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DAS SCHULSYSTEM IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
In Deutschland mü ssen alle Kinder ab 6 Jahren in die Schule gehen, und zwar mindestens neun Jahre lang. Vier Jahre lang gehen alle in die Grundschule. Die Kinder lernen hier lesen, schreiben, rechnen. Musik, Naturkunde, Turnen, Kunst, Handarbeit stehen auf dem Stundenplan. Nach der Grundschule, im Alter von zehn Jahren, wechseln sie entweder in eine Hauptschule, in eine Realschule, in ein Gymnasium oder in eine Gesamtschule, die alle drei Schularten unter einem Dach hat. Das entscheiden meistens die Eltern nach Beratung mit den Lehrern. Nach Abschluß der Hauptschule kö nnen die Schü ler mit einer Berufsausbildung anfangen, z.B. mit einer dreijä hrigen Lehre als Facharbeiter oder Handwerker. Nach dem Realschulabschluß kann man in kaufmä nnische Berufe, zur Bank oder in die Verwaltung gehen. Fü r gute Schü ler an der Hauptschule oder Realschule gibt es immer die Mö glichkeit, den hö heren Bildungsabschluß zu bekommen. Wer studieren will, muss das Gymnasium oder den gymnasialen Zweig an einer Gesamtschule mit der Reifeprü fung beendet haben. Wä hrend der neunjä hrigen Schulzeit darf man zweimal „sitzenbleiben", d.h. eine Klasse wiederholen. Es gibt Gymnasien mit verschiedenen Zweigen, z. B. neusprachliche, mathematisch-naturwissenschaftliche, klassische Gymnasien. Ein Schü ler hat pro Woche etwa 35 Stunden Unterricht in 12 bis 14 Fä chern. Die Fremdsprachen spielen im Gymnasium eine wichtige Rolle. Zuerst sind das zwei Fremdsprachen, z.B. Englisch und Franzö sisch, und dann auch manchmal Latein, Italienisch, Spanisch oder Russisch. Der Unterricht beginnt meist um 8 Uhr und endet gegen 13 Uhr. Am Nachmittag finden verschiedene Arbeitsgemeinschaften statt. Es gibt keine Aufnahmeprü fungen fü r die Hochschulen und Universitä ten. Im Prinzip kann man jedes Fach an einer Hochschule oder Universitä t studieren. Es gibt natü rlich Fä cher, die viele studieren wollen. Da muss man ein sehr gutes Zeugnis haben oder auf den Studienplatz warten. In den Bundeslä ndern gibt es Schulferien zu verschiedenen Zeiten. Das bestimmt jedes Bundesland fü r sich. Die Sommerferien dauern etwa 6 Wochen. Nach den Sommerferien beginnt das Schuljahr, aber nicht unbedingt am l. September wie in Russland. Es gibt noch Ferien zu Weihnachten und zu Ostern. Sie dauern bis 3 Wochen.
WORTSCHATZ: die Grundschule - начальная школа der Handwerker - ремесленник der kaufmä nnischeBeruf - коммерческая профессия den hö heren Bildungsabschluß bekommen /-a, -o/ - получить лучший аттестат о срелнем образовании die Arbeitsgemeinschaft - кружок sitzenbleiben /-ie, -ie/ - оставаться на второй год der Zweig - здесь: направление
Ü bung I. Beantworten Sie die Fragen zum Text: 1. Wann gehen die Kinder in Deutschland zur Schule? 2. Wie lange lernt man bis zum Abitur? 3. Welche Schultypen gibt es in Deutschland? 4. Welche Gymnasien gibt es? 5. Welche Fä cher lernt man in Gymnasien?
Ü bung II. Bestä tigen Sie die Aussage nach dem Muster: Muster: Man muss diese Aufgabe lö sen. - Ja, es ist notwendig, diese Aufgabe zu lö sen. 1. Man muss diesen Standpunkt im Referat darlegen. 2. Man muss ihm diesen Brief heute ü bergeben. 3. Man muss das im Vortrag besonders unterstreichen. 4. Man muss diesen Vorschlag wissenschaftlich begrü nden. 5. Man muss diese Fehler beseitigen. 6. Man muss Quellenmaterial sammeln. 7. Man muss dieses Problem gemeinsam lö sen. 8. Man muss erfahren, wer der Verfasser dieses Artikels ist.
