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Die anderen bekamen bereits Temperatur.



Das Auto fuhr ab. Der alte Mann legte ein Brikett nach und trat vor ein Vogelbauer, das hinterm Ladentisch an der Wand hing. «Verstehst du das? »

Hagedorn sah Schulze freundlich an. «Lieber Herr Schulze, ich sehe Sie doch noch? »

Der Direktor griff ein. «Herr Schulze wird von der langen Reise mü de sein», behauptete er.

«Da irren Sie sich aber ganz gewaltig», meinte Schulze. Und zu Hagedorn sagte er: «Lieber Hagedorn, wir sehen uns noch.» Dann folgte er dem Direktor zum Lift.

 

67. Der Portier legte sehr viel vä terliche Gü te in seinen Blick und sagte zu dem jungen Mann (швейцар вложил в свой взгляд как можно больше отеческого тепла и сказал молодому человеку; die Gü te): «Entschuldigen Sie, Herr Doktor (извините, господин доктор)! Es tut uns Leid, dass ausgerechnet dieser Gast der erste war, den Sie kennen lernten (нам очень жаль, что именно этот приезжий был первым, с кем Вы познакомились).»

Hagedorn verstand nicht ganz (Хагедорн не совсем понял /о чем идет речь/). «Mir tut es gar nicht Leid (а мне совсем не жаль)! »

«Herr Schulze passt, wenn ich so sagen darf, nicht in diese Umgebung (господин Шульце, если позволите заметить, не вписывается в здешнее окружение).»

«Ich auch nicht (я тоже не вписываюсь)», erklä rte der junge Mann (ответил молодой человек). Onkel Folter schmunzelte (дядюшка Польтер ухмыльнулся): «Ich weiß, ich weiß (я знаю, я знаю).»

«Noch etwas (да, вот еще)», sagte Hagedorn. «Gibt es hier in allen Zimmern Tiere  (здесь во всех номерах животные)? » Er legte seine Hä nde auf die Theke (он положил на стойку свои руки). Sie waren zerkratzt und rotfleckig (они были расцарапаны и с красными пятнами = и покрыты красными пятнами; kratzen – царапать; der Fleck – пятно).

«Tiere (животные)? » Der Portier starrte versteinert auf die beiden Handrü cken (швейцар остолбенело смотрел на исцарапанные руки; der Handrü cken – тыльная сторона кисти руки; der Rü cken – спина). «In unserm Hotel gibt es Tiere (разве в нашем отеле есть животные)? »

«Sie haben mich offenbar missverstanden (Вы меня, очевидно, неправильно поняли)», erwiderte Hagedorn (сказал Хагедорн). «Ich rede von den Katzen (я говорю о кошках).»

Onkel Folter atmete auf (дядюшка Польтер /облегченно/ вздохнул). «Haben wir Ihren Geschmack getroffen (мы угодили Вашему вкусу)? »

«Doch, doch (да, да). Die kleinen Biester sind sehr niedlich (маленькие твари очень милые). Sie kratzen zwar (хотя и царапаются). Aber es scheint ihnen Spaß zu machen (но кажется, это доставляет им удовольствие; der Spa ß ). Und das ist die Hauptsache (а это самое главное). Ich meine nur (я только хотел спросить): Haben auch die anderen Gä ste je drei Katzen im Zimmer (у других постояльцев тоже по три кошки в номере)? »

 

67. Der Portier legte sehr viel vä terliche Gü te in seinen Blick und sagte zu dem jungen Mann: «Entschuldigen Sie, Herr Doktor! Es tut uns Leid, dass ausgerechnet dieser Gast der erste war, den Sie kennen lernten.»

Hagedorn verstand nicht ganz. «Mir tut es gar nicht Leid! »

«Herr Schulze passt, wenn ich so sagen darf, nicht in diese Umgebung.»

«Ich auch nicht», erklä rte der junge Mann.

Onkel Folter schmunzelte: «Ich weiß, ich weiß.»

«Noch etwas», sagte Hagedorn. «Gibt es hier in allen Zimmern Tiere? » Er

legte seine Hä nde auf die Theke. Sie waren zerkratzt und rotfleckig.

«Tiere? » Der Portier starrte versteinert auf die beiden Handrü cken. «In unserm Hotel gibt es Tiere? »

«Sie haben mich offenbar missverstanden», erwiderte Hagedorn. «Ich rede von den Katzen.»

So? » fragte Schulze.

«Grauenhaft dilettantisch», erklä rte der junge Mann. «Bei dem Reklameetat, den so ein Konzern hat, kann man ganz anders loslegen. Wir werden dem Tobler zeigen, was fü r knusprige Kerle wir sind! Ist er ü brigens ein netter Mensch? »

«Ach ja», sagte Johann Kesselhuth. «Mir gefä llt er. Aber das ist natü rlich Geschmackssache.»

«Wir werden ja sehen», meinte Hagedorn. «Trinken wir auf ihn! Der olle Tobler soll leben! » Sie stieß en an.

«Das soll er», sagte Kesselhuth und blickte Herrn Schulze liebevoll in die Augen.

Nachdem die von Karl dem Kü hnen gestiftete Flasche leergetrunken war, bestellte der Schiff-Fahrteibesitzer Kesselhuth eine weitere Flasche. Sie wunderten sich, dass sie, trotz der langen Reise, noch immer nicht mü de waren. Sie schoben es auf die Hö henluft. Dann kletterten sie ins Brä ustü bl hinunter, aß en Weiß wü rste und tranken Mü nchner Bier. Aber sie blieben nur kurze Zeit. Denn die rassige Dame aus Polen, die abends eingetroffen war, saß mit Mister Bryan in einer schummrigen Ecke, und Hagedorn sagte: «Ich fü rchte, wir sind der internationalen Verstä ndigung im Wege.»

 

95. Die Bar war, als sie zurü ckkamen, noch voller als vorher (когда они вернулись в бар, народу было еще больше, чем до этого), Frau von Mallebré und Baron Keller saß en an der Theke, tranken Cocktails und knabberten Kaffeebohnen (фрау фон Маллебре и барон Келлер сидели у стойки, пили коктейль и грызли кофейные зерна; der Cocktail; die Kaffeebohne). Frau Casparius und der dicke Herr Lenz waren aus dem Esplanade zurü ck und knobelten (фрау Каспариус и толстый господин Ленц вернулись с эспланады и играли в кости; der Knobel – сгиб пальцев). Eine stattliche Schar rotwangiger Hollä nder lä rmte an einem groß en runden Tisch (cолидная группа краснощеких голландцев галдела за большим круглым столом; die Schar; die Wange; der Lä rm – шум; der Hollä nder). Und das sä chsische Ehepaar mokierte sich ü ber die phonetische Impertinenz der hollä ndischen Sprache (а саксонская супружеская пара насмехалась над акустической беспардонностью голландского языка; die Impertiné nz – наглость, нахальство).

Spä ter verdrä ngte einer der Hollä nder den Klavierspieler (потом один из голландцев оттеснил тапера; der Klavierspieler; das Klaví er – рояль; пианино). Sofort erhoben sich seine temperamentvollen Landsleute und veranstalteten, ungeachtet ihrer Smokings und mondä nen Abendkleider, echt hollä ndische Volkstä nze (тут же встали /из-за стола/ темпераментные земляки и, несмотря на смокинги и светские вечерние платья, начали отплясывать истинно народные танцы; der Volkstanz; der Landsmann; veranstalten – устраивать, организовывать).

Sullivan rutschte von seinem Barhocker und nahm, da sich Frä ulein Marek strä ubte, als Solist und gefä hrlich taumelnd, an dem lä ndlichen Treiben teil (Салливан сполз с табурета и, поскольку фройляйн Марек заупрямилась, принял участие как солист в народном гулянье, хотя еле держался на ногах: «опасно шатаясь»; der Solí st; das Treiben; taumeln – шататься, нетвердо ступать, плохо держаться на ногах).

Das wä hrte rund zwanzig Minuten (это продолжалось минут двадцать; rund – круглый; около, приблизительно). Dann eroberte der Klavierspieler seinen angestammten Drehsessel zurü ck (затем тапер снова завладел своим законным табуретом-вертушкой; der Drehsessel; drehen – вертеть, вращать). «Nun tanzen Sie schon endlich mit einer Ihrer Verehrerinnen (потанцуйте же, наконец, с какой-нибудь из ваших поклонниц; die Verehrerin)! » sagte Schulze zu Hagedorn. «Es ist ja kaum noch zum Aushalten, wie sich die Weiber die Augen verrenken (сил нет терпеть, как бабы глаз с Вас не сводят; das Weib; sich die Augen verrenken – сломать: « вывихнуть » себе глаза, проглядеть все глаза)! » Der junge Mann schü ttelte den Kopf (молодой человек покачал головой). «Man meint ja gar nicht mich, sondern den Thronfolger von Albanien (они же не меня подразумевают, а престолонаследника Албании).» «Wenn's weiter nichts ist (и всего то: «если в дальше = кроме этого ничего нет»)! » erwiderte Schulze. «Das wü rde mich wenig stö ren (мне бы это не очень помешало). Der Effekt ist die Hauptsache (эффект – вот главное; der Effé kt; die Hauptsache – главное / дело /; сущность).»

 

95. Die Bar war, als sie zurü ckkamen, noch voller als vorher, Frau von Mallebré und Baron Keller saß en an der Theke, tranken Cocktails und knabberten Kaffeebohnen. Frau Casparius und der dicke Herr Lenz waren aus dem Esplanade zurü ck und knobelten. Eine stattliche Schar rotwangiger Hollä nder lä rmte an einem groß en runden Tisch. Und das sä chsische Ehepaar mokierte sich ü ber die phonetische Impertinenz der hollä ndischen Sprache. Spä ter verdrä ngte einer der Hollä nder den Klavierspieler. Sofort erhoben sich seine temperamentvollen Landsleute und veranstalteten, ungeachtet ihrer Smokings und mondä nen Abendkleider, echt hollä ndische Volkstä nze. Sullivan rutschte von seinem Barhocker und nahm, da sich Frä ulein Marek strä ubte, als Solist und gefä hrlich taumelnd, an dem lä ndlichen Treiben teil. Das wä hrte rund zwanzig Minuten. Dann eroberte der Klavierspieler seinen angestammten Drehsessel zurü ck. «Nun tanzen Sie schon endlich mit einer Ihrer Verehrerinnen! » sagte Schulze zu Hagedorn. «Es ist ja kaum noch zum Aushalten, wie sich die Weiber die Augen verrenken! »

Der junge Mann schü ttelte den Kopf. «Man meint ja gar nicht mich, sondern den Thronfolger von Albanien.»

«Wenn's weiter nichts ist! » erwiderte Schulze. «Das wü rde mich wenig stö ren. Der Effekt ist die Hauptsache.»

 

96. Hagedorn wandte sich an Kesselhuth (Хагедорн обратился к Кессельгуту). «Man hä lt mich hier im Hotel unbegreiflicherweise fü r den Enkel von Rockefeller oder fü r einen verkleideten Kö nigssohn (здесь, в отеле, непостижимым образом меня принимают не то за внука Рокфеллера, не то за переодетого королевича; der Enkel; der Kö nigssohn; der Kö nig – король; begreifen – понимать; begreiflich – понятный). Dabei bin ich keines von beiden (при этом я не являюсь ни тем, ни другим: «никем из обоих»).»

«Unglaublich (невероятно; glauben – верить)! » sagte Herr Kesselhuth. Er bemü hte sich, ein ü berraschtes Gesicht zu ziehen (он постарался сделать удивленное лицо; ü berraschen – застать врасплох). «Was es so alles gibt (чего только не бывает)! »

«Das bleibt aber, bitte, unter uns (прошу вас, пусть это останется между нами)! » bat Hagedorn (попросил Хагедорн). «Ich hä tte das Missverstä ndnis gerne richtiggestellt (я бы охотно разъяснил в дирекции недоразумение). Aber Schulze hat mir abgeraten (но Шульце отсоветовал).»

«Herr Schulze hat Recht (господин Шульце прав)», sagte Kesselhuth. «Ohne Spaß gibt's nichts zu lachen (без шуток – не до смеха)! »

Plö tzlich spielte die Kapelle einen Tusch (внезапно капелла заиграла туш; der Tusch). Herr Heltai, Professor der Tanzkunst und Arrangeur von Kostü mfesten, trat aufs Parkett, klatschte in die Hä nde und rief (господин Хелтаи, профессор танцевального искусства и устроитель карнавалов, вышел на паркет, похлопал в ладоши и воскликнул; die Tanzkunst; der Arrangé ur; das Parké tt): «Damenwahl, meine Herrschaften (господа, дамы приглашают кавалеров; die Damenwahl – белый танец, дамский танец: « выбор дам »)! » Er wiederholte die Ankü ndigung noch in englischer und franzö sischer Sprache (он повторил объявление еще по-английски и по-французски). Die Gä ste lachten (гости засмеялись). Mehrere Damen erhoben sich (многие дамы поднялись). Auch Frau Casparius (фрау Каспариус тоже). Sie steuerte auf Hagedorn los (она направилась прямо к Хагедорну). Frau von Mallebré wurde blass und engagierte, verzerrt lä chelnd, den Baron (фрау фон Маллебре побледнела и, криво улыбаясь, пригласила барона).

«Nun aber ran an den Speck (ну, теперь за дело: «/вперед/ к салу»)! » befahl Schulze (приказал Шульце).

Frau Casparius machte einen ü bertriebenen Knicks und sagte (фрау Каспариус сделала чересчур усердный книксен и сказала; der Knicks): «Sie sehen, Herr Doktor, mir entgeht man nicht (вот видите, господин доктор, от меня не ускользнешь).»

«Da werden Weiber zu Hyä nen (тут женщины становятся гиенами... /Ф.Шиллер «Песнь о колоколе»/; die Hy ä ne)! » deklamierte Schulze, der sich auskannte (продекламировал Шульце, который в этом хорошо разбирался; sich auskennen). Doch die Bremerin und Hagedorn waren schon auß er Hö rweite (однако, бременская дама и Хагедорн были уже вне пределов слышимости; die H ö rweite; die Weite – даль). Der Tanz begann (танец начался).

Schulze beugte sich vor (Шульце наклонился вперед). «Ich gehe in die Halle (я иду в холл)», flü sterte er (прошептал он). «Folgen Sie mir unauffä llig (незаметно следуйте за мной; auffallen – бросаться в глаза; auffä llig – бросающийся в глаза, броский, заметный)! Bringen Sie aber 'ne anstä ndige Zigarre mit (и захватите с собой приличную сигару)! » Dann verließ er die Bar (затем он покинул бар).

 

96. Hagedorn wandte sich an Kesselhuth. «Man hä lt mich hier im Hotel unbegreiflicherweise fü r den Enkel von Rockefeller oder fü r einen verkleideten Kö nigssohn. Dabei bin ich keines von beiden.»

«Unglaublich! » sagte Herr Kesselhuth. Er bemü hte sich, ein ü berraschtes Gesicht zu ziehen. «Was es so alles gibt! »

«Das bleibt aber, bitte, unter uns! » bat Hagedorn. «Ich hä tte das Missverstä ndnis gerne richtiggestellt. Aber Schulze hat mir abgeraten.»

«Herr Schulze hat Recht», sagte Kesselhuth. «Ohne Spaß gibt's nichts zu lachen! »

Plö tzlich spielte die Kapelle einen Tusch. Herr Heltai, Professor der Tanzkunst und Arrangeur von Kostü mfesten, trat aufs Parkett, klatschte in die Hä nde und rief: «Damenwahl, meine Herrschaften! » Er wiederholte die Ankü ndigung noch in englischer und franzö sischer Sprache. Die Gä ste lachten. Mehrere Damen erhoben sich. Auch Frau Casparius. Sie steuerte auf Hagedorn los. Frau von Mallebré wurde blass und engagierte, verzerrt lä chelnd, den Baron.

«Nun aber ran an den Speck! » befahl Schulze.

Frau Casparius machte einen ü bertriebenen Knicks und sagte: «Sie sehen, Herr Doktor, mir entgeht man nicht.»

«Da werden Weiber zu Hyä nen! » deklamierte Schulze, der sich auskannte. Doch die Bremerin und Hagedorn waren schon auß er Hö rweite. Der Tanz begann.

Schulze beugte sich vor. «Ich gehe in die Halle», flü sterte er. «Folgen Sie mir unauffä llig! Bringen Sie aber 'ne anstä ndige Zigarre mit! » Dann verließ er die Bar.

 

97. Geheimrat Tobler saß nun also mit seinem Diener Johann in der Halle (итак, тайный советник Тоблер сидел со своим камердинером Иоганном в холле). Die meisten Tische waren leer (большинство столиков были свободны). Kesselhuth klappte sein Zigarrenetui auf und fragte (Кессельгут раскрыл портсигар и спросил; das Zigá rrenetuí [-etyi]): «Darf ich Sie zu einem Kognak einladen (могу я пригласить вас на рюмку коньяку)? »

«Fragen Sie nicht so blö d (не задавайте дурацких вопросов: «не спрашивайте так глупо»)! » meinte Tobler.

Der andere bestellte (тот заказал). Die Herren rauchten und blickten einander belustigt an (господа курили и весело поглядывали друг на друга). Der Kellner brachte die Kognaks (кельнер принес коньяк: «коньяки = рюмки с коньяком»).

«Nun haben wir uns also doch kennen gelernt (ну вот, мы все-таки познакомились)», sagte Johann befriedigt (сказал Иоганн удовлетворенно; befriedigen – удовлетворять). «Noch dazu am ersten Abend (да еще в первый же вечер)! Wie habe ich das gemacht (как я справился, а)? » Tobler runzelte die Stirn (Тоблер нахмурил лоб). «Sie sind ein Intrigant, mein Lieber (Вы интриган, дорогой мой; der Intrigá nt). Eigentlich sollte ich Sie entlassen (собственно, мне следует: «должен был бы» Вас уволить).» Johann lä chelte geschmeichelt (Иоганн польщенно улыбнулся и сказал; schmeicheln – льстить). Dann sagte er: «Ich kriegte ja, als ich ankam, einen solchen Schreck (я ведь так перепугался: «получил такой испуг», когда приехал, ужас; der Schreck – испуг, страх, ужас)! Der Hoteldirektor und der Portier krochen doch dem Doktor Hagedorn in sä mtliche Poren (директор отеля и швейцар пытались прощупать господина Хагедорна со всех сторон: «залезть доктору Хагедорну во все поры»; die Pore)! Am liebsten wä re ich Ihnen entgegengelaufen, um Sie zu warnen (больше всего мне хотелось побежать Вам навстречу, чтобы предупредить; entgegen – навстречу).»

 

97. Geheimrat Tobler saß nun also mit seinem Diener Johann in der Halle. Die meisten Tische waren leer. Kesselhuth klappte sein Zigarrenetui auf und fragte: «Darf ich Sie zu einem Kognak einladen? »

«Fragen Sie nicht so blö d! » meinte Tobler.

Da lachte der Kellner. Und als sie sich erstaunt umdrehten, war es gar kein Kellner, sondern Herr Johann Kesselhuth. Er trug die Toblersche Livree, seinen altgewohnten, geliebten Anzug, und blickte Herrn Schulze, um Entschuldigung bittend, in die Augen.

«Groß artig! » rief Hagedorn. «Ich will Sie nicht krä nken, Herr Kesselhuth, aber Sie sehen wie der geborene herrschaftliche Diener aus! »

«Ich fü hle mich nicht gekrä nkt, Herr Doktor», sagte Kesselhuth. «Wenn ich nicht Alexander wä re, mö chte ich Diogenes sein.»

 

146. Die drei Mä nner amü sierten sich kö niglich (трое друзей развлекались по-королевски). Jeder auf seine Weise (каждый по-своему; die Weise – манера). Herr Kesselhuth beispielsweise stand, obwohl er schließ lich Besitzer einer Schiff-Fahrtslinie war, glü ckselig lä chelnd hinter dem Stuhl, auf dem Schulze saß (господин Кессельгут, например, хотя и был владельцем пароходной линии, стоял, блаженно улыбаясь, за стулом, на котором сидел Шульце), und nannte den armen Kerl, der die Eisbahn hatte kehren mü ssen, bei jeder Gelegenheit «gnä diger Herr» (и называл беднягу-бедняка, которого заставили подметать каток, при любой возможности «сударь»). Und Schulze rief den Reeder Kesselhuth unentwegt beim Vornamen (а Шульце то и дело называл судовладельца по имени; der Reeder). «Johann, bitte Feuer (Иоганн, дайте огня)! » Und: «Johann, Sie trinken zu viel (Иоганн, Вы пьете слишком много)! » Und: «Johann, besorgen Sie uns drei Schinkenbrote (Иоганн, принесите три бутерброда с ветчиной; das Schinkenbrot; der Schinken – ветчина)! » Hagedorn meinte: «Kinder, das klappt, als ob ihr die Rollen jahrelang einstudiert hä ttet (ребята, у вас получается так, словно вы годами разучивали свои роли).»

