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Dann erklang der Gong. Die Gruppe zerstreute sich. Denn man hatte Hunger.



Kesselhuth setzte sich gebrochen an einen Tisch in der Halle, hatte Falten der Qual auf der Stirn und wusste keinen Ausweg. Eins stand fest. Frä ulein Hilde und die dä mliche Kunkel hatten gestern Abend telefoniert. Siamesische Katzen in Hagedorns Zimmer! Das konnte reizend werden.

Der arme Mann, der Volkslieder pfeifend, seinen Spankorb durch den Schnee schleppte, hatte kalte, nasse Fü ß e. Er blieb stehen und setzte sich ä chzend auf den Korb. Drü ben auf einem Hü gel lag ein groß es schwarzes Gebä ude mit zahllosen erleuchteten Fenstern. «Das wird das Grandhotel sein», dachte er. «Ich sollte lieber in einen kleinen verrä ucherten Gasthof ziehen, statt in diesen idiotischen Steinbaukasten dort oben.» Dann aber fiel ihm ein, dass er ja die Menschen kennen lernen wollte. «So ein Blö dsinn! » sagte er ganz laut. «Ich kenne die Brü der doch lä ngst.» Dann bü ckte er sich und machte einen Schneeball. Er hielt ihn lange in beiden Hä nden.

Sollte er ihn nach einer Laterne werfen? Wie vor einigen Tagen die beiden Knirpse in der Lietzenburger Straß e? Oder wie er selber, vor vierzig Jahren? Herr Schulze fror an den Fingern. Er ließ den kleinen weiß en Schneeball unbenutzt fallen. «Ich trä fe ja doch nicht mehr», dachte er melancholisch. Verspä tete Skifahrer kamen vorü ber. Sie strebten hü gelwä rts. Zum Grandhotel. Er hö rte sie lachen und stand auf. Die rindsledernen Stiefel drü ckten. Der Spankorb war schwer. Der violette Anzug aus der Fruchtstraß e kniff unter den Armen. «Ich kö nnte mir selber eine runterhauen», sagte er gereizt und marschierte weiter.

 

60. Als er in das Hotel trat, standen die Skifahrer bei dem Portier, kauften Zeitungen und betrachteten ihn befremdet (когда он вошел в отель, лыжники столпились около швейцара, покупали газеты и отчужденно поглядели на него; betrachten – рассматривать, созерцать). Aus einem Stuhl erhob sich ein elegant gekleideter Herr (со одного стула поднялся элегантно одетый господин). Ach nein. Das war ja Johann (это же Иоганн)!

Kesselhuth nä herte sich bedrü ckt (Кессельгут с подавленным видом приблизился). Flehend sah er zu dem armen Mann hin (он умоляюще взглянул на бедняка; flehen – умолять). Aber die Blicke prallten ab (но эти взгляды отскочили от него /как от стенки горох/).

Herr Schulze setzte den Spankorb nieder, drehte dem Hotel den Rü cken (господин Шульце поставил корзину на пол, повернулся спиной к отелю) und studierte ein Plakat, auf dem zu lesen war, dass am ü bernä chsten Abend in sä mtlichen Rä umen des Grandhotels ein «Lumpenball» stattfinden werde (и принялся изучать афишу, которая извещала, что послезавтра вечером во всех залах гранд-отеля состоится «бал в отрепьях»; das Plaká t; der Lumpen – тряпка, лоскут). «Da brauch ich mich wenigstens nicht erst umzuziehen (по крайней мере, мне даже не надо будет переодеваться)», dachte er voller Genugtuung (подумал он, полный удовлетворения; die Genugtuung).

Die Skifahrer verschwanden polternd und stolpernd im Fahrstuhl (лыжники, громыхая и спотыкаясь, исчезли в лифте). Der Portier musterte die ihm dargebotene Kehrseite des armen Mannes und sagte (швейцар рассмотрел предложенную /на его обозрение/ тыльную сторону бедняка и сказал): «Hausieren verboten (торговля вразнос запрещена; hausieren – торговать вразнос, разносить товары по домам)! » Dann wandte er sich an Kesselhuth und fragte nach dessen Wü nschen (после чего обратился к Кессельгуту и спросил о его пожеланиях = спросил, какие у него будут пожелания; der Wunsch). Kesselhuth sagte: «Ich muss ab morgen skifahren (c завтрашнего дня мне надо будет кататься на лыжах). Ich weiß nicht, wie man das macht (я не знаю, как это делают). Glauben Sie, dass ich's noch lernen werde (думаете, я еще могу научиться)? »