Ü bung III. Setzen Sie „einer“, „eines“ oder „eine“ in nö tigen Kasus ein:
PESTALOZZI In der Schweiz lebte vor etwa 200 Jahren ein Mann namens Johann Heinrich Pestalozzi. Da er mit den progressiven Ideen der franzö sischen Philosophen bekannt war, hatten sie auf ihn einen grossen Eindruck gemacht. Er beschloß, sein Leben der Erziehung von Kindern zu widmen. Er kaufte ein Stü ck Land und begann, die Erde zu bearbeiten. Wenn er arme Kinder und Waisen sah, nahm er sie zu sich. Fü r sie grü ndete er eine Schule. Pestalozzi sorgt fü r diese Kinder wie ein guter Vater. Ihre Interessen werden zu seinen Interessen. Das Wichtigste in seiner Methode ist folgender: Der Unterricht wird mit der praktischen Arbeit kombiniert. Seine Zö glinge erlernen einfache Berufe: Weber, Fä rber u. a. Da Pestalozzi kein reicher Mann war, war sein Geld bald zu Ende. Die Schule wurde geschlossen. Er war tief bedrü ckt, weil die Erziehung der Kinder das Ziel seines Lebens war. Fü r die Verwirklichung seiner Ideen brauchte er Geld. Was sollte er tun? Er schrieb Briefe an reiche Leute und erklä rteihnen seine Gedanken ü ber Erziehungsfragen. Das half wenig. Da schrieb er einen Roman. Er war dem Familienleben gewidmet. In seinem Buch beschrieb er eine gute Familie. Er zeigte Eltern, die einander achteten und ihre Kinder gut erzogen. Das Buch hatte Erfolg. Es wurde mit grossem Interesse gelesen. Dieses erste Buch von Pestalozzi war ein populä rer Erziehungsroman fü r Erwachsene. Man schickte ihm Geld, und er errichtete noch eine Schule fü r Waisen und gleichzeitig ein Institut fü r Lehrer. Hier arbeitete er die Methode des Anfangsunterrichts aus. Die wichtigsten Prinzipien waren: 1) Verbindung des Unterrichts mit der praktischen Arbeit; 2) Nä he zur Natur; 3) Erziehung eines harmonischen, vielseitigen Menschen. Pestalozzi schrieb mehrere pä dagogische Werke und noch einige Romane. Seine theoretische Arbeit verband er immer mit der praktischen Arbeit als Lehrer und Erzieher. Er wiederholte mehrmals, dass er kein Schriftsteller war, sondern ein Lehrer und Erzieher. Er starb im Alter von 81 Jahren. Er wird von seinem Volke immer geehrt und geliebt. Die Schweizer sind sehr stolz auf Pestalozzi. In diesem kleinen Land gibt es drei Pestalozzi-Denkmä ler.
WORTSCHATZ Eindruck machen- производить впечатление widmen /-te, -t/ посвящать sorgen / -te, -t/ fü r- заботиться zu Ende sein- оканчиваться Verbindung des Unterrichts mit der praktischen Arbeit - связь обучения с практикой
Ü bung I. Ü bersetzen Sie ins Russische: 1. Wenn dieser Text auch schwer war, wurde er von den Studenten gut ü bersetzt. 2. Die Lehrer machen alles, damit die Kinder systematisierte Kenntnisse auf vielen Gebieten erhalten kö nnen. 3. Da er krank war, konnte er mich nicht besuchen. 4. Als ich einmal in Berlin war, besuchte ich die deutsche Staatsoper. 5. Was machst du, wenn deine Freunde dich besuchen. 6. Ich verstehe Sie nicht, weil Sie zu schnell sprechen. 7. Er studiert an der historischen Fakultä t, denn er interessiert sich fü r Geschichte.8. Ich wusste nicht, dass er an der Moskauer Universitä t studierte.9. Er weiβ, woran ich denke. 10. Ob er kommt, zweifelten alle.