«Sie sind ein Schlaumeier (какой Вы хитрец)», sagte Schulze. Und Kesselhuth lachte geschmeichelt (а Кессельгут польщенно засмеялся; schmeicheln – льстить ). Spä ter kam der dicke Herr Lenz an den Tisch (позднее к их столику подошел толстый господин Ленц). Er hatte sich als Kaschemmenwirt verkleidet, trug eine halbleere Flasche Danziger Goldwasser unterm Arm (он переоделся в трактирщика, под мышкой у него была полупустая бутылка ликера «Золотая вода»; der Kaschemmenwirt; die Kasché mme – кабак, притон) und fragte Schulze, ob er sich denn nicht an der Prä miierung der drei gelungensten Lumpenkostü me vormerken lassen wolle (и он спросил Шульце, не желает ли тот записаться на конкурс трех самых удачных костюмов оборванцев; die Prä miierung – награждение, премирование)» Sie kriegen todsicher den ersten Preis (Вы, наверняка, получите первую премию)», sagte er. «So echt wie Sie kö nnen wir andern gar nicht aussehen (так натурально, как Вы, никто из нас не выглядит)! Wir sind ja bloß verkleidet (ведь мы только лишь переодеты).» Schulze ließ sich ü berreden und ging mit Lenz zu Professor Heltai, der die Startnummern fü r den Wettbewerb zu verteilen hatte (Шульце дал себя уговорить и пошел с Ленцем к профессору Гелтаи, который раздавал порядковые номера на конкурс; die Startnummer; der Wettbewerb). Doch der Tanzlehrer zwirbelte den Schnurrbart und sagte (однако учитель танцев покрутил ус и сказал): «Tut mir Leid, mein Lieber (сожалею, дорогой). Sie fallen nicht unter die Bestimmungen (Вы не соответствуете правилам; die Bestimmung). Sie sind nicht kostü miert (Вы не переодеты). Sie sehen nur so aus (Вы просто так выглядите). Sie sind ein Professional (Вы – профессионал).»

 

146. Die drei Mä nner amü sierten sich kö niglich. Jeder auf seine Weise. Herr Kesselhuth beispielsweise stand, obwohl er schließ lich Besitzer einer Schiff-Fahrtslinie war, glü ckselig lä chelnd hinter dem Stuhl, auf dem Schulze saß, und nannte den armen Kerl, der die Eisbahn hatte kehren mü ssen, bei jeder Gelegenheit «gnä diger Herr». Und Schulze rief den Reeder Kesselhuth unentwegt beim Vornamen. «Johann, bitte Feuer! » Und: «Johann, Sie trinken zu viel! » Und: «Johann, besorgen Sie uns drei Schinkenbrote! » Hagedorn meinte: «Kinder, das klappt, als ob ihr die Rollen jahrelang einstudiert hä ttet.»

«Sie sind ein Schlaumeier», sagte Schulze. Und Kesselhuth lachte geschmeichelt. Spä ter kam der dicke Herr Lenz an den Tisch. Er hatte sich als Kaschemmenwirt verkleidet, trug eine halbleere Flasche Danziger Goldwasser unterm Arm und fragte Schulze, ob er sich denn nicht an der Prä miierung der drei gelungensten Lumpenkostü me vormerken lassen wolle. «Sie kriegen todsicher den ersten Preis», sagte er. «So echt wie Sie kö nnen wir andern gar nicht aussehen! Wir sind ja bloß verkleidet.»

Schulze ließ sich ü berreden und ging mit Lenz zu Professor Heltai, der die Startnummern fü r den Wettbewerb zu verteilen hatte. Doch der Tanzlehrer zwirbelte den Schnurrbart und sagte: «Tut mir Leid, mein Lieber. Sie fallen nicht unter die Bestimmungen. Sie sind nicht kostü miert. Sie sehen nur so aus. Sie sind ein Professional.»

 

147. Lenz war, weil er Rheinlä nder war, leicht erregbar (Ленц, родившийся на берегах Рейна, легко раздражался; der Rheinlä nder; erregen – волновать, взволновать, возбуждать). Aber der Professor blieb hart (но профессор был тверд). «Ich habe meine Anweisungen (у меня есть инструкции; anweisen – наставлять, обучать, инструктировать)», erklä rte er abschließ end (заявил он в заключение).

«Na denn nicht, liebe Tante (нет так нет, любезнейший: «дорогая тетя»)! » sagte Schulze und machte kehrt (сказал Шульце и развернулся). Als er zum Tisch zurü ckkam, war Hagedorn verschwunden (когда он вернулся к столику, Хагедорна там не было).

Johann hockte solo und sprach dem Alkohol zu (Иоганн сидел в одиночестве и общался с алкоголем). «Ein kleines Schulmä dchen, in einem kurzen Rock und mit einem Ranzen auf dem Rü cken, hat ihn weggeholt (его увела маленькая школьница в короткой юбке и с ранцем за спиной; der Rock; der Ranzen)», berichtete er (сообщил он). «Es war die Dame aus Bremen (это была дама из Бремена).»

Sie gingen auf die Suche und gerieten versehentlich an die Tombola (они отправились на поиски и негаданно наткнулись на вещевую лотерею). Johann kaufte, auf Toblers leisen Befehl, dreiß ig Lose (согласно тихому приказу Тоблера, Иоганн купил тридцать билетов). Acht Gewinne waren darunter (из них восемь выигрышей)! Und zwar eine gerahmte Alpenlandschaft, die von einem einheimischen Ö lmaler stammte (а именно картина местного живописца «Альпийский ландшафт» в раме; die Alpenlandschaft; der Ö lmaler; der Rahmen – рама). Ein groß er Teddybä r, der «Muh! » sagen konnte (большой игрушечный мишка, который мычал «У-у-у! »; der Teddybä r). Eine Flasche Kö lnischwasser (флакон одеколона; das Kö lnischwasser). Noch eine Flasche Kö lnischwasser (еще один флакон одеколона). Noch ein Teddybä r (еще один мишка). Eine Rolle Papierschlangen (рулончик серпантина). Ein Karton Briefpapier (коробка с почтовой бумагой). Und noch eine Flasche Kö lnischwasser (и еще один флакон одеколона).

Sie beluden sich mit den Gewinnen und ließ en im Nebenraum eine Blitzlichtaufnahme machen (они нагрузили себя трофеями и разрешили сфотографировать в соседнем помещении; die Blitzlichtaufnahme – фотоснимок; der Blitz – молния; вспышка; das Licht – свет; die Aufnahme – снимок). «Des Jä gers Heimkehr (возвращение охотников домой; der Jä ger; die Heimkehr)», meinte der Geheimrat (прокомментировал тайный советник). Und dann drä ngten sie sich weiter durch das Gewü hl (затем они стали проталкиваться дальше сквозь толпу). Von Saal zu Saal (от зала к залу). Durch alle Korridore (по всем коридорам). Aber Hagedorn war nicht zu finden (но Хагедорна нигде не возможно было найти).

«Wir mü ssen ihn finden, Johann (мы должны его найти, Иоганн)», sagte der Geheimrat. «Das Bremer Schulmä dchen hat ihn natü rlich verschleppt (его бременская школьница его, разумеется, похитила). Dabei hat er mich auf beiden Knien beschworen, ihm eine Art Mutter zu sein (а ведь он на коленях заклинал меня быть ему вроде матери = присмотреть за ним по-матерински; beschwö ren – заклинать, умолять).»

 

147. Lenz war, weil er Rheinlä nder war, leicht erregbar. Aber der Professor blieb hart. «Ich habe meine Anweisungen», erklä rte er abschließ end.

«Na denn nicht, liebe Tante! » sagte Schulze und machte kehrt. Als er zum Tisch zurü ckkam, war Hagedorn verschwunden.

Johann hockte solo und sprach dem Alkohol zu. «Ein kleines Schulmä dchen, in einem kurzen Rock und mit einem Ranzen auf dem Rü cken, hat ihn weggeholt», berichtete er. «Es war die Dame aus Bremen.»

Sie gingen auf die Suche und gerieten versehentlich an die Tombola. Johann kaufte, auf Toblers leisen Befehl, dreiß ig Lose. Acht Gewinne waren darunter! Und zwar eine gerahmte Alpenlandschaft, die von einem einheimischen Ö lmaler stammte. Ein groß er Teddybä r, der «Muh! » sagen konnte. Eine Flasche Kö lnischwasser. Noch eine Flasche Kö lnischwasser. Noch ein Teddybä r. Eine Rolle Papierschlangen. Ein Karton Briefpapier. Und noch eine Flasche Kö lnischwasser.

Sie beluden sich mit den Gewinnen und ließ en im Nebenraum eine Blitzlichtaufnahme machen. «Des Jä gers Heimkehr», meinte der Geheimrat. Und dann drä ngten sie sich weiter durch das Gewü hl. Von Saal zu Saal. Durch alle Korridore. Aber Hagedorn war nicht zu finden.

«Wir mü ssen ihn finden, Johann», sagte der Geheimrat. «Das Bremer Schulmä dchen hat ihn natü rlich verschleppt. Dabei hat er mich auf beiden Knien beschworen, ihm eine Art Mutter zu sein.»

 

148. In der Bar war der verlorene Sohn auch nicht (в баре блудного: «потерянного» сына тоже не было). Johann nahm die Gelegenheit wahr und begann die Gewinne wegzuschenken (Иоганн воспользовался случаем и принялся раздаривать выигрыши; schenken – дарить; wahrnehmen – замечать; различать; воспринимать; использовать). Das Kö lnischwasser fand bei den Bauernmä dchen reiß enden Absatz (одеколон шел нарасхват у крестьянских девиц; der Absatz – сбыт; Absatz finden – иметь сбыт, находить сбыт; reiß en – рвать). Eine der Hollä nderinnen bekam ungefragt die ö lgemalte Alpenlandschaft in die Hand gedrü ckt und bedankte sich Hollä ndisch (какая-то голландка получила без спроса написанный маслом альпийский пейзаж, она поблагодарила по-голландски). «Wir verstehen dich ja doch nicht (мы тебя не понимаем)», erwiderte Johann unwillig, gab ihr den Karton mit dem Briefpapier als Zugabe und sagte (раздраженно ответил Иоганн, дал ей в придачу коробку с почтовой бумагой и сказал): «Kein Wort weiter (ни слова больше)! » Sie kehrten an ihren Tisch zurü ck (они возвратились к своему столику). Hagedorn war noch immer nicht da (Хагедорна все еще не было). Johann setzte die zwei Teddybä ren auf den dritten Stuhl (Иоганн посадил двух мишек на третий стул). Der Geheimrat nahm die schwarzen Ohrenklappen ab (тайный советник снял черные наушники). «Es ist merkwü rdig (странно)», erklä rte er (заявил он). «Aber ohne Ohrenklappen schmeckt der Wein besser (без наушников вино кажется вкуснее). Was, um alles in der Welt, hat das Gehö r mit den Geschmacksnerven zu tun (ради всего святого, ну какая связь у слуха с вкусовыми нервами; der Geschmacksnerv; der Geschmack – вкус)? » «Nichts (никакой: «ничего /общего/»)», sagte Johann. Anschließ end begannen sie zu experimentieren (затем они начали экспериментировать). Sie hielten sich die Ohren zu und tranken (они затыкали уши и пили). Sie hielten sich die Augen zu und tranken (они закрывали глаза и пили).

«Fä llt Ihnen etwas auf (что-нибудь заметили)? » fragte Tobler. «Jawohl (так точно)», antwortete Johann. «Sä mtliche Leute starren herü ber und halten uns fü r blö dsinnig (несколько человек глазеют на нас и думают, что мы спятили; blö dsinnig – тупоумный, идиотский).»

«Was fä llt Ihnen sonst noch auf (а еще что заметили; sonst – помимо этого)? » «Man kann machen, was man will, – der Wein schmeckt groß artig (можно делать что угодно – вино великолепное). Prosit! »

 

148. In der Bar war der verlorene Sohn auch nicht. Johann nahm die Gelegenheit wahr und begann die Gewinne wegzuschenken. Das Kö lnischwasser fand bei den Bauernmä dchen reiß enden Absatz. Eine der Hollä nderinnen bekam ungefragt die ö lgemalte Alpenlandschaft in die Hand gedrü ckt und bedankte sich Hollä ndisch. «Wir verstehen dich ja doch nicht», erwiderte Johann unwillig, gab ihr den Karton mit dem Briefpapier als Zugabe und sagte: «Kein Wort weiter! »

Sie kehrten an ihren Tisch zurü ck. Hagedorn war noch immer nicht da.

Johann setzte die zwei Teddybä ren auf den dritten Stuhl. Der Geheimrat nahm die schwarzen Ohrenklappen ab. «Es ist merkwü rdig», erklä rte er. «Aber ohne Ohrenklappen schmeckt der Wein besser. Was, um alles in der Welt, hat das Gehö r mit den Geschmacksnerven zu tun? »

«Nichts», sagte Johann.

Anschließ end begannen sie zu experimentieren. Sie hielten sich die Ohren zu und tranken. Sie hielten sich die Augen zu und tranken.

«Fä llt Ihnen etwas auf? » fragte Tobler.

«Jawohl», antwortete Johann. «Sä mtliche Leute starren herü ber und halten uns fü r blö dsinnig.»

«Was fä llt Ihnen sonst noch auf? »

«Man kann machen, was man will, – der Wein schmeckt groß artig. Prosit! »

 

149. Wä hrenddem saß Frau Casparius, eine groß e Schleife im Haar, und auch sonst als halbwü chsiges Schulmä dchen verkleidet, mit dem Apachen Fritz Hagedorn in dem verqualmten, ü berfü llten Bierkeller (в это время фрау Каспариус, переодетая в школьницу-подростка с большим бантом в волосах, сидела с апашем Фрицем Хагедорном в пивном погребке, прокуренном и переполненном; die Schleife; das Haar; halbwü chsig – невзрослый, подростковый; der Qualm – дым, чад; der Bierkeller). An ihrem Tisch saß en auß erdem noch viele andere Gä ste (вместе с ними за столом расположилось, кроме того, много других посетителей). Sie waren ebenfalls kostü miert, aber sie litten darunter (они тоже были в маскарадных костюмах, однако страдали от этого; leiden). Das rund dreiß igjä hrige Schulkind klappte den Ranzen auf, holte eine Puderdose heraus und betupfte sich die freche Nase mit einer rosa Quaste (тридцатилетняя школьница открыла ранец, достала оттуда пудреницу и попудрила нахальный носик розовой пуховкой; die Puderdose; die Quaste).

Der junge Mann sah ihr zu (молодой человек наблюдал за ней). «Was machen die Schularbeiten, Kleine (как с домашними заданиями, малышка; die Schularbeit)? »

«Ich brauche dringend ein paar Nachhilfestunden (мне срочно нужны дополнительные занятия /с репетитором/; die Nachhilfestunde; die Nachhilfe – занятие с репетитором, помощь в учебе). Vor allem in Menschenkunde (прежде всего по человековедению; die Menschenkunde). Da tauge ich gar nichts (тут я совершенно не разбираюсь: «не гожусь»).»

«Du musst warten, bis du grö ß er wirst (подожди, пока вырастешь)» riet er (посоветовал он; raten). «Auf diesem Gebiet lernt man nur durch Erfahrung (в этой области знания учишься только посредством опыта; das Gebiet).»

«Falsch (неверно)», sagte sie. «Wenn es darnach ginge, mü sste ich die Beste in der ganzen Klasse sein (если бы зависело от этого, я была бы лучшей в классе). Aber es geht nicht darnach (но увы, не получается).»

«Schade (жаль). Dann war dein ganzer Fleiß vergeblich (значит, все твое усердие напрасно; der Fleiß )? Oh, du armes Kind (бедное дитя)! » Sie nickte (она кивнула).

«Was willst du denn mal werden, wenn du aus der Schule kommst (кем ты хочешь стать, когда кончишь школу)? »

«Straß enbahnschaffner (кондуктором трамвая; der Straß enbahnschaffner; die Straß enbahn – трамвай)», sagte sie. «Oder Blumenfö rster (или цветоводом; der Blumenfö rster). Oder, am allerliebsten, Spazierfü hrer (хотя лучше всего – «прогуловодом» /гидом/; der Spazierfü hrer).»

«Aha. Das ist aber auch ein interessanter Beruf (тоже интересная профессия)! Ich wollte eigentlich Schneemann werden (а я хотел стать снеговиком). Schneeleute haben ü ber ein halbes Jahr Ferien (у снежных людей отпуск длится более полугода).»

 

149. Wä hrenddem saß Frau Casparius, eine groß e Schleife im Haar, und auch sonst als halbwü chsiges Schulmä dchen verkleidet, mit dem Apachen Fritz Hagedorn in dem verqualmten, ü berfü llten Bierkeller. An ihrem Tisch saß en auß erdem noch viele andere Gä ste. Sie waren ebenfalls kostü miert, aber sie litten darunter. Das rund dreiß igjä hrige Schulkind klappte den Ranzen auf, holte eine Puderdose heraus und betupfte sich die freche Nase mit einer rosa Quaste.

Der Roman in der Zeitung ist diesmal sehr spannend. Viel besser als der letzte. Besonders seit gestern. Herr Franke und ich sind ganz verschiedener Ansicht, wie die Geschichte weitergehen wird. Er versteht nichts von Romanen. Das wissen wir ja nun schon.

Und dann: mach keine Dummheiten! Ich meine Ausflü ge auf gefä hrliche Berggipfel. Gibt es in Brü ckbeuren Lawinen? Dann sieh Dich besonders vor! Sie fangen ganz harmlos an, und plö tzlich sind sie groß. Ausweichen hat dann keinen Zweck mehr.

Passe, bitte, gut auf! Ja? Auch mit den weiblichen Personen im Hotel. Entweder ist es nichts Genaues oder in festen Hä nden. Dass nicht wieder so ein Krach wird wie damals in der Schweiz. Da sitzt Du dann wieder da mit dem dicken Kopf. Sei so lieb. Sonst hab ich keine Ruhe. Ich schreibe wieder einmal einen Brief, der nicht alle wird. Also Schluss! Antworte auf meine Fragen. Du vergisst es oft. Und nun zum Bahnhof. Bleibe gesund und munter! Kein Tag, der vorü ber ist, kommt wieder. Und benimm Dich! Du bist manchmal wirklich frech.

Viele Grü ß e und Kü sse von Deiner Dich ü ber alles liebenden Mutter.»

 

158. Nach dem Lunch saß en die drei Mä nner auf der Terrasse, und Doktor Hagedorn zeigte seine gesammelten Werke (после ленча трое мужчин сидели на террасе, и доктор Хагедорн показывал собрание своих произведений). Schulze betrachtete sie eingehend (Шульце подробно/тщательно просмотрел их; eingehend – « входя / в детали, подробности /»). Er fand sie sehr gelungen, und sie unterhielten sich lebhaft darü ber (он нашел их весьма удачными, и они начали по этому поводу оживленную беседу). Herr Kesselhuth rauchte eine dicke schwarze Zigarre, schenkte allen Kaffee ein und sonnte sich in jeder Beziehung (господин Кессельгут курил толстую черную сигару, подливал всем кофе и нежился на солнце/наслаждался во всех отношениях). Schließ lich meinte er (наконец он сказал): «Also, heute Abend schicke ich das Paket an Geheimrat Tobler (значит, сегодня вечером я отошлю пакет тайному советнику Тоблеру).» «Und vergessen Sie, bitte, nicht, bei ihm anzufragen, ob er auch fü r Herrn Schulze einen Posten hat (и не забудьте, пожалуйста, спросить, не найдется ли у него места для господина Шульце )», bat Hagedorn. «Es ist dir doch recht, Eduard (ты ведь согласен, Эдуард)? »

Schulze nickte (Шульце кивнул). «Gewiss, mein Junge (разумеется, мой мальчик). Der olle Tobler soll sich mal anstrengen und was fü r uns beide tun (пусть старый Тоблер постарается и что-нибудь подыщет для нас обоих).» Kesselhuth nahm die Arbeiten an sich (Кессельгут взял работы). «Ich werde nichts unversucht lassen, meine Herren (я ничего не оставлю неиспробованным = я испробую все возможности, господа; versuchen – пытаться).» «Und er soll die Sachen, bitte, bestimmt zurü ckgeben (и, пожалуйста, пусть он вернет все работы)», erklä rte der junge Mann (сказал молодой человек). «Meine Mutter ist diesbezü glich sehr streng (моя мать в этом отношении очень строга).» «Selbstverstä ndlich (само собой разумеется)», sagte Schulze, obwohl ihn das ja eigentlich gar nichts anging (сказал Шульце, хотя это его, собственно, не касалось).

Kesselhuth zerdrü ckte den Rest seiner Zigarre im Aschenbecher, erhob sich ä chzend, murmelte einiges und ging traurig davon (Кессельгут погасил окурок сигары в пепельнице, кряхтя поднялся, что-то пробормотал и с грустным видом ушел; der Aschenbecher; die Asche – пепел; der Becher – кубок). Denn im Rahmen der Hoteltü r stand der Graswander Toni und hatte zwei Paar Schneeschuhe auf der Schulter (потому что в рамке дверей отеля = в дверях отеля стоял Тони Грасвандер и у него на плече были две пары лыж). Die dritte Lehrstunde nahte (приближался третий урок). Das Geheimnis des Stemmbogens sollte enträ tselt werden (сегодня предстояло разгадать секрет поворота в упоре; das Rä tsel – загадка; sich an/auf/gegen etwas stemmen – упереться во что - либо).

 

158. Nach dem Lunch saß en die drei Mä nner auf der Terrasse, und Doktor Hagedorn zeigte seine gesammelten Werke. Schulze betrachtete sie eingehend. Er fand sie sehr gelungen, und sie unterhielten sich lebhaft darü ber. Herr Kesselhuth rauchte eine dicke schwarze Zigarre, schenkte allen Kaffee ein und sonnte sich in jeder Beziehung. Schließ lich meinte er: «Also, heute abend schicke ich das Paket an Geheimrat Tobler.»

«Und vergessen Sie, bitte, nicht, bei ihm anzufragen, ob er auch fü r Herrn Schulze einen Posten hat», bat Hagedorn. «Es ist dir doch recht, Eduard? »

Schulze nickte. «Gewiss, mein Junge. Der olle Tobler soll sich mal anstrengen und was fü r uns beide tun.»