«Aber natü rlich (ну конечно)! » meinte Onkel Polter. «Das haben hier noch ganz andere gelernt (здесь и не такие: «совсем другие» выучивались). Sie nehmen am besten beim Graswander Toni Privatstunden (лучше всего возьмите частные уроки у Тони Грасвандера). Da kann er sich Ihnen mehr widmen (он сможет посвятить Вам лично больше времени). Auß erdem ist es angenehmer, als wenn Ihnen, im groß en Kursus, bei dem ewigen Hinschlagen dauernd dreiß ig Leute zuschauen (кроме того, это намного приятнее, чем в большой группе, когда то и дело шлепаешься и на тебя вечно глазеют тридцать человек).»

 

60. Als er in das Hotel trat, standen die Skifahrer bei dem Portier, kauften Zeitungen und betrachteten ihn befremdet. Aus einem Stuhl erhob sich ein elegant gekleideter Herr. Ach nein. Das war ja Johann!

Kesselhuth nä herte sich bedrü ckt. Flehend sah er zu dem armen Mann hin. Aber die Blicke prallten ab.

Herr Schulze setzte den Spankorb nieder, drehte dem Hotel den Rü cken und studierte ein Plakat, auf dem zu lesen war, dass am ü bernä chsten Abend in sä mtlichen Rä umen des Grandhotels ein «Lumpenball» stattfinden werde. «Da brauch ich mich wenigstens nicht erst umzuziehen», dachte er voller Genugtuung.

Die Skifahrer verschwanden polternd und stolpernd im Fahrstuhl. Der Portier musterte die ihm dargebotene Kehrseite des armen Mannes und sagte: «Hausieren verboten! » Dann wandte er sich an Kesselhuth und fragte nach dessen Wü nschen.

Kesselhuth sagte: «Ich muss ab morgen skifahren. Ich weiß nicht, wie man das macht. Glauben Sie, dass ich's noch lernen werde? »

«Aber natü rlich! » meinte Onkel Polter. «Das haben hier noch ganz andere gelernt. Sie nehmen am besten beim Graswander Toni Privatstunden. Da kann er sich Ihnen mehr widmen. Auß erdem ist es angenehmer, als wenn Ihnen, im groß en Kursus, bei dem ewigen Hinschlagen dauernd dreiß ig Leute zuschauen.»

 

61. Johann Kesselhuth wurde nachdenklich (Иоганн Кессельгут стал задумчивым = задумался). «Wer schlä gt hin? (кто шлепается)» fragte er zö gernd (робко спросил он; zö gern – колебаться).

«Sie! » stellte der Portier fest (констатировал швейцар). «Der Lä nge nach (во весь рост; die Lä nge – длина).»

Der Gast kniff die Augen klein (гость прищурил глаза). «Ist das sehr gefä hrlich (это очень опасно)? »

«Kaum (вряд ли)», meinte der Portier. «Auß erdem haben wir ganz hervorragende Ä rzte in Bruckbeuren (кроме того, у нас, в Брукбойрене, выдающиеся врачи; hervorragen – возвышаться; выступать, выдаваться)! Der Sanitä tsrat Doktor Zwiesel zum Beispiel ist wegen seiner Heilungen komplizierter Knochenbrü che geradezu weltberü hmt (например, медицинский советник доктор Цвизель прямо-таки прославился на весь мир лечением сложных переломов костей; die Heilung; heilen – исцелять; der Knochenbruch; der Knochen – кость). Die Beine, die in seiner Klinik waren, schauen hinterher viel schö ner aus als vorher (ноги, побывавшие в его клинике, выглядят куда красивее, чем прежде)! » «Ich bin nicht eitel (я не тщеславен)», sagte der Gast (сказал гость).

Hierü ber musste der arme Mann, der inzwischen sä mtliche Anschlä ge studiert hatte, laut lachen (бедняк, изучивший тем временем все объявления, расхохотался; der Anschlag). Dem Portier, der den Kerl vergessen hatte, trat nunmehr, Schritt fü r Schritt, die Galle ins Blut (у швейцара, который забыл о присутствии бедняка, постепенно лопнуло терпение: «желчь шаг за шагом поступила в кровь»; das Blut). «Wir kaufen nichts (мы ничего не покупаем)! »

«Sie sollen gar nichts kaufen (Вам и не надо ничего покупать)», bemerkte der arme Mann (заметил бедняк).

