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Es wird bestimmt ein Junge», versicherte Hagedorn.



Hilde meinte: «Ich habe auch so das Gefü hl.» Und dann wurde sie rot bis ü ber beide Ohren.

Tante Julchen rang nach neuem Gesprä chsstoff. Sie fragte: «Welche Firma hat Sie denn engagiert? »

Hagedorn warf sich in die Brust: «Sie werden staunen, Tantchen. Die Toblerwerke! »

Tante Julchen staunte wirklich. Sie staunte so sehr, dass ihr ein Hü hnerknochen in die Speiserö hre geriet. Die Augen traten ihr faustdick aus dem Kopf. Sie hustete aus tiefster Seele. Man flö ß te ihr Wasser ein. Man hielt ihr die Arme hoch. Sie riss sich los, warf einen gequä lten Blick auf Herrn Schulze und entwich.

«Hat sie das hä ufig? » fragte Fritz, als sie fort war.

«Seit sie meine Tante ist», wollte Hilde eigentlich sagen. Aber sie sah die Augen ihres Vaters und die des Dieners Johann auf sich gerichtet und erklä rte: «Die Freude wird sie ü berwä ltigt haben.»

 

215. Am gleichen Abend fand, eine Stunde spä ter, ein Gesprä ch statt, das nicht ohne Folgen bleiben sollte (в тот же вечер, часом позднее, произошел разговор, который не должен был остаться без последствий; die Folge). Frau Casparius kam zu Onkel Polter, der hinter seinem Ladentisch saß und eine englische Zeitung ü berflog (фрау Каспариус пришла к дядюшке Польтеру, который сидел за своей стойкой и просматривал английскую газету; ü berfliegen). «Ich habe mit Ihnen zu reden (мне надо с Вами поговорить)», erklä rte sie (заявила она).

Er stand langsam auf (он медленно поднялся). Die Fü ß e taten ihm weh (у него болели ноги).

«Wir kennen einander seit fü nf Jahren, nicht wahr (мы знаем друг друга уже пять лет, не так ли)? »

«Jawohl, gnä dige Frau (так точно, сударыня). Als Sie das erstemal bei uns waren, wohnten gerade die akademischen Skilä ufer im Hotel (когда Вы приехали к нам впервые, в отеле как раз жили университетские лыжники).» Das klang etwas anzü glich (это прозвучало несколько двусмысленно/колко/с намеком).

Sie lä chelte, griff in ihre kleine Brokattasche und gab ihm ein Bü ndel Banknoten (она улыбнулась, залезла в свою маленькую парчовую сумочку и дала ему пачку банкнот; die Brokattasche; der Brok á t – парча). «Es sind fü nfhundert Mark (здесь пятьсот марок)», erklä rte sie obenhin (упомянула она вскользь). «Ich habe die Summe gerade ü brig (эта сумма у меня как раз лишняя).»

Er nahm das Geld (он взял деньги). «Gnä dige Frau, verfü gen Sie ü ber mich (сударыня, располагайте мной)! »

Sie holte eine Zigarette aus dem goldenen Etui (из золотого портсигара она достала сигарету). Er gab ihr Feuer (он дал ей огня = прикурить). Sie rauchte und blickte ihn prü fend an (она курила и пристально смотрела на него). «Hat sich eigentlich noch keiner der Gä ste ü ber Herrn Schulze beschwert (скажите, никто из туристов еще не жаловался на господина Шульце)? »

«O doch», sagte er. «Man hat sich wiederholt erkundigt, wieso ein derart abgerissen gekleideter Mensch ausgerechnet in unserem Hotel wohnt (то и дело спрашивают, почему этот так потрепанно одетый человек = человек в такой потрепанной одежде живет именно в нашем отеле). Dazu kommt ja noch, dass sich der Mann im hö chsten Grade unverschä mt auffü hrt (к тому же он ведет себя в высшей степени нагло; der Grad). Ich selber hatte heute Nachmittag einen Auftritt mit ihm, der jeder Beschreibung spottet (сегодня днем у меня был с ним неприятный разговор, который не поддается никакому описанию; der Auftritt – выступление; / перен./ ссора; auftreten – выступать; die Beschreibung; spotten – насмехаться, издеваться, глумиться).»

«Diese Beschreibung wä re zudem ü berflü ssig (описание излишне)», erklä rte sie. «Ich saß am Nebentisch (я сидела за соседним столиком). Es war skandalö s (это было безобразно)! Sie sollten sich eine solche Unverfrorenheit nicht bieten lassen (подобное нахальство Вы не должны допускать; die Unverfrorenheit). Das untergrä bt den guten Ruf Ihres Hotels (это подрывает хорошую репутацию Вашего отеля).»

 

215. Am gleichen Abend fand, eine Stunde spä ter, ein Gesprä ch statt, das nicht ohne Folgen bleiben sollte. Frau Casparius kam zu Onkel Folter, der hinter seinem Ladentisch saß und eine englische Zeitung ü berflog. «Ich habe mit Ihnen zu reden», erklä rte sie.

Er stand langsam auf. Die Fü ß e taten ihm weh.

«Wir kennen einander seit fü nf Jahren, nicht wahr? »

«Jawohl, gnä dige Frau. Als Sie das erstemal bei uns waren, wohnten gerade die akademischen Skilä ufer im Hotel.» Das klang etwas anzü glich. Sie lä chelte, griff in ihre kleine Brokattasche und gab ihm ein Bü ndel Banknoten. «Es sind fü nfhundert Mark», erklä rte sie obenhin. «Ich habe die Summe gerade ü brig.»