Ü bung II. Ü bersetzen Sie ins Russische: 1. Unser alter Professor, dessen Vorlesungen allen Studenten gefallen haben, arbeitet jetzt in Moskau. 2. Die Studenten, denen Sie geholfen haben, haben die Prü fungen gut bestanden. 3. Ich habe gestern den Brief bekommen, auf den ich sehr lange gewartet habe. 4. Ich konnte die Fachliteratur nicht finden, die mir empfohlen wurde. 5. Ich kenne hier einen Studenten, dessen Eltern in meiner Heimatstadt leben. 6. Das ist eine Stadt, deren Bedeutung von Jahr zu Jahr wä chst. 7. Der Dekan nannte die Namen einiger Studenten, deren Leistungen ihn nicht befriedigten. 8. Im Werk arbeiten hochqulifizierte Arbeiter, unter deren Anleitung die Schü ler am Produktionsprozeβ teilnehmen. 9. Wir mü ssen noch eine Frage besprechen, die fü r uns sehr wichtig ist. 10. Die Erziehung der Schü ler zum Internationalismus ist ein sehr wichtiges Ziel, zu dessen Verwirklichung wir entscheidende Voraussetzungen schaffen.
Ü bung III. Stellen Sie die Fragen zum Text " Pestalozzi "
JOHANNES GUTENBERG Johannes Gutenberg ist Erfinder des Buchdrucks. Vor seiner Erfindung wurden alle Bü cher mit der Hand abgeschrieben. Die Entdeckung von Gutenberg ermö glichte Schriften zu vervielfä ltigen. Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, wurde um das Jahr 1397 geboren. Er war Mainzer Patriziersohn. Lange Jahre lebte er in Straß burg, schliff dort Edelsteine und fabrizierte Spiegel. Als er 1448 nach Mainz zurü ckkam, hatte er sich schon 15 Jahre mit dem Buchdruck beschä ftigt. Er wollte die Bibel drucken und lieh sich dafü r in Mainz viel Geld. Seine Bibel wurde die berä hmteste Bibel in der Geschichte, sie hatte 1282 Seiten. Es wurden 180 Stü ck gedruckt. Gutenberg musste zum Druck insgesamt 290 verschiedene Lettern (Druckbuchstaben) anfertigen. Er stellte deshalb 290 verschiedene Guß formen her und machte sich davon viele Abgü sse. Diese Abgü sse setzte er in Holzrahmen zu einzelnen Zeilen und dann zu ganzen Seiten zusammen. Mit diesen 290 Guß formen konnte er jedes Buch drucken. Gutenberg konnte seine Schulden nicht bezahlen und wurde gezwungen die fast fertige Bibel mit der ganzen Werkstatt in die Hä nde des Mainzer Goldschmieds Johann Fust zu ü bergeben. Die erste gedruckte Bibel verkaufte sich glä nzend. Johann Fust bereicherte sich. Gutenberg hatte ein mageres Auskommen und lebte in Not. Er starb 1468, nachdem er noch eine andere Bibel gedruckt hatte.