«Was wollen Sie denn dann hier (тогда что Вам здесь надо)? »

Der aufdringliche Mensch trat nä her und sagte sonnig (навязчивый человек подошел ближе и радостно: «солнечно» сказал): «Wohnen (жить)! »

Der Portier lä chelte mitleidig (швейцар сочувственно улыбнулся; das Leid – страдание; das Mitleid – c острадание): «Das dü rfte Ihnen um ein paar Mark zu teuer sein (это будет для Вас на несколько марок слишком дорого = это будет для Вас дороговато). Gehen Sie ins Dorf zurü ck, guter Mann (ступайте-ка обратно в деревню, мил человек)! Dort gibt es einfache Gasthä user mit billigen Touristenlagern (там есть простые постоялые дворы с дешевыми койками для туристов; das Touristenlager).»

«Vielen Dank (большое спасибо)», entgegnete der andere (отозвался другой /бедняк/). «Ich bin kein Tourist (я не турист). Sehe ich so aus (разве я так выгляжу)? Ü brigens ist das Zimmer, das ich bei Ihnen bewohnen werde, noch viel billiger (между прочим, номер, который я займу у Вас, стоит еще дешевле).»

 

61. Johann Kesselhuth wurde nachdenklich. «Wer schlä gt hin? » fragte er zö gernd.

«Sie! » stellte der Portier fest. «Der Lä nge nach.»

Der Gast kniff die Augen klein. «Ist das sehr gefä hrlich? »

«Kaum», meinte der Portier. «Auß erdem haben wir ganz hervorragende Ä rzte in Bruckbeuren! Der Sanitä tsrat Doktor Zwiesel zum Beispiel ist wegen seiner Heilungen komplizierter Knochenbrü che geradezu weltberü hmt. Die Beine, die in seiner Klinik waren, schauen hinterher viel schö ner aus als vorher! »

«Ich bin nicht eitel», sagte der Gast.

Hierü ber musste der arme Mann, der inzwischen sä mtliche Anschlä ge studiert hatte, laut lachen. Dem Portier, der den Kerl vergessen hatte, trat nunmehr, Schritt fü r Schritt, die Galle ins Blut. «Wir kaufen nichts! »

«Sie sollen gar nichts kaufen», bemerkte der arme Mann, «Was wollen Sie denn dann hier? »

Der aufdringliche Mensch trat nä her und sagte sonnig: «Wohnen! »

Der Portier lä chelte mitleidig: «Das dü rfte Ihnen um ein paar Mark zu teuer sein. Gehen Sie ins Dorf zurü ck, guter Mann! Dort gibt es einfache Gasthä user mit billigen Touristenlagern.»

«Vielen Dank», entgegnete der andere. «Ich bin kein Tourist. Sehe ich so aus? Ü brigens ist das Zimmer, das ich bei Ihnen bewohnen werde, noch viel billiger.»

 

62. Der Portier blickte Herrn Kesselhuth an, schü ttelte, dessen Einverstä ndnis voraussetzend, den Kopf (швейцар взглянул на господина Кессельгута, покачал головой, предполагая, что тот с ним согласится; das Einverstä ndnis – согласие) und sagte, gewissermaß en abschließ end (и сказал как бы в завершение): «Guten Abend (доброго вечера)! »

«Na endlich (ну наконец-то)! » meinte der arme Mann (сказал бедняк). «Es wurde langsam Zeit, mich zu begrü ß en (давно пора было со мной поздороваться). Ich hä tte in diesem Hotel bessere Manieren erwartet (уж в этом отеле я ожидал манеры получше; die Maní er).»