Er nahm das Geld. «Gnä dige Frau, verfü gen Sie ü ber mich! »

Sie holte eine Zigarette aus dem goldenen Etui. Er gab ihr Feuer. Sie rauchte und blickte ihn prü fend an. «Hat sich eigentlich noch keiner der Gä ste ü ber Herrn Schulze beschwert? »

«O doch», sagte er. «Man hat sich wiederholt erkundigt, wieso ein derart abgerissen gekleideter Mensch ausgerechnet in unserem Hotel wohnt. Dazu kommt ja noch, dass sich der Mann im hö chsten Grade unverschä mt auffü hrt. Ich selber hatte heute Nachmittag einen Auftritt mit ihm, der jeder Beschreibung spottet.»

«Diese Beschreibung wä re zudem ü berflü ssig», erklä rte sie. «Ich saß am Nebentisch. Es war skandalö s! Sie sollten sich eine solche Unverfrorenheit nicht bieten lassen. Das untergrä bt den guten Ruf Ihres Hotels.»

 

216. Der Portier zuckte die Achseln (швейцар пожал плечами). «Was kann ich dagegen tun, gnä dige Frau (а что я могу поделать, сударыня; dagegen – против этого)? Gast bleibt Gast (гость остается гостем).» «Hö ren Sie zu (послушайте)! Mir liegt daran, dass Herr Schulze umgehend verschwindet (я заинтересована в том, чтобы господин Шульце немедленно исчез). Die Grü nde tun nichts zur Sache (причины к делу не относятся).» Er verzog keine Miene (швейцар и бровью не повел; die Miene – вид, выражение лица; keine Miene verziehen – не моргнуть глазом, не подавать виду; verziehen – растянуть; ( с ) кривить, ( с ) морщить, перекосить / лицо /). «Sie sind ein intelligenter Mensch (Вы разумный человек; intelligé nt)», sagte sie. «Beeinflussen Sie den Hoteldirektor (повлияйте на директора отеля; der Einfluss – влияние)! Ü bertreiben Sie die Beschwerden, die gegen Schulze gefü hrt wurden (преувеличьте жалобы, поступающие на Шульце; die Beschwerde). Fü gen Sie hinzu, dass ich niemals wieder hierherkomme, falls nichts unternommen wird (и добавьте, что я никогда больше не приеду сюда, если ничего не будет предпринято; unternehmen). Herr Lenz geht ü brigens mit mir d'accord (господин Ленц, кстати, уедет со мной заодно /франц./).»

«Und was soll praktisch geschehen (а что должно практически произойти = что нужно сделать)? »

«Herr Kü hne soll morgen dem Schulze vorschlagen, im Interesse der Gä ste und des Hotels abzureisen (завтра господин Кюне должен преложить Шульце, чтобы он в интересах постояльцев уехал из отеля). Der Mann ist offensichtlich sehr bedü rftig (человек этот явно очень нуждается). Bieten Sie ihm eine pekuniä re Entschä digung an (предложите ему денежную компенсацию; die Entschä digung; entschä digen – возмещать, компенсировать / убытки, ущерб /; der Schaden – вред, ущерб)! Die Hö he der Summe ist mir gleichgü ltig (размер суммы для меня неважен). Geben Sie ihm dreihundert Mark (дайте ему триста марок). Das ist fü r ihn ein Vermö gen (для него это состояние; das Vermö gen).»

«Ich verstehe (я понимаю)», meinte der Portier.

«Um so besser (тем лучше)», meinte sie hochmü tig (высокомерно сказала она).

«Was Sie von den fü nfhundert Mark ü brigbehalten, gehö rt selbstverstä ndlich Ihnen (то, что оставите от пятисот марок, принадлежит, разумеется, вам).»

Er verbeugte sich dankend (он с благодарностью поклонился). «Ich werde tun, was in meinen Krä ften steht, gnä dige Frau (сделаю все, что в моих силах, сударыня).»

«Noch eins (и еще)», sagte sie. «Wenn dieser Herr Schulze morgen Nachmittag nicht verschwunden sein sollte, reise ich mit dem Abendzug nach Sankt Moritz (если завтра днем этот господин Шульце не исчезнет, я уеду вечерним поездом в Санкт-Мориц). Auch das wollen Sie, bitte, Ihrem Direktor ausrichten (это тоже передайте, пожалуйста, Вашему директору)! » Sie nickte flü chtig und ging in die Bar (она небрежно кивнула и пошла в бар). Das Abendkleid rauschte (ее вечернее платье шуршало). Es klang, als flü stere es in einem fort seinen Preis (звук был такой, будто оно непрерывно повторяло шепотом свою цену).

 

216. Der Portier zuckte die Achseln. «Was kann ich dagegen tun, gnä dige Frau? Gast bleibt Gast.»

«Hö ren Sie zu! Mir liegt daran, dass Herr Schulze umgehend verschwindet. Die Grü nde tun nichts zur Sache.»

Er verzog keine Miene.

«Sie sind ein intelligenter Mensch», sagte sie. «Beeinflussen Sie den Hoteldirektor! Ü bertreiben Sie die Beschwerden, die gegen Schulze gefü hrt wurden. Fü gen Sie hinzu, dass ich niemals wieder hierherkomme, falls nichts unternommen wird. Herr Lenz geht ü brigens mit mir d'accord.»

«Und was soll praktisch geschehen? »

«Herr Kü hne soll morgen dem Schulze vorschlagen, im Interesse der Gä ste und des Hotels abzureisen. Der Mann ist offensichtlich sehr bedü rftig. Bieten Sie ihm eine pekuniä re Entschä digung an! Die Hö he der Summe ist mir gleichgü ltig. Geben Sie ihm dreihundert Mark. Das ist fü r ihn ein Vermö gen.»

«Ich verstehe», meinte der Portier.

«Um so besser», meinte sie hochmü tig. «Was Sie von den fü nfhundert Mark ü brigbehalten, gehö rt selbstverstä ndlich Ihnen.»