Tuben Gummiarabikum

1 Rolle dunkelrote Nä hseide 50 Briefmarken à 25

Paar Sockenhalter, schwarz

1 Paar Schuhspanner, Grö ß e 37

1 Tü te Pfefferminztee

1 Stahlbü rste fü r Wildlederschuhe

3 Schachteln Mentholdragees 1 Hundeleine, grü n, Lack

Kl. Flasche Birkenwasser

1 Aluminiumbrotkapsel fü r Touren.»

 

162. Die Liste war keineswegs zu Ende (список еще не закончился). Aber Schulze hatte fü rs erste genug (но Шульце пока: «для первого /раза/» и этого хватило). Er sah erschö pft hoch, lachte und sagte (он устало поднял глаза, засмеялся и сказал; schö pfen – черпать; erschö pfen – вычерпать; исчерпывать, истощать; sich erschö pfen – утомляться, изнурять себя): «Ach, so ist das gemeint (ах вот оно что: «так это = вот что имеется в виду»)! »

Der Portier legte einige Geldscheine auf den Tisch (швейцар положил на стол несколько купюр; der Geldschein). «Schreiben Sie hinter jeden Posten den Preis (у каждого наименования проставьте цену; der Posten; der Preis). Am Abend rechnen wir ab (вечером рассчитаемся).»

Schulze steckte die Liste und das Geld ein (Шульце спрятал /в карман/ список и деньги). «Wo soll ich das Zeug holen (где брать эти товары)? » «Im Dorf (в деревне)», befahl Onkel Polter (дал указание дядюшка Польтер). «In der Apotheke, beim Friseur, auf der Post, beim Uhrmacher (в аптеке, у парикмахера, на почте, у часовщика; die Apothé ke; der Frisé ur [-ö r]; der Uhrmacher), in der Drogerie, beim Kurzwarenhä ndler, im Schreibwarengeschä ft (в хозяйственных товарах, в скобяной лавке, в магазине канцелярских принадлежностей; die Drogerí e; die Kurzwaren – мелкий скобяной товар; der Hä ndler – торговец; der Handel – торговля; das Schreibwarengeschä ft; die Ware – товар). Beeilen Sie sich (поторопитесь)! »

Der andere zü ndete sich eine Zigarre an und sagte, wä hrend er sie in Zug brachte (тот прикурил сигару и, раскуривая ее, сказал): «Ich hoffe, es hier noch weit zu bringen (наверное, здесь я далеко пойду). Dass ich jemals Botenfrau wü rde, hä tte ich noch vor einer Woche fü r ausgeschlossen gehalten (но еще неделю назад я и не думал, что когда-нибудь стану Вашей рассыльной; ausgeschlossen – исключенный, исключительно; aausschließ en – исключать).» Er nickte dem Portier freundlich zu (он приветливо кивнул швейцару). «Hoffentlich bilden Sie sich nicht ein, dass Sie mich auf diese Weise vor der Zeit aus Ihrem Hotel hinausgraulen (надеюсь, Вы не воображаете, что таким образом Вам удастся досрочно выжить меня из отеля).»

Onkel Folter antwortete nicht (дядюшка Польтер не ответил). «Darf man schon wissen, was Sie morgen mit mir vorhaben (позвольте осведомиться, чем Вы намерены занять меня завтра; etwas vorhaben – иметь какой - либо план, какие - либо намерения)? » fragte Schulze. «Wenn es Ihnen recht ist – ich mö chte fü r mein Leben gern einmal Schornstein fegen (если не возражаете, я очень мечтал хоть раз прочистить дымовую трубу; der Schornstein)! Wä re es Ihnen mö glich zu veranlassen, dass der Schornsteinfeger morgen Zahnschmerzen kriegt (Вы не можете распорядиться, чтобы завтра у трубочиста заболели зубы; der Zahnschmerz – зубная боль; der Zahn – зуб)? » Er ging strahlend seiner Wege (и он, сияя, удалился своей дорогой: «своими путями»).

 

162. Die Liste war keineswegs zu Ende. Aber Schulze hatte fü rs erste genug. Er sah erschö pft hoch, lachte und sagte: «Ach, so ist das gemeint! »

Er nickte.

«Dann sind Sie Doktor Hagestolz? »

«Hagedorn», verbesserte er. «Mein Vorname ist Fritz.»

Anschließ end schwiegen sie. Dann wurde sie rot. Und dann sagte sie: «Ich heiß e Hildegard.»

«Sehr angenehm», antwortete er. «Der schö nste Vorname, den ich je gehö rt habe! »

«Nein», erklä rte sie entschieden. «Fritz gefä llt mir besser! »

«Ich meine die weiblichen Vornamen.»

Sie lä chelte. «Dann sind wir uns ja einig.»

Er fasste nach ihrer Hand, ließ sie verlegen wieder los und sagte: «Das wä re wundervoll.»

173. Endlich trat Schulze aus dem Lift (наконец из лифта вышел Шульце). Hagedorn nickte ihm schon von weitem zu und meinte zu Tante Julchens Nichte (Хагедорн уже издали кивнул ему и сказал племяннице тети Юлечки): «Jetzt kommt Eduard (вон идет Эдуард)! »

Sie drehte sich nicht um (она не обернулась). Der junge Mann ging dem Freund entgegen und flü sterte (молодой человек пошел навстречу другу и прошептал): «Das ist sie (это она).»

«Was du nicht sagst (что ты говоришь)! » erwiderte Schulze spö ttisch (насмешливо сказал Шульце; der Spott – насмешка). «Ich dachte, es wä re schon die nä chste (я думал, это уже следующая).» Er trat an den Tisch (он подошел к столу). Das junge Mä dchen hob den Kopf, lä chelte ihm zu und meinte (юная девушка подняла голову, улыбнулась ему и сказала): «Das ist gewiss Ihr Freund Eduard, Herr Doktor (а это, конечно, Ваш друг Эдуард, господин доктор). So hab ich ihn mir vorgestellt (я его так себе и представляла).»

Hagedorn nickte frö hlich (Хагедорн радостно кивнул). «Jawoll (именно). Das ist Eduard (это Эдуард). Ein goldnes Herz in rauher Schale (золотое сердце в грубой оболочке; die Schale). Und das ist ein gewisses Frä ulein Hildegard (а это некая фройляйн Хильдегард).»

Schulze war wie vor den Kopf geschlagen und hoffte zu halluzinieren (Шульце стоял как громом пораженный и надеялся, что у него галлюцинации; wie vor den Kopf geschlagen – как громом пораженный, ошеломленный: « как ударенный по лбу »; halluzinieren – галлюцинировать). Das Mä dchen lud zum Sitzen ein (девушка предложила ему сесть; einladen – приглашать). Er kam der Aufforderung, vö llig geistesabwesend, nach und hä tte sich beinahe neben den Stuhl gesetzt (в полной растерянности он последовал предложению и чуть было не сел мимо стула; der Geist – дух; abwesen – отсутствовать). Hagedorn lachte (Хагедорн засмеялся).

«Sei nicht so albern, Fritz (Фриц, не дурачься; albern – глупый, дурацкий)! » sagte Schulze mü rrisch (ворчливо сказал = проворчал Шульце).

Aber Fritz lachte weiter (но Фриц продолжал смеяться). «Was hast du denn, Eduard (что с тобой, Эдуард)? Du siehst wie ein Schlafwandler aus, den man laut beim Namen gerufen hat (ты выглядишь, как лунатик, которого вдруг громко окликнули по имени; der Schlaf – сон; wandeln – ходить, бродить; шествовать; прогуливаться).»

 

173. Endlich trat Schulze aus dem Lift. Hagedorn nickte ihm schon von weitem zu und meinte zu Tante Julchens Nichte: «Jetzt kommt Eduard! » Sie drehte sich nicht um.

Der junge Mann ging dem Freund entgegen und flü sterte: «Das ist sie.»

«Was du nicht sagst! » erwiderte Schulze spö ttisch. «Ich dachte, es wä re schon die nä chste.» Er trat an den Tisch. Das junge Mä dchen hob den Kopf, lä chelte ihm zu und meinte: «Das ist gewiss Ihr Freund Eduard, Herr Doktor. So hab ich ihn mir vorgestellt.»

Hagedorn nickte frö hlich. «Jawoll. Das ist Eduard. Ein goldnes Herz in rauher Schale. Und das ist ein gewisses Frä ulein Hildegard.»

Schulze war wie vor den Kopf geschlagen und hoffte zu halluzinieren. Das Mä dchen lud zum Sitzen ein. Er kam der Aufforderung, vö llig geistesabwesend, nach und hä tte sich beinahe neben den Stuhl gesetzt. Hagedorn lachte.

«Sei nicht so albern, Fritz! » sagte Schulze mü rrisch.

Tobler wandte sich um. In ihrem zweitbesten Kleid kam, dick und kordial, Frau Kunkel treppab spaziert. Sie suchte Hilde und entdeckte sie. Dann erkannte sie den violett gekleideten Mann neben ihrer Nichte, wurde blass, machte kehrt und steuerte schleunigst wieder auf die Treppe zu.

«Schaffe mir auf der Stelle diese idiotische Person herbei! » knurrte der Geheimrat.

Schulze zuckte zusammen.

«Vielleicht frag ich sie schon heute Abend», sagte Fritz entschlossen.

«Wen? »

«Hilde.»

«Was? »

«Ob sie meine Frau werden will.»

«Und wenn sie nicht will? »

«Auf diesen Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen», sagte Hagedorn. Er war ehrlich erschrocken. «Mach mir keine Angst, Eduard! »

«Und wenn die Eltern nicht wollen? »

«Vielleicht hat sie keine mehr. Das wä re das bequemste.»

«Sei nicht so roh, Fritz! Na, und wenn der Brä utigam nicht will? Was dann? »

Hagedorn wurde blass. «Du bist ü bergeschnappt. Meine Hilde hat doch keinen Brä utigam! »

«Ich verstehe dich nicht», sagte Schulze. «Warum soll so ein hü bsches, kluges, lustiges Mä dchen, das ein Grü bchen hat und in der Iris goldne Pü nktchen –, warum soll sie denn keinen Brä utigam haben? Meinst du, sie hat dich seit Jahren vorgeahnt? »

Fritz sprang auf. «Ich bringe dich um! Aber zuvor gehe ich auf ihr Zimmer. Bleib sitzen, Eduard! Solltest du Recht gehabt haben, werde ich dich nachher aufs Rad flechten. Besorge, bitte, inzwischen ein passendes Rad! » Und dann rannte Doktor Hagedorn treppauf. Geheimrat Tobler sah ihm lä chelnd nach.

 

187. Einige Minuten spä ter kam Herr Johann Kesselhuth, bereits im Smoking, in die Halle zurü ck (через несколько минут – уже в смокинге – вернулся в холл господин Иоганн Кессельгут). Er hinkte noch immer ein bisschen (он еще немного прихрамывал). «Sind Sie mir sehr bö se, Herr Geheimrat (Вы на меня сердитесь, господин тайный советник)? » fragte er bekü mmert (озабоченно спросил он; der Kummer – горе, печаль, скорбь). «Ich hatte Frä ulein Hildegard versprochen, jeden Tag ü ber unser Befinden zu berichten (я обещал фройляйн Хильде ежедневно сообщать о нашем самочувствии). Wer konnte denn ahnen, dass sie hierherkä men (кто же мог предполагать, что они явятся сюда)? Daran ist aber bloß die Kunkel schuld, dieser Trampel (но виновата в этом Кункель, дура набитая; der Trampel – неуклюжий человек, увалень).»

«Schon gut, Johann (ладно, Иоганн, ладно)», sagte Tobler. «Es ist nicht mehr zu ä ndern (здесь уж ничего не изменишь). Wissen Sie schon das Neueste (последнюю новость: «новейшее» знаете)? »

«Ist es etwas mit der Wirtschaftskrise (что-нибудь связанное с экономическим кризисом; die Wirtschaftskrise)? »

«Nicht direkt, Johann (не совсем так, Иоганн; diré kt – прямо, непосредственно). Nä chstens gibt es eine Verlobung (скоро будет помолвка).»

«Wollen Sie sich wieder verheiraten, Herr Geheimrat (Вы собираетесь снова жениться, господин тайный советник)? »

«Nein, Sie alter Esel (нет, старый осел). Doktor Hagedorn wird sich verloben (обручаться будет доктор Хагедорн)! »

«Mit wem denn, wenn man fragen darf (с кем же, позвольте спросить)? »

«Mit Frä ulein Hilde Schulze (с фройляйн Хильдой Шульце)! »

Johann begann wie die aufgehende Sonne zu strahlen (Иоганн начал сиять, как восходящее солнце). «Das ist recht (вот это правильно)», meinte er. «Da werden wir bald Groß vater (тогда мы скоро станем дедушкой; der Groß vater).»

 

187. Einige Minuten spä ter kam Herr Johann Kesselhuth, bereits im Smoking, in die Halle zurü ck. Er hinkte noch immer ein bisschen. «Sind Sie mir sehr bö se, Herr Geheimrat? » fragte er bekü mmert. «Ich hatte Frä ulein Hildegard versprochen, jeden Tag ü ber unser Befinden zu berichten. Wer konnte denn ahnen, dass sie hierherkä men? Daran ist aber bloß die Kunkel schuld, dieser Trampel.»

«Schon gut, Johann», sagte Tobler. «Es ist nicht mehr zu ä ndern. Wissen Sie schon das Neueste? »

«Ist es etwas mit der Wirtschaftskrise? »

«Nicht direkt, Johann. Nä chstens gibt es eine Verlobung.»

«Wollen Sie sich wieder verheiraten, Herr Geheimrat? »

«Nein, Sie alter Esel. Doktor Hagedorn wird sich verloben! »

«Mit wem denn, wenn man fragen darf? »

«Mit Frä ulein Hilde Schulze! »

Johann begann wie die aufgehende Sonne zu strahlen. «Das ist recht», meinte er. «Da werden wir bald Groß vater.»

 

188. Nach lä ngerem Suchen fand Hagedorn die Zimmer von Tante Julchen und deren Nichte (после долгих поисков Хагедорн нашел номера тети Юлечки и ее племянницы).

«Das gnä dige Frä ulein hat einundachtzig (фройляйн в номере восемьдесят один)», sagte das Stubenmä dchen und knickste (сказала горничная и сделала книксен). Er klopfte (он постучал).

Er hö rte Schritte (он услышал шаги). «Was gibt's (что такое)? »

«Ich muss Sie dringend etwas fragen (я срочно должен кое-что спросить у Вас)», sagte er gepresst (сказал он сдавленным голосом; pressen – жать; сжимать; прессовать).

«Das geht nicht (не получится)», antwortete Hildes Stimme (послышался голос Хильды). «Ich bin beim Umziehen (я переодеваюсь).»

«Dann spielen wir drei Fragen hinter der Tü r (тогда поиграем в три вопроса за дверью)», meinte er (предложил он).

«Also, schieß en Sie los, Herr Doktor (хорошо, выкладывайте, господин доктор; schieß en – стрелять)! » Sie legte ein Ohr an die Tü rfü llung, aber sie vernahm nur das laute, aufgeregte Klopfen ihres Herzens (она приложила ухо к двери, но услышала только громкое, взволнованное биение собственного сердца; die Tü rfü llung – дверная филенка; fü llen – наполнять; vernehmen – услышать, слушать). «Wie lautet die erste Frage (как гласит первый вопрос)? »

«Genau wie die zweite (точно так же, как второй)», sagte er.

«Und wie ist die zweite Frage (а какой второй вопрос)? »

«Genau wie die dritte (такой же, как третий)», sagte er.

«Und wie heiß t die dritte Frage (ну а как звучит третий вопрос)? »

Er rä usperte sich (он откашлялся). «Haben Sie schon einen Brä utigam, Hilde (Хильда, у Вас уже есть жених)? »

Sie schwieg lange (она долго молчала; schweigen). Er schloss die Augen (он закрыл глаза; schließ en). Dann hö rte er, es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, die drei Worte (потом, ему казалось, что прошла вечность, он услышал три слова; die Ewigkeit; ewig – вечный): «Noch nicht, Fritz (еще нет, Фриц).»

«Hurra! » rief er, dass es im Korridor widerhallte (закричал он так, что это /эхом/ отозвалось в коридоре). Dann rannte er davon (потом он бросился бежать). Die Tü r des Nebenzimmers ö ffnete sich vorsichtig (дверь соседнего номера осторожно приоткрылась). Tante Julchen spä hte aus dem Spalt und murmelte (в щель выглянула тетя Юлечка и пробормотала; der Spalt): «Diese jungen Leute (эти молодые люди)! Wie im Frieden (как в мирное время; der Friede, der Frieden – мир, согласие, покой)! »

 

188. Nach lä ngerem Suchen fand Hagedorn die Zimmer von Tante Julchen und deren Nichte.

«Das gnä dige Frä ulein hat einundachtzig», sagte das Stubenmä dchen und knickste.

Er klopfte. Er hö rte Schritte. «Was gibt's? »

«Ich muss Sie dringend etwas fragen», sagte er gepresst.

«Das geht nicht», antwortete Hildes Stimme. «Ich bin beim Umziehen.»

«Dann spielen wir drei Fragen hinter der Tü r», meinte er.

«Also, schieß en Sie los, Herr Doktor! » Sie legte ein Ohr an die Tü rfü llung, aber sie vernahm nur das laute, aufgeregte Klopfen ihres Herzens. «Wie lautet die erste Frage? »

«Genau wie die zweite», sagte er.

«Und wie ist die zweite Frage? »

«Genau wie die dritte», sagte er.

«Und wie heiß t die dritte Frage? »

Er rä usperte sich. «Haben Sie schon einen Brä utigam, Hilde? »

Sie schwieg lange. Er schloss die Augen. Dann hö rte er, es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, die drei Worte: «Noch nicht, Fritz.»

«Hurra! » rief er, dass es im Korridor widerhallte. Dann rannte er davon. Die Tü r des Nebenzimmers ö ffnete sich vorsichtig. Tante Julchen spä hte aus dem Spalt und murmelte: «Diese jungen Leute! Wie im Frieden! »

 

Das sechzehnte Kapitel (глава шестнадцатая)

Auf dem Wolkenstein (на Волькенштайне)

 

189. Frau Kunkel hatte sich hinsichtlich ihrer Trinkfestigkeit geirrt (фрау Кункель заблуждалась относительно своей устойчивости к опьянению; die Trinkfestigkeit; fest – крепкий). Vielleicht vertrug sie nichts, weil sie seit der Hochzeit ihrer Schwester, Anno 1905, aus der Ü bung gekommen war (возможно, она не вынесла этого, потому что со времен свадьбы ее сестры в Анно в 1905 году она отвыкла /от спиртного/; aus der Ü bung kommen – отвыкнуть, разучиться что - либо делать; die Ü bung – упражнение, тренировка). Tatsache ist, dass sie am Tage nach ihrer Ankunft in Bruckbeuren mit einem katastrophalen Ö lkopf aufwachte (факт, что на следующее утро после прибытия в Брукбойрен она проснулась с ужасной головной болью; die Tatsache). Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, und ihr Frü hstü ck bestand aus Pyramidon (она не могла ничего вспомнить, и ее завтрак состоял из пирамидона; aus etwas bestehen – состоять из чего - либо).

«Wie war das eigentlich gestern Nacht (что было, собственно, вчера вечером)? » fragte sie. «Habe ich sehr viel Blö dsinn geredet (я много чуши наговорила)? » «Das wä re nicht so schlimm gewesen (это было бы не так страшно)», meinte Hilde. «Aber Sie begannen die Wahrheit zu sagen (но Вы начали говорить правду)! Deswegen musste ich ununterbrochen mit Doktor Hagedorn tanzen (поэтому мне пришлось беспрерывно танцевать с доктором Хагедорном; unterbrechen – прерывать).»

«Sie Ä rmste (Вы, бедняжка)! »

«Das nun wieder nicht (я бы так не сказала). Aber meine weiß en Halbschuhe drü ckten entsetzlich (но белые туфли ужасно жали). Und das durfte ich mir nicht anmerken lassen (а я не должна была этого показывать: «дать по себе заметить»; anmerken – замечать). Sonst hä tte er nicht mehr tanzen wollen (иначе он не захотел бы больше танцевать), und dann wä ren sä mtliche Geheimnisse, die wir vor ihm haben, herausgekommen (и тогда бы все секреты, которые у нас от него есть, вышли бы наружу).»

«Eines Tages wird er sie ja doch erfahren mü ssen (когда-нибудь он же их узнает)! »

«Gewiss, meine Dame (разумеется, моя дама = милочка). Aber weder am ersten Abend, noch von meiner angetrunkenen Tante, die gar nicht meine Tante ist (но не в первый вечер и не от моей подвыпившей тетки, которая мне вовсе не тетка).»

 

189. Frau Kunkel hatte sich hinsichtlich ihrer Trinkfestigkeit geirrt. Vielleicht vertrug sie nichts, weil sie seit der Hochzeit ihrer Schwester, Anno 1905, aus der Ü bung gekommen war. Tatsache ist, dass sie am Tage nach ihrer Ankunft in Bruckbeuren mit einem katastrophalen Ö lkopf aufwachte. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, und ihr Frü hstü ck bestand aus Pyramidon.

«Wie war das eigentlich gestern Nacht? » fragte sie. «Habe ich sehr viel Blö dsinn geredet? »

«Das wä re nicht so schlimm gewesen», meinte Hilde. «Aber Sie begannen die Wahrheit zu sagen! Deswegen musste ich ununterbrochen mit Doktor Hagedorn tanzen.»