Onkel Polter wurde dunkelrot und zischte (дядюшка Польтер побагровел и прошипел): «Hinaus (прочь)! Aber sofort (немедленно)! Sonst lasse ich Sie expedieren (не то прикажу Вас выгнать)! »

«Jetzt wird mir's zu bunt (это уж слишком: «сейчас это становится мне слишком пестро»)! » erklä rte der arme Mann entschieden (решительно заявил бедняк). «Ich heiß e Schulze und bin der zweite Gewinner des Preisausschreibens (моя фамилия Шульце, я второй призер конкурса). Ich soll zehn Tage im Grandhotel Bruckbeuren kostenlos verpflegt und beherbergt werden (на десять дней мне предоставлены в гранд-отеле «Брукбойрен» бесплатное питание и жилье; verpflegen – кормить, обеспечивать питанием; pflegen – ухаживать; beherbergen – давать приют, размещать; die Herberge – постоялый двор; ночлег; кров). Hier sind die Ausweispapiere (вот документы; der Ausweis – удостоверение / личности /)! »

Onkel Polter begann, ohne es selber zu merken, leichte Verbeugungen zu machen (дядюшка Польтер, сам того не замечая, начал отвешивать легкие поклоны; die Verbeugung; beugen – гнуть; sich verbeugen – согнуться, поклониться). Er verstand die Welt nicht mehr (он больше не понимал этот мир = он не понимал, что творится). Anschließ end kam er hinter seiner Ladentafel hervor, stieg von seinem Podest herab, wurde auffallend klein, murmelte (сойдя, наконец, с подставки, он вышел из-за стойки, стал необычно маленьким = сразу бросилось в глаза, что швейцар небольшого роста, и пробормотал; auffallen – бросаться в глаза): «Einen Augenblick, bitte (одну минутку, пожалуйста; der Augenblick – момент)! » und trabte zum Bü ro, um den Direktor zu holen (и рысцой устремился в контору, чтобы привести директора). «Einfach tierisch (убиться можно)! » wü rde Kü hne sagen (сказал бы Кюне). Schulze und Kesselhuth waren, vorü bergehend, allein (Шульце и Кессельгут временно остались вдвоем; vorü bergehen – проходить мимо). «Herr Geheimrat (господин тайный советник)», meinte Johann verzweifelt (отчаянно сказал Иоганн), «wollen wir nicht lieber wieder abreisen (может, лучше мы вернемся /домой/)? » Schulze war offenbar taub (Шульце, очевидно, оглох).

 

62. Der Portier blickte Herrn Kesselhuth an, schü ttelte, dessen Einverstä ndnis voraussetzend, den Kopf und sagte, gewissermaß en abschließ end: «Guten Abend! »

«Na endlich! » meinte der arme Mann. «Es wurde langsam Zeit, mich zu begrü ß en. Ich hä tte in diesem Hotel bessere Manieren erwartet.»

Onkel Polter wurde dunkelrot und zischte: «Hinaus! Aber sofort! Sonst lasse ich Sie expedieren! »

«Jetzt wird mir's zu bunt! » erklä rte der arme Mann entschieden. «Ich heiß e Schulze und bin der zweite Gewinner des Preisausschreibens. Ich soll zehn Tage im Grandhotel Bruckbeuren kostenlos verpflegt und beherbergt werden. Hier sind die Ausweispapiere! »

Onkel Polter begann, ohne es selber zu merken, leichte Verbeugungen zu machen. Er verstand die Welt nicht mehr. Anschließ end kam er hinter seiner Ladentafel hervor, stieg von seinem Podest herab, wurde auffallend klein, murmelte: «Einen Augenblick, bitte! » und trabte zum Bü ro, um den Direktor zu holen. «Einfach tierisch! » wü rde Kü hne sagen.

Schulze und Kesselhuth waren, vorü bergehend, allein. «Herr Geheimrat», meinte Johann verzweifelt, «wollen wir nicht lieber wieder abreisen? » Schulze war offenbar taub.

 

63. «Es ist etwas Schreckliches geschehen (случилось нечто ужасное)», flü sterte Johann (прошептал Иоганн). «Stellen Sie sich vor: als ich vorhin ankam (представьте себе, когда я вошел сюда..)...»

«Noch ein Wort (еще одно слово)», sagte der Geheimrat, «und ich erschlage Sie mit der bloß en Hand (и я убью Вас голыми руками)! » Es klang absolut ü berzeugend (это звучало крайне убедительно).

«Auf die Gefahr hin (рискуя: «на опасность...»)...» begann Johann (начал Иоганн). Doch da ö ffnete sich die Fahrstuhltü r, und Herr Hagedorn trat heraus (но тут открылась дверь лифта, и оттуда вышел Хаггедорн). Er steuerte auf die Portierloge zu und hielt eine Postkarte in der Hand (он направился к стойке швейцара и держал при этом в руке открытку = с открыткой в руке он направился к стойке швейцара).