WORTSCHATZ: der Buchdruck- книгопечатание vervielfä ltigen /-te, -t/ - множить schleifen /-i, -i/ -обтачивать die Edelsteine –драгоценные камни Spiegel fabrizieren /-te, -t/ – изготовлять зеркала die Bibel -Библия sich leihen/-ie, -ie/ –взять в долг die Gussform –литейная форма der Abguss, die Abgü sse -отливка ein mageres Auskommen- скудные средства к существованию
Ü bung I. Ü bersetzen Sie ins Russische:
Ü bung II. Verwenden Sie in folgenden Sä tzen haben/sein +zu +Infinitiv:
STUDIENABSCHLÜ SSE Das Studium kann mit unterschiedlichen Abschlussprü fungen beendet werden, d.h. es werden unterschiedliche akademische Grade verliehen. Bevor man sich fü r die Aufnahme eines Studiums entscheidet, sollte man sich ü ber die Besonderheiten der unterschiedlichen Abschlü sse und demzufolge unterschiedliche Studieninhalte im Klaren sein. Wä hrend die klassischen deutschen Abschlü sse das Diplom, das Staatsexamen oder der Magister sind, werden neue Studiengä nge mit den Abschlü ssen Bachelor und Master angeboten. Bis zum Jahr 2010 soll die Umstellung auf die neuen Abschlü sse in allen Studiengä ngen abgeschlossen sein. Diplom: Akademischer Grad, der nach bestandener Diplomprü fung (in der Regel nach 8-9 Semestern) verliehen wird. Bei DiplomStudiengä ngen wird man nur fü r das Hauptfach eingeschrieben (z.B. Betriebswirtschaftslehre, Chemie oder Mathematik), es kö nnen Schwerpunkte gesetzt werden. Das Diplom ist der traditionelle Abschluss in der Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften sowie in der Mathematik. Magister Artium (M.A.): Akademischer Grad, der nach bestandener Magisterprü fung (in der Regel nach 8-9 Semestern) erlangt wird. Wä hrend in den Diplomstudiengä ngen Bewerbung und/oder Einschreibung nur fü r ein einziges Fach stattfinden, ist das Magisterstudium stets eine Fä cherkombination. Ein kompletter Magisterstudiengang besteht entweder aus zwei Hauptfä chern oder aus einem Hauptfach und zwei Nebenfä chern, vielfä ltige Kombinationen sind mö glich. Es kann sogar mö glich sein, die Fä cher der Kombination auf mehrere Universitä ten aufzuteilen. Als erstes Hauptfach wä hlbar sind nur geistes- und sozialwissenschaftliche Fä cher, als Nebenfä cher oder Zweithauptfä cher sind auch andere Fä cher mö glich. Staatsexamen: Der wesentliche Unterschied zu allen anderen Studiengä ngen ist, dass hier nicht die Universitä ten fü r die Abschlussprü fungen zustä ndig sind, sondern spezielle staatliche Priifungsä mter. Das Studium wird mit einer Staatsprü fung (in der Regel nach 9 Semestern) beendet, der sich ein zweijä hriges Referendariat anschließ t, welches mit der zweiten Staatsprü fung abgeschlossen wird. Ein Staatsexamen wird gewö hnlich im Studiengang Rechtswissenschaft angeboten. Bachelor: Der Bachelor ist der Abschlussgrad ernes grundstä ndigen Studiengangs. Mit den Bachelorstudiengä ngen soll es Studierenden mö glich sein, nach einer relativ kurzen Studienzeit (in der Regel sechs bis acht Semester) einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss zu erlangen, der gleichzeitig die Mö glichkeit zu einer sofortigen oder an eine Berufsphase anschließ enden Weiterqualifizierung bietet. Ziel der Bachelorstudiengä nge soll die Vermittlung einer Berufsqualifikation innerhalb der Regelstudienzeit sein. Im Rahmen eines Bachelorstudienganges sollen grundlegende fachliche und methodische Kompetenzen sowie ein Ü berblick ü ber die Zusammenhä nge der Studienrichtung erworben werden. Master: Ein Masterstudiengang fü hrt zu einem berufqualifizierenden Abschluss, der dann erworben werden kann, wenn bereits ein erster berufsqualifizierender Abschluss vorliegt. Masterstudiengä nge haben eine Regelstudienzeit von zwei bis vier Semestern. Zugangsvoraussetzung fü r das Masterstudium ist ein grundstä ndiger Studienabschluss (in der Regel Bachelor). Weitere Bedingungen sind studiengangsspezifisch und werden in der jeweiligen Masterordnung festgelegt (zum Beispiel Eignungsfeststellung). Bachelor/Master (Lehramter): Das Lehramtstudium wird derzeit reformiert: im Lehramt sind die Studienabschlü sse Bachelor (der erste berufsqualifizierende Abschluss auß erhalb des Lehramtes) und der darauf aufbauende Master eingefü hrt. