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Das Gesundheitswesen in der BRD



Die BRD verfü gt ü ber breit gefä chertes und sozial abgestü tztes Gesundheitswesen. Die Sorge um die Gesundheit ist zwar zunä chst die Sache jedes einzelnen. Doch ist sie auch eine Aufgabe von Staat und Gesellschaft. Alle Bü rger sollen unabhä ngig von ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage die gleichen Chancen zur Erhaltung und Widerherstellung ihrer Gesundheit haben.

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen in der BRD ist in den letzten 45 Jahren stä ndig gestiegen und beträ gt zurzeit 72 Jahre fü r Mä nner und 78 Jahre fü r Frauen. Diese Entwicklung ist in erster Linie dem Ausbau der kurativen Medizin zu verdanken. Eine weitere Erhö hung der Lebenserwartung soll durch Zurü ckdrä ngen der so genannten „Zivilisationskrankheiten“ erreicht werden, - v.a. durch die Intensivierung vorbeugender Maß nahmen, dazu gehö ren eine Verbesserung der Gesundheitserziehung, regelmä ß ige Vorsorgeuntersuchungen sowie Anleitungen zur Fö rderung einer gesunden Lebensweise.

Krankheiten. Die grö ß te Gefahr fü r die Gesundheit in Deutschland sind wie in allen hoch entwickelten Industriestaaten die Zivilisationskrankheiten: Die Hä lfte aller Todesfä lle sind auf Erkrankungen des Herzens und Kreislaufs zurü ckzufü hren. An zweiter Stelle der tö dlichen Krankheiten folgen die Krebserkrankungen. Immer mehr an Bedeutung gewinnen Allergien, aber auch typische Alterskrankheiten wie die Erkrankungen des Zentralen Nervensystems.

Hä ufige Krankheiten frü herer Jahre wie die Tuberkulose, Cholera, Diphtherie oder Lungenentzü ndung – also Infektionskrankheiten – haben dank der modernen Medizin ihren Schrecken weitgehend verloren. Dafü r stellt AIDS eine neue groß e Herausforderung dar.

Ä rzte und Krankenhä user. In derBRD gibt es mehr als 250 000 berufstä tige Ä rzte: auf ungefä hr 320 Einwohner kommt l Arzt.

Damit zä hlt die Bundesrepublik zu den medizinisch bestversorgten Lä ndern der Erde. Allerdings ist die Versorgung nicht ü berall gleich gut. Auf dem Land und in den Auß enbezirken der Stä dte fehlen manchmal noch Arztpraxen (die Praxis, -en). Weniger als die Hä lfte der Ä rzte arbeiten in freier Praxis; die ü brigen sind in Krankenhä usern, in der Verwaltung oder Forschung tä tig.

In etwa 3600 Krankenhä usern stehen ü ber 830 000 Betten zur Verfü gung. Trä ger der Krankenhä user sind Staat und Gemeinden, kirchliche Verbä nde, private Unternehmen.

Rund 90 % der Bevö lkerung sind bei der gesetzlichen Krankenversicherung versichert.

Arzneimittelversorgung. Groß e Bedeutung wird in Deutschland der Sicherheit der Arzneimittel beigemessen. Das Arzneimittelgesetz bestimmt, dass diese grundsä tzlich ü berprü ft werden sollen. Auch nach der Zulassung werden die Arzneimittel zum Schutz des Verbrauchers stä ndig beobachtet.

Das Gesetz enthä lt detaillierte Sicherheitsvorschriften fü r die Herstellung von Arzneimitteln und bestimmt, welche Mittel nur in Apotheken und welche nur auf ä rztliches Rezept verkauft werden dü rfen.

Gesundheitsvorsorge. „Vorbeugen ist besser als Heilen“. Bei der Gesundheitsvorsorge soll jeder Bü rger in eigener Verantwortung lernen, seine Gesundheit zu erhalten und sich durch Vermeidung von Risikofaktoren vor gesundheitlichen Gefahren zu schü tzen.

Auf vielen Gebieten werden Untersuchungen zur Vorsorge oder zur Frü herkennung von Krankheiten angeboten, z.B. ein Krebsfrü herkennungsprogramm fü r Frauen und Mä nner. Hö chste Anstrengungen erfordert der Kampf gegen die Immunschwä chekrankheit AIDS.