«Fort mit Ihnen (убирайтесь: «прочь с Вами»)! » flü sterte Schulze (прошептал Шульце). Herr Kesselhuth gehorchte und setzte sich, um in der Nä he zu bleiben, an einen der Tische, die in der Halle standen (господин Кессельгут повиновался, но, чтобы оставаться вблизи, присел за один из столиков, которые стояли в холле). Er sah schwarz (он не ожидал ничего хорошего; etwas schwarz sehen – видеть что-либо в плохом свете). Gleich wü rden der Millionä r, den man hier fü r einen armen Mann hielt, und der arme Mann, den man hier fü r einen Millionä r hielt, aufeinandertreffen (сейчас встретятся миллионер, которого здесь приняли за бедняка, и бедняк, которого считают миллионером; aufeinander – друг на друга /например, натолкнуться/)! Die Missverstä ndnisse zogen sich ü ber dem Hotel wie ein Gewitter zusammen (недоразумения сгущались над отелем, как грозовые облака; das Gewitter – гроза)!

 

63. »Es ist etwas Schreckliches geschehen», flü sterte Johann. «Stellen Sie sich vor: als ich vorhin ankam...»

«Noch ein Wort», sagte der Geheimrat, «und ich erschlage Sie mit der bloß en Hand! » Es klang absolut ü berzeugend.

«Auf die Gefahr hin...» begann Johann.

Doch da ö ffnete sich die Fahrstuhltü r, und Herr Hagedorn trat heraus. Er steuerte auf die Portierloge zu und hielt eine Postkarte in der Hand.

«Fort mit Ihnen! » flü sterte Schulze. Herr Kesselhuth gehorchte und setzte sich, um in der Nä he zu bleiben, an einen der Tische, die in der Halle standen. Er sah schwarz. Gleich wü rden der Millionä r, den man hier fü r einen armen Mann hielt, und der arme Mann, den man hier fü r einen Millionä r hielt, aufeinandertreffen! Die Missverstä ndnisse zogen sich ü ber dem Hotel wie ein Gewitter zusammen!

 

64. Der junge Mann bemerkte Herrn Schulze und machte eine zuvorkommende Verbeugung (молодой человек заметил Шульце и сделал учтивый поклон = учтиво поклонился; zuvorkommen – опережать, предупреждать, упреждать кого - либо). Der andere erwiderte den stummen Gruß (тот ответил на безмолвное приветствие; der Gruß ). Hagedorn sah sich suchend um (Хагедорн озирался /по сторонам/, что-то искал /глазами/). «Entschuldigen Sie (извините)», sagte er dann. «Ich bin eben erst angekommen (я только что приехал). Wissen Sie vielleicht, wo der Hotelbriefkasten ist (не знаете, случайно, где здесь почтовый ящик)? »

«Auch ich bin eben angekommen (и я тоже только что приехал)», erwiderte der arme Mann (ответил бедняк). «Und der Briefkasten befindet sich hinter der zweiten Glastü r links (а почтовый ящик находится за второй стеклянной дверью налево; das Glas – стекло).»

«Tatsä chlich (действительно)! » rief Hagedorn, ging hinaus, warf die Karte an seine Mutter ein, kam zufrieden zurü ck und blieb neben dem andern stehen (воскликнул Хагедорн, вышел, бросил открытку, /адресованную/ матери, вернулся, довольный, назад и остановился возле другого /бедняка/).»Sie haben noch kein Zimmer (Вам еще не дали номер)? »

«Nein», entgegnete der andere. «Man scheint im unklaren, ob man es ü berhaupt wagen kann, mir unter diesem bescheidenen Dach eine Unterkunft anzubieten (судя по всему, еще не выяснилось, можно ли вообще рискнуть и предоставить мне приют под этим скромным кровом; im unklaren sein – быть в неведении, не иметь ясного представления о чем - либо; die Unterkunft).»

Hagedorn lä chelte (Хагедорн улыбнулся). «Hier ist alles mö glich (здесь все возможно). Wir sind, glaube ich, in ein ausgesprochen komisches Hotel geraten (мне кажется, мы попали в явно комичный/странный отель).»

«Falls Sie den Begriff Komik sehr weit fassen, haben Sie Recht (если понятие комического толковать так широко, то Вы правы; der Begriff; die Kó mik – комизм).»

