил») in der Kü che (на кухне, f) fü r sie und sich (для нее и себя). Und wenn sie schlief (когда она спала: schlafen), wischte (протирал) er sogar (даже) die Fuß bö den (полы: der Fuß boden) mit dem nassen (влажной) Scheuerlappen (половой тряпкой: scheuern – тереть, мыть, чистить, скрести + der Lappen – тряпка), damí t sie nicht sagen sollte (чтобы она не сказала, чтобы ей не пришлось сказать): «Ich muss aufstehen (должна встать). Die Wohnung verkommt (запущена: «приходит в упадок») ganz und gar (совершенно: «полностью и вообще»).»

 

1      Emil hatte keinen Vater mehr. Doch seine Mutter hatte zu tun, frisierte in ihrer Stube, wusch blonde Kö pfe und braune Kö pfe und arbeitete unermü dlich, damit sie zu essen hatten und die Gasrechnung, die Kohlen, die Miete, die Kleidung, die Bü cher und das Schulgeld bezahlen konnten. Nur manchmal war sie krank und lag zu Bett. Der Doktor kam und verschrieb Medikamente. Und Emil machte der Mutter heiß e Umschlä ge und kochte in der Kü che fü r sie und sich. Und wenn sie schlief, wischte er sogar die Fuß bö den mit dem nassen Scheuerlappen, damit sie nicht sagen sollte: «Ich muss aufstehen. Die Wohnung verkommt ganz und gar.»

 

1     Kö nnt ihr (можете вы) es begreifen (это понять) und werdet ihr nicht lachen (и не будете смеяться), wenn ich euch (если я вам) jetzt erzä hle (сейчас расскажу), dass (что) Emil ein Musterknabe (образцовым мальчиком: das Muster – образец +der Knabe – мальчик) war (был)? Seht (видите /ли/), er hatte seine Mutter sehr lieb (он очень любил свою мать: «имел любимой»). Und er hä tte (он бы) sich zu Tode (до смерти) geschä mt (устыдился: sich sch ä men), wenn er faul (если он ленив) gewesen wä re (был бы), wä hrend (в то время как) sie arbeitete (работала), rechnete (подсчитывала: «вычисляла») und wieder (снова, опять) arbeitete. Da hä tte er (/и/ тут он бы) seine Schularbeiten (свои школьные работы = задания) verbummeln (прогулять = погулять, вместо того чтобы их сделать), oder von Naumanns Richard (или у Рихарда Наумана: «Науманов, из семьи Науманов») abschreiben sollen (списать должен)? Da hä tte er, wenn es sich machen ließ, (если бы это было возможно: «давало бы, позволяло бы себя сделать»: lassen – оставлять, пускать; позволять, побуждать) die Schule schwä nzen (школу прогуливать: der Schwanz – хвост) sollen? Er sah (видел: sehen), wie sie sich bemü hte (как она старается, какие усилия прилагает: die M ü he – усилие, труд), ihn nichts von dem entbehren zu lassen (чтобы не дать ему быть лишенным ничего из того), was die andern Reá lschü ler (что другие ученики реального училища) bekamen (получали: bekommen) und besaß en (/чем/ владели, обладали: besitzen). Und da hä tte er sie beschwindeln und ihr Kummer machen sollen (и тут он должен был бы ее обманывать (der Schwindel – мошенничество) и ее огорчать: «делать горе»: der Kummer)?

 

1      Kö nnt ihr es begreifen und werdet ihr nicht lachen, wenn ich euch jetzt erzä hle, dass Emil ein Musterknabe war? Seht, er hatte seine Mutter sehr lieb. Und er hä tte sich zu Tode geschä mt, wenn er faul gewesen wä re, wä hrend sie arbeitete, rechnete und wieder arbeitete. Da hä tte er seine Schularbeiten verbummeln oder von Naumanns Richard abschreiben sollen? Da hä tte er, wenn es sich machen ließ, die Schule schwä nzen sollen? Er sah, wie sie sich bemü hte, ihn nichts von dem entbehren zu lassen, was die andern Realschü ler bekamen und besaß en. Und da hä tte er sie beschwindeln und ihr Kummer machen sollen?