«Sie Ä rmste! »

«Das nun wieder nicht. Aber meine weiß en Halbschuhe drü ckten entsetzlich. Und das durfte ich mir nicht anmerken lassen. Sonst hä tte er nicht mehr tanzen wollen, und dann wä ren sä mtliche Geheimnisse, die wir vor ihm haben, herausgekommen.»

«Eines Tages wird er sie ja doch erfahren mü ssen! »

«Gewiss, meine Dame. Aber weder am ersten Abend, noch von meiner angetrunkenen Tante, die gar nicht meine Tante ist.»

 

190. Frau Kunkel rü mpfte die Stirn (фрау Кункель нахмурила лоб). Sie fü hlte sich beleidigt (она чувствовала себя обиженной). «Und was geschah dann (а что было потом; geschehen – случаться)? » fragte sie unwillig (спросила она недовольно).

«Dann hat Johann Sie ins Bett gebracht (потом Иоганн уложил Вас в постель).» «Um des Himmels willen (Боже мой)! » rief Tante Julchen (воскликнула тетя Юлечка). «Das hat mir noch gefehlt (этого мне еще не хватало)! » «Das hat Johann auch gesagt (то же самое сказал Иоганн). Aber es musste sein (но так надо было). Sie forderten nä mlich einen Herrn nach dem anderen zum Tanzen auf (Вы стали приглашать на танцы одного мужчину за другим; fordern – требовать; auffordern – приглашать / например, на танец /; настоятельно просить). Erst tanzten Sie mit Herrn Spalteholz, einem Fabrikanten aus Gleiwitz (сначала Вы танцевали с господином Шпальтехольцем, фабрикантом из Гляйвица); dann mit Mister Sullivan, einem englischen Kolonialoffizier (потом с мистером Салливаном, английским колониальным офицером; das Holz spalten – колоть дрова); dann mit Herrn Lenz, einem Kunsthä ndler aus Kö ln (потом с господином Ленцем, коммерсантом из Кёльна); schließ lich machten Sie sogar vor dem Oberkellner einen Knicks, und da fanden wir's an der Zeit, Sie zu beseitigen (наконец, Вы сделали книксен даже старшему кельнеру, и вот тут мы решили, что вас пора удалить; beseitigen – устранять; die Seite – сторона).» Frau Kunkel sah puterrot aus (фрау Кункель сидела красная, как индюк; der Puter – индюк). «Habe ich schlecht getanzt (я плохо танцевала)? » fragte sie leise  (тихо спросила она).

«Im Gegenteil (напротив). Sie haben die Herren mit Bravour herumgeschwenkt (Вы лихо кружили партнеров; die Bravour [-wur] – блестящее исполнение, виртуозность). Man war von Ihnen begeistert (они были в восторге от Вас).»

Die alte, dicke Dame atmete auf (пожилая толстая дама вздохнула). «Und hat sich der Doktor erklä rt (а господин доктор объяснился)? »

«Wollen Sie sich deutlicher ausdrü cken (извольте выражаться точнее)? » fragte Hilde.

«Hat er die vierte Frage hinter der Tü r gestellt (он задал четвертый вопрос за дверью; stellen – ставить; die Frage stellen – задавать вопрос)? »

«Ach so! Sie haben gestern Nachmittag gehorcht (вчера днем Вы подслушивали)! Nein, die vierte Frage hat er nicht gestellt (нет, четвертый вопрос он не задал).»

 

190. Frau Kunkel rü mpfte die Stirn. Sie fü hlte sich beleidigt. «Und was geschah dann? » fragte sie unwillig.

«Dann hat Johann Sie ins Bett gebracht.»

«Um des Himmels willen! » rief Tante Julchen. «Das hat mir noch gefehlt! »

«Das hat Johann auch gesagt. Aber es musste sein. Sie forderten nä mlich einen Herrn nach dem anderen zum Tanzen auf. Erst tanzten Sie mit Herrn Spalteholz, einem Fabrikanten aus Gleiwitz; dann mit Mister Sullivan, einem englischen Kolonialoffizier; dann mit Herrn Lenz, einem Kunsthä ndler aus Kö ln; schließ lich machten Sie sogar vor dem Oberkellner einen Knicks, und da fanden wir's an der Zeit, Sie zu beseitigen.»

Warum denn nicht? »

«Vielleicht war keine Tü r da», meinte Frä ulein Tobler. «Auß erdem waren wir ja nie allein.»

Frau Kunkel sagte: «Ich verstehe Sie ja nicht ganz, Frä ulein Hilde.»

«Meines Wissens verlangt das auch kein Mensch.»

«So ein arbeitsloser Doktor, das ist doch kein Mann fü r Sie. Wenn ich bedenke, was fü r Partien Sie machen kö nnten! »

«Werden Sie jetzt nicht ulkig! » sagte Hilde. «Partien machen! Wenn ich das schon hö re! Eine Ehe ist doch kein Ausflug! » Sie stand auf, zog die Norwegerjacke an und ging zur Tü r. «Kommen Sie! Sie sollen Ihren Willen haben. Wir werden eine Partie machen! »

Tante Julchen schusselte hinterher. Auf der Treppe musste sie umkehren, weil sie die Tasche vergessen hatte. Als sie in der Halle eintraf, standen die andern schon vor der Hoteltü r und warfen nach dem schö nen Kasimir mit Schneebä llen.

Er verzog keine Miene.

«Sie sind ein intelligenter Mensch», sagte sie. «Beeinflussen Sie den Hoteldirektor! Ü bertreiben Sie die Beschwerden, die gegen Schulze gefü hrt wurden. Fü gen Sie hinzu, dass ich niemals wieder hierherkomme, falls nichts unternommen wird. Herr Lenz geht ü brigens mit mir d'accord.»

«Und was soll praktisch geschehen? »

«Herr Kü hne soll morgen dem Schulze vorschlagen, im Interesse der Gä ste und des Hotels abzureisen. Der Mann ist offensichtlich sehr bedü rftig. Bieten Sie ihm eine pekuniä re Entschä digung an! Die Hö he der Summe ist mir gleichgü ltig. Geben Sie ihm dreihundert Mark. Das ist fü r ihn ein Vermö gen.»

«Ich verstehe», meinte der Portier.

«Um so besser», meinte sie hochmü tig. «Was Sie von den fü nfhundert Mark ü brigbehalten, gehö rt selbstverstä ndlich Ihnen.»

Er verbeugte sich dankend. «Ich werde tun, was in meinen Krä ften steht, gnä dige Frau.»

«Noch eins», sagte sie. «Wenn dieser Herr Schulze morgen Nachmittag nicht verschwunden sein sollte, reise ich mit dem Abendzug nach Sankt Moritz. Auch das wollen Sie, bitte, Ihrem Direktor ausrichten! » Sie nickte flü chtig und ging in die Bar. Das Abendkleid rauschte. Es klang, als flü stere es in einem fort seinen Preis.

 

Das achtzehnte Kapitel (глава восемнадцатая)

Zerstö rte Illusionen (разбитые иллюзии; die Illusió n)

 

217. Am nä chsten Morgen kurz nach acht Uhr klingelte es bei Frau Hagedorn in der Mommsenstraß e (на следующее утро, вскоре после восьми часов, в квартиру фрау Хагедорн на Моммзенштрассе позвонили). Die alte Dame ö ffnete (старая дама открыла /дверь/).

Drauß en stand der Lehrling vom Fleischermeister Kuchenbuch (снаружи стоял ученик мясника Кухенбуха). Er war fast zwei Meter groß und wurde Karlchen genannt (он был почти двухметрового роста, и звали его Карлуша). «Einen schö nen Gruß vom Meister (Вам большой привет от мастера)», sagte Karlchen.

«Und um zehn Uhr wü rde der Doktor Hagedorn aus den Alpen anrufen (и в десять часов Вам будет звонить господин Хагедорн из Альп). Sie brauchten aber nicht zu erschrecken (но пугаться Вам незачем).»

«Da soll man nicht erschrecken (незачем пугаться)? » fragte die alte Dame (спросила старая дама).

«Nein. Er hat uns gestern Abend ein Telegramm geschickt, und wir sollten Sie, bitte, auf ein freudiges Ereignis vorbereiten (он прислал нам вчера вечером телеграмму и просил, чтобы мы подготовили Вас к радостному событию; das Ereignis; sich ereignen – происходить, случаться).»

«Das sieht ihm ä hnlich (это на него похоже)», sagte die Mutter. «Ein freudiges Ereignis (радостное событие)? Ha! Ich komme gleich hinunter (я сейчас спущусь). Moment mal, ich hole Ihnen einen Sechser (минутку, возьму только для вас монетку; der Sechser – шестерка; /разг./ монета в пять /десять, двадцать (в зависимости от местности) / пфеннигов). Fü r den Weg (за дорогу).» Sie verschwand, brachte ein Fü nfpfennigstü ck und gab es Karlchen (она удалилась, принесла монетку в пять пфеннигов и дала ее Карлуше; das F ü nfpfennigst ü ck). Er bedankte sich und rannte polternd treppab (он поблагодарил и, топая, сбежал по лестнице). Punkt neun Uhr erschien Frau Hagedorn bei Kuchenbuchs im Laden (ровно в девять фрау Хагедорн явилась в лавку Кухенбуха; der Laden).

«Karlchen hat natü rlich wieder einmal Quatsch gemacht (Карлуша, как всегда, опять напутал; der Quatsch – чепуха, глупость, meinte die Frau des Fleischermeisters (сказала жена мясника). «Sie kommen eine Stunde zu frü h (Вы пришли на час раньше).»

«Ich weiß (я знаю)», sagte Mutter Hagedorn; «Aber ich habe zu Hause keine Ruhe (но дома я волнуюсь; die Ruhe – спокойствие, покой). Vielleicht telefoniert er frü her (вдруг он позвонит раньше). Ich werde Sie gar nicht stö ren (я вовсе не буду Вам мешать).»

 

217. Am nä chsten Morgen kurz nach acht Uhr klingelte es bei Frau Hagedorn in der Mommsenstraß e. Die alte Dame ö ffnete.

Drauß en stand der Lehrling vom Fleischermeister Kuchenbuch. Er war fast zwei Meter groß und wurde Karlchen genannt. «Einen schö nen Gruß vom Meister», sagte Karlchen. «Und um zehn Uhr wü rde der Doktor Hagedorn aus den Alpen anrufen. Sie brauchten aber nicht zu erschrecken.»

«Da soll man nicht erschrecken? » fragte die alte Dame.

«Nein. Er hat uns gestern Abend ein Telegramm geschickt, und wir sollten Sie, bitte, auf ein freudiges Ereignis vorbereiten.»

«Das sieht ihm ä hnlich», sagte die Mutter. «Ein freudiges Ereignis? Ha! Ich komme gleich hinunter. Moment mal, ich hole Ihnen einen Sechser. Fü r den Weg.» Sie verschwand, brachte ein Fü nfpfennigstü ck und gab es Karlchen. Er bedankte sich und rannte polternd treppab. Punkt neun Uhr erschien Frau Hagedorn bei Kuchenbuchs im Laden.

«Karlchen hat natü rlich wieder einmal Quatsch gemacht», meinte die Frau des Fleischermeisters. «Sie kommen eine Stunde zu frü h.»

«Ich weiß », sagte Mutter Hagedorn; «Aber ich habe zu Hause keine Ruhe. Vielleicht telefoniert er frü her. Ich werde Sie gar nicht stö ren.»

 

218. Frau Kuchenbuch lachte gutmü tig (фрау Кухенбух добродушно засмеялась). Von Stö ren kö nne keine Rede sein (о «мешать» не может быть и речи). Dann gab sie der alten Dame die Depesche und lud sie zum Sitzen ein (она вручила старой даме телеграмму и предложила сесть).

«Wie er sich hat (что он воображает)! » meinte Frau Hagedorn gereizt (раздраженно сказала фрау Хагедорн). «Er tut ja gerade, als ob ich eine Zimttü te wä re (ведет себя так, будто я кисейная барышня; die Zimttü te; der Zimt – корица; die Tü te – пакетик, кулек). So schnell erschrecke ich nun wirklich nicht (уж я так сразу не пугаюсь).»

«Was mag er nur wollen (что же ему хочется)? » fragte die Meistersfrau (спросила жена мясника).

«Ich bin schrecklich aufgeregt (я ужасно взволнована)», stellte die alte Dame fest (констатировала стая дама). Dann kamen Kunden, und sie musste den Mund halten (но тут вошли покупатели, и ей пришлось умолкнуть; der Kunde). Sie blickte jede Minute dreimal auf die Wanduhr, die ü ber den Zervelat- und Salamiwü rsten hing (каждую минуту она трижды взглядывала на стенные часы, висевшие над сервелатом и салями; die Salá miwurst; die Zervelá twurst). Kalt war's im Laden (в лавке было холодно). Und die Steinfliesen waren feucht (и каменные плитки были влажными; die Steinfliese; der Stein – камень). Drauß en war Matschwetter (на улице стояла ненастная погода; das Matschwetter; der Matsch – / разг./ вязкая грязь, слякоть).

Als kurz nach zehn Uhr das Telefon klingelte, war sie bereits vö llig aufgelö st (к десяти часам с минутами, когда зазвонил телефон, она уже в конец расклеилась; auflö sen – развязывать, распускать; растворять). Sie lief zittrig hinter den Ladentisch, schob sich am Hackblock vorbei, preß te den Hö rer krampfhaft ans Ohr und sagte zu Frau Kuchenbuch (дрожа, она вошла за прилавок, протиснулась мимо колоды для рубки мяса, судорожно прижала к уху трубку и сказала фрау Кухенбух; der Hackblock; hacken – колоть; рубить; der Hö rer; der Krampf – судорога; zittern – дрожать): «Hoffentlich verstehe ich ihn deutlich (надеюсь, что отчетливо его расслышу). Er ist so weit weg (ведь он так далеко)! » Dann schwieg sie und lauschte angespannt (она замолчала и стала напряженно вслушиваться). Plö tzlich erstrahlte ihr Gesicht (внезапно ее лицо осветилось). Wie ein Festsaal, der eben noch im Dunkeln lag (словно банкетный зал, который только что лежал во мраке). «Ja? » rief sie mit heller Stimme (крикнула она звонким голосом). «Hier Hagedorn! Fritz, bist du's (Фриц, это ты)? Hast du dir ein Bein gebrochen (ты сломал ногу)? Nein? Das ist recht (хорошо). Oder einen Arm (может руку)? Auch nicht? Da bin ich aber froh, mein Junge (тогда я рада, мой мальчик). Bist du bestimmt gesund (ты точно здоров)? Wie? Was sagst du (что ты говоришь)? Ich soll ruhig zuhö ren (я должна спокойно выслушать)? Fritz, benimm dich (Фриц, веди себя как подобает). So spricht man nicht mit seiner Mutter (так с матерью не разговаривают). Nicht einmal telefonisch (даже по телефону). Was gibt's (ну, что там)? »

 

218. Frau Kuchenbuch lachte gutmü tig. Von Stö ren kö nne keine Rede sein. Dann gab sie der alten Dame die Depesche und lud sie zum Sitzen ein.

«Wie er sich hat! » meinte Frau Hagedorn gereizt. «Er tut ja gerade, als ob ich eine Zimttü te wä re. So schnell erschrecke ich nun wirklich nicht.» «Was mag er nur wollen? » fragte die Meistersfrau. «Ich bin schrecklich aufgeregt», stellte die alte Dame fest. Dann kamen Kunden, und sie musste den Mund halten. Sie blickte jede Minute dreimal auf die Wanduhr, die ü ber den Zervelat- und Salamiwü rsten hing. Kalt war's im Laden. Und die Steinfliesen waren feucht. Drauß en war Matschwetter. Als kurz nach zehn Uhr das Telefon klingelte, war sie bereits vö llig aufgelö st. Sie lief zittrig hinter den Ladentisch, schob sich am Hackblock vorbei, preß te den Hö rer krampfhaft ans Ohr und sagte zu Frau Kuchenbuch: «Hoffentlich verstehe ich ihn deutlich. Er ist so weit weg! » Dann schwieg sie und lauschte angespannt. Plö tzlich erstrahlte ihr Gesicht. Wie ein Festsaal, der eben noch im Dunkeln lag. «Ja? » rief sie mit heller Stimme. «Hier Hagedorn! Fritz, bist du's? Hast du dir ein Bein gebrochen? Nein? Das ist recht. Oder einen Arm? Auch nicht? Da bin ich aber froh, mein Junge. Bist du bestimmt gesund? Wie? Was sagst du? Ich soll ruhig zuhö ren? Fritz, benimm dich. So spricht man nicht mit seiner Mutter. Nicht einmal telefonisch. Was gibt's? »

 

219. Sie schwieg ziemlich lange, hö rte angespannt zu und tat unvermittelt einen kleinen Luftsprung (довольно долго она молчала, напряженно слушала и вдруг подпрыгнула: «сделала небольшой прыжок вверх»; unvermittelt – внезапный, неожиданный: « неопосредованный; vermitteln – посредничать). «Junge, Junge! Mach keine Witze (ты не шути)! Achthundert Mark im Monat (восемьсот марок в месяц)? Hier in Berlin (здесь в Берлине)? Das ist aber schö n (вот это хорошо). Stelle dir vor, du mü sstest nach Kö nigsberg oder Kö ln, und ich sä ß e in der Mommsenstraß e und finge Fliegen (представь, что тебе пришлось бы ехать в Кенигсберг или Кёльн, а я сидела бы на Моммзенштрассе и ловила бы мух; die Fliege; fangen – ловить). Was soll ich mich (что я должна)? Sprich lauter, Fritz (говори громче, Фриц)! Es ist jemand im Laden (в лавке народ). Ach so, festhalten soll ich mich (а-а, я должна за что-нибудь держаться)!! Gern, mein Junge (с удовольствием, мой мальчик). Wozu denn (а зачем)? Was hast du dich (что ты сделал)? Du hast dich verlobt (ты обручился)? Schreck, lass nach (ой, не может быть: «ужас, отпусти = чур меня»; nachlassen – отпускать, ослаблять)! Hildegard Schulze (Хильдегард Шульце)? Kenne ich nicht (не знаю такую). Weshalb denn gleich verloben (зачем же сразу обручаться)? Dazu muss man sich doch erst nä her kennen (надо сначала хорошо узнать друг друга). Widersprich nicht (не возражай; widersprechen; wider – против). Das weiß ich besser (я лучше знаю). Ich war schon verlobt, da warst du noch gar nicht auf der Welt (я уже была обручена, когда тебя еще на свете не было). Wieso willst du das hoffen (что значит «ты надеешься»)? Ach so (ах так)! » Sie lachte (она засмеялась).

«Na, ich werde das Frä ulein mal unter die Lupe nehmen (ну хорошо, я присмотрюсь к барышне; die Lupe – лупа; увеличительное стекло; jemanden unter die Lupe nehmen – пристально присмотреться к кому - либо). Wenn sie mir nicht gefä llt, erlaube ich's nicht (если она мне не понравится, не дам согласия: «не разрешу»). Abwarten und Tee trinken (подождем и чаю попьем = поживем – увидим). Tee trinken, habe ich gesagt (увидим, я сказала). Lade sie zum Abendessen bei uns ein (пригласи ее к нам на ужин)! Ist sie verwö hnt (она избалована)? Nein? Dein Glü ck (твое счастье)! Was hast du abgeschickt (что ты послал)? Zweihundert Mark (двести марок)? Ich brauche doch nichts (но мне же ничего не надо). Also gut (ну хорошо). Ich kaufe ein paar Oberhemden und was du sonst noch brauchst (куплю тебе пару сорочек и что-нибудь еще нужное для тебя). Mü ssen wir nicht aufhö ren, Fritz (нам не пора заканчивать /разговор/, Фриц)? Es wird sonst zu teuer (а то будет слишком дорого /стоить/). Was ich noch fragen wollte (что я еще хотела спросить): Reicht die Wä sche (белья хватает)? Habt ihr schö nes Wetter (погода у вас хорошая)? Dort taut es auch (там тоже тает)? Das ist aber schade (вот это жаль). Und grü ß e das Mä dchen von mir (и передай от меня привет девушке). Nicht vergessen (не забудь)! Und deinen Freund (и твоему другу). Du, der heiß t doch auch Schulze (постой, ведь его фамилия тоже Шульце)! Sie ist wohl seine Tochter (а она не его дочь)? Gar nicht miteinander verwandt (ни в каком родстве друг с другом)? Soso (так, так).»

 

219. Sie schwieg ziemlich lange, hö rte angespannt zu und tat unvermittelt einen kleinen Luftsprung.

«Junge, Junge! Mach keine Witze! Achthundert Mark im Monat? Hier in Berlin? Das ist aber schö n. Stelle dir vor, du mü sstest nach Kö nigsberg oder Kö ln, und ich sä ß e in der Mommsenstraß e und finge Fliegen. Was soll ich mich? Sprich lauter, Fritz! Es ist jemand im Laden. Ach so, festhalten soll ich mich!! Gern, mein Junge. Wozu denn? Was hast du dich? Du hast dich verlobt? Schreck, lass nach! Hildegard Schulze? Kenne ich nicht. Weshalb denn gleich verloben? Dazu muss man sich doch erst nä her kennen. Widersprich nicht. Das weiß ich besser. Ich war schon verlobt, da warst du noch gar nicht auf der Welt. Wieso willst du das hoffen? Ach so! » Sie lachte.

