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Lotte wird steif wie eine Puppe.
17 Hinterm Haus krä ht ein Hahn. Der Jagdhund schnappt nach einer Biene, die in seiner Nä he summt. Aus dem offenen Kü chenfenster hö rt man die Fö rstersfrau singen. 18 Die beiden Kinder schauen sich wie hypnotisiert in die Augen. Lotte schluckt schwer und fragt heiser vor Aufregung: «Und – wo bist du geboren? » 19 Luise erwidert leise und zö gernd, als fü rchte sie sich: «In Linz an der Donau! » 20 Lotte fä hrt sich mit der Zunge ü ber die trockenen Lippen. «Ich auch! » 21 Es ist ganz still im Garten. Nur die Baumwipfel bewegen sich. Vielleicht hat das Schicksal, das eben ü ber den Garten hinwegschwebte, sie mit seinen Flü geln gestreift? 22 Lotte sagt langsam: «Ich hab ein Foto von... von meiner Mutti im Schrank.» 23 Luise springt auf. «Zeig mir’s! » Sie zerrt die andere vom Stuhl herunter und aus dem Garten. 24 «Nanu! » ruft da jemand empö rt, «was sind denn das fü r neue Moden? » Es ist die Fö rstersfrau. «Limonade trinken und nicht zahlen? » 25 Luise erschrickt. Sie kramt mit zitternden Fingern in ihrem kleinen Portemonnaie, drü ckt der Frau einen mehrfach geknifften Schein in die Hand und lä uft zu Lotte zurü ck. 26 «Ihr kriegt etwas heraus! » schreit die Frau. Aber die Kinder hö ren sie nicht. Sie rennen, als gä lte es das Leben. 27 «Was mö gen die kleinen Gä nse bloß auf dem Kerbholz haben? » brummt die Frau. Dann geht sie ins Haus. Der alte Jagdhund trottet hinterdrein. 1 Lotte kramt, im Kinderheim, hastig (поспешно) in ihrem Schrank. Unter dem Wä schstapel (из под стопки белья: die Wä sche + der Stapel) holt sie eine Fotografie hervor und hä lt sie der am ganzen Kö rper fliegenden Luise hin (протягивает «всем телом летящей» = дрожащей как осиновый лист Луизе: der Kö rper - тело). 2 Luise schaut scheu und ä ngstlich (робко и боязливо) auf das Bild. Dann verklä rt (проясняется) sich ihr Blick. Ihre Augen saugen sich fö rmlich an dem Frauenantlitz fest (прямо-таки прилипают: «присасываются»; saugen – сосать). 3 Lottes Gesicht ist erwartungsvoll (полное ожидания) auf die andere gerichtet (направлено). Luise lä sst, vor lauter Glü ck erschö pft (обессиленная от избытка счастья: «от крайнего, сплошного счастья»: das Glü ck), das Bild sinken und nickt selig (кивает счастливо: «блаженно»). Dann presst sie es wild an sich (прижимает дико = резко, горячо к себе) und flü stert: «Meine Mutti! » 4 Lotte legt den Arm um Luises Hals. «Unsere Mutti! » Zwei kleine Mä dchen drä ngen sich eng aneinander (тесно прижимаются друг к другу). Hinter dem Geheimnis, das sich ihnen eben entschleiert hat (за тайной, которая только что открылась; die Schleier – покров, завеса; entschleiern – снять покров; das Geheimnis), warten neue Rä tsel (загадки: das Rä tsel), andere Geheimnisse. 5 Der Gong drö hnt (громко звучит, раздается) durchs Haus. Kinder rennen lachend und lä rmend treppab (вниз по лестнице; die Treppe - лестница). Luise will das Bild in den Schrank zurü cklegen. Lotte sagt: «Ich schenke dir’s! »
1 Lotte kramt, im Kinderheim, hastig in ihrem Schrank. Unter dem Wä schstapel holt sie eine Fotografie hervor und hä lt sie der am ganzen Kö rper fliegenden Luise hin. 2 Luise schaut scheu und ä ngstlich auf das Bild. Dann verklä rt sich ihr Blick. Ihre Augen saugen sich fö rmlich an dem Frauenantlitz fest. 3 Lottes Gesicht ist erwartungsvoll auf die andere gerichtet. Luise lä sst, vor lauter Glü ck erschö pft, das Bild sinken und nickt selig. Dann presst sie es wild an sich und flü stert: «Meine Mutti! » 4 Lotte legt den Arm um Luises Hals. «Unsere Mutti! » Zwei kleine Mä dchen drä ngen sich eng aneinander. Hinter dem Geheimnis, das sich ihnen eben entschleiert hat, warten neue Rä tsel, andere Geheimnisse. 5 Der Gong drö hnt durchs Haus. Kinder rennen lachend und lä rmend treppab. Luise will das Bild in den Schrank zurü cklegen. Lotte sagt: «Ich schenke dir’s! »