Der junge Mann betrachtete sein Gegenü ber lange (молодой человек долго смотрел на своего визави; das Gegenü ber; gegenü ber – напротив). Dann sagte er: «Seien Sie mir nicht allzu bö se, mein Herr (не сердитесь на меня, пожалуйста, милый господин: «не бцдьте мне слишком злы»)! Aber ich mö chte fü r mein Leben gern raten, wie Sie heiß en (но мне страшно хочется угадать, как Вас зовут).» Der andere trat einen groß en Schritt zurü ck (тот: «другой» сделал большой шаг назад).

 

64. Der junge Mann bemerkte Herrn Schulze und machte eine zuvorkommende Verbeugung. Der andere erwiderte den stummen Gruß. Hagedorn sah sich suchend um. «Entschuldigen Sie», sagte er dann. «Ich bin eben erst angekommen. Wissen Sie vielleicht, wo der Hotelbriefkasten ist? »

«Auch ich bin eben angekommen», erwiderte der arme Mann. «Und der Briefkasten befindet sich hinter der zweiten Glastü r links.»

«Tatsä chlich! » rief Hagedorn, ging hinaus, warf die Karte an seine Mutter ein, kam zufrieden zurü ck und blieb neben dem andern stehen. «Sie haben noch kein Zimmer? »

«Nein», entgegnete der andere. «Man scheint im unklaren, ob man es ü berhaupt wagen kann, mir unter diesem bescheidenen Dach eine Unterkunft anzubieten.»

Hagedorn lä chelte. «Hier ist alles mö glich. Wir sind, glaube ich, in ein ausgesprochen komisches Hotel geraten.»

«Falls Sie den Begriff Komik sehr weit fassen, haben Sie Recht.»

Der junge Mann betrachtete sein Gegenü ber lange. Dann sagte er: «Seien Sie mir nicht allzu bö se, mein Herr! Aber ich mö chte fü r mein Leben gern raten, wie Sie heiß en.» Der andere trat einen groß en Schritt zurü ck.

 

65. «Wenn ich beim erstenmal daneben rate, geb ich's auf (если с первого раза не угадаю, сдаюсь)», erklä rte der junge Mann (заявил молодой человек). «Ich habe aber eine so ulkige Vermutung (у меня есть одно забавное предположение).» Und weil der Ä ltere nicht antwortete, redete er weiter (и так как старший /собеседник/ не отвечал, то он продолжил говорить). «Sie heiß en Schulze (Вас зовут Шульце)! Stimmt's (верно)? »

Der andere war ehrlich betroffen (второй был искренне поражен). «Es stimmt (верно)», sagte er. «Ich heiß e Schulze. Aber woher wissen Sie das (но откуда Вы это узнали)? Wie (как)? »

«Ich weiß noch mehr (я знаю больше)», behauptete der junge Mann (заявил молодой человек). «Sie haben den zweiten Preis der Putzblank-Werke gewonnen (Вы выиграли второй приз конкурса заводов «Путцбланк»). Sehen Sie (вот видите)! Ich gehö re nä mlich zu den Kleinen Propheten (я, собственно, отношусь к малым пророкам; der Prophé t)! Und jetzt mü ssen Sie raten, wie ich heiß e (а сейчас Вы должны угадать, как зовут меня).»

Schulze dachte nach (Шульце задумался). Dann erhellte sich sein Gesicht (потом лицо его озарилось). Er strahlte fö rmlich und rief (он прямо-таки засиял и воскликнул): «Ich hab's (я знаю)! Sie heiß en Hagedorn (Вас зовут Хагедорн)! » «Jawoll ja (да, так точно)», sagte der Jü ngere (сказал младший). «Von uns kann man lernen (у нас можно поучиться).»

Sie lachten und schü ttelten einander die Hand (они рассмеялись и пожали друг другу руки; schü tteln – трясти).

Schulze setzte sich auf seinen Spankorb und bot auch Hagedorn ein Plä tzchen an (Шульце присел на свою корзину и предложил местечко /рядом/ Хагедорну; das Plä tzchen). So saß en sie, im trauten Verein, und gerieten umgehend in ein profundes Gesprä ch ü ber Reklame (так они сидели в тесном единении и постепенно завели глубокомысленную беседу о рекламе; der Verein). Und zwar ü ber die Wirkungsgrenze origineller Formulierungen (а именно, о предельном эффекте оригинальных формулировок; die Formulierung). Es war, als kennten sie einander bereits seit Jahren (было похоже, будто они знают друг друга уже много лет).