«Na, ich werde das Frä ulein mal unter die Lupe nehmen. Wenn sie mir nicht gefä llt, erlaube ich's nicht. Abwarten und Tee trinken. Tee trinken, habe ich gesagt. Lade sie zum Abendessen bei uns ein! Ist sie verwö hnt? Nein? Dein Glü ck! Was hast du abgeschickt? Zweihundert Mark? Ich brauche doch nichts. Also gut. Ich kaufe ein paar Oberhemden und was du sonst noch brauchst. Mü ssen wir nicht aufhö ren, Fritz? Es wird sonst zu teuer. Was ich noch fragen wollte: Reicht die Wä sche? Habt ihr schö nes Wetter? Dort taut es auch? Das ist aber schade. Und grü ß e das Mä dchen von mir. Nicht vergessen! Und deinen Freund. Du, der heiß t doch auch Schulze! Sie ist wohl seine Tochter? Gar nicht miteinander verwandt? Soso.»

 

220. Nun hö rte die alte Dame wieder lä ngere Zeit zu (старая дама опять довольно долго слушала). Dann fuhr sie fort (потом она продолжила): «Also, mein lieber Junge, auf frohes Wiedersehen (хорошо, мой мальчик, до скорого: «радостного» свидания)! Bleib mir gesund (будь здоров: «останься мне здоровым»)! Komme nicht unter die Straß enbahn (не попади там под трамвай). Weiß ich ja (да, знаю). Es gibt gar keine in eurem Kuhdorf (в вашей дыре их вообще нет; das Kuhdorf – « коровья деревня »).» Sie lachte (она засмеялась). «Mir geht's ausgezeichnet (у меня все отлично). Und vielen Dank fü r den Anruf (и большое спасибо за звонок). Das war sehr lieb von dir (это было очень мило с твоей стороны). Weiß t du schon, ob du gü nstige Fahrverbindung zum Bü ro hast (ты не узнавал еще, как удобнее ехать до работы; gü nstig – благоприятный, удобный; die Fahrverbindung – транспортное сообщение, связь)? Weiß t du noch nicht (ты еще не знаешь)? Aha. Wie heiß t denn die Firma (а как называется фирма)? Toblerwerke (заводы «Тоблера»? Die dir den Preis verliehen haben (которая присудила тебе приз; verleihen – давать взаймы; награждать, присуждать)? Da wird sich aber Herr Franke freuen (вот господин Франке порадуется). Natü rlich grü ß ich ihn (конечно, передам ему привет). Selbstverstä ndlich (само собой разумеется). So, nun wollen wir hinhä ngen (все, давай вешать /трубку/). Sonst kostet es das Doppelte (иначе будет стоить вдвойне). Auf Wiedersehen, mein Junge (до свидания, мой мальчик). Ja. Natü rlich. Ja, ja. Ja! Auf Wiedersehen (до свидания)! » «Das waren aber gute Nachrichten (вот это были хорошие известия)», meinte Frau Kuchenbuch anerkennend (одобрительно сказала фрау Кухенбух; anerkennen – признавать). «Achthundert Mark im Monat (восемьсот марок в месяц)», sagte die alte Dame.

«Und vorher jahrelang keinen Pfennig (а до этого несколько лет ни пфеннига)! »

«Achthundert Mark und eine Braut (восемьсот марок и невесту)! »

Frau Hagedorn nickte (фрау Хагедорн кивнула). «Ein bisschen viel aufs Mal, wie (многовато для одного раза, да)? Aber dazu sind die Kinder ja schließ lich da, dass sie spä ter Eltern werden (но, в конце концов, дети и существуют, что потом стать родителями).»

«Und wir Groß eltern (а мы бабушками).»

«Das wollen wir stark hoffen (очень будем надеяться; stark – сильно)», meinte die alte Dame. Sie musterte den Ladentisch (она посмотрела на мясной прилавок).

«Geben Sie mir, bitte, ein Viertelpfund Hochrippe (дайте мне, пожалуйста, четверть фунта грудинки; das Viertelpfund; die Hochrippe; die Rippe – ребро). Und ein paar Knochen extra (и несколько костей отдельно). Und ein Achtel gekochten Schinken (и восьмушку вареной ветчины; das Achtel; der Schinken). Der Tag muss gefeiert werden (такой день надо отпраздновать: «этот день должен быть отпразднован»).»

 

220. Nun hö rte die alte Dame wieder lä ngere Zeit zu. Dann fuhr sie fort: «Also, mein lieber Junge, auf frohes Wiedersehen! Bleib mir gesund! Komme nicht unter die Straß enbahn. Weiß ich ja. Es gibt gar keine in eurem Kuhdorf.» Sie lachte. «Mir geht's ausgezeichnet. Und vielen Dank fü r den Anruf. Das war sehr lieb von dir. Weiß t du schon, ob du gü nstige Fahrverbindung zum Bü ro hast? Weiß t du noch nicht? Aha. Wie heiß t denn die Firma? Toblerwerke? Die dir den Preis verliehen haben? Da wird sich aber Herr Franke freuen. Natü rlich grü ß ich ihn. Selbstverstä ndlich. So, nun wollen wir hinhä ngen. Sonst kostet es das Doppelte. Auf Wiedersehen, mein Junge. Ja. Natü rlich. Ja, ja. Ja! Auf Wiedersehen! »

«Das waren aber gute Nachrichten», meinte Frau Kuchenbuch anerkennend. «Achthundert Mark im Monat», sagte die alte Dame. «Und vorher jahrelang keinen Pfennig! »

«Achthundert Mark und eine Braut! »

Frau Hagedorn nickte. «Ein bisschen viel aufs Mal, wie? Aber dazu sind die Kinder ja schließ lich da, dass sie spä ter Eltern werden.»

«Und wir Groß eltern.»

«Das wollen wir stark hoffen», meinte die alte Dame. Sie musterte den Ladentisch.

«Geben Sie mir, bitte, ein Viertelpfund Hochrippe. Und ein paar Knochen extra. Und ein Achtel gekochten Schinken. Der Tag muss gefeiert werden.»

 

221. Fritz war frü h auf der Bank gewesen und hatte den Scheck eingelö st (c утра Фриц сходил в банк и обменял чек на наличные; einen Scheck einlö sen – получать деньги по чеку). Dann hatte er im Postamt das Telefongesprä ch mit Berlin angemeldet (потом заказал на почтамте телефонный разговор с Берлином) und, wä hrend er auf die Verbindung wartete, fü r seine Mutter zweihundert Mark eingezahlt (и пока ожидал соединения, послал матери двести марок).

Jetzt, nach dem Gesprä ch, bummelte er guter Laune durch den kleinen altertü mlichen Ort und machte Einkä ufe (после разговора он, пребывая в хорошем настроении, шатался по старинному городку и делал покупки). Das ist, wenn man jahrelang jeden Pfennig zehnmal hat umdrehen mü ssen, ein ergreifendes Vergnü gen (когда годами /прежде чем что-то купить/ тебе приходится десять раз перевернуть каждый пфенниг = когда ты дрожишь над каждым пфеннигом, это увлекательное занятие). Jahrelang hat man die Zä hne zusammengebissen (годами приходилось стискивать зубы). Und nun das Glü ck wie der Blitz eingeschlagen hat, mö chte man am liebsten heulen (но почему-то, когда счастье сверкнуло, как молния, хочется реветь). Na, Schwamm drü ber (ладно, хватит об этом: «губкой /провести/ по этому»; der Schwamm – губка)! Fü r Herrn Kesselhuth, seinen Gö nner, besorgte Doktor Hagedorn eine Kiste kostbarer Havannazigarren (господину Кессельгуту, своему покровителю, доктор Хагедорн купил ящичек дорогих гаванских сигар; der Gö nner). Fü r Eduard kaufte er in einem kleinen Antiquitä tengeschä ft einen alten Zinnkrug (Эдуарду он купил в маленькой антикварной лавке старинную оловянную кружку; der Zinnkrug). Fü r Hilde erstand er ein seltsames traubenfö rmiges Ohrgehä nge (для Хильды он приобрел редкие серьги с подвесками в форме виноградной кисти; erstehen; das Ohrgehä nge; die Traube – гроздь, кисть /винограда/). Es war aus Jade, mattem Gold und Halbedelsteinen (они были из нефрита, матового золота и полудрагоценных камней). Im Blumenladen bestellte er schließ lich fü r Tante Julchen einen imposanten Strauß und bat die Verkä uferin, die Geschenke ins Hotel zu schicken (наконец, в цветочном магазине он заказал для тети Юлечки шикарный букет и попросил продавщицу доставить подарки в отель; der Strauß; imposá nt – импозантный, внушительный, видный).

Sich selber schenkte er nichts (себе он не подарил ничего). Anderthalb Stunden war er im Ort (полтора часа он провел в городке). Als er zurü ckkam, lag Kasimir, der unvergleichliche Schneemann, in den letzten Zü gen (когда он вернулся, Казимир, несравненный снеговик, дышал на ладан; in den letzten Zü gen liegen – быть при последнем издыхании, быть при смерти; der Zug – затяжка, дыхание; vergleichen – сравнивать). Der Konfitü reneimer, Kasimirs Helm, saß auf den Schultern (ведро из-под джема, шлем Казимира, торчало на его плечах; der Helm). Augen, Nase, Mund und Schnurrbart waren dem geliebten Husaren auf die Heldenbrust gerutscht (глаза, нос, рот и усы сползли любимому гусару на геройскую грудь; der Held – герой). Aber noch stand er aufrecht (однако он еще стоял прямо). Er starb im Stehen, wie es sich fü r einen Soldaten geziemt (он умирал стоя, как и подобает солдату). «Fahr wohl, teurer Kasimir (прощай, дорогой Казимир)! » sagte Hagedorn. «Ohne Kopf kann keiner aus dem Fenster gucken (не имея головы, нельзя выглянуть из окна).» Dann betrat er das Grandhotel (он вошел в отель). Hier war inzwischen mancherlei geschehen (за это время здесь кое-что произошло).

 

221. Fritz war frü h auf der Bank gewesen und hatte den Scheck eingelö st. Dann hatte er im Postamt das Telefongesprä ch mit Berlin angemeldet und, wä hrend er auf die Verbindung wartete, fü r seine Mutter zweihundert Mark eingezahlt.

Jetzt, nach dem Gesprä ch, bummelte er guter Laune durch den kleinen altertü mlichen Ort und machte Einkä ufe. Das ist, wenn man jahrelang jeden Pfennig zehnmal hat umdrehen mü ssen, ein ergreifendes Vergnü gen. Jahrelang hat man die Zä hne zusammengebissen. Und nun das Glü ck wie der Blitz eingeschlagen hat, mö chte man am liebsten heulen. Na, Schwamm drü ber! Fü r Herrn Kesselhuth, seinen Gö nner, besorgte Doktor Hagedorn eine Kiste kostbarer Havannazigarren. Fü r Eduard kaufte er in einem kleinen Antiquitä tengeschä ft einen alten Zinnkrug. Fü r Hilde erstand er ein seltsames traubenfö rmiges Ohrgehä nge. Es war aus Jade, mattem Gold und Halbedelsteinen. Im Blumenladen bestellte er schließ lich fü r Tante Julchen einen imposanten Strauß und bat die Verkä uferin, die Geschenke ins Hotel zu schicken.

Sich selber schenkte er nichts. Anderthalb Stunden war er im Ort. Als er zurü ckkam, lag Kasimir, der unvergleichliche Schneemann, in den letzten Zü gen. Der Konfitü reneimer, Kasimirs Helm, saß auf den Schultern. Augen, Nase, Mund und Schnurrbart waren dem geliebten Husaren auf die Heldenbrust gerutscht. Aber noch stand er aufrecht. Er starb im Stehen, wie es sich fü r einen Soldaten geziemt.

«Fahr wohl, teurer Kasimir! » sagte Hagedorn. «Ohne Kopf kann keiner aus dem Fenster gucken.» Dann betrat er das Grandhotel. Hier war inzwischen mancherlei geschehen.

 

222. Das Unheil hatte harmloserweise damit begonnen, dass Geheimrat Tobler, seine Tochter, die Kunkel und Johann frü hstü ckten (несчастье началось самым безобидным образом, с того, что тайный советник Тоблер, его дочь, Кункель и Иоганн завтракали; harmlos – безобидный).

Sie saß en im Verandasaal, aß en Brö tchen und sprachen ü ber das Tauwetter (они сидели на веранде, ели булочки и говорили об оттепели; das Brö tchen; tauen – таять). «Wenn wir einen Wagen mithä tten (если бы у нас была машина)», sagte Hilde, «kö nnten wir nach Mü nchen fahren (мы могли бы уехать в Мюнхен).»

«Du darfst nicht vergessen, dass ich ein armer Mann bin (ты не должна забывать, что я бедный человек)», meinte ihr Vater (сказал ее отец). «Wir werden eine Stunde kegelschieben (поиграем часик в кегли). Das beruhigt die Nerven (это успокаивает нервы). Wo steckt ü brigens mein Schwiegersohn (кстати, куда пропал мой зять; der Schwiegersohn)? »

«Auf der Bank und auf der Post (в банке и на почте)», berichtete Hilde (сообщила Хильда). «Wie haben Sie geschlafen, Kunkel (как Вам спалось, Кункель)? »

«Miserabel (скверно; miserá bel)», sagte Tante Julchen. «Ich habe entsetzlich geträ umt (мне снились какие-то ужасы; entsetzlich – ужасный, ужасающий; trä umen – видеть во сне, мечтать, грезить). Das hä tten Sie aber auch nicht mit mir machen dü rfen (Вы не должны были так поступать со мной)! »

«Was denn (что такое)? » fragte Johann.

«Als Doktor Hagedorn erzä hlte, dass ihn die Toblerwerke engagiert hä tten, ihn und den Herrn Schulze dazu (когда доктор Хагедорн сказал, что его наняла фирма Тоблера, его и господина Шульце вдобавок), und der Hü hnerknochen war so spitz, ich habe oben im Zimmer Tafelö l getrunken, es war abscheulich (а куриная косточка была такая острая, в номере я выпила прованского масла, это было ужасно; das Tafelö l).»

«Wenn wir wieder einmal eine Ü berraschung fü r Sie haben (в следующий раз, если опять будет какой-нибудь сюрприз для Вас)», sagte Johann, «kriegen Sie Haferflocken (Вы получите овсяные хлопья; der Hafer – овес).»

«Das hat alles keinen Zweck (это все бесполезно: «не имеет цели»)», erklä rte der Geheimrat (сказал тайный советник). «Dann verschluckt sie den Lö ffel (она тогда проглотит ложку).»

«Den Lö ffel legen wir vorher an die Kette (а ложку мы заранее прицепим на цепочку)», meinte Hilde. Frau Kunkel war wieder einmal gekrä nkt (фрау Кункель опять обиделась).

 

222. Das Unheil hatte harmloserweise damit begonnen, dass Geheimrat Tobler, seine Tochter, die Kunkel und Johann frü hstü ckten. Sie saß en im Verandasaal, aß en Brö tchen und sprachen ü ber das Tauwetter.

«Wenn wir einen Wagen mithä tten», sagte Hilde, «kö nnten wir nach Mü nchen fahren.»

«Du darfst nicht vergessen, dass ich ein armer Mann bin», meinte ihr Vater.

«Wir werden eine Stunde kegelschieben. Das beruhigt die Nerven. Wo steckt ü brigens mein Schwiegersohn? »

«Auf der Bank und auf der Post», berichtete Hilde. «Wie haben Sie geschlafen, Kunkel? »

«Miserabel», sagte Tante Julchen. «Ich habe entsetzlich geträ umt. Das hä tten Sie aber auch nicht mit mir machen dü rfen! »

«Was denn? » fragte Johann.

«Als Doktor Hagedorn erzä hlte, dass ihn die Toblerwerke engagiert hä tten, ihn und den Herrn Schulze dazu, und der Hü hnerknochen war so spitz, ich habe oben im Zimmer Tafelö l getrunken, es war abscheulich.»

«Wenn wir wieder einmal eine Ü berraschung fü r Sie haben», sagte Johann, «kriegen Sie Haferflocken.»

«Das hat alles keinen Zweck», erklä rte der Geheimrat. «Dann verschluckt sie den Lö ffel.»

«Den Lö ffel legen wir vorher an die Kette», meinte Hilde. Frau Kunkel war wieder einmal gekrä nkt.

 

223. Aber viel Zeit blieb ihr nicht dazu (но для этого /для обид/ у нее было мало времени). Denn der Portier und der Direktor Kü hne traten feierlich in den Saal und nä herten sich dem Tisch (в столовую торжественно вступили швейцар с директором Кюне и направились: «приближались» к их столику).

«Die beiden sehen wie Sekundanten aus, die eine Duellforderung ü berbringen (оба похожи на секундантов, которые несут вызов на дуэль; der Sekund á nt; die Dué llforderung; fordern – требовать; приглашать; вызывать)», behauptete der Geheimrat (заявил тайный советник).

Johann konnte eben noch «Dicke Luft! » murmeln (Иоганн успел лишь пробормотать: «Тучи сгущаются! »).

Da machte Karl der Kü hne schon seine Verbeugung und sagte (тут Карл Отважный уже сделал свой поклон и сказал): «Herr Schulze, wir mö chten Sie eine Minute sprechen (господин Шульце, мы хотели бы с Вами минутку поговорить).»

Schulze meinte: «Eine Minute (одну минутку)? Meinetwegen (извольте).»

«Wir erwarten Sie nebenan im Schreibzimmer (мы ждем Вас в канцелярии рядом)», erklä rte der Portier (объяснил швейцар).

«Da kö nnen Sie lange warten (долго же вам придется ждать)», behauptete Schulze (заявил Шульце).

Hilde sah auf ihre Armbanduhr (Хильда посмотрела на наручные часы; die Armbanduhr; das Armband – браслет, ремешок). «Die Minute ist gleich um (минута почти прошла: «скоро, сейчас закончится»).»

Herr Kü hne und Onkel Folter wechselten Blicke (Карл Отважный и дядюшка Польтер обменялись взглядами). Dann gestand der Direktor, dass es sich um eine delikate Angelegenheit handle (затем директор признался, что речь пойдет о деликатном вопросе).

«Das trifft sich groß artig (великолепно)», sagte Tante Julchen. «Fü r so etwas schwä rme ich (всегда о таком я мечтала). Hildegard, halte dir die Ohren zu (Хильдегард, зажми уши)! »

«Wie Sie wü nschen (как Вам угодно)», meinte der Direktor. «Ich wollte Herrn Schulze die Gegenwart von Zeugen ersparen (мне хотелось избавить господина Шульце от присутствия свидетелей; der Zeuge). Kurz und gut, die Hotelbetriebsgesellschaft, deren hiesiger Direktor ich bin, ersucht Sie, unser Haus zu verlassen (короче говоря, ассоциация владельцев отелей, представителем которой я здесь являюсь, просит Вас покинуть наш отель). Einige unserer Stammgä ste haben Anstoß genommen (некоторые наши постояльцы шокированы; der Anstoß – толчок, удар; Anstoß nehmen – быть шокированным, быть недовольным чем - либо). Seit gestern haben sich die Beschwerden gehä uft (со вчерашнего дня жалоб прибавилось; der Haufen – sich hä ufen – нагромождаться; накапливаться). Ein Gast, der begreiflicherweise nicht genannt sein will, hat eine beträ chtliche Summe ausgeworfen (один гость – кто, я, понятно, не могу назвать, – предоставил значительную сумму). Wie viel war es (сколько там было)? »

«Zweihundert Mark (двести марок)», sagte Onkel Polter gü tig (благосклонно сказал дядюшка Польтер).

 

223. Aber viel Zeit blieb ihr nicht dazu. Denn der Portier und der Direktor Kü hne traten feierlich in den Saal und nä herten sich dem Tisch.

«Die beiden sehen wie Sekundanten aus, die eine Duellforderung ü berbringen», behauptete der Geheimrat.

Johann konnte eben noch «Dicke Luft! » murmeln.

Da machte Karl der Kü hne schon seine Verbeugung und sagte: «Herr Schulze, wir mö chten Sie eine Minute sprechen.»

Ein wahres Wort», sagte er.

«Der Strauß ist dafü r besonders schö n geworden», versicherte sie.

Er lachte ä rgerlich. «Das Bukett kö nnen Sie sich ins Knopfloch stecken! Behalten Sie das Gemü se! »

Sie staunte, knickste und entfernte sich eilends. Nun stand Fritz, mit einem Zinnkrug, einer Kiste Zigarren und einem originellen Ohrgehä nge, allein in Bruckbeuren!

Der Direktor fragte: «Dü rfen wir Sie wenigstens bitten, in Ihren Kreisen ü ber den hö chst bedauerlichen Zwischenfall zu schweigen? »

«Der Ruf unseres Hotels steht auf dem Spiele», bemerkte Onkel Folter ergä nzend.

«In meinen Kreisen? » meinte Hagedorn verwundert. Dann lachte er. «Ach richtig! Ich bin Ihnen noch eine Erklä rung schuldig! Sie halten mich ja fü r einen Millionä r, nicht wahr? Damit ist es allerdings Essig. Vor meinen Kreisen ist Bruckbeuren zeitlebens sicher. Ich war bis gestern arbeitslos. Da staunen Sie! Irgend jemand hat Sie zum Narren gehalten. Guten Tag, meine Herren! »

Stufen und nickte ihr zu.

«Da hö rt sich doch alles auf! » sagte sie. «Was willst du denn in Berlin, du Lausejunge? Du gehö rst doch nach Bruckbeuren! Steh auf, Fritz! Die Stufen sind zu kalt.»

«Muss ich gleich wieder zurü ckfahren? » fragte er. «Oder kriege ich erst 'ne Tasse Kaffee? »

«Marsch in die gute Stube», befahl sie.