Er verbeugte sich dankend. «Ich werde tun, was in meinen Krä ften steht, gnä dige Frau.»

«Noch eins», sagte sie. «Wenn dieser Herr Schulze morgen Nachmittag nicht verschwunden sein sollte, reise ich mit dem Abendzug nach Sankt Moritz. Auch das wollen Sie, bitte, Ihrem Direktor ausrichten! » Sie nickte flü chtig und ging in die Bar. Das Abendkleid rauschte. Es klang, als flü stere es in einem fort seinen Preis.

 

Das achtzehnte Kapitel (глава восемнадцатая)

Zerstö rte Illusionen (разбитые иллюзии; die Illusió n)

 

217. Am nä chsten Morgen kurz nach acht Uhr klingelte es bei Frau Hagedorn in der Mommsenstraß e (на следующее утро, вскоре после восьми часов, в квартиру фрау Хагедорн на Моммзенштрассе позвонили). Die alte Dame ö ffnete (старая дама открыла /дверь/).

Drauß en stand der Lehrling vom Fleischermeister Kuchenbuch (снаружи стоял ученик мясника Кухенбуха). Er war fast zwei Meter groß und wurde Karlchen genannt (он был почти двухметрового роста, и звали его Карлуша). «Einen schö nen Gruß vom Meister (Вам большой привет от мастера)», sagte Karlchen.

«Und um zehn Uhr wü rde der Doktor Hagedorn aus den Alpen anrufen (и в десять часов Вам будет звонить господин Хагедорн из Альп). Sie brauchten aber nicht zu erschrecken (но пугаться Вам незачем).»

«Da soll man nicht erschrecken (незачем пугаться)? » fragte die alte Dame (спросила старая дама).

«Nein. Er hat uns gestern Abend ein Telegramm geschickt, und wir sollten Sie, bitte, auf ein freudiges Ereignis vorbereiten (он прислал нам вчера вечером телеграмму и просил, чтобы мы подготовили Вас к радостному событию; das Ereignis; sich ereignen – происходить, случаться).»

«Das sieht ihm ä hnlich (это на него похоже)», sagte die Mutter. «Ein freudiges Ereignis (радостное событие)? Ha! Ich komme gleich hinunter (я сейчас спущусь). Moment mal, ich hole Ihnen einen Sechser (минутку, возьму только для вас монетку; der Sechser – шестерка; /разг./ монета в пять /десять, двадцать (в зависимости от местности) / пфеннигов). Fü r den Weg (за дорогу).» Sie verschwand, brachte ein Fü nfpfennigstü ck und gab es Karlchen (она удалилась, принесла монетку в пять пфеннигов и дала ее Карлуше; das F ü nfpfennigst ü ck). Er bedankte sich und rannte polternd treppab (он поблагодарил и, топая, сбежал по лестнице). Punkt neun Uhr erschien Frau Hagedorn bei Kuchenbuchs im Laden (ровно в девять фрау Хагедорн явилась в лавку Кухенбуха; der Laden).

«Karlchen hat natü rlich wieder einmal Quatsch gemacht (Карлуша, как всегда, опять напутал; der Quatsch – чепуха, глупость, meinte die Frau des Fleischermeisters (сказала жена мясника). «Sie kommen eine Stunde zu frü h (Вы пришли на час раньше).»

«Ich weiß (я знаю)», sagte Mutter Hagedorn; «Aber ich habe zu Hause keine Ruhe (но дома я волнуюсь; die Ruhe – спокойствие, покой). Vielleicht telefoniert er frü her (вдруг он позвонит раньше). Ich werde Sie gar nicht stö ren (я вовсе не буду Вам мешать).»

 

217. Am nä chsten Morgen kurz nach acht Uhr klingelte es bei Frau Hagedorn in der Mommsenstraß e. Die alte Dame ö ffnete.

Drauß en stand der Lehrling vom Fleischermeister Kuchenbuch. Er war fast zwei Meter groß und wurde Karlchen genannt. «Einen schö nen Gruß vom Meister», sagte Karlchen. «Und um zehn Uhr wü rde der Doktor Hagedorn aus den Alpen anrufen. Sie brauchten aber nicht zu erschrecken.»

«Da soll man nicht erschrecken? » fragte die alte Dame.

«Nein. Er hat uns gestern Abend ein Telegramm geschickt, und wir sollten Sie, bitte, auf ein freudiges Ereignis vorbereiten.»

«Das sieht ihm ä hnlich», sagte die Mutter. «Ein freudiges Ereignis? Ha! Ich komme gleich hinunter. Moment mal, ich hole Ihnen einen Sechser. Fü r den Weg.» Sie verschwand, brachte ein Fü nfpfennigstü ck und gab es Karlchen. Er bedankte sich und rannte polternd treppab. Punkt neun Uhr erschien Frau Hagedorn bei Kuchenbuchs im Laden.

«Karlchen hat natü rlich wieder einmal Quatsch gemacht», meinte die Frau des Fleischermeisters. «Sie kommen eine Stunde zu frü h.»

«Ich weiß », sagte Mutter Hagedorn; «Aber ich habe zu Hause keine Ruhe. Vielleicht telefoniert er frü her. Ich werde Sie gar nicht stö ren.»

 

218. Frau Kuchenbuch lachte gutmü tig (фрау Кухенбух добродушно засмеялась). Von Stö ren kö nne keine Rede sein (о «мешать» не может быть и речи). Dann gab sie der alten Dame die Depesche und lud sie zum Sitzen ein (она вручила старой даме телеграмму и предложила сесть).

