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II. Welches Modalwort passt in den Satz?



 

1. Nach langem Nachdenken hat sich Peter (a) endlich, b) lieber, c) vielleicht) auf die Reise nach Japan gemacht. 2. Petra hat (a) hoffentlich, b) vermutlich, c) wenigstens) deutsche Vorfahren, weil sie einwandfrei Deutsch spricht. 3. Silke Heinemann, guten Abend. – Hallo Silke. Hier ist Dieter. Gut, dass ich dich erreicht habe. – Ja, wir haben uns doch vor einer halben Stunde verabschiedet. – Stimmt, ich habe (a) endlich, b) ü brigens, c) unbedingt) vergessen, dir zu danken. 4. Das Buch kenne ich a) freilich, b) leider, c) ü berhaupt, aber gelesen habe ich es nicht. 5. Hast du das Telegramm nicht aufgegeben? – (a) Nein, b) Doch, c) Ja), ich habe das Telegramm aufgegeben. 6. Mein Sohn hat die Prü fung nicht bestanden. Jetzt muss er (a) tatsä chlich, b) endlich, c) leider) das letzte Studienjahr wiederholen.

DIE PARTIKEL

Die Partikel ist eine unflektierbare Wortart, die die Einstellung des Sprechenden zum Sinngehalt eines Satzgliedes oder der gesamten Aussage, seine Stimmungen und Einschä tzungen ausdrü ckt. Die Partikeln fä rben die Sprache emotionell und machen die Ä uß erungen natü rlicher, flü ssiger und lebendiger, deshalb kommen sie vor allem in den ungezwungenen Alltagsgesprä chen vor.

Die Partikeln kö nnen in drei Gruppen eingeteilt werden: logische, modale und grammatische Partikeln.

I. L o g i s c h e P a r t i k e l n[4] bezeichnen:

1. Verstä rkung: besonders, echt, ganz, ja, nicht, sehr, so, z.B.: Ach, was habe ich heute Nacht nicht alles geträ umt! Du kannst die Geschichten aus deinem Leben so interessant erzä hlen! Ich mag den Winter nicht, ja hasse ihn!

2. Einschrä nkung: allein, bloß , erst, lediglich, noch, nur, fast, z.B.: Allein die Reichen kö nnen es sich leisten, ihren Urlaub auf den Kanarischen Inseln zu verbringen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

3. Hervorhebung: auch, ausgerechnet, eben, gerade, selbst/sogar, z.B.: Selbst die Klü geren kö nnen sich irren. Das habe ich eben gemeint.

4. bestimmten Grad der Eigenschaft: einfach, genug, hö chst, ziemlich, zu, immer, viel, weitaus, genug. Diese Partikeln begleiten ein Adjektiv bzw. Adverb. Die meisten Gradpartikeln stehen nur bei einem Positiv, z.B.: Margit rief aus: Die Luft im Garten ist frisch. Ich fü hle mich hier einfach herrlich! “ Die Partikeln immer, viel stehen bei einem Komparativ, z.B.: Immer mehr Menschen besuchen die neue Oper. Die Partikel weitaus steht bei einem Komparativ oder Superlativ: So sieht es weitaus besser.

5. Bestimmung: an, annä hernd, etwa, zirka. Z.B.: Seine Schwester ist an drei Jahre ä lter als er.

6. Verneinung: nicht, nicht einmal/nicht mal. z.B.: Nicht einmal entschuldigt hat er sich!

Die verneinende Partikel nicht wird oft mit den verstä rkenden Partikeln gar, beileibe, durchaus sowie mit mehr gebraucht: gar nicht, beileibe nicht, durchaus nicht, nicht mehr, z.B.: Sie hat sich gar nicht verä ndert. Der Vater arbeitet hier nicht mehr.

II. M o d a l e P a r t i k e l n[5]kö nnen folgendes ausdrü cken:

1. Erstaunen: aber, vielleicht, ja, denn. Mit aber und vielleicht staunt man ü ber das Wie einer Sache: z.B. Der Blumenstrauß ist aber groß! (Man staunt nicht darü ber, dass der Blumenstrauß groß ist, sondern wie groß er ist.) Meistens sind aber und vielleicht austauschbar, aber es sei betont, dass die Partikel vielleicht beim Erzä hlen vom Vergangenem bevorzugt wird. Mit ja staunt man ü ber die Sache selbst. z.B. Die Schokolade ist ja bitter! (Hier staunt man darü ber, dass die Schokolade bitter und nicht sü ß ist.)

Die Partikel denn wird zum Ausdruck des Erstaunens nur in den Entscheidungsfragen gebraucht, z.B.: Kannst du denn das Auto fahren? Verneinende Fragen sind manchmal dazu noch vorwurfsvoll: Hast du denn nicht aufgerä umt?