 

242. Er kam langsam herauf und schlich mit seinem Koffer an ihr vorbei, als habe er Angst (он медленно поднялся и проскользнул с чемоданом мимо нее, словно он боялся). Karlchen lachte naiv und verzog sich (Карлуша простодушно захохотал и удалился; naí v). Mutter und Sohn spazierten Arm in Arm in die Wohnung (мать с сыном рука об руку вошли в квартиру). Wä hrend sie frü hstü ckten, berichtete Fritz ausfü hrlich von den Ereignissen des Vortags (пока они завтракали, Фриц подробно рассказал о событиях предыдущего дня; der Vortag). Dann las er die beiden Abschiedsbriefe vor (потом прочитал вслух оба прощальных письма; der Abschied – прощание, расставание).

«Da stimmt etwas nicht, mein armer Junge (тут что-то не так, мой бедный мальчик)», meinte die Mutter tiefsinnig (задумчиво сказала мать). «Du bist mit deiner Vertrauensseligkeit wieder einmal hineingefallen (ты с твоей доверчивостью опять попал впросак; die Vertrauensseligkeit; vertrauen – доверять). Wollen wir wetten (давай поспорим)? »

«Nein», erwiderte er (возразил он).

«Du bildest dir immer ein, man merkte auf den ersten Blick, ob an einem Menschen etwas dran ist oder nicht (ты всегда воображаешь, будто можно с первого взгляда определить, есть что-то в человеке или нет; sich etwas einbilden – воображать, внушать себе что - либо)», sagte sie. «Wenn du Recht hä ttest, mü sste die Welt ein bisschen anders aussehen (если бы ты был прав, мир выглядел бы немножко иначе). Wenn alle ehrlichen Leute ehrlich ausschauten und alle Strolche wie Strolche, dann kö nnten wir lachen (если бы все честные люди выглядели честно, а все подлецы – как подлецы, то можно было бы смеяться; der Strolch). Die schö ne Reise haben sie dir verdorben (они испортили тебе чудесное путешествие; verderben). Am nä chsten Ersten musst du ins Bü ro (с первого числа ты пойдешь в контору). Eine Woche zu frü h bist du abgereist (ты уехал на неделю раньше). Man kö nnte mit dem Fuß aufstampfen (хоть топни ногой = хоть плачь)! »

«Aber gerade deswegen hat sich Eduard wahrscheinlich nicht von mir verabschiedet (но, вероятно, именно поэтому Эдуард не простился со мной)! » rief er. «Er fü rchtete, ich kä me mit, und er wollte, ich solle in Bruckbeuren bleiben (он боялся, что я поеду с ним, а ему хотелось, чтобы я остался в Брукбойрене)! Er dachte doch nicht, dass ich erfü hre, wie abscheulich man ihn behandelt hat (он же не предполагал, что я узнаю, как гнусно с ним обошлись; behandeln – обращаться).»

 

242. Er kam langsam herauf und schlich mit seinem Koffer an ihr vorbei, als habe er Angst. Karlchen lachte naiv und verzog sich. Mutter und Sohn spazierten Arm in Arm in die Wohnung. Wä hrend sie frü hstü ckten, berichtete Fritz ausfü hrlich von den Ereignissen des Vortags. Dann las er die beiden Abschiedsbriefe vor.

«Da stimmt etwas nicht, mein armer Junge», meinte die Mutter tiefsinnig. «Du bist mit deiner Vertrauensseligkeit wieder einmal hineingefallen. Wollen wir wetten? »

«Nein», erwiderte er.

«Du bildest dir immer ein, man merkte auf den ersten Blick, ob an einem Menschen etwas dran ist oder nicht», sagte sie. «Wenn du Recht hä ttest, mü sste die Welt ein bisschen anders aussehen. Wenn alle ehrlichen Leute ehrlich ausschauten und alle Strolche wie Strolche, dann kö nnten wir lachen. Die schö ne Reise haben sie dir verdorben. Am nä chsten Ersten musst du ins Bü ro. Eine Woche zu frü h bist du abgereist. Man kö nnte mit dem Fuß aufstampfen! »

«Aber gerade deswegen hat sich Eduard wahrscheinlich nicht von mir verabschiedet! » rief er. «Er fü rchtete, ich kä me mit, und er wollte, ich solle in Bruckbeuren bleiben! Er dachte doch nicht, dass ich erfü hre, wie abscheulich man ihn behandelt hat.»

 

243. «Dann konnte er wenigstens seine Berliner Adresse dazuschreiben (по крайней мере, он мог бы приписать свой берлинский адрес)», sagte die Mutter.

«Ein Mann mit Herzensbildung hä tte das getan (человек с чувством такта сделал бы это; die Herzensbildung; die Bildung – образование, образованность). Da kannst du reden, was du willst (тут ты можешь говорить, что хочешь). Und warum hat sich das Frä ulein nicht von dir verabschiedet (и почему барышня не попрощалась с тобой)? Und warum hat denn sie keine Adresse angegeben (почему она не указала адреса; angeben)? Von einem Mä dchen, das du heiraten willst, kö nnen wir das verlangen (от девушки, на которой ты собираешься жениться, мы можем это требовать)! Alles, was recht ist (все как полагается).»

«Du kennst die zwei nicht (ты не знаешь этих двоих)», entgegnete er (возразил он). «Sonst wü rdest du das alles ebensowenig verstehen wie ich (иначе ты так же мало поняла бы во всем этом, как и я). Man kann sich in den Menschen tä uschen (ошибаться в людях можно). Aber so sehr in ihnen tä uschen, das kann man nicht (но ошибиться до такой степени – это невозможно).»

«Und was wird nun (и что дальше: «что стнет теперь»)? » fragte sie. «Was wirst du tun (что собираешься делать)? »

Er stand auf, nahm Hut und Mantel und sagte (он поднялся, взял шляпу, пальто и сказал): «Die beiden suchen (искать обоих)! »

Sie schaute ihm vom Fenster aus nach (она посмотрела из окна ему вслед). Er ging ü ber die Straß e (он переходил улицу).

«Er geht krumm (он идет сгорбившись; krumm – кривой)», dachte sie (подумала она). «Wenn er krumm geht, ist er traurig (когда он горбится, значит, грустит).»

 

243. »Dann konnte er wenigstens seine Berliner Adresse dazuschreiben», sagte die Mutter. «Ein Mann mit Herzensbildung hä tte das getan. Da kannst du reden, was du willst. Und warum hat sich das Frä ulein nicht von dir verabschiedet? Und warum hat denn sie keine Adresse angegeben? Von einem Mä dchen, das du heiraten willst, kö nnen wir das verlangen! Alles, was recht ist.»

«Du kennst die zwei nicht», entgegnete er. «Sonst wü rdest du das alles ebensowenig verstehen wie ich. Man kann sich in den Menschen tä uschen. Aber so sehr in ihnen tä uschen, das kann man nicht.»

«Und was wird nun? » fragte sie. «Was wirst du tun? »

Er stand auf, nahm Hut und Mantel und sagte: «Die beiden suchen! »

Sie schaute ihm vom Fenster aus nach. Er ging ü ber die Straß e.

«Er geht krumm», dachte sie. «Wenn er krumm geht, ist er traurig.»

 

244. Wä hrend der nä chsten fü nf Stunden hatte Doktor Hagedorn anstrengenden Dienst (в течение следующих пяти часов доктор Хагедорн напряженно работал; sich anstrengen – напрягаться, прилагать усилия). Er besuchte Leute, die Eduard Schulze hieß en (он посещал людей, которых звали Эдуард Шульце). Es war eine vollkommen blö dsinnige Beschä ftigung (это было совершенно бессмысленное занятие). So oft der Familienvorstand selber ö ffnete, mochte es noch angehen (если дверь открывал глава семейства, еще куда ни шло). Dann wusste Fritz wenigstens sofort, dass er wieder umkehren konnte (тогда Фриц хотя бы сразу понимал, что ему можно идти дальше). Er brauchte nur zu fragen, ob etwa eine Tochter namens Hildegard vorhanden sei (ему нужно было всего лишь спросить, нет ли /у этого человека/ дочери по имени Хильдегард).

Wenn aber eine Frau Schulze auf der Bildflä che erschien, war die Sache zum Auswachsen (но если в поле зрения появлялась фрау Шульце, от досады можно было лопнуть; die Bildflä che; das Auswachsen – прорастание, проращивание). Man konnte schließ lich nicht einfach fragen (ведь нельзя же было просто спросить): «War Ihr Herr Gemahl bis gestern in Bruckbeuren (Ваш господин супруг был в Брукбойрене до вчерашнего дня)? Haben Sie eine Tochter (у Вас есть дочь)? Ja? Heiß t sie Hilde (ее зовут Хильда)? Nein? Guten Tag (до свидания)! »

Er versuchte es auf jede Weise (он пробовал по-всякому; die Weise – способ). Trotzdem hatte er den Eindruck, ü berall fü r verrü ckt gehalten zu werden (тем не менее у него сложилось впечатление, что его везде принимали за сумасшедшего; der Eindruck).

Besonders schlimm war es in der Prager Straß e und auf der Masurenallee (особенно скверно было на Прагерштрассе и на Мазуреналлее). In der Prager Straß e rief die dortige Frau Schulze empö rt (на Прагерштрассе тамошняя фрау Шульце возмущенно воскликнула): «Also in Bruckbeuren war der Lump (значит, этот негодяй был в Брукбойрене)? Mir macht er weis, er kä me aus Magdeburg (меня он уверял, что приехал из Магдебурга; jemandem etwas weismachen – пытаться убедить кого - либо в чем - либо; сравните: ich lasse mir nichts weismachen! – меня не обманешь! ). Hatte er ein Frauenzimmer mit (а баба с ним была)? Eine dicke Rotblonde (такая толстая, светло-рыжая)? »

 

244. Wä hrend der nä chsten fü nf Stunden hatte Doktor Hagedorn anstrengenden Dienst. Er besuchte Leute, die Eduard Schulze hieß en. Es war eine vollkommen blö dsinnige Beschä ftigung. So oft der Familienvorstand selber ö ffnete, mochte es noch angehen. Dann wusste Fritz wenigstens sofort, dass er wieder umkehren konnte. Er brauchte nur zu fragen, ob etwa eine Tochter namens Hildegard vorhanden sei.

Wenn aber eine Frau Schulze auf der Bildflä che erschien, war die Sache zum Auswachsen. Man konnte schließ lich nicht einfach fragen: «War Ihr Herr Gemahl bis gestern in Bruckbeuren? Haben Sie eine Tochter? Ja? Heiß t sie Hilde? Nein? Guten Tag! »

Er versuchte es auf jede Weise. Trotzdem hatte er den Eindruck, ü berall fü r verrü ckt gehalten zu werden. Besonders schlimm war es in der Prager Straß e und auf der Masurenallee. In der Prager Straß e rief die dortige Frau Schulze empö rt: «Also in Bruckbeuren war der Lump? Mir macht er weis, er kä me aus Magdeburg. Hatte er ein Frauenzimmer mit? Eine dicke Rotblonde? »

 

245. «Nein», sagte Fritz. «Es war ja gar nicht Ihr Mann (это был не Ваш муж). Sie tun ihm Unrecht (Вы несправедливы к нему).»

«Und wieso kommen Sie dann hierher (а зачем Вы тогда сюда пришли)? Nein, nein, mein Lieber (нет, нет, любезный)! Sie bleiben hü bsch hier und warten, bis mein Eduard nach Hause kommt (Вы останетесь здесь и подождете, пока мой Эдуард вернется домой)! Dem werde ich helfen (я ему покажу)! »

Hagedorn musste sich mit aller Kraft losreiß en (Хагедорну пришлось вырываться изо всех сил). Er floh (он убежал; fliehen – спасаться бегством). Sie schimpfte hinter ihm her, dass das Treppenhaus wackelte (она ругалась ему вслед так, что дрожала лестничная клетка).

Ja, und bei den Schulzes auf der Masurenallee existierte eine Tochter, die Hildegard hieß (а у Шульце на Мазурен-аллее была дочь, которую звали Хильдегард)! Sie war zwar nicht zu Hause (правда, ее не было дома). Aber der Vater war da (но отец был здесь). Er bat Fritz in den Salon (он пригласил Фрица в гостиную).

«Sie kennen meine Tochter (Вы знаете мою дочь)? » fragte der Mann.

«Ich weiß nicht recht (я не уверен)», sagte Fritz verlegen (смущенно сказал Фриц).

«Vielleicht ist sie's (может быть, это она). Vielleicht ist sie's nicht (а может, и не она). Haben Sie zufä llig eine Fotografie der jungen Dame zur Hand (у Вас случайно нет под рукой фотографии юной дамы; die Fotografí e)? »

Herr Schulze lachte bedrohlich (господин Шульце угрожающе засмеялся; bedrohen – угрожать). «Ich will nicht hoffen, dass Sie meine Tochter nur im Dunkeln zu treffen pflegen (надеюсь, Вы встречались с моей дочерью не только в темноте)! »

«Keineswegs (ни в коем случае)», erklä rte Fritz (заявил Фриц). «Ich mö chte nur feststellen, ob Ihr Frä ulein Tochter und meine Hilde identisch sind (я хочу лишь убедиться, идентична ли ваша дочь моей Хильде).»

«Ihre Absichten sind doch ernst (у Вас серьезные намерения; die Absicht)? » fragte Herr Schulze streng (строго спросил господин Шульце).

Der junge Mann nickte (молодой человек кивнул).

 

Der junge Mann nickte.

 

246. «Das freut mich (это меня радует)», sagte der Vater (сказал отец). «Haben Sie ein gutes Einkommen (у Вас хороший доход; das Einkommen)? Trinken Sie (Вы пьете)? »

«Nein», meinte Fritz. «Das heiß t, ich bin kein Trinker (то есть, я не пьяница; der Trinker). Das Gehalt ist anstä ndig (жалованье приличное; der Anstand – приличие). Bitte, zeigen Sie mir eine Fotografie (пожалуйста, покажите фотографию)! »

Herr Schulze stand auf (господин Шульце встал). «Nehmen Sie mir's nicht ü bel (не обижайтесь)! Aber ich glaube, Sie haben einen Stich (но мне кажется, что у Вас есть пунктик; einen Stich haben – спятить).» Er trat zum Klavier, nahm ein Bild herunter und sagte (он подошел к пианино, взял фотографию и сказал): «Da (вот)! »

Hagedorn erblickte ein mageres, hä ß liches Frä ulein (Хагедорн увидел худую безобразную девицу). Es war eine Aufnahme von einem Kostü mfest (это был снимок с карнавала; die Aufnahme). Hilde Schulze war als Pierrot verkleidet und lä chelte neckisch (Хильда Шульце была одета как Пьеро и игриво улыбалась; necken – дразнить). Dass sie schielte, konnte am Fotografen liegen (то, что она косила, могло зависеть от фотографа; der Fotográ f). Aber dass sie krumme Beine hatte, war nicht seine Schuld (но в том, что у нее кривые ноги, его вины не было). «Allmä chtiger (о Господи: «Всемогущий»)! » flü sterte er (прошептал Фриц). «Hier liegt ein Irrtum vor (тут произошла ошибка). Verzeihen Sie die Stö rung (простите за беспокойство)! » Er stü rzte in den Korridor, geriet statt auf die Treppe in ein Schlafzimmer (он бросился в коридор, но вместо лестницы попал в спальню; geraten), machte kehrt, sah Herrn Schulze wie einen rä chenden Engel nahen, ö ffnete glü cklicherweise die richtige Tü r und raste die Treppe hinunter (повернул обратно, увидел господина Шульце, надвигавшегося на него, словно ангел-мститель, открыл, к счастью, нужную дверь и ринулся вниз по лестнице; rä chen – мстить; die Rache – месть; der Engel). Nach diesem Erlebnis fuhr er mit der Straß enbahn heim (после этого события Хагедорн поехал на трамвае домой). Dreiundzwanzig Schulzes hatte er absolviert (он проделал/закончил двадцать три Шульце). Er hatte noch gut fü nf Tage zu tun (работы оставалось еще дней на пять).

 

Er zuckte zusammen.

«Ist das nicht groß artig? » fragte sie eifrig. «Denke dir an! Es klingelte dreimal. Ich gehe hinaus. Wer steht drauß en? Ein Chauffeur in Livree. Er fragt, wann du aus Bruckbeuren zurü ckkä mst? ‚Mein Sohn ist schon da’, sage ich. ‚Er kam heute frü h an.’ Er verbeugt sich und sagt: ‚Geheimrat Tobler bittet Sie und Ihren Herrn Sohn, heute Abend seine Gä ste zu sein. Es handelt sich um einfaches Abendbrot. Der Herr Geheimrat mö chte seinen neuen Mitarbeiter kennen lernen’. Dann druckste er ein bisschen herum. Endlich meinte er: ‚Kommen Sie, bitte, nicht in groß er Toilette. Der Herr Geheimrat mag das nicht besonders. Ist Ihnen acht Uhr abends recht? ’ Ein reizender Mensch. Er wollte uns im Auto abholen. Ich habe aber gesagt, wir fü hren lieber mit der Straß enbahn. Die 176 und die 76 halten ja ganz in der Nä he. Und groß e Toiletten, habe ich gesagt, hä tten wir sowieso nicht. Da brauchten sie keine Bange zu haben.» Sie sah ihren Sohn erwartungsvoll an. «Da mü ssen wir ja wohl hingehen», meinte er.

 

248. Frau Hagedorn traute ihren Ohren nicht (фрау Хагедорн не верила своим ушам). «Deinen Kummer in allen Ehren, mein Junge (мой мальчик, я уважаю твое горе; der Kummer – горе, печаль; die Ehre – честь, уважение, почет)», sagte sie dann (сказала она). «Aber du solltest dich wirklich ein bisschen zusammennehmen (но ты действительно немного должен взять себя в руки)! » Sie fuhr ihm sanft ü bers Haar (она ласково погладила его по волосам). «Kopf hoch, Fritz (выше голову, Фриц)! Heute gehen wir zu Toblers (мы идем сегодня к Тоблерам)! Ich finde es sehr aufmerksam von dem Mann (я нахожу, что это очень любезно: «внимательно» со стороны этого человека). Eigentlich hat er es doch gar nicht nö tig, wie (ведь ему это, собственно говоря, совсем не нужно, да)? Ein Multimillionä r, der einen Konzern besitzt, sicher hat er tausend Angestellte (мультимиллионер, который владеет концерном, у него наверняка тысяча служащих). Wenn der mit allen Angestellten Abendbrot essen wollte (если он с каждым будет ужинать)! Es ist schließ lich eine Ehre (в конце концов, нам оказана честь). Heute erledigen wir das Geschä ftliche (сегодня мы улаживаем дела). Ich ziehe das Schwarzseidene an (я надену черное шелковое). Eine alte Frau braucht nicht modern herumzulaufen (старой женщине незачем модничать; modé rn – современный; herumlaufen – расхаживать). Wenn ich ihm nicht fein genug bin, kann ich ihm auch nicht helfen (если он найдет меня недостаточно элегантной, я ничем ему не смогу помочь).» «Natü rlich, Muttchen (конечно, мамочка)», sagte er. «Siehst du wohl (вот видишь)», meinte sie. «Zerbrich dir wegen deiner zwei Schulzes nicht den Kopf, mein Junge (не ломай голову из-за этих двух Шульце, мой мальчик)! Morgen ist auch noch ein Tag (завтра тоже будет день).» Er lä chelte bekü mmert (он печально улыбнулся). «Und was fü r ein Tag (и еще какой день)! » sagte er. Dann ging er aus dem Zimmer (затем он вышел из комнаты).

 

248. Frau Hagedorn traute ihren Ohren nicht. «Deinen Kummer in allen Ehren, mein Junge», sagte sie dann. «Aber du solltest dich wirklich ein bisschen zusammennehmen! » Sie fuhr ihm sanft ü bers Haar. «Kopf hoch, Fritz! Heute gehen wir zu Toblers! Ich finde es sehr aufmerksam von dem Mann. Eigentlich hat er es doch gar nicht nö tig, wie? Ein Multimillionä r, der einen Konzern besitzt, sicher hat er tausend Angestellte. Wenn der mit allen Angestellten Abendbrot essen wollte! Es ist schließ lich eine Ehre. Heute erledigen wir das Geschä ftliche. Ich ziehe das Schwarzseidene an. Eine alte Frau braucht nicht modern herumzulaufen. Wenn ich ihm nicht fein genug bin, kann ich ihm auch nicht helfen.»

«Natü rlich, Muttchen», sagte er.

«Siehst du wohl», meinte sie. «Zerbrich dir wegen deiner zwei Schulzes nicht den Kopf, mein Junge! Morgen ist auch noch ein Tag.»

Er lä chelte bekü mmert. «Und was fü r ein Tag! » sagte er. Dann ging er aus dem Zimmer.

 

Das zwanzigste Kapitel (глава двадцатая)

Das dicke Ende («толстый конец /каната/»; сравните: das dicke Ende kommt (noch) nach ≈ не то еще вас ожидает, самое худшее еще впереди)

 

249. Fritz Hagedorn und seine Mutter folgten dem Diener, der ihnen das Parktor geö ffnet hatte (Фриц Хагедорн и его мать следовали за слугой, который открыл парковую калитку). Zwischen den kahlen Bä umen schimmerten in regelmä ß igen Abstä nden groß e Kandelaber (между голых деревьев через ровные промежутки горели большие фонари; der Abstand; der Kandelá ber). Auf der Freitreppe flü sterte die Mutter (у парадной лестницы мать прошептала): «Du, das ist ja ein Schloss (слушай, да это настоящий дворец)! »

In der Halle nahm ihnen der Diener die Hü te und die Mä ntel ab (в холле слуга принял у них шляпы и пальто; der Mantel – die Mä ntel /pl/). Er wollte der alten Dame beim Ausziehen der Ü berschuhe behilflich sein (он хотел помочь старой даме снять ботики). Sie setzte sich, drü ckte ihm den Schirm in die Hand und sagte (она села, сунула ему в руки зонтик и сказала): «Das fehlte gerade noch (этого еще не хватало)! »

Sie stiegen ins erste Stockwerk (они поднялись на первый /жилой/ этаж). Er schritt voraus (он шел впереди). In einer Treppennische stand ein rö mischer Krieger aus Bronze (в одной из ниш на лестнице стоял римский воин из бронзы; die Treppennische; der Krieger; die Bronze). Mutter Hagedorn deutete hinü ber (матушка Хагедорн указала туда /на него/). «Der passt auf, dass nichts wegkommt (он присматривает, чтобы ничего не унесли).» Der Diener ö ffnete eine Tü r (слуга открыл дверь). Sie traten ein (они вошли). Die Tü r schloss sich gerä uschlos (дверь бесшумно закрылась; das Gerä usch – шорох, шум). Sie standen in einem kleinen Biedermeiersalon (они ни стояли в небольшом салоне в стиле «бидермайер»). Am Fenster saß ein Herr (у окна стоял господин). Jetzt erhob er sich (сейчас он поднялся; sich erheben).