«Wie er sich hat (что он воображает)! » meinte Frau Hagedorn gereizt (раздраженно сказала фрау Хагедорн). «Er tut ja gerade, als ob ich eine Zimttü te wä re (ведет себя так, будто я кисейная барышня; die Zimttü te; der Zimt – корица; die Tü te – пакетик, кулек). So schnell erschrecke ich nun wirklich nicht (уж я так сразу не пугаюсь).»

«Was mag er nur wollen (что же ему хочется)? » fragte die Meistersfrau (спросила жена мясника).

«Ich bin schrecklich aufgeregt (я ужасно взволнована)», stellte die alte Dame fest (констатировала стая дама). Dann kamen Kunden, und sie musste den Mund halten (но тут вошли покупатели, и ей пришлось умолкнуть; der Kunde). Sie blickte jede Minute dreimal auf die Wanduhr, die ü ber den Zervelat- und Salamiwü rsten hing (каждую минуту она трижды взглядывала на стенные часы, висевшие над сервелатом и салями; die Salá miwurst; die Zervelá twurst). Kalt war's im Laden (в лавке было холодно). Und die Steinfliesen waren feucht (и каменные плитки были влажными; die Steinfliese; der Stein – камень). Drauß en war Matschwetter (на улице стояла ненастная погода; das Matschwetter; der Matsch – / разг./ вязкая грязь, слякоть).

Als kurz nach zehn Uhr das Telefon klingelte, war sie bereits vö llig aufgelö st (к десяти часам с минутами, когда зазвонил телефон, она уже в конец расклеилась; auflö sen – развязывать, распускать; растворять). Sie lief zittrig hinter den Ladentisch, schob sich am Hackblock vorbei, preß te den Hö rer krampfhaft ans Ohr und sagte zu Frau Kuchenbuch (дрожа, она вошла за прилавок, протиснулась мимо колоды для рубки мяса, судорожно прижала к уху трубку и сказала фрау Кухенбух; der Hackblock; hacken – колоть; рубить; der Hö rer; der Krampf – судорога; zittern – дрожать): «Hoffentlich verstehe ich ihn deutlich (надеюсь, что отчетливо его расслышу). Er ist so weit weg (ведь он так далеко)! » Dann schwieg sie und lauschte angespannt (она замолчала и стала напряженно вслушиваться). Plö tzlich erstrahlte ihr Gesicht (внезапно ее лицо осветилось). Wie ein Festsaal, der eben noch im Dunkeln lag (словно банкетный зал, который только что лежал во мраке). «Ja? » rief sie mit heller Stimme (крикнула она звонким голосом). «Hier Hagedorn! Fritz, bist du's (Фриц, это ты)? Hast du dir ein Bein gebrochen (ты сломал ногу)? Nein? Das ist recht (хорошо). Oder einen Arm (может руку)? Auch nicht? Da bin ich aber froh, mein Junge (тогда я рада, мой мальчик). Bist du bestimmt gesund (ты точно здоров)? Wie? Was sagst du (что ты говоришь)? Ich soll ruhig zuhö ren (я должна спокойно выслушать)? Fritz, benimm dich (Фриц, веди себя как подобает). So spricht man nicht mit seiner Mutter (так с матерью не разговаривают). Nicht einmal telefonisch (даже по телефону). Was gibt's (ну, что там)? »

 

218. Frau Kuchenbuch lachte gutmü tig. Von Stö ren kö nne keine Rede sein. Dann gab sie der alten Dame die Depesche und lud sie zum Sitzen ein.

«Wie er sich hat! » meinte Frau Hagedorn gereizt. «Er tut ja gerade, als ob ich eine Zimttü te wä re. So schnell erschrecke ich nun wirklich nicht.» «Was mag er nur wollen? » fragte die Meistersfrau. «Ich bin schrecklich aufgeregt», stellte die alte Dame fest. Dann kamen Kunden, und sie musste den Mund halten. Sie blickte jede Minute dreimal auf die Wanduhr, die ü ber den Zervelat- und Salamiwü rsten hing. Kalt war's im Laden. Und die Steinfliesen waren feucht. Drauß en war Matschwetter. Als kurz nach zehn Uhr das Telefon klingelte, war sie bereits vö llig aufgelö st. Sie lief zittrig hinter den Ladentisch, schob sich am Hackblock vorbei, preß te den Hö rer krampfhaft ans Ohr und sagte zu Frau Kuchenbuch: «Hoffentlich verstehe ich ihn deutlich. Er ist so weit weg! » Dann schwieg sie und lauschte angespannt. Plö tzlich erstrahlte ihr Gesicht. Wie ein Festsaal, der eben noch im Dunkeln lag. «Ja? » rief sie mit heller Stimme. «Hier Hagedorn! Fritz, bist du's? Hast du dir ein Bein gebrochen? Nein? Das ist recht. Oder einen Arm? Auch nicht? Da bin ich aber froh, mein Junge. Bist du bestimmt gesund? Wie? Was sagst du? Ich soll ruhig zuhö ren? Fritz, benimm dich. So spricht man nicht mit seiner Mutter. Nicht einmal telefonisch. Was gibt's? »

 