2. Einwenden und Widersprechen: doch, allerdings, eigentlich, immerhin, schon. Mit der Partikel doch geht die Situation folgenderweise vor sich: Jü rgen und Wolfgang wollen spazieren gehen. Wolfgang will keinen Mantel anziehen und sagt: „Ich friere bestimmt nicht.“ Kaum haben sie das Haus verlassen, fä ngt er an, zu frö steln. Jü rgen sagt: „Siehst du, du frierst doch! “ In diesem Fall ist doch immer betont. Solchem doch-Satz kann man mit doch nicht widersprechen: Jü rgen und Wolfgang wollen spazieren gehen. Wolfgang will keinen Mantel anziehen und sagt: „Ich friere bestimmt nicht.“ Sie haben das Haus verlassen, und es ist nicht kalt. Wolfgang sagt: „Siehst du, ich friere doch nicht! “

Wenn man eine Aussage nicht ganz akzeptiert, benutzt man die Partikel allerdings: Das Buch ist sehr gut, allerdings ist es sehr teuer. Allerdings fü hrt also einen Einwand ein.

Durch das Hinzufü gen von eigentlich werden Einwä nde freundlicher: Ich will ins Kino, aber ich habe eigentlich keine Zeit.

Immerhin drü ckt aus, dass die Erwartungen des Sprechers nicht erfü llt werden. Aber das Ergebnis ist auch nicht ganz schlecht: Du hast immerhin dein Bestes getan.

Schon drü ckt aus, dass etwas zwar richtig ist, aber es gibt Einwä nde dagegen: Deine Wohnung ist groß. – Das schon, aber sie ist auch teuer.

3. Warnen und Drohen: ja, bloß, nur, schon. Die Partikeln ja und bloß sind gleichbedeutend und stehen in Imperativsä tzen: Sei bloß artig! Nur ist etwas schwä cher und kommt nur in verneinenden Imperativsä tzen vor: z.B. Der Lehrer sagt zum Schü ler: „Denk nur nicht, du kö nntest bei der Prü fung abschreiben! “ (Drohung) oder Der Schü ler sagt seinem Freund weiter: „Denk nur nicht, du kö nntest bei der Prü fung abschreiben! “ (Warnung) Ob ja, bloß, nur eine Warnung oder eine Drohung ausdrü cken, hä ngt von der Situation ab.

Die Partikel schon drü ckt in den Sä tzen mit dem Futur eine Drohung aus: Ich werde dir schon zeigen, dass ich stä rker bin.

4. Auffordern: mal, doch, eben/halt, schon. Mal in einer Aufforderung weckt den Eindruck, dass, was gemacht werden soll, ist einfach: Halt mal den Hammer! Aufforderungen mit doch kö nnen ä rgerlich wirken, wenn sie mit einer Negation oder mit den Adverbien endlich/immer verbunden sind: Schrei doch nicht! Halt doch endlich den Mund!

Die Partikeln halt und eben drü cken aus, dass man an einer Situation nichts ä ndern kann, dass der Sachverhalt so ist, wie er ist. Halt sagt man mehr in Sü ddeutschland, eben mehr in Norddeutschland: Sie seufzte. „Es ist eben nichts zu machen! Dabei hä tte ich die Wette wirklich gern gewonnen.“ (Noll D. Kippenberg.)

Durch schon in Verbindung mit einem Imperativ drü ckt der Sprecher seine Ungeduld aus: Komm schon!

5. Wü nsche: doch, nur, bloß. Diese Partikeln drü cken in den Wunschsä tzen mit dem Konjunktiv II einen Wunsch aus. z.B. Wenn er doch nicht verheiratet wä re!

6. Fragen: In Entscheidungsfragen kommen oft die Partikeln eigentlich, denn (sieh oben) und etwa vor. Mit eigentlich wird eine Frage meistens etwas beilä ufiger. Oft dienen solche Fragen dazu, die Richtung eines Gesprä chs leicht zu verä ndern: Herr Meyer hat Gä ste. Man diskutiert heftig ü ber Politik. Da erinnert sich Herr Meyer an seine Rolle als Gastgeber und fragt: „Habt ihr eigentlich alle was zu trinken? “

Mit etwa zeigt der Sprecher, dass er das Gegenteil von dem erwartet hat, was in der Frage ausgewirkt wird. Manchmal kann diese Frage vorwurfsvoll oder entsetzt lauten: Das Ehepaar Dreyer kommt nach Hause und hö rt schon auf der Treppe ein Rauschen. Frau Dreyer sieht ihren Mann beunruhigt an und fragt: „Hast du etwa im Bad das Wasser laufen lassen? “

Die wichtigsten Partikeln in Ergä nzungsfragen sind denn und eigentlich. Sie verleihen solchen Fragen eine ungezwungene Natü rlichkeit: Wie spä t ist es eigentlich? Wie ist denn dein Name?

Die meisten modalen Partikeln haben Homonyme unter anderen Wortarten:

 

Partikel aber bloß denn doch eben eigentlich etwa nur schon
Adverb   +     +   + + +
Konjunktion +   + +          
Adjektiv   +     + +      

III. G r a m m a t i s c h e P a r t i k e l n: am, aufs, es, zu. Diese Partikeln werden in der rein grammatischen Funktion gebraucht, z.B.: 1. Am und aufs begleiten den Superlativ: Er hat am schö nsten gesprochen. Sie war aufs tiefste gekrä nkt. 2. Es tritt als Platzhalter auf: Es wird gelesen. 3. Zu wird als Bestandteil der Infinitivgruppe gebraucht: Sie begann zu telefonieren.


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