«Eduard! » rief Fritz und stü rzte auf ihn los (крикнул Фриц и бросился к нему). «Gott sei Dank, dass du wieder da bist (слава Богу, ты снова со мной)! Der olle Tobler hat dich auch eingeladen (старый Тоблер тебя тоже пригласил)? Das finde ich ja groß artig (вот это замечательно). Mutter, das ist er (мама, это он)! Das ist mein Freund Schulze (это мой друг Шульце). Und das ist meine Mutter (а это моя мать).»

 

249. Fritz Hagedorn und seine Mutter folgten dem Diener, der ihnen das Parktor geö ffnet hatte. Zwischen den kahlen Bä umen schimmerten in regelmä ß igen Abstä nden groß e Kandelaber. Auf der Freitreppe flü sterte die Mutter: «Du, das ist ja ein Schloss! »

In der Halle nahm ihnen der Diener die Hü te und die Mä ntel ab. Er wollte der alten Dame beim Ausziehen der Ü berschuhe behilflich sein. Sie setzte sich, drü ckte ihm den Schirm in die Hand und sagte: «Das fehlte gerade noch! » Sie stiegen ins erste Stockwerk. Er schritt voraus. In einer Treppennische stand ein rö mischer Krieger aus Bronze. Mutter Hagedorn deutete hinü ber. «Der passt auf, dass nichts wegkommt.»

Der Diener ö ffnete eine Tü r. Sie traten ein. Die Tü r schloss sich gerä uschlos. Sie standen in einem kleinen Biedermeiersalon. Am Fenster saß ein Herr. Jetzt erhob er sich.

«Eduard! » rief Fritz und stü rzte auf ihn los. «Gott sei Dank, dass du wieder da bist! Der olle Tobler hat dich auch eingeladen? Das finde ich ja groß artig. Mutter, das ist er! Das ist mein Freund Schulze. Und das ist meine Mutter.»

 

250. Die beiden begrü ß ten sich (они поприветствовали друг друга). Fritz war aus dem Hä uschen (Фриц обалдел от радости; aus dem Hä uschen sein – быть вне себя: «из домика», потерять голову, обалдеть /от радости/). «Ich habe dich wie eine Stecknadel gesucht (я тебя искал как булавку = я тебя обыскался; die Stecknadel – булавка). Sag mal, stehst du ü berhaupt im Adressbuch (скажи, ты вообще в адресной книге значишься)? Und weiß t du, wo Hilde wohnt (ты не знаешь, где живет Хильда)? Schä mst du dich denn gar nicht, dass du mich in Bruckbeuren hast sitzen lassen (и тебе не стыдно, что бросил меня в Брукбойрене)? Und wieso sind Hilde und Tante Julchen mitgefahren (а почему Хильда и тетя Юлечка уехали вместе с тобой)? Und Herr Kesselhuth auch (и господин Кессельгут тоже)? Einen schö nen Anzug hast du an (какой красивый костюм на тебе). Auf Verdacht oder auf Vorschuss, wie (по случаю: «наобум» или авансом, а; der Verdacht – подозрение; der Vorschuss – аванс, задаток)? » Der junge Mann klopfte seinem alten Freund frö hlich auf die Schulter (молодой человек весело похлопал по плечу своего старого приятеля). Eduard kam nicht zu Worte (Эдуарду не дали и рта раскрыть; zu Worte kommen – отвечать, говорить что-либо). Er lä chelte unsicher (он неуверенно улыбался). Sein Konzept war ihm verdorben worden (его план был нарушен; das Konzé pt; verderben). Fritz hielt ihn noch immer fü r Schulze (Фриц все еще принимал его за Шульце)! Es war zum Davonlaufen (это было хоть убегай)! Mutter Hagedorn setzte sich und zog einen Halbschuh aus (матушка Хагедорн села и сняла один ботинок). «Es gibt anderes Wetter (погода другая)», sagte sie erlä uternd (сказала она в качестве объяснения). «Herr Schulze, ich freue mich, Sie kennen zu lernen (господин Шульце, рада с Вами познакомиться). Einen hä tten wir also, mein Junge (ну вот, мой мальчик, один нашелся). Das Frä ulein Braut werden wir auch noch finden (фройляйн невесту мы тоже найдем).» Es klopfte (постучали). Der Diener trat ein (вошел слуга). «Frä ulein Tobler lä sst fragen, ob die gnä dige Frau vor dem Essen ein wenig mit ihr plaudern mö chte (фройляйн Тоблер велела спросить, не желает ли милостивая госпожа немного побеседовать с ней перед ужином).»

«Was denn fü r eine gnä dige Frau (что за милостивая госпожа)? » erkundigte sich die alte Dame (поинтересовалась старая дама).

«Wahrscheinlich sind Sie gemeint (вероятно, имеют в виду Вас)», sagte Eduard. «Das wollen wir aber nicht einfü hren (это мы вводить не будем)», knurrte sie (проворчала она). «Ich bin Frau Hagedorn (я фрау Хагедорн). Das klingt fein genug (звучит достаточно хорошо/благородно/утонченно). Na schö n, gehen wir plaudern (ну хорошо, пойду поболтаю). Schließ lich ist das Frä ulein die Tochter eures Chefs (в конце концов, барышня – дочь Вашего шефа).» Sie zog ihren Schuh wieder an, schnitt ein Gesicht, nickte den zwei Mä nnern vergnü gt zu und folgte dem Diener (она снова одела ботинок, состроила гримасу, довольно кивнула обоим мужчинам и последовала за слугой).

 

250. Die beiden begrü ß ten sich. Fritz war aus dem Hä uschen. «Ich habe dich wie eine Stecknadel gesucht. Sag mal, stehst du ü berhaupt im Adressbuch? Und weiß t du, wo Hilde wohnt? Schä mst du dich denn gar nicht, dass du mich in Bruckbeuren hast sitzen lassen? Und wieso sind Hilde und Tante Julchen mitgefahren? Und Herr Kesselhuth auch? Einen schö nen Anzug hast du an. Auf Verdacht oder auf Vorschuss, wie? » Der junge Mann klopfte seinem alten Freund frö hlich auf die Schulter.

Eduard kam nicht zu Worte. Er lä chelte unsicher. Sein Konzept war ihm verdorben worden. Fritz hielt ihn noch immer fü r Schulze! Es war zum Davonlaufen!

Mutter Hagedorn setzte sich und zog einen Halbschuh aus. «Es gibt anderes Wetter», sagte sie erlä uternd. «Herr Schulze, ich freue mich, Sie kennen zu lernen. Einen hä tten wir also, mein Junge. Das Frä ulein Braut werden wir auch noch finden.»

Es klopfte. Der Diener trat ein. «Frä ulein Tobler lä sst fragen, ob die gnä dige Frau vor dem Essen ein wenig mit ihr plaudern mö chte.»

«Was denn fü r eine gnä dige Frau? » erkundigte sich die alte Dame.

«Wahrscheinlich sind Sie gemeint», sagte Eduard.

«Das wollen wir aber nicht einfü hren», knurrte sie. «Ich bin Frau Hagedorn. Das klingt fein genug. Na schö n, gehen wir plaudern. Schließ lich ist das Frä ulein die Tochter eures Chefs.» Sie zog ihren Schuh wieder an, schnitt ein Gesicht, nickte den zwei Mä nnern vergnü gt zu und folgte dem Diener.

 

251. «Warum bist du denn schon wieder in Berlin (почему ты уже в Берлине)? » fragte Eduard.

«Erlaube mal (позволь)! » sagte Fritz beleidigt (обиженно сказал Фриц). «Als mir der Tü rhü ter Polter mitteilte, was vorgefallen war, gab es doch fü r Hagedorn keinen Halt mehr (когда швейцар Польтер сообщил мне, что произошло, Хагедорна уже нельзя было удержать).»

«Die Casparius ließ mir durch den Direktor zweihundert Mark anbieten, falls ich sofort verschwä nde (эта Каспариус предложила мне через директора двести марок, если я немедленно исчезну).»

«So ein freches Frauenzimmer (ну и наглая баба)», meinte Fritz. «Sie wollte mich verfü hren (она хотела меня соблазнить). Das liegt auf der Hand (это очевидно: «лежит на ладони»). Du warst ihrem Triebleben im Wege (ты был на пути = ты был помехой в ее разгульной жизни; treiben – гнать; der Trieb – инстинкт, влечение; das Triebleben – половая жизнь). Menschenskind, die wird Augen gemacht haben, als ich weg war (дружище, вот она, наверное, выпучила глаза, когда я уехал)! » Er sah seinen Freund liebevoll an (он тепло посмотрел на друга). «Dass ich dich erwischt habe (вот я тебя нашел-таки; erwischen – поймать, застукать)! Nun fehlt mir nur noch Hilde (теперь мне не хватает только Хильды). Dann ist das Dutzend voll (тогда все будут в сборе: «тогда дюжина будет полной»; das Dutzend – дюжина). – Warum ist sie eigentlich auch getü rmt (а почему, собственно, она удрала)? Hat sie dir ihre Adresse gegeben (она не дала тебе свой адрес)? »

Es klopfte (постучали). Die Tü r zum Nebenzimmer ö ffnete sich (дверь в соседнюю комнату открылась). Der Diener erschien und verschwand (появился слуга и тотчас исчез; erscheinen; verschwinden). Eduard stand auf und ging hinü ber (Эдуард поднялся и пошел туда /в ту комнату/). Fritz folgte vorsichtig (Фриц осторожно двинулся за ним).

«Aha! » sagte er. «Der Arbeitsraum des Wirtschaftsfü hrers (рабочий кабинет шефа; der Wirtschaftsfü hrer). Da wird er wohl bald persö nlich auftauchen (скоро он, наверно, появится лично). Eduard, mach keine Witze (Эдуард, давай без глупостей)! Gleich setzt du dich auf einen anderen Stuhl (сейчас же пересядь на другой стул)! »

Eduard hatte sich nä mlich hinter den Schreibtisch gesetzt (дело в том, что Эдуард уселся за письменный стол).

Fritz war ä rgerlich (Фриц рассердился). «Wenn der olle Tobler keinen Spaß versteht, fliegen wir raus (если старик Тоблер не понимает шуток, то мы вылетим в два счета)! Setz dich woanders hin (ну пересядь куда-нибудь)! Ich will doch heiraten, Eduard (ведь я собираюсь жениться, Эдуард)! »

 

251. «Warum bist du denn schon wieder in Berlin? » fragte Eduard. «Erlaube mal! » sagte Fritz beleidigt. «Als mir der Tü rhü ter Folter mitteilte, was vorgefallen war, gab es doch fü r Hagedorn keinen Halt mehr.»

«Die Casparius ließ mir durch den Direktor zweihundert Mark anbieten, falls ich sofort verschwä nde.»

«So ein freches Frauenzimmer», meinte Fritz. «Sie wollte mich verfü hren. Das liegt auf der Hand. Du warst ihrem Triebleben im Wege. Menschenskind, die wird Augen gemacht haben, als ich weg war! » Er sah seinen Freund liebevoll an. «Dass ich dich erwischt habe! Nun fehlt mir nur noch Hilde. Dann ist das Dutzend voll. – Warum ist sie eigentlich auch getü rmt? Hat sie dir ihre Adresse gegeben? »

Es klopfte. Die Tü r zum Nebenzimmer ö ffnete sich. Der Diener erschien und verschwand. Eduard stand auf und ging hinü ber. Fritz folgte vorsichtig.

«Aha! » sagte er. «Der Arbeitsraum des Wirtschaftsfü hrers. Da wird er wohl bald persö nlich auftauchen. Eduard, mach keine Witze! Gleich setzt du dich auf einen anderen Stuhl! »

Eduard hatte sich nä mlich hinter den Schreibtisch gesetzt.

Fritz war ä rgerlich. «Wenn der olle Tobler keinen Spaß versteht, fliegen wir raus! Setz dich woanders hin! Ich will doch heiraten, Eduard! »

 

252. Aber der andere blieb hinterm Schreibtisch sitzen (однако тот остался сидеть за письменным столом). «Nun hö re, bitte, mal zu (теперь выслушай меня, пожалуйста)», bat er (попросил он; bitten). «Ich habe dich in Bruckbeuren ein bisschen belogen (в Брукбойрене я тебя немного обманул; belü gen – обмануть: «оболгать»). Es war mir gar nicht angenehm (мне это было неприятно). Ich lü ge ungern (я не люблю врать). Hö chst ungern (очень не люблю)! Aber in dem verdammten Hotel hatte ich nicht die Courage zur Wahrheit (но в чертовом отеле у меня не хватило смелости для правды = чтобы сказать правду; die Courá ge [-жэ]). Ich hatte Angst, du kö nntest mich missverstehen (я боялся, что ты меня превратно поймешь).»

«Eduard», sagte der junge Mann (сказал молодой человек). «Nun wirst du albern (ты начинаешь дурачиться)! Quatsch keine Opern (не рассказывай сказки: «оперы»)! Heraus mit der Sprache (выкладывай все как есть; heraus – наружу)! Inwiefern hast du mich beschwindelt (в чем ты меня надул)? Setze dich aber, ehe du antwortest, auf einen anderen Stuhl (но прежде, чем ответишь, пересядь на другой стул). Es macht mich nervö s (это меня нервирует).»

«Die Sache ist die (дело в том)», fing Eduard an (начал Эдуард). «Mit dem Stuhl hä ngt es auch zusammen (со стулом это тоже связано). Es fä llt mir schrecklich schwer (это дается мне ужасно трудно). Also (итак)...»

Da klopfte es wieder einmal (тут снова постучали). Der Diener trat ein, sagte (вошел слуга, сказал): «Es ist serviert, Herr Geheimrat (кушать подано, господин тайный советник)! » und ging (и ушел).

«Was ist los (что такое)? » fragte Hagedorn und stand auf (спросил Хагедорн и встал). «Was hat der Lakai zu dir gesagt (что лакей тебе сказал)? Geheimrat (тайный советник)? »

Eduard zuckte verlegen die Achseln (Эдуард смущенно пожал плечами). «Stell dir vor (представь себе)! » meinte er. «Ich kann's nicht ä ndern, Fritz (ничего не могу изменить, Фриц). Sei mir nicht bö se, ja (не сердись на меня, ладно)? Ich bin der olle Tobler (я – старый Тоблер).»

Der junge Mann fasste sich an den Kopf (молодой человек схватился за голову).

«Du bist Tobler (ты Тоблер)? Du warst der Millionä r, fü r den man mich gehalten hat (ты миллионер, за которого принимали меня)? Deinetwegen hatte ich drei Katzen im Zimmer und Ziegelsteine im Bett (из-за тебя у меня в номере были три кошки, а в постели кирпичи)? »

Der Geheimrat nickte (тайный советник кивнул). «So ist es (именно так). Meine Tochter hatte hinter meinem Rü cken telefoniert (моя дочь за моей спиной = тайком от меня позвонила в отель). Und als du und ich ankamen, wurden wir verwechselt (и когда ты и я прибыли, нас перепутали). Ich konnte mein Inkognito nicht aufgeben (я не мог открыть свое инкогнито; das Inkó gnito). Ich hatte das Preisausschreiben doch unter dem Namen Schulze gewonnen (ведь конкурс я выиграл под фамилией Шульце)! Siehst du das ein (ты понимаешь; etwas einsehen – понимать; сознавать, осознавать что-либо)? »

 

252. Aber der andere blieb hinterm Schreibtisch sitzen. «Nun hö re, bitte, mal zu», bat er. «Ich habe dich in Bruckbeuren ein bisschen belogen. Es war mir gar nicht angenehm. Ich lü ge ungern. Hö chst ungern! Aber in dem verdammten Hotel hatte ich nicht die Courage zur Wahrheit. Ich hatte Angst, du kö nntest mich missverstehen.»

«Eduard», sagte der junge Mann. «Nun wirst du albern! Quatsch keine Opern! Heraus mit der Sprache! Inwiefern hast du mich beschwindelt? Setze dich aber, ehe du antwortest, auf einen anderen Stuhl. Es macht mich nervö s.»

«Die Sache ist die», fing Eduard an. «Mit dem Stuhl hä ngt es auch zusammen. Es fä llt mir schrecklich schwer. Also...»

Da klopfte es wieder einmal. Der Diener trat ein, sagte: «Es ist serviert, Herr Geheimrat! » und ging.

«Was ist los? » fragte Hagedorn und stand auf. «Was hat der Lakai zu dir gesagt? Geheimrat? »

Eduard zuckte verlegen die Achseln. «Stell dir vor! » meinte er. «Ich kann's nicht ä ndern, Fritz. Sei mir nicht bö se, ja? Ich bin der olle Tobler.»

Der junge Mann fasste sich an den Kopf. «Du bist Tobler? Du warst der Millionä r, fü r den man mich gehalten hat? Deinetwegen hatte ich drei Katzen im Zimmer und Ziegelsteine im Bett? »

Der Geheimrat nickte. «So ist es. Meine Tochter hatte hinter meinem Rü cken telefoniert. Und als du und ich ankamen, wurden wir verwechselt. Ich konnte mein Inkognito nicht aufgeben. Ich hatte das Preisausschreiben doch unter dem Namen Schulze gewonnen! Siehst du das ein? »

 

253. Hagedorn machte eine steife Verbeugung (Хагедорн сухо/натянуто поклонился; steif – жесткий, твердый; негнущийся; чопорный). «Herr Geheimrat, unter diesen Umstä nden mö chte ich Sie bitten (господин тайный советник, при сложившихся обстоятельствах хочу Вас просить)...» Tobler sagte (Тоблер сказал): «Fritz, sprich jetzt nicht weiter (Фриц, не говори дальше)! Ich bitte dich darum (я прошу тебя об этом). Rede jetzt keinen Unsinn, ja (не говори ерунды, ладно; der Unsinn)? Ich verbiete es dir (я запрещаю тебе)! » Er trat zu dem jungen Mann, der ein stö rrisches Gesicht machte (он подошел к молодому человеку, который сделал упрямое лицо). «Was fä llt dir eigentlich ein (что ты себе вообразил)? Ist dir unsere Freundschaft so wenig wert, dass du sie ganz einfach wegwerfen willst (неужели ты так мало ценишь нашу дружбу, что запросто можешь ее отбросить)? Bloß, weil ich Geld habe (только потому, что у меня есть деньги)? Das ist doch keine Schande (но это же не позор)! » Er packte den jungen Mann am Arm und ging mit ihm im Zimmer auf und ab (он взял молодого человека под руку и стал ходить с ним взад-вперед по кабинету). «Schau her (посмотри)! Dass ich mich als armer Mann verkleidete, das war wenig mehr als ein Scherz (то, что я переоделся бедняком, было не только шуткой). Ich wollte einmal ohne den fatalen Nimbus des Millionä rs unter Menschen gehen (мне захотелось побыть среди людей без фатального ореола миллионера; der Nimbus). Ich wollte ihnen nä herkommen (я хотел сблизиться с ними). Ich wollte erleben, wie sie sich zu einem armen Mann benehmen (я хотел узнать на собственном опыте, как они ведут себя с бедняком). Nun, der kleine Scherz ist erledigt (ну вот, шутка окончена). Was ich erleben wollte, hat wenig zu bedeuten, wenn ich's mit dem vergleiche, was ich erlebt habe (то, что я хотел испытать, мало значит, если я сравниваю это с тем, что я пережил). Ich habe einen Freund gefunden (я нашел друга). Endlich einen Freund, mein Junge (наконец /обрел/ друга, мой мальчик)! Komm, gib dem ollen Tobler die Hand (подойди, дай руку старому Тоблеру)! » Der Geheimrat streckte Fritz die Hand entgegen (тайный советник протянул руку Фрицу; entgegen – навстречу). «Donnerwetter noch einmal, du Dickschä del (ну, черт возьми, упрямая твоя башка: «толстый череп»)! Wird's bald (ну: «будет это скоро»)? »

Fritz ergriff die dargebotene Hand (Фриц схватил предложенную руку; ergreifen; darbieten – предлагать). «Geht in Ordnung, Eduard (все в порядке, Эдуард)», sagte er. «Und nichts fü r ungut (и прости, пожалуйста/не держи зла).»