1 Frä ulein Ulrike steht im Bü ro vor dem Schreibtisch der Lehrerin und hat vor Aufregung krebsrote (красные, как рак; der Krebs – рак), kreisrunde Flecken (круглые пятна: der Flecken) auf beiden Backen. 2 «Ich kann es nicht fü r mich behalten (я не могу это скрывать; behalten – оставлять у себя, сохранять)! » stö ß t sie hervor (вырывается у нее). «Ich muss mich Ihnen anvertrauen (довериться = сообщить по секрету)! Wenn ich nur wü sste (если бы я знала), was wir tun sollen! » 3 «Na, na», sagt Frau Muthesius, «was drü ckt Ihnen denn das Herz ab (что у вас на сердце: «что вам так давит, сжимает сердце»), meine Liebe? » 4 «Es sind gar keine astrologischen Zwillinge! » 5 «Wer denn? » fragt Frau Muthesius lä chelnd. «Der englische Kö nig und der Schneider? » 6 «Nein! Luise Palfy und Lotte Kö rner! Ich habe im Aufnahmebuch nachgeschlagen! Sie sind beide am selben Tag in Linz geboren! Das kann kein Zufall sein (это не может быть случайностью)! » 7 «Wahrscheinlich ist es kein Zufall, meine Liebe. Ich habe mir auch schon bestimmte Gedanken gemacht (у меня тоже есть определенные мысли: der Gedanke).» 8 «Sie wissen es also? » fragt Frä ulein Ulrike und schnappt nach Luft. 9 «Natü rlich (конечно)! Als ich die kleine Lotte, nachdem sie angekommen war, nach ihren Daten (данные) gefragt und diese eingetragen hatte (внесла), verglich (сравнила: vergleichen) ich sie mit Luises Geburtstag und Geburtsort. Das lag doch einigermaß en nahe (довольно, в определенной степени близко). Nicht wahr (не так ли)? » 10 «Ja, ja. Und was geschieht nun (что теперь будет: «что теперь произойдет»: geschehen)? » 11 «Nichts.» «Nichts? » 12 «Nichts! » Falls Sie den Mund nicht halten sollten (если так случится, что вы не будете держать рот = язык за зубами), schneide ich Ihnen die Ohren ab (отрежу уши: das Ohr), meine Liebe.» 13 «Aber...» 14 «Kein Aber (никаких но)! Die Kinder ahnen nichts (ни о чем не подозревают: ahnen – предчувствовать, подозревать). Sie haben sich vorhin fotografieren lassen und werden die Bildchen heimschicken. Wenn sich die Fä den hierdurch entwirren (если нити благодаря этому распутаются: der Faden; wirr – запутанный), gut! Doch Sie und ich, wir wollen uns hü ten (давайте поостережемся; die Hut – осторожность), Schicksal zu spielen. Ich danke Ihnen fü r Ihre Einsicht (благодарю Вас за понимание), meine Liebe. Und jetzt schicken Sie mir, bitte, die Kö chin.» 15 Frä ulein Ulrike macht kein sonderlich geistreiches Gesicht (не особенно одухотворенное лицо = с выражением недоумения на лице), als sie das Bü ro verlä sst (покидает, оставляет). Ü brigens (впрочем) wä re das bei ihr auch etwas vö llig Neues (это было бы у нее, для нее чем-то совершенно новым = необычным).
1 Frä ulein Ulrike steht im Bü ro vor dem Schreibtisch der Lehrerin und hat vor Aufregung krebsrote, kreisrunde Flecken auf beiden Backen. 2 «Ich kann es nicht fü r mich behalten! » stö ß t sie hervor. «Ich muss mich Ihnen anvertrauen! Wenn ich nur wü sste, was wir tun sollen! » 3 «Na, na», sagt Frau Muthesius, «was drü ckt Ihnen denn das Herz ab, meine Liebe? » 4 «Es sind gar keine astrologischen Zwillinge! » 5 «Wer denn? » fragt Frau Muthesius lä chelnd. «Der englische Kö nig und der Schneider? » 6 «Nein! Luise Palfy und Lotte Kö rner! Ich habe im Aufnahmebuch nachgeschlagen! Sie sind beide am selben Tag in Linz geboren! Das kann kein Zufall sein! » |
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