Herr Johann Kesselhuth, der sich eine Zeitung vors Gesicht hielt, um an dem Blatt vorbeischauen zu kö nnen, staunte (господин Иоганн Кессельгут, который прикрывал свое лицо газетой, чтобы можно было наблюдать /за собеседниками/ поверх листа, был изумлен; vorbeischauen – смотреть мимо). Dann fing er an, einen Plan zu schmieden (потом он начал строить план /действий/; schmieden – ковать). Und schließ lich begab er sich mit dem Lift ins zweite Stockwerk, um zunä chst sein Zimmer, mit Bad und Balkon, kennen zu lernen und die Koffer auszupacken (и, наконец, он отправился в лифте на второй этаж, чтобы изучить свой номер с ванной и балконом и распаковать чемоданы; das Stockwerk). Damit die neuen Anzü ge nicht knitterten (чтобы новые костюмы не помялись).

 

65. »Wenn ich beim erstenmal daneben rate, geb ich's auf», erklä rte der junge Mann. «Ich habe aber eine so ulkige Vermutung.» Und weil der Ä ltere nicht antwortete, redete er weiter. «Sie heiß en Schulze! Stimmt's? »

Der andere war ehrlich betroffen. «Es stimmt», sagte er. «Ich heiß e Schulze. Aber woher wissen Sie das? Wie? »

«Ich weiß noch mehr», behauptete der junge Mann. «Sie haben den zweiten Preis der Putzblank-Werke gewonnen. Sehen Sie! Ich gehö re nä mlich zu den Kleinen Propheten! Und jetzt mü ssen Sie raten, wie ich heiß e.»

Schulze dachte nach. Dann erhellte sich sein Gesicht. Er strahlte fö rmlich und rief: «Ich hab's! Sie heiß en Hagedorn! »

«Jawoll ja», sagte der Jü ngere. «Von uns kann man lernen.» Sie lachten und schü ttelten einander die Hand.

Schulze setzte sich auf seinen Spankorb und bot auch Hagedorn ein Plä tzchen an. So saß en sie, im trauten Verein, und gerieten umgehend in ein profundes Gesprä ch ü ber Reklame. Und zwar ü ber die Wirkungsgrenze origineller Formulierungen. Es war, als kennten sie einander bereits seit Jahren.

Herr Johann Kesselhuth, der sich eine Zeitung vors Gesicht hielt, um an dem Blatt vorbeischauen zu kö nnen, staunte. Dann fing er an, einen Plan zu schmieden. Und schließ lich begab er sich mit dem Lift ins zweite Stockwerk, um zunä chst sein Zimmer, mit Bad und Balkon, kennen zu lernen und die Koffer auszupacken. Damit die neuen Anzü ge nicht knitterten.

 

66. Als Kü hne und Polter, nach eingehender Beratung, die Halle durchquerten, saß en die beiden Preisträ ger noch immer auf dem durchnä ssten, altersschwachen Spankorb und unterhielten sich voller Feuer (когда Кюне и Польтер после обстоятельного совещания пересекали холл, оба лауреата все еще сидели на промокшей ветхой корзине и воодушевленно беседовали; die Beratung; das Feuer – огонь, пламя; пылкость, пыл; sich unterhalten; nass – мокрый). Der Portier erstarrte zur Salzsä ule und hielt den Direktor am Smoking fest (швейцар окаменел и придержал директора за смокинг; die Salzsä ule – соляной столб; zur Salzsä ule erstarren – превратиться в соляной столб; starr – неподвижный, застывший). «Da! » stieß er hervor (выдохнул он). «Sehen Sie sich das an (полюбуйтесь-ка)! Unser verkappter Millionä r mit Herrn Schulze als Denkmal (наш замаскированный миллионер с господином Шульце, прямо как памятник; das Denkmal)! Als Goethe und Schiller (как Гёте с Шиллером)! » «Einfach tierisch (убиться можно)! » behauptete Karl der Kü hne (выдохнул Карл Отважный). «Das hat uns noch gefehlt (этого только нам не хватало)! Ich transportiere den Schulze in die leerstehende Mä dchenkammer (я отведу Шульце в свободную комнату для горничной; leer – пустой). Und Sie deuten dem kleinen Millionä r an, wie peinlich es uns ist, dass er, ausgerechnet in unserem Hotel, einen richtiggehend armen Mann kennen lernen musste (а вы намекните маленькому миллионеру, что нам очень неловко за то, что ему пришлось, как нарочно, в нашем отеле познакомиться с настоящим бедняком). Dass wir den Schulze nicht einfach hinausschmeiß en kö nnen, wird er einsehen (он поймет, что мы не можем просто так выгнать Шульце; hinaus – наружу; schmeiß en – швырять). Immerhin, vielleicht geht der Bursche morgen oder ü bermorgen freiwillig (все-таки может, завтра или послезавтра парень уедет добровольно; der Wille – воля). Hoffentlich (надеюсь)! Er vergrault uns sonst die andern Stammgä ste (иначе распугает всех наших постоянных гостей)! »