 

253. Hagedorn machte eine steife Verbeugung. «Herr Geheimrat, unter diesen Umstä nden mö chte ich Sie bitten...»

Tobler sagte: «Fritz, sprich jetzt nicht weiter! Ich bitte dich darum. Rede jetzt keinen Unsinn, ja? Ich verbiete es dir! » Er trat zu dem jungen Mann, der ein stö rrisches Gesicht machte. «Was fä llt dir eigentlich ein? Ist dir unsere Freundschaft so wenig wert, dass du sie ganz einfach wegwerfen willst? Bloß, weil ich Geld habe? Das ist doch keine Schande! » Er packte den jungen Mann am Arm und ging mit ihm im Zimmer auf und ab. «Schau her! Dass ich mich als armer Mann verkleidete, das war wenig mehr als ein Scherz. Ich wollte einmal ohne den fatalen Nimbus des Millionä rs unter Menschen gehen. Ich wollte ihnen nä herkommen. Ich wollte erleben, wie sie sich zu einem armen Mann benehmen. Nun, der kleine Scherz ist erledigt. Was ich erleben wollte, hat wenig zu bedeuten, wenn ich's mit dem vergleiche, was ich erlebt habe. Ich habe einen Freund gefunden. Endlich einen Freund, mein Junge! Komm, gib dem ollen Tobler die Hand! » Der Geheimrat streckte Fritz die Hand entgegen. «Donnerwetter noch einmal, du Dickschä del! Wird's bald? » Fritz ergriff die dargebotene Hand. «Geht in Ordnung, Eduard», sagte er. «Und nichts fü r ungut.»

 

254. Als sie das Speisezimmer betraten, meinte der Geheimrat (когда они вошли в столовую, тайный советник сказал): «Wir sind natü rlich die ersten (мы, конечно, первые). Dass die Frauen immer so lange klatschen mü ssen (и чего женщины всегда так долго судачат)! »

«Ja, richtig (да, правильно)», sagte Hagedorn. «Du hast eine Tochter (у тебя есть дочь). Wie alt ist denn das Ganze (сколько же ей)? »

Tobler schmunzelte (Тоблер усмехнулся). «Sie befindet sich im heiratsfä higen Alter und ist seit ein paar Tagen verlobt (она находится в возрасте, подходящем для выхода замуж = она на выданье и несколько дней назад обручилась; fä hig – способный).»

«Fein (здорово)», meinte Fritz. «Ich gratuliere (я поздравляю). Nun aber ernsthaft (а теперь без шуток): Weiß t du wirklich nicht, wo Hilde wohnt (ты действительно не знаешь, где живет Хильда)? »

«Sie hat mir keine Adresse angegeben (она не сообщила мне адреса)», erwiderte der Geheimrat diplomatisch (дипломатично ответил тайный советник). «Aber du wirst sie schon noch kriegen (но ты их получишь). Die Hilde und die Adresse (и Хильду и адрес).»

«Ich habe auch so das Gefü hl (у меня тоже такое чувство)», sagte der junge Mann (сказал молодой человек). «Aber wenn ich sie erwische, kann sie was erleben (но когда я ее поймаю, я ей задам взбучку: «она каое-что переживет»)! Sonst denkt sie womö glich, ich lasse mich in der Ehe auf den Arm nehmen (а то еще вообразит, что я позволю вертеть мною в браке; jemanden auf den Arm nehmen – /разг./ разыгрывать, дурачить: «брать на руку»). Da muss man rechtzeitig durchgreifen (тут надо вовремя пресечь; durchgreifen – принимать решительные меры). Findest du nicht auch (ты не находишь)? »

Durch eine Tü r, die sich ö ffnete, rollte ein Servierwagen (через открывшуюся дверь въехал сервировочный столик). Ein grauhaariger Diener folgte (за ним следовал седовласый слуга). Er schob den mit Schü sseln beladenen Wagen vor sich her und hielt den Kopf gesenkt (он толкал перед собой уставленный блюдами столик и держал голову опущенной вниз; die Schü ssel). Als das Fahrzeug stillstand, hob er das Gesicht und sagte (когда транспортное средство остановилось, он поднял лицо и сказал): «Guten Abend, Herr Doktor (добрый вечер, господин доктор).»

«'n Abend (здравствуйте)», entgegnete Hagedorn (ответил Хагедорн). Dann aber sprang er hoch (но потом он вскочил). «Herr Kesselhuth (господин Кессельгут)! »

Der Diener nickte (слуга кивнул). «In der Tat, Herr Doktor (он самый, господин доктор).»

«Und die Reederei (а пароходная линия)? »

«War Rederei (была болтовней; die Rederei), erklä rte der Geheimrat (объяснил тайный советник). «Johann ist mein alter Diener (Иоганн мой старый камердинер). Ich wollte nicht allein nach Bruckbeuren fahren (я не хотел ехать в Брукбойрен один). Deshalb musste er den Schiff-Fahrtsbesitzer spielen (поэтому ему пришлось изображать судовладельца). Er hat seine Rolle glä nzend gespielt (свою роль он сыграл блестяще).»

«Es war nicht leicht (это было нелегко)», sagte Johann bescheiden (скромно заметил Иоганн).

 

254. Als sie das Speisezimmer betraten, meinte der Geheimrat: «Wir sind natü rlich die ersten. Dass die Frauen immer so lange klatschen mü ssen! »

«Ja, richtig», sagte Hagedorn. «Du hast eine Tochter. Wie alt ist denn das Ganze? »

Tobler schmunzelte. «Sie befindet sich im heiratsfä higen Alter und ist seit ein paar Tagen verlobt.»

«Fein», meinte Fritz. «Ich gratuliere. Nun aber ernsthaft: Weiß t du wirklich nicht, wo Hilde wohnt? »

«Sie hat mir keine Adresse angegeben», erwiderte der Geheimrat diplomatisch.

«Aber du wirst sie schon noch kriegen. Die Hilde und die Adresse.»

«Ich habe auch so das Gefü hl», sagte der junge Mann. «Aber wenn ich sie erwische, kann sie was erleben! Sonst denkt sie womö glich, ich lasse mich in der Ehe auf den Arm nehmen. Da muss man rechtzeitig durchgreifen. Findest du nicht auch? »

Durch eine Tü r, die sich ö ffnete, rollte ein Servierwagen. Ein grauhaariger Diener folgte. Er schob den mit Schü sseln beladenen Wagen vor sich her und hielt den Kopf gesenkt. Als das Fahrzeug stillstand, hob er das Gesicht und sagte: «Guten Abend, Herr Doktor.»

«'n Abend», entgegnete Hagedorn. Dann aber sprang er hoch. «Herr Kesselhuth! »

Tobler fragte: «Johann, hat Generaldirektor Tiedemann angerufen? » «Noch nicht, Herr Geheimrat.» Der Diener wandte sich an Hagedorn. «Der Toblerkonzern wird heute oder morgen das Grandhotel Bruckbeuren kaufen. Und dann fliegen die beiden Herren hinaus.»

«Aber Eduard», sagte Fritz. «Du kannst doch zwei Angestellte nicht fü r den Hochmut der Gä ste bü ß en lassen! Es waren zwei Kotzbrocken, zugegeben. Doch dein Einfall, als eingebildeter Armer in einem Luxushotel aufzutreten, war auch reichlich schwachsinnig.»

«Johann, hat er recht? » fragte der Geheimrat.

«So ziemlich», gab der Diener zu. «Der Ausdruck, ‚schwachsinnig’ erscheint mir allerdings etwas hart.»

Die Herren lachten.

Da kam Hagedorns Mutter hereinspaziert. «Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder», sagte sie. Fritz sah sie fragend an. «Ich weiß Bescheid, mein Junge. Frä ulein Tobler hat mich eingeweiht. Sie hat groß e Angst vor dir. Sie ist daran schuld, dass du ein paar Tage Millionä r warst. Ü brigens ein bezauberndes Mä dchen, Herr Geheimrat! »

 

257. «Ich heiß e Tobler (меня зовут Тоблер)», erwiderte er (возразил он). «Sonst nenne ich Sie gnä dige Frau (а то буду называть вас милостивой госпожой)! »

«Ein bezauberndes Mä dchen, Herr Tobler (очаровательная девушка, господин Тоблер)! » meinte die alte Dame (сказала старая дама). «Schade, dass ihr beiden schon verlobt seid, Fritz (жаль, что Вы оба уже обручены, Фриц)! »

«Wir kö nnten ja Doppelhochzeit feiern (мы могли бы отпраздновать двойную свадьбу)», schlug Hagedorn vor (предложил Хагедорн; vorschlagen).

«Das wird sich schlecht machen lassen (вряд ли это получится)», sagte der Geheimrat.

Plö tzlich klatschte Fritzens Mutter dreimal in die Hä nde (неожиданно мать Фрица трижды хлопнула в ладоши). Daraufhin ö ffnete sich die Tü r (раскрылась дверь). Ein junges Mä dchen und eine alte Dame traten ein (в столовую вошли молодая девушка и старая дама).

Der junge Mann stieß unartikulierte Laute aus, riss einen Stuhl um, rannte auf das Frä ulein los und umarmte sie (Фриц издал нечленораздельные звуки, опрокинул стул, бросился к фройляйн и обнял ее). «Endlich (наконец-то)», flü sterte er nach einer Weile (прошептал он через какое-то время).

«Mein Liebling (любимый)», sagte Hildegard. «Bist du mir sehr bö se (ты на меня очень сердишься)? »

Er presste sie noch fester an sich (он прижал ее к себе еще крепче).

«Machen Sie Ihre Braut nicht kaputt (не раздавите свою невесту)», meinte die Dame neben ihm (сказала дама /стоявшая/ рядом с ним). «Es nimmt sie Ihnen ja keiner weg (никто ведь ее у Вас не отнимает).»

 

257. «Ich heiß e Tobler», erwiderte er. «Sonst nenne ich Sie gnä dige Frau! » «Ein bezauberndes Mä dchen, Herr Tobler! » meinte die alte Dame. «Schade, dass ihr beiden schon verlobt seid, Fritz! »

«Wir kö nnten ja Doppelhochzeit feiern», schlug Hagedorn vor.

«Das wird sich schlecht machen lassen», sagte der Geheimrat.

Plö tzlich klatschte Fritzens Mutter dreimal in die Hä nde. Daraufhin ö ffnete sich die Tü r. Ein junges Mä dchen und eine alte Dame traten ein.

Der junge Mann stieß unartikulierte Laute aus, riss einen Stuhl um, rannte auf das Frä ulein los und umarmte sie. «Endlich», flü sterte er nach einer Weile.

«Mein Liebling», sagte Hildegard. «Bist du mir sehr bö se? »

Die anderen bekamen bereits Temperatur.

 

16. «Es gibt noch eine dritte Mö glichkeit (есть и третий вариант; die Mö glichkeit)», sagte Tobler. «Ich kö nnte mich nä mlich unter dem Namen Schulze beteiligt haben (я мог участвовать под фамилией Шульце).»

«Auch das ist mö glich (это тоже возможно)», gab Frau Kunkel zu (признала фрау Кункель; zugeben). «Da kann man leicht gewinnen (тогда проще простого выиграть)! Wenn man der Chef ist (когда сам – хозяин)! » Sie wurde nachdenklich und schließ lich streng (она стала задумчивой и под конец серьезной = она задумалась и в заключение серьезно добавила). «Dann konnten Ihnen Ihre Direktoren aber den ersten Preis geben (но в таком случае Ваши директора могли бы дать Вам первый приз; der Dir é ktor – die Direkt ó ren).» «Kunkel, man sollte Sie mit dem Luftgewehr erschieß en (Кункель, Вас надо застрелить из пневматического ружья; das Luftgewehr)! » rief Hilde (воскликнула Хильда; rufen).

«Und dann mit Majoran und Ä pfeln fü llen (и начинить яблоками с майораном; der Major á n; der Apfel)», ergä nzte Johann (добавил Иоганн).

«Das habe ich nicht verdient (этого я не заслужила)», sagte die dicke alte Dame mit trä nenerstickter Stimme (сказала толстая старая дама сдавленным от слез голосом; die Stimme; die Trä ne – слеза; ersticken – душить, подавлять). Johann ließ den Mut noch nicht sinken (Иоганн не сдавался; der Mut – мужество; den Mut nicht sinken lassen – не терять мужества, не сдаваться; sinken – опускаться, тонуть). «Die Direktoren gaben doch den Preis einem ihnen vollkommen fremden Menschen (но ведь директора присудили приз совершенно незнакомому человеку)! »

«Ich denke, dem Herrn Geheimrat (а я думаю, что господину тайному советнику)! »

«Das wussten sie doch aber nicht (но ведь они этого не знали)! » rief Hilde ä rgerlich (сердито воскликнула Хильда).

«Schö ne Direktoren sind das (хорошие же это директора)», meinte Frau Kunkel.

«So etwas nicht zu wissen (не знать такого)! Ha! » Sie schlug sich aufs Knie (она хлопнула себя по коленке; schlagen; das Knie).

 

16. «Es gibt noch eine dritte Mö glichkeit», sagte Tobler. «Ich kö nnte mich nä mlich unter dem Namen Schulze beteiligt haben.»

«Auch das ist mö glich», gab Frau Kunkel zu. «Da kann man leicht gewinnen! Wenn man der Chef ist! » Sie wurde nachdenklich und schließ lich streng.

«Dann konnten Ihnen Ihre Direktoren aber den ersten Preis geben.»

«Kunkel, man sollte Sie mit dem Luftgewehr erschieß en! » rief Hilde.

«Und dann mit Majoran und Ä pfeln fü llen», ergä nzte Johann.

«Das habe ich nicht verdient», sagte die dicke alte Dame mit trä nenerstickter Stimme.

Johann ließ den Mut noch nicht sinken. «Die Direktoren gaben doch den Preis einem ihnen vollkommen fremden Menschen! »

«Ich denke, dem Herrn Geheimrat! »

«Das wussten sie doch aber nicht! » rief Hilde ä rgerlich.

«Schö ne Direktoren sind das», meinte Frau Kunkel. «So etwas nicht zu wissen! Ha! » Sie schlug sich aufs Knie.

 

17. «Schluss der Debatte (кончайте дебаты; der Schluss – конец, окончание; die Debatte)! » rief der Geheimrat (крикнул тайный советник). «Sonst klettre ich auf die Gardinenstange (не то я влезу на гардинный карниз; die Gardí ne – занавеска, гардина; klettern – карабкаться).»

«Da haben Sie's (ну вот, извольте)», sagte die Kunkel zu Johann (сказала Кункель Иоганну). «Den armen Herrn Geheimrat so zu quä len (так издеваться над бедным тайным советником)! »

Johann verschluckte vor Wut eine grö ß ere Menge Zigarrenrauch und hustete (Иоганн от злости проглотил большое количество сигарного дыма и закашлялся; der Zigarrenrauch; die Wut; die Menge). Frau Kunkel lä chelte schadenfroh (фрау Кункель злорадно улыбалась).

«Worin besteht denn dieser zweite Preis (в чем же заключается этот второй приз)? » fragte Hilde (спросила Хильда).

Johann gab hustend Auskunft (Иоганн, кашляя, дал справку; die Auskunft). «Zehn Tage Aufenthalt im Grandhotel Bruckbeuren (десять дней проживания в гранд-отеле «Брукбойрен»; der Aufenthalt). Hin- und Rü ckfahrt 2. Klasse (билет в оба конца, второй класс; die Hinfahrt – поездка к пункту назначения; die R ü ckfahrt – обратный путь, обратный проезд; die Klasse).»

«Ich ahne Fü rchterliches (я предчувствую ужасное)», sagte Hilde. «Du willst als Schulze auftreten (ты хочешь выступить в роли Шульце).»

Der Geheimrat rieb sich die Hä nde (тайный советник потер руки; reiben; die Hand). «Erraten (угадала)! Ich reise diesmal nicht als der Millionä r Tobler, sondern als ein armer Teufel namens Schulze (на этот раз я поеду не как миллионер Тоблер, а как бедный парень по имени Шульце; der Teufel – черт, дьявол, бес). Endlich einmal etwas anderes (наконец хоть что-то новое). Endlich einmal ohne den ü blichen Zinnober (наконец-то без обычной канители; der Zinnó ber – киноварь; ерунда, вздор)». Er war begeistert (он был воодушевлен). «Ich habe ja fast vergessen, wie die Menschen in Wirklichkeit sind (я почти забыл, каковы люди в действительности; die Wirklichkeit; wirklich – действительный). Ich will das Glashaus demolieren, in dem ich sitze (я хочу разрушить тепличную оранжерею, в которой я нахожусь).»

«Das kann ins Auge gehen (это может попасть в глаз = плохо кончиться; ins Auge gehen – плохо обернуться, плохо закончиться)», meinte Johann. «Wann fä hrst du (когда ты едешь)? » fragte Hilde.

«In fü nf Tagen (через пять дней). Morgen beginne ich mit den Einkä ufen (завтра займусь покупками; der Einkauf). Ein paar billige Hemden (несколько дешевых сорочек; das Hemd). Ein paar gelö tete Schlipse (пару галстуков с фиксированным узлом; lö ten – паять, припаивать; der Schlips). Einen Anzug von der Stange (костюм фабричного пошива; der Anzug; die Stange – палка, стержень). Fertig ist der Lack (и дело в шляпе)! » «Falls sie dich als Landstreicher ins Spritzenhaus sperren, vergiss nicht zu depeschieren (если тебя, как бродягу, запрут в пожарное депо, не забудь телеграфировать; der Landstreicher; das Land – страна, земля; streichen – ходить, бродить; das Spritzenhaus; spritzen – поливать что - либо из шланга; vergessen)», bat die Tochter (попросила дочь; bitten).

 

17. «Schluss der Debatte! » rief der Geheimrat. «Sonst klettre ich auf die Gardinenstange.»

«Da haben Sie's», sagte die Kunkel zu Johann. «Den armen Herrn Geheimrat so zu quä len! »

Johann verschluckte vor Wut eine grö ß ere Menge Zigarrenrauch und hustete. Frau Kunkel lä chelte schadenfroh.

«Worin besteht denn dieser zweite Preis? » fragte Hilde.

Johann gab hustend Auskunft. «Zehn Tage Aufenthalt im Grandhotel Bruckbeuren. Hin- und Rü ckfahrt 2. Klasse.»

«Ich ahne Fü rchterliches», sagte Hilde. «Du willst als Schulze auftreten.»

Der Geheimrat rieb sich die Hä nde. «Erraten! Ich reise diesmal nicht als der Millionä r Tobler, sondern als ein armer Teufel namens Schulze. Endlich einmal etwas anderes. Endlich einmal ohne den ü blichen Zinnober». Er war begeistert. «Ich habe ja fast vergessen, wie die Menschen in Wirklichkeit sind. Ich will das Glashaus demolieren, in dem ich sitze.»

«Das kann ins Auge gehen», meinte Johann.

«Wann fä hrst du? » fragte Hilde.

«In fü nf Tagen. Morgen beginne ich mit den Einkä ufen. Ein paar billige Hemden. Ein paar gelö tete Schlipse. Einen Anzug von der Stange. Fertig ist der Lack! »

«Falls sie dich als Landstreicher ins Spritzenhaus sperren, vergiss nicht zu depeschieren», bat die Tochter.

 

18. Der Geheimrat schü ttelte den Kopf (тайный советник покачал головой). «Keine Bange, mein Kind (не бойся, дитя мое; die Bange – тревога, страх, боязнь). Johann fä hrt ja mit (ведь со мной поедет Иоганн). Er wird die zehn Tage im gleichen Hotel verleben (он остановится на десять дней в том же отеле). Wir werden einander allerdings nicht kennen und kein einziges Wort wechseln (правда, мы не будем с ним знакомы и не обменяемся ни единым словом; das Wort). Aber er wird jederzeit in meiner Nä he sein (но он все время будет поблизости; die Nä he – близость).»

Johann saß niedergeschlagen auf seinem Stuhl (Иоганн сидел на своем стуле с мрачным видом; sitzen; niedergeschlagen – удрученный, унылый). «Morgen lassen wir Ihnen bei meinem Schneider mehrere Anzü ge anmessen (завтра закажем моему портному несколько костюмов для Вас; der Schneider; anmessen – снимать мерку / для пошива /). Sie werden wie ein pensionierter Groß herzog aussehen (Вы будете выглядеть, как великий герцог на пенсии; der Groß herzog).»

«Wozu (зачем)? » fragte Johann. «Ich habe noch nie etwas anderes sein wollen als Ihr Diener (я всегда хотел быть только вашим камердинером, и никем иным).» Der Geheimrat erhob sich (тайный советник поднялся; sich erheben). «Wollen Sie lieber hierbleiben (значит, предпочитаете остаться здесь)? »

«Aber nein», erwiderte Johann (возразил Иоганн). «Wenn Sie es wü nschen, reise ich als Groß herzog (если Вам так угодно, то поеду великим герцогом).» «Sie reisen als wohlhabender Privatmann (Вы поедете как состоятельное частное лицо; der Privá tmann)», entschied Tobler (решил Тоблер; entscheiden). «Warum soll es immer nur mir gutgehen (почему всегда должно быть хорошо только мне)! Sie werden zehn Tage lang reich sein (десять дней Вы будете богачом).» «Ich wü sste nicht, was ich lieber tä te (не знаю, что и делать)», sagte Johann tieftraurig (подавленно: «глубоко-грустно» сказал Иоганн). «Und ich darf Sie wä hrend der ganzen Zeit nicht ansprechen (и все это время мне нельзя с Вами заговорить)? »

 

18. Der Geheimrat schü ttelte den Kopf. «Keine Bange, mein Kind. Johann fä hrt ja mit. Er wird die zehn Tage im gleichen Hotel verleben. Wir werden einander allerdings nicht kennen und kein einziges Wort wechseln. Aber er wird jederzeit in meiner Nä he sein.»

Johann saß niedergeschlagen auf seinem Stuhl.

«Morgen lassen wir Ihnen bei meinem Schneider mehrere Anzü ge anmessen. Sie werden wie ein pensionierter Groß herzog aussehen.»

«Wozu? » fragte Johann. «Ich habe noch nie etwas anderes sein wollen als Ihr Diener.»


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