 

1     Emil war (был) ein Musterknabe (образцовым мальчиком). So ist es (это так: «так оно есть»). Aber er war keiner von der Sorte (но он был не из тех: «не /от/ того сорта, f»), die nichts anders kann (которые ничего другого /не/ могут), weil sie feig ist (потому что они трусливы) und geizig (скупы) und nicht richtig jung (не по-настоящему: «не правильно, подлинно» молоды). Er war ein Musterknabe, weil er einer (потому что он им: «одним /из образцовых мальчиков/») sein wollte (быть хотел)! Er hatte sich dazu entschlossen (он решился на это: sich entschlie ß en), wie man sich etwa dazu entschließ t (как решаешься, например, на то), nicht mehr ins Kino zu gehen (/чтобы/ не ходить больше в кино) oder keine Bonbó ns mehr zu essen (или конфеты больше не есть). Er hatte sich dazu entschlossen, und oft (часто) fiel es ihm recht schwer (было весьма трудно выполнять: « выпадало ему это весьма трудно: fallen – падать»).

2     Wenn er aber zu Ostern nach Hause kam (но когда он под Пасху приходил домой: kommen) und sagen konnte (мог сказать): «Mutter, da sind die Zensuren (вот оценки – die Zens ú r), und ich bin wieder der Beste (я снова лучший /ученик/)! » dann war er (тогда был он) sehr zufrí eden (очень доволен). Er liebte das Lob (любил похвалу), das (которую) er in der Schule (в школе, f) und ü berall (везде) erhielt (получал: erhalten), nicht deshalb (не потому), weil es ihm (потому что она ему), sondern weil es seiner Mutter (а потому что она его матери) Freude machte (доставляла радость, f). Er war stolz darauf (гордился тем: «был горд на то»), dass er ihr (что он ей), auf seine Weise (по-своему, ему /доступным/ образом: «на свой образ, манер»), ein bisschen (немножко) vergelten konnte (отплатить мог), was sie fü r ihn (/за то, / что она для него), ihr ganzes Leben lang (в течение всей своей жизни), ohne mü de zu werden (не уставая: «без /того чтобы/ становиться усталой), tat (делала: tun)...

 

1      Emil war ein Musterknabe. So ist es. Aber er war keiner von der Sorte, die nichts anders kann, weil sie feig ist und geizig und nicht richtig jung. Er war ein Musterknabe, weil er einer sein wollte! Er hatte sich dazu entschlossen, wie man sich etwa dazu entschließ t, nicht mehr ins Kino zu gehen oder keine Bonbons mehr zu essen. Er hatte sich dazu entschlossen, und oft fiel es ihm recht schwer.

2      Wenn er aber zu Ostern nach Hause kam und sagen konnte: «Mutter, da sind die Zensuren, und ich bin wieder der Beste! » dann war er sehr zufrieden. Er liebte das Lob, das er in der Schule und ü berall erhielt, nicht deshalb, weil es ihm, sondern weil es seiner Mutter Freude machte. Er war stolz darauf, dass er ihr, auf seine Weise, ein bisschen vergelten konnte, was sie fü r ihn, ihr ganzes Leben lang, ohne mü de zu werden, tat...

 

1     «Hoppla (ой = чуть не упал, чуть не опоздали)», rief (крикнула: rufen) die Mutter, «wir mü ssen zum Bahnhof (нам нужно на вокзал: «к вокзалу, m»). Es ist schon (уже) Viertel nach eins (четверть после одного = четверть второго). Und der Zug (поезд) geht (уходит, отправляется) kurz (незадолго: «коротко») vor (перед, до) zwei Uhr (два часа) = (без чего-то два, без нескольких минут два).»

2     «Also los (итак, давай, пошли), Frau Tischbein! » sagte Emil zu seiner Mutter, «aber, dass Sie nur wissen (имейте в виду: «чтобы вы только знали»), den Koffer trage ich selber (чемодан понесу я сам)! »

 

1      «Hoppla», rief die Mutter, «wir mü ssen zum Bahnhof. Es ist schon Viertel nach eins. Und der Zug geht kurz vor zwei Uhr.»

2      «Also los, Frau Tischbein! » sagte Emil zu seiner Mutter, «aber, dass Sie nur wissen, den Koffer trage ich selber! »


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