In der Bundesrepublik gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen, die sich als freiwillige Zusammenschlü sse chronisch Kranker und Behinderter gebildet haben. Als Beispiele kö nnen genannt werden:

- Deutsche AIDS - Hilfe

- Anonyme Alkoholiker

- Vereine psychisch Kranker, z.B. Drogenabhä ngiger u.a.m.

Internationale Aktivitä ten. Deutschland beteiligt sichintensiv an der internationalen Kooperation im Gesundheitswesen. Kein Land der Welt wird allein mit den groß en Zivilisationskrankheiten, den Infektionskrankheiten wie AIDS oder Bedrohungen der Gesundheit durch die Umweltbelastungen fertig. Die Erforschung und Bekä mpfung dieser Krankheiten und ihrer Ursachen erfordern internationale Zusammenarbeit.

Die BRD ist Mitglied der Weltgesundheitsorganisation (WGO), dabei viertgrö ß ter Beitragszahler der WGO.

Auch innerhalb der Europä ischen Gemeinschaft wirkt die Bundesrepublik aktiv bei der gemeinsamen Gesundheitspolitik mit. Beispiele dieser Aktivitä ten sind das Programm „Europa gegen den Krebs“, die Zusammenarbeit bei der Bekä mpfung von AIDS, des Alkoholmissbrauchs und der Drogensucht.

Aufgabe 31. Zusä tzlicher Wortschatz zum Thema: „Beim Zahnarzt“ Gebrauchen Sie ihn in einem Dialog.

Gebrauchen (verwenden) Sie die Zahnpasta mit Fluoriden fü r den wirksamen Kariesschutz!

Diese Zahnpasta enthä lt Fluoride zur Kariesprophylaxe (Kariesvorbeugung), mineralisiert und schü tzt die Zä hne vor Karies.

Man muss die Zä hne mö glichst nach jedem Essen grü ndlich putzen, mindestens jedoch 3 Minuten morgens und abends und den Mund nach jeder Mahlzeit krä ftig ausspü len. Kauen Sie auch nach dem Essen mineralisierte Anti-Karies-Kaugummis, das Fluorid, (-e)

Der Zahn ist ganz vereitert, verfault, faul. Die Wange ist geschwollen. Der Zahn wurde mit ö rtlicher Betä ubung herausgezogen (gerissen), betä uben: allgemein, ö rtlich; Die Plombe ist herausgefallen; plombieren = fü llen

Aufgabe 32. Lesen Sie folgende Information.Bereiten Sie einen Vortrag zum Thema „Allergien“ vor.

Allergien

Bei einer Allergie fü hrt das menschliche Immunsystem einen Kampf gegen eigentlich vö llig harmlose Substanzen. Nach Schä tzungen leiden mindestens zehn Prozent der Bevö lkerung an einer Allergie. Es gibt fast nichts, auf das Menschen nicht allergisch reagieren kö nnen - die Palette reicht von Pollen ü ber Hausstaub hin zu Lebensmitteln, Tierhaaren oder Medikamenten.

Welche Theorien zur Ursache gibt es?

Eine Theorie zur Entstehung von Allergien besagt, dass ü bertriebene Hygiene im frü hen Kindesalter zu den wesentlichen Ursachen gehö rt. Weil das Immunsystem der „sauberen Kinder“ nicht lernt, sich mit Stoffen aus der Umwelt auseinander zu setzen, reagiert es spä ter darauf mit ü bertriebener Abwehr.

Auch die Anzahl der Infektionen in der Kindheit scheint eine Rolle zu spielen. Fü r diese Hypothese spricht die Tatsache, dass es im Osten der Bundesrepublik weniger Allergiker gibt als im Westen. Dort, wo fast alle Kinder zu Zeiten der DDR eine Kinderkrippe besucht haben, wurde das Immunsystem schon viel frü her und hä ufiger mit Infektionen konfrontiert und hat gelernt, sich „angemessen“ zu wehren.

Grundsä tzlich tritt eine Allergie frü hestens beim zweiten Kontakt mit dem auslö senden Stoff auf. Beim ersten Mal wird der Betroffene „sensibilisiert“, sein Immunsystem bildet gegen den vermeintlich feindlichen Stoff Antikö rper, die ihn bekä mpfen sollen. Beim einem der nä chsten Kontakte bildet der Kö rper eine groß e Menge dieser Antikö rper nach, sie stü rzen sich auf den Stoff und es kommt zur allergischen Reaktion.