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Masterstudienganges ist der Zugang zum Vorbereitungsdienst fü r ein Lehramt mö glich. Ein Vorbereitungsdienst (Referendariat) ist an staatlichen Studienseminaren und der ihnen zugeordneten Schulen abzuleisten. Die Ausbildung endet mit einer Prü fung, die vor dem Landesprü fungsamt fü r Lehrkrä fte abgelegt wird. Magister Legum (LL.M.): Hierbei handelt es sich um ein Aufbaustudium, das in der Regel 3 Semester dauert. Im Bereich der Rechtswissenschaften kö nnen auslandische Studieninteressenten, die in ihrem Heimatland einen in Deutschland als gleichwertig anerkannten Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften nachweisen, einen Abschluss bezogen auf das deutsche Recht erwerben. (Nach «Studieren in Potsdam») HOCHSCHULEN IN DEUTSCHLAND Deutschland hat derzeit ü ber 340 Hochschulen, verteilt auf 16 Bundeslä nder. Alle Hochschulen sind Grundsä tzlich offen fü r Studierende aller Nationen. Wer in Deutschland studieren mö chte, hat die Wahl zwischen Universitä ten und ihnen gleichgestellten Hochschulen wie etwa den Technischen Universitä ten oder den pä dagogischen Hochschulen einerseits, den Fachhochschulen andererseits, sowie den Musik-, Kunst- und Filmhochschulen. Ob in der Groß stadt oder im Grü nen, altehrwü rdig oder hoch modern, klein und ü berschaubar oder groß und pulsierend, das gesamte Spektrum ist vorhanden. Rund 11 500 Studiengä nge stehen zur Wahl und ermö glichen nahezu jede gewü nschte Spezialisierung ebenso wie eine ausgeprä gte interdisziplinä re Ausrichtung. Im Zuge der Umsetzung der in der Erklä rung von Bologna vereinbarten Kriterien waren zum Sommersemester 2007 etwa 50% aller Studiengä nge erfolgreich auf das Bachelor-Master-System umgestellt und gewä hrleisten somit ein Hö chstmaß an internationaler Kompatibilitä t. Ü ber 500 der Bachelor-und Master-Studiengä nge werden vollstä ndig oder zumindest teilweise auf Englisch absolviert. Ü brigens: Schon heute kommen mehr als 12% der Studierenden aus dem Ausland. Damit gehö rt Deutschland weltweit zu den beliebtesten Lä ndern fü r auslä ndische Studierende. Die meisten Hochschulen sind staatlich finanziert. Studiengebü hren belaufen sich fü r das Erststudium pro Semester in der Regel daher auf maximal 500 Euro; in einigen Bundeslä ndern werden keine Studiengebü hren erhoben. Grundsä tzlich fallen an allen Hochschulen Verwaltungs- und Sozialgebü hren in geringem Umfang an. Etwa ein Fü nftel aller Hochschulen sind privat. Die Universitä ten in Deutschland verbinden Forschung und Lehre miteinander. Deutsche Universitä ten sind also keine reinen Ausbildungsstä tten, sondern immer auch Orte unabhä ngiger Forschung. Bachelor-Studiengä nge dauern in der Regel drei Jahre, Master-Studiengä nge in der Regel zwei Jahre. Universitä ten und Hochschulen verleihen Bachelor- und Master-Abschlü sse, darü ber hinaus bis 2010 die akademischen Grade Diplom und Magister Artium (M.A.) sowie den Doktorgrad. An Fachhochschulen, kurz FH genannt, steht in der Lehre wie in der Forschung stets der Praxisbezug im Vordergrund. Sie bieten ebenfalls eine Ausbildung auf hö chstem akademischen Niveau, verbunden mit Praktika in Wirtschaftsunternehmen und anderen Organisationen. (Nach «Studieren in Deutschland»)