«Der Herr Doktor Hagedorn ist noch ein Kind (господин доктор Хагедорн еще ребенок)», sagte der Portier nicht ohne Strenge (сказал швейцар не без строгости; die Strenge; streng – строгий). «Das Frä ulein, das aus Berlin anrief, hat Recht gehabt (фройляйн, которая звонила из Берлина, была права). Bringen Sie schnell den Schulze auß er Sehweite (уберите поскорее Шульце с поля зрения; die Sehweite; die Weite – даль)! Bevor die Gä ste aus den Speisesä len kommen (до того, как люди выйдут из столовых; der Speisesaal; die Speise – пища).» Sie gingen weiter (они пошли дальше).

«Willkommen (добро пожаловать)! » sagte Direktor Kü hne zu Herrn Schulze (сказал директор Кюне господину Шульце). «Darf ich Ihnen Ihr Zimmer zeigen (позвольте, я покажу Вам Ваш номер)? »

Die beiden Preisträ ger erhoben sich (оба лауреата поднялись). Schulze ergriff den Spankorb (Шульце взял корзину; ergreifen – схватить). Hagedorn sah Schulze freundlich an (Хагедорн приветливо посмотрел на Шульце). «Lieber Herr Schulze, ich sehe Sie doch noch (дорогой господин Шульце, ведь я еще увижу Вас)? »

Der Direktor griff ein (вмешался директор; eingreifen). «Herr Schulze wird von der langen Reise mü de sein (господин Шульце, наверное, устал от долгого путешествия)», behauptete er.

«Da irren Sie sich aber ganz gewaltig (тут вы здорово ошибаетесь)», meinte Schulze (ответил Шульце). Und zu Hagedorn sagte er (а Хагедорну он сказал): «Lieber Hagedorn, wir sehen uns noch (дорогой Хагедорн, мы еще увидимся).»

Dann folgte er dem Direktor zum Lift (затем он последовал за директором к лифту).

 

66. Als Kü hne und Polter, nach eingehender Beratung, die Halle durchquerten, saß en die beiden Preisträ ger noch immer auf dem durchnä ß ten, altersschwachen Spankorb und unterhielten sich voller Feuer. Der Portier erstarrte zur Salzsä ule und hielt den Direktor am Smoking fest. «Da! » stieß er hervor. «Sehen Sie sich das an! Unser verkappter Millionä r mit Herrn Schulze als Denkmal! Als Goethe und Schiller! »

«Einfach tierisch! » behauptete Karl der Kü hne. «Das hat uns noch gefehlt! Ich transportiere den Schulze in die leerstehende Mä dchenkammer. Und Sie deuten dem kleinen Millionä r an, wie peinlich es uns ist, dass er, ausgerechnet in unserem Hotel, einen richtiggehend armen Mann kennen lernen musste. Dass wir den Schulze nicht einfach hinausschmeiß en kö nnen, wird er einsehen. Immerhin, vielleicht geht der Bursche morgen oder ü bermorgen freiwillig. Hoffentlich! Er vergrault uns sonst die andern Stammgä ste! »

«Der Herr Doktor Hagedorn ist noch ein Kind», sagte der Portier nicht ohne Strenge. «Das Frä ulein, das aus Berlin anrief, hat Recht gehabt. Bringen Sie schnell den Schulze auß er Sehweite! Bevor die Gä ste aus den Speisesä len kommen.» Sie gingen weiter.

«Willkommen! » sagte Direktor Kü hne zu Herrn Schulze. «Darf ich Ihnen Ihr Zimmer zeigen? » Die beiden Preisträ ger erhoben sich. Schulze ergriff den Spankorb.


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