Wie zeigt sich eine Allergie?

Es gibt vier Arten von Allergien, am hä ufigsten ist die Allergie vom „Soforttyp“, das bedeutet, die Patienten reagieren direkt nach Kontakt mit dem auslö senden Stoff allergisch. Typische Symptome sind Juckreiz, Hautausschlä ge, eine laufende Nase, Niesen und Luftnot. Aber auch Durchfall und Erbrechen sind mö gliche Folgen einer Allergie. Da sich die Gefä ß e erweitern, kann das Blut „versacken“, im schlimmsten Fall kommt es zu einer Schockreaktion mit massivem Blutdruckabfall, Atem- und Kreislaufstillstand.

Wie kommt man dem Auslö ser auf der Spur?

Es ist nicht immer einfach, den auslö senden Stoff einer Allergie, das Allergen, zu identifizieren. In vielen Fä llen ist es schon durch verschiedene Hauttests zu finden, manchmal sind aber auch regelrechte Provokationen nö tig. Die Patienten mü ssen dann beispielsweise verdä chtige Stoffe in unterschiedlichen Konzentrationen inhalieren, um festzustellen, ob sie darauf allergisch reagieren.

Diese Tests mü ssen unter strenger Ü berwachung stattfinden, falls es zu einer schweren Reaktion kommt. Antikö rper gegen Allergene lassen sich auch im Blut nachweisen.

Wie kann die Allergie verhindert werden?

Eine der wichtigsten Maß nahmen bei Allergien ist es, das auslö sende Allergen zu meiden, also zum Beispiel die verantwortlichen Nahrungsmittel wegzulassen oder keinen Kontakt mit Tieren zu pflegen. Aber das ist nicht bei jedem Allergiker mö glich, wer auf Pollen oder Hausstaub reagiert, hat kaum eine Chance, seinem Allergen zu entfliehen.

Ihnen steht eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfugung, die den Ausbruch einer allergischen Reaktion unterdrü cken oder zumindest das Ausmaß schwä chen und die Symptome lindern. Fü r manche Allergiker eignet sich auch eine Hypo- beziehungsweise Desensibilisierung. Dabei bekommen sie ü ber mehrere Monate „ihr“ Allergen in langsam wachsender Konzentration verabreicht. Das Immunsystem hat so die Mö glichkeit, sich an den Stoff zu gewö hnen und ihn nicht mehr als feindlich zu bekä mpfen.

Wie gefä hrlich sind Allergien?

Allergische Reaktionen kö nnen auf Dauer einzelne Organe angreifen, so sind zum Beispiel chronische Nasennebenhö hlenentzü ndungen oder ein allergisches Asthma mö gliche Folgen. Gefü rchtet ist der allergische (anaphylaktische) Schock, bei dem es innerhalb von Minuten zu schweren Kreislaufreaktionen bis hin zum Tode kommt. Insektengift beispielsweise ist eines der Allergene, das nach einem Stich einen solchen Schock auslö sen kann.

Wie kö nnen Allergiker Ihrem Immunsystem helfen?

Allergiker, die ihr Allergen nicht vö llig meiden kö nnen, sollten dennoch versuchen, den Kontakt so weit wie mö glich zu reduzieren. Pollenallergiker haben die Chance, sich anhand von Pollenflugkalendern oder -vorhersagen ü ber den aktuellen Stand zu informieren und sich dann entsprechend wenig drauß en aufzuhalten.

Menschen, die an einer Insektengiftallergie leiden, sollten immer ein entsprechendes Medikamentennotfallset mit sich fü hren. Allergiker sollten grundsä tzlich aufs Rauchen verzichten.

Welche Maß nahmen dienen der Vorbeugung?

Wenn in der Familie Allergien bekannt sind, wird als Prophylaxe empfohlen, Neugeborene mindestens sechs Monate zu stillen und auf Beikost zu verzichten. Regelmä ß iges Lü ften reduziert den Hausstaub, fü r Menschen, die allergisch auf Hausstaub reagieren, empfiehlt sich ferner ein Fuß boden, den man nass wischen kann.

Aber die Hygiene sollte auch nicht ü bertrieben werden, Kinder, die auch mal im Matsch spielen dü rfen oder frü h mit Tieren in Kontakt kommen, werden vermutlich spä ter seltener Allergiker.


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