DIE UNIVERSITÄ T DORTMUND Die Universitä t Dortmund (Uni Do genannt) ist eine der jü ngsten deutschen Universitä ten. Sie wurde im Jahre 1968 erö ffnet. 1980 wurde sie mit der Pä dagogischen Hochschule Ruhr zusammengefü hrt. Jetzt ist die Universitä t Dortmund die grö ß te Hochschule im Bundesland Nordrhein-Westfalen und eine der grö ß ten Universitä ten in Deutschland. Zentrale Organe der Universitä t sind das Rektorat, der Senat, der Konvent. Die Universitä t Dortmund gliedert sich in 13 Fachbereiche und 3 Fakultä ten: 1) Mathematik; 2) Physik; 3) Chemie; 4) Informatik; 5) Statistik; 6) Chemietechnik; 7) Maschinenbau; 8) Elektronik; 9) Raumplanung; 10) Bauwesen; 11) Wirtschaft und Sozialwissenschaften; 12) Erziehungswissenschaften und Biologie; 13) Sondererziehung und Rehabilitation; 14) Gesellschaftswissenschaften, Philosophie und Theologie; 15) Sprach- und Literaturwissenschaften, Journalistik und Geschichte; 16) Musik, Kunst, Textilgestaltung, Sport und Geographie. In den Fachbereichen sind manchmal einige Fachrichtungen zusammengefü gt, z.B. Fachbereich 16: Musik, Kunst, Textilgestaltung, Sport und Geographie. An der Uni Do studieren zur Zeit ca. 25000 Studenten. Jeder Fachbereich wird durch einen Fachbereichsrat geleitet, dessen Vorsitzender der Dekan ist. An der Universitä t gibt es keine Aufnahmeprü fungen. Die Studienbewerber werden auf Antrag durch Einschreibung in die Universitä t aufgenommen. In der Universitä t Dortmund dü rfen deutsche, auslä ndische und staatenlose Studienbewerber immatrikuliert werden. Insgesamt sind jetzt an der Uni Do ü ber 2000 auslä ndische Studierenden. Die Uni Do hat ü ber 20 Partnerschafte mit auslä ndischen Hochschulen. Im September 1991 war ein Partnerschaftsabkommen mit Rostower Staatlichen Universitä t durch Rektoren der beiden Universitä ten unterzeichnet. Die Aktivitä ten des Partnerschaftsabkommens entwickeln sich durch verschiedene gemeinsame Projekte und Forschungsvorhaben der Fakultä ten stä ndig weiter. Das akademische Jahr an der Universitä t ist in ein Wintersemester und ein Sommersemester unterteilt. Die Lehrveranstaltungen des Wintersemesters beginnen im September oder Oktober, die des Sommersemesters meist im April. Das Studium ist in der Regel in ein Grund- und ein Hauptstudium gegliedert. Das Grundstudium dauert im allgemeinen vier Semester. Das Hauptstudium vermittelt vertiefende Fachkenntnisse und Spezialisierung. Die Studenten der Universitä t Dortmund bilden die Studentenschaft. Das oberste schluß fassende Organ der Studentenschaft ist das Studentenparlament. Es wird von den Mitgliedern der Studentenschaft gewä hlt. Fü r die soziale Betreuung der Studierenden bestehen bei den Hochschulen Studentenwerke. Die Gebä ude der Universitä t befinden sich auf dem Campus Sü d und Campus Nord. Die Gebä ude der Universitä t werden durch eine H-Bahn (Hochbahn) verbunden. Die meisten Gebä ude der Universitä t sind neu, sie wurden in den 70-er Jahren erbaut. Uni Do verfü gt ü ber eine reiche Bibliothek. Jeder Fachbereich hat auß erdem seine eigene wissenschaftliche Bibliothek. Es gibt an der Universitä t auch ein Hochschulrechenzentrum, Institut fü r Umweltschutz, Hochschuldidaktisches Zentrum fü r den Bereich Dortmund, Institut fü r Roboterforschung, Zentralstelle fü r Weiterbildung, Transferstelle der Universitä t Dortmund, Institut fü r Arbeitsphysiologie. Im Universitä tsgelä nde werden zwei Mensen, fü nf Cafeterien und eine Taverne betrieben. Die Universitä t hat 11 Studentenwohnheime. Das Studium an der Universitä t ist kostenlos. Die materielle Fö rderung der Studenten wird durch das BAfö G (Bundesausbildungdfö rderungsgesetz) geregelt. Neben der BAfö G-Fö rderung, die von der sozialen Situation des einzelnen Studierenden ausgeht, werden besonders begabte Studierende mit Stipendien gefö rdert. Die Studiendauer an der Universitä t beträ gt in der Regel 5 Jahre. Das Studium wird mit der Verteidigung einer Diplomarbeit abgeschlossen.