219. Sie schwieg ziemlich lange, hö rte angespannt zu und tat unvermittelt einen kleinen Luftsprung (довольно долго она молчала, напряженно слушала и вдруг подпрыгнула: «сделала небольшой прыжок вверх»; unvermittelt – внезапный, неожиданный: « неопосредованный; vermitteln – посредничать). «Junge, Junge! Mach keine Witze (ты не шути)! Achthundert Mark im Monat (восемьсот марок в месяц)? Hier in Berlin (здесь в Берлине)? Das ist aber schö n (вот это хорошо). Stelle dir vor, du mü sstest nach Kö nigsberg oder Kö ln, und ich sä ß e in der Mommsenstraß e und finge Fliegen (представь, что тебе пришлось бы ехать в Кенигсберг или Кёльн, а я сидела бы на Моммзенштрассе и ловила бы мух; die Fliege; fangen – ловить). Was soll ich mich (что я должна)? Sprich lauter, Fritz (говори громче, Фриц)! Es ist jemand im Laden (в лавке народ). Ach so, festhalten soll ich mich (а-а, я должна за что-нибудь держаться)!! Gern, mein Junge (с удовольствием, мой мальчик). Wozu denn (а зачем)? Was hast du dich (что ты сделал)? Du hast dich verlobt (ты обручился)? Schreck, lass nach (ой, не может быть: «ужас, отпусти = чур меня»; nachlassen – отпускать, ослаблять)! Hildegard Schulze (Хильдегард Шульце)? Kenne ich nicht (не знаю такую). Weshalb denn gleich verloben (зачем же сразу обручаться)? Dazu muss man sich doch erst nä her kennen (надо сначала хорошо узнать друг друга). Widersprich nicht (не возражай; widersprechen; wider – против). Das weiß ich besser (я лучше знаю). Ich war schon verlobt, da warst du noch gar nicht auf der Welt (я уже была обручена, когда тебя еще на свете не было). Wieso willst du das hoffen (что значит «ты надеешься»)? Ach so (ах так)! » Sie lachte (она засмеялась).

«Na, ich werde das Frä ulein mal unter die Lupe nehmen (ну хорошо, я присмотрюсь к барышне; die Lupe – лупа; увеличительное стекло; jemanden unter die Lupe nehmen – пристально присмотреться к кому - либо). Wenn sie mir nicht gefä llt, erlaube ich's nicht (если она мне не понравится, не дам согласия: «не разрешу»). Abwarten und Tee trinken (подождем и чаю попьем = поживем – увидим). Tee trinken, habe ich gesagt (увидим, я сказала). Lade sie zum Abendessen bei uns ein (пригласи ее к нам на ужин)! Ist sie verwö hnt (она избалована)? Nein? Dein Glü ck (твое счастье)! Was hast du abgeschickt (что ты послал)? Zweihundert Mark (двести марок)? Ich brauche doch nichts (но мне же ничего не надо). Also gut (ну хорошо). Ich kaufe ein paar Oberhemden und was du sonst noch brauchst (куплю тебе пару сорочек и что-нибудь еще нужное для тебя). Mü ssen wir nicht aufhö ren, Fritz (нам не пора заканчивать /разговор/, Фриц)? Es wird sonst zu teuer (а то будет слишком дорого /стоить/). Was ich noch fragen wollte (что я еще хотела спросить): Reicht die Wä sche (белья хватает)? Habt ihr schö nes Wetter (погода у вас хорошая)? Dort taut es auch (там тоже тает)? Das ist aber schade (вот это жаль). Und grü ß e das Mä dchen von mir (и передай от меня привет девушке). Nicht vergessen (не забудь)! Und deinen Freund (и твоему другу). Du, der heiß t doch auch Schulze (постой, ведь его фамилия тоже Шульце)! Sie ist wohl seine Tochter (а она не его дочь)? Gar nicht miteinander verwandt (ни в каком родстве друг с другом)? Soso (так, так).»

 

219. Sie schwieg ziemlich lange, hö rte angespannt zu und tat unvermittelt einen kleinen Luftsprung.

«Junge, Junge! Mach keine Witze! Achthundert Mark im Monat? Hier in Berlin? Das ist aber schö n. Stelle dir vor, du mü sstest nach Kö nigsberg oder Kö ln, und ich sä ß e in der Mommsenstraß e und finge Fliegen. Was soll ich mich? Sprich lauter, Fritz! Es ist jemand im Laden. Ach so, festhalten soll ich mich!! Gern, mein Junge. Wozu denn? Was hast du dich? Du hast dich verlobt? Schreck, lass nach! Hildegard Schulze? Kenne ich nicht. Weshalb denn gleich verloben? Dazu muss man sich doch erst nä her kennen. Widersprich nicht. Das weiß ich besser. Ich war schon verlobt, da warst du noch gar nicht auf der Welt. Wieso willst du das hoffen? Ach so! » Sie lachte.

«Na, ich werde das Frä ulein mal unter die Lupe nehmen. Wenn sie mir nicht gefä llt, erlaube ich's nicht. Abwarten und Tee trinken. Tee trinken, habe ich gesagt. Lade sie zum Abendessen bei uns ein! Ist sie verwö hnt? Nein? Dein Glü ck! Was hast du abgeschickt? Zweihundert Mark? Ich brauche doch nichts. Also gut. Ich kaufe ein paar Oberhemden und was du sonst noch brauchst. Mü ssen wir nicht aufhö ren, Fritz? Es wird sonst zu teuer. Was ich noch fragen wollte: Reicht die Wä sche? Habt ihr schö nes Wetter? Dort taut es auch? Das ist aber schade. Und grü ß e das Mä dchen von mir. Nicht vergessen! Und deinen Freund. Du, der heiß t doch auch Schulze! Sie ist wohl seine Tochter? Gar nicht miteinander verwandt? Soso.»