Fragen zum Text
DAS JUWEL AM NECKAR: Bildung seit 600 Jahren Im Mittelpunkt Europas liegt die Heidelberger Universitä t. Obwohl sie von den alltä glichen Problemen aller deutschen Hochschulen nicht verschont geblieben ist, sind Studienplä tze in Heidelberg bei deutschen, sowie auslä ndischen Studenten so begehrt wie noch nie. Sie ist die ä lteste und berü hmteste Universitä t Deutschlands: die Ruprecht-Karls-Universitä t in Heidelberg. Sie rangiert noch heute, 600 Jahre nach ihrer Grü ndung im Jahre 1386, ganz oben auf der Qualitä tsskala deutscher Universitä ten. Viele berü hmte Namen finden sich in den Immatrikulationslisten. Wissenschaftler wie Robert Bunsen, Philosophen wie Hegel oder Karl Jaspers, aber auch Deutschlands Bundeskanzler Helmut Kohl verbrachten hier ihre Studienjahre -beschauliche Jahre studentischen Lebens verglichen mit dem, was den Studierenden von heute in Heidelberg wie in jeder anderen deutschen Universitä tsstadt erwartet. Die Wohnungssituation ist so bedrü ckend wie ü berall in der Republik. Allein in den Universitä tsstä dten fehlen viele hunderttausend Wohnungen. In Heidelberg ist die Situation dramatisch. Jeder zehnte Einwohner der historischen Mittelstadt am Neckar ist Student. Allein in den vergangenen zehn Jahren wuchs die Zahl der an der Uni Immatrikulierten um 20 Prozent. Plä tze in Wohnheimen gibt es zwar, doch die reichen hinten und vorne nicht. Und so weichen die Studiosi auf die Vorstä dte aus, wo die Mieten gü nstiger, dafü r die Wege in die Hö rsä le lä nger sind. Noch allerdings lä ß t sich der akademische Nachwuchs von solchen Problemen nicht abschrecken. Entschä digt werden die jungen Leute durch das gediegene Ambiente der im zweiten Weltkrieg unversehrt gebliebenen Altstadt, das mit der Hektik in den Megametropolen Berlin, Hamburg oder Mü nchen nichts gemein hat. Besonderen Reiz hat die Uni Heidelberg vielleicht auch gerade deshalb bei auslä ndischen Studenten, die in einer " typisch deutschen Stadt" leben mö chten: US-Amerikaner, deren Vä ter einst in Garnisonen der amerikanischen Streitkrä fte gedient haben, aber auch Japaner, die " ganz wild" sind auf einen Platz in Heidelberg, der ä ltesten deutschen Universitä tsstadt. Ein Blick in die Geschichte lohnt sich. Der Wunsch, einen geistigen Mittelpunkt zu schaffen und viele auslä ndische Intellektuelle anzuziehen - das war Mitte des 14. Jahrhunderts der Wunsch des Pfalzgrafen Ruprecht bei Rhein. Nach nur wenigen Jahren der Planung ö ffnete die " Ruprecht-Universitä t" ihre Pforten. Die ersten Professoren reisten aus Prag und Paris an. Grü ndungsdirektor wurde der Niederlä nder Marsilius von Inghen. Er und seine Nachfolger muß ten schnell erkennen, daß sie nicht allein die geistige Grundhaltung ihrer Universitä t vorgaben. Ü ber lange Zeit prä gten auch Ruprecht und seine kurfü rstlichen Nachfolger Stil und Inhalt der Lehre. Unter ihrem Einfluß entstanden neue geistige Strö mungen wie der Humanismus.
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