 

220. Nun hö rte die alte Dame wieder lä ngere Zeit zu (старая дама опять довольно долго слушала). Dann fuhr sie fort (потом она продолжила): «Also, mein lieber Junge, auf frohes Wiedersehen (хорошо, мой мальчик, до скорого: «радостного» свидания)! Bleib mir gesund (будь здоров: «останься мне здоровым»)! Komme nicht unter die Straß enbahn (не попади там под трамвай). Weiß ich ja (да, знаю). Es gibt gar keine in eurem Kuhdorf (в вашей дыре их вообще нет; das Kuhdorf – « коровья деревня »).» Sie lachte (она засмеялась). «Mir geht's ausgezeichnet (у меня все отлично). Und vielen Dank fü r den Anruf (и большое спасибо за звонок). Das war sehr lieb von dir (это было очень мило с твоей стороны). Weiß t du schon, ob du gü nstige Fahrverbindung zum Bü ro hast (ты не узнавал еще, как удобнее ехать до работы; gü nstig – благоприятный, удобный; die Fahrverbindung – транспортное сообщение, связь)? Weiß t du noch nicht (ты еще не знаешь)? Aha. Wie heiß t denn die Firma (а как называется фирма)? Toblerwerke (заводы «Тоблера»? Die dir den Preis verliehen haben (которая присудила тебе приз; verleihen – давать взаймы; награждать, присуждать)? Da wird sich aber Herr Franke freuen (вот господин Франке порадуется). Natü rlich grü ß ich ihn (конечно, передам ему привет). Selbstverstä ndlich (само собой разумеется). So, nun wollen wir hinhä ngen (все, давай вешать /трубку/). Sonst kostet es das Doppelte (иначе будет стоить вдвойне). Auf Wiedersehen, mein Junge (до свидания, мой мальчик). Ja. Natü rlich. Ja, ja. Ja! Auf Wiedersehen (до свидания)! » «Das waren aber gute Nachrichten (вот это были хорошие известия)», meinte Frau Kuchenbuch anerkennend (одобрительно сказала фрау Кухенбух; anerkennen – признавать). «Achthundert Mark im Monat (восемьсот марок в месяц)», sagte die alte Dame.

«Und vorher jahrelang keinen Pfennig (а до этого несколько лет ни пфеннига)! »

«Achthundert Mark und eine Braut (восемьсот марок и невесту)! »

Frau Hagedorn nickte (фрау Хагедорн кивнула). «Ein bisschen viel aufs Mal, wie (многовато для одного раза, да)? Aber dazu sind die Kinder ja schließ lich da, dass sie spä ter Eltern werden (но, в конце концов, дети и существуют, что потом стать родителями).»

«Und wir Groß eltern (а мы бабушками).»

«Das wollen wir stark hoffen (очень будем надеяться; stark – сильно)», meinte die alte Dame. Sie musterte den Ladentisch (она посмотрела на мясной прилавок).

«Geben Sie mir, bitte, ein Viertelpfund Hochrippe (дайте мне, пожалуйста, четверть фунта грудинки; das Viertelpfund; die Hochrippe; die Rippe – ребро). Und ein paar Knochen extra (и несколько костей отдельно). Und ein Achtel gekochten Schinken (и восьмушку вареной ветчины; das Achtel; der Schinken). Der Tag muss gefeiert werden (такой день надо отпраздновать: «этот день должен быть отпразднован»).»

 

220. Nun hö rte die alte Dame wieder lä ngere Zeit zu. Dann fuhr sie fort: «Also, mein lieber Junge, auf frohes Wiedersehen! Bleib mir gesund! Komme nicht unter die Straß enbahn. Weiß ich ja. Es gibt gar keine in eurem Kuhdorf.» Sie lachte. «Mir geht's ausgezeichnet. Und vielen Dank fü r den Anruf. Das war sehr lieb von dir. Weiß t du schon, ob du gü nstige Fahrverbindung zum Bü ro hast? Weiß t du noch nicht? Aha. Wie heiß t denn die Firma? Toblerwerke? Die dir den Preis verliehen haben? Da wird sich aber Herr Franke freuen. Natü rlich grü ß ich ihn. Selbstverstä ndlich. So, nun wollen wir hinhä ngen. Sonst kostet es das Doppelte. Auf Wiedersehen, mein Junge. Ja. Natü rlich. Ja, ja. Ja! Auf Wiedersehen! »

«Das waren aber gute Nachrichten», meinte Frau Kuchenbuch anerkennend. «Achthundert Mark im Monat», sagte die alte Dame. «Und vorher jahrelang keinen Pfennig! »

«Achthundert Mark und eine Braut! »

Frau Hagedorn nickte. «Ein bisschen viel aufs Mal, wie? Aber dazu sind die Kinder ja schließ lich da, dass sie spä ter Eltern werden.»

«Und wir Groß eltern.»

«Das wollen wir stark hoffen», meinte die alte Dame. Sie musterte den Ladentisch.

«Geben Sie mir, bitte, ein Viertelpfund Hochrippe. Und ein paar Knochen extra. Und ein Achtel gekochten Schinken. Der Tag muss gefeiert werden.»

 

221. Fritz war frü h auf der Bank gewesen und hatte den Scheck eingelö st (c утра Фриц сходил в банк и обменял чек на наличные; einen Scheck einlö sen – получать деньги по чеку). Dann hatte er im Postamt das Telefongesprä ch mit Berlin angemeldet (потом заказал на почтамте телефонный разговор с Берлином) und, wä hrend er auf die Verbindung wartete, fü r seine Mutter zweihundert Mark eingezahlt (и пока ожидал соединения, послал матери двести марок).

Jetzt, nach dem Gesprä ch, bummelte er guter Laune durch den kleinen altertü mlichen Ort und machte Einkä ufe (после разговора он, пребывая в хорошем настроении, шатался по старинному городку и делал покупки). Das ist, wenn man jahrelang jeden Pfennig zehnmal hat umdrehen mü ssen, ein ergreifendes Vergnü gen (когда годами /прежде чем что-то купить/ тебе приходится десять раз перевернуть каждый пфенниг = когда ты дрожишь над каждым пфеннигом, это увлекательное занятие). Jahrelang hat man die Zä hne zusammengebissen (годами приходилось стискивать зубы). Und nun das Glü ck wie der Blitz eingeschlagen hat, mö chte man am liebsten heulen (но почему-то, когда счастье сверкнуло, как молния, хочется реветь). Na, Schwamm drü ber (ладно, хватит об этом: «губкой /провести/ по этому»; der Schwamm – губка)! Fü r Herrn Kesselhuth, seinen Gö nner, besorgte Doktor Hagedorn eine Kiste kostbarer Havannazigarren (господину Кессельгуту, своему покровителю, доктор Хагедорн купил ящичек дорогих гаванских сигар; der Gö nner). Fü r Eduard kaufte er in einem kleinen Antiquitä tengeschä ft einen alten Zinnkrug (Эдуарду он купил в маленькой антикварной лавке старинную оловянную кружку; der Zinnkrug). Fü r Hilde erstand er ein seltsames traubenfö rmiges Ohrgehä nge (для Хильды он приобрел редкие серьги с подвесками в форме виноградной кисти; erstehen; das Ohrgehä nge; die Traube – гроздь, кисть /винограда/). Es war aus Jade, mattem Gold und Halbedelsteinen (они были из нефрита, матового золота и полудрагоценных камней). Im Blumenladen bestellte er schließ lich fü r Tante Julchen einen imposanten Strauß und bat die Verkä uferin, die Geschenke ins Hotel zu schicken (наконец, в цветочном магазине он заказал для тети Юлечки шикарный букет и попросил продавщицу доставить подарки в отель; der Strauß; imposá nt – импозантный, внушительный, видный).

Sich selber schenkte er nichts (себе он не подарил ничего). Anderthalb Stunden war er im Ort (полтора часа он провел в городке). Als er zurü ckkam, lag Kasimir, der unvergleichliche Schneemann, in den letzten Zü gen (когда он вернулся, Казимир, несравненный снеговик, дышал на ладан; in den letzten Zü gen liegen – быть при последнем издыхании, быть при смерти; der Zug – затяжка, дыхание; vergleichen – сравнивать). Der Konfitü reneimer, Kasimirs Helm, saß auf den Schultern (ведро из-под джема, шлем Казимира, торчало на его плечах; der Helm). Augen, Nase, Mund und Schnurrbart waren dem geliebten Husaren auf die Heldenbrust gerutscht (глаза, нос, рот и усы сползли любимому гусару на геройскую грудь; der Held – герой). Aber noch stand er aufrecht (однако он еще стоял прямо). Er starb im Stehen, wie es sich fü r einen Soldaten geziemt (он умирал стоя, как и подобает солдату). «Fahr wohl, teurer Kasimir (прощай, дорогой Казимир)! » sagte Hagedorn. «Ohne Kopf kann keiner aus dem Fenster gucken (не имея головы, нельзя выглянуть из окна).» Dann betrat er das Grandhotel (он вошел в отель). Hier war inzwischen mancherlei geschehen (за это время здесь кое-что произошло).

 

221. Fritz war frü h auf der Bank gewesen und hatte den Scheck eingelö st. Dann hatte er im Postamt das Telefongesprä ch mit Berlin angemeldet und, wä hrend er auf die Verbindung wartete, fü r seine Mutter zweihundert Mark eingezahlt.

Jetzt, nach dem Gesprä ch, bummelte er guter Laune durch den kleinen altertü mlichen Ort und machte Einkä ufe. Das ist, wenn man jahrelang jeden Pfennig zehnmal hat umdrehen mü ssen, ein ergreifendes Vergnü gen. Jahrelang hat man die Zä hne zusammengebissen. Und nun das Glü ck wie der Blitz eingeschlagen hat, mö chte man am liebsten heulen. Na, Schwamm drü ber! Fü r Herrn Kesselhuth, seinen Gö nner, besorgte Doktor Hagedorn eine Kiste kostbarer Havannazigarren. Fü r Eduard kaufte er in einem kleinen Antiquitä tengeschä ft einen alten Zinnkrug. Fü r Hilde erstand er ein seltsames traubenfö rmiges Ohrgehä nge. Es war aus Jade, mattem Gold und Halbedelsteinen. Im Blumenladen bestellte er schließ lich fü r Tante Julchen einen imposanten Strauß und bat die Verkä uferin, die Geschenke ins Hotel zu schicken.

Sich selber schenkte er nichts. Anderthalb Stunden war er im Ort. Als er zurü ckkam, lag Kasimir, der unvergleichliche Schneemann, in den letzten Zü gen. Der Konfitü reneimer, Kasimirs Helm, saß auf den Schultern. Augen, Nase, Mund und Schnurrbart waren dem geliebten Husaren auf die Heldenbrust gerutscht. Aber noch stand er aufrecht. Er starb im Stehen, wie es sich fü r einen Soldaten geziemt.

«Fahr wohl, teurer Kasimir! » sagte Hagedorn. «Ohne Kopf kann keiner aus dem Fenster gucken.» Dann betrat er das Grandhotel. Hier war inzwischen mancherlei geschehen.

 

222. Das Unheil hatte harmloserweise damit begonnen, dass Geheimrat Tobler, seine Tochter, die Kunkel und Johann frü hstü ckten (несчастье началось самым безобидным образом, с того, что тайный советник Тоблер, его дочь, Кункель и Иоганн завтракали; harmlos – безобидный).

Sie saß en im Verandasaal, aß en Brö tchen und sprachen ü ber das Tauwetter (они сидели на веранде, ели булочки и говорили об оттепели; das Brö tchen; tauen – таять). «Wenn wir einen Wagen mithä tten (если бы у нас была машина)», sagte Hilde, «kö nnten wir nach Mü nchen fahren (мы могли бы уехать в Мюнхен).»

«Du darfst nicht vergessen, dass ich ein armer Mann bin (ты не должна забывать, что я бедный человек)», meinte ihr Vater (сказал ее отец). «Wir werden eine Stunde kegelschieben (поиграем часик в кегли). Das beruhigt die Nerven (это успокаивает нервы). Wo steckt ü brigens mein Schwiegersohn (кстати, куда пропал мой зять; der Schwiegersohn)? »

«Auf der Bank und auf der Post (в банке и на почте)», berichtete Hilde (сообщила Хильда). «Wie haben Sie geschlafen, Kunkel (как Вам спалось, Кункель)? »

«Miserabel (скверно; miserá bel)», sagte Tante Julchen. «Ich habe entsetzlich geträ umt (мне снились какие-то ужасы; entsetzlich – ужасный, ужасающий; trä umen – видеть во сне, мечтать, грезить). Das hä tten Sie aber auch nicht mit mir machen dü rfen (Вы не должны были так поступать со мной)! »

«Was denn (что такое)? » fragte Johann.

«Als Doktor Hagedorn erzä hlte, dass ihn die Toblerwerke engagiert hä tten, ihn und den Herrn Schulze dazu (когда доктор Хагедорн сказал, что его наняла фирма Тоблера, его и господина Шульце вдобавок), und der Hü hnerknochen war so spitz, ich habe oben im Zimmer Tafelö l getrunken, es war abscheulich (а куриная косточка была такая острая, в номере я выпила прованского масла, это было ужасно; das Tafelö l).»

«Wenn wir wieder einmal eine Ü berraschung fü r Sie haben (в следующий раз, если опять будет какой-нибудь сюрприз для Вас)», sagte Johann, «kriegen Sie Haferflocken (Вы получите овсяные хлопья; der Hafer – овес).»

«Das hat alles keinen Zweck (это все бесполезно: «не имеет цели»)», erklä rte der Geheimrat (сказал тайный советник). «Dann verschluckt sie den Lö ffel (она тогда проглотит ложку).»

«Den Lö ffel legen wir vorher an die Kette (а ложку мы заранее прицепим на цепочку)», meinte Hilde. Frau Kunkel war wieder einmal gekrä nkt (фрау Кункель опять обиделась).

 

222. Das Unheil hatte harmloserweise damit begonnen, dass Geheimrat Tobler, seine Tochter, die Kunkel und Johann frü hstü ckten. Sie saß en im Verandasaal, aß en Brö tchen und sprachen ü ber das Tauwetter.

«Wenn wir einen Wagen mithä tten», sagte Hilde, «kö nnten wir nach Mü nchen fahren.»

«Du darfst nicht vergessen, dass ich ein armer Mann bin», meinte ihr Vater.

«Wir werden eine Stunde kegelschieben. Das beruhigt die Nerven. Wo steckt ü brigens mein Schwiegersohn? »

«Auf der Bank und auf der Post», berichtete Hilde. «Wie haben Sie geschlafen, Kunkel? »

«Miserabel», sagte Tante Julchen. «Ich habe entsetzlich geträ umt. Das hä tten Sie aber auch nicht mit mir machen dü rfen! »

«Was denn? » fragte Johann.

«Als Doktor Hagedorn erzä hlte, dass ihn die Toblerwerke engagiert hä tten, ihn und den Herrn Schulze dazu, und der Hü hnerknochen war so spitz, ich habe oben im Zimmer Tafelö l getrunken, es war abscheulich.»

«Wenn wir wieder einmal eine Ü berraschung fü r Sie haben», sagte Johann, «kriegen Sie Haferflocken.»

«Das hat alles keinen Zweck», erklä rte der Geheimrat. «Dann verschluckt sie den Lö ffel.»

«Den Lö ffel legen wir vorher an die Kette», meinte Hilde. Frau Kunkel war wieder einmal gekrä nkt.

 

223. Aber viel Zeit blieb ihr nicht dazu (но для этого /для обид/ у нее было мало времени). Denn der Portier und der Direktor Kü hne traten feierlich in den Saal und nä herten sich dem Tisch (в столовую торжественно вступили швейцар с директором Кюне и направились: «приближались» к их столику).

«Die beiden sehen wie Sekundanten aus, die eine Duellforderung ü berbringen (оба похожи на секундантов, которые несут вызов на дуэль; der Sekund á nt; die Dué llforderung; fordern – требовать; приглашать; вызывать)», behauptete der Geheimrat (заявил тайный советник).

Johann konnte eben noch «Dicke Luft! » murmeln (Иоганн успел лишь пробормотать: «Тучи сгущаются! »).

Da machte Karl der Kü hne schon seine Verbeugung und sagte (тут Карл Отважный уже сделал свой поклон и сказал): «Herr Schulze, wir mö chten Sie eine Minute sprechen (господин Шульце, мы хотели бы с Вами минутку поговорить).»

Schulze meinte: «Eine Minute (одну минутку)? Meinetwegen (извольте).»

«Wir erwarten Sie nebenan im Schreibzimmer (мы ждем Вас в канцелярии рядом)», erklä rte der Portier (объяснил швейцар).

«Da kö nnen Sie lange warten (долго же вам придется ждать)», behauptete Schulze (заявил Шульце).

Hilde sah auf ihre Armbanduhr (Хильда посмотрела на наручные часы; die Armbanduhr; das Armband – браслет, ремешок). «Die Minute ist gleich um (минута почти прошла: «скоро, сейчас закончится»).»

Herr Kü hne und Onkel Folter wechselten Blicke (Карл Отважный и дядюшка Польтер обменялись взглядами). Dann gestand der Direktor, dass es sich um eine delikate Angelegenheit handle (затем директор признался, что речь пойдет о деликатном вопросе).

«Das trifft sich groß artig (великолепно)», sagte Tante Julchen. «Fü r so etwas schwä rme ich (всегда о таком я мечтала). Hildegard, halte dir die Ohren zu (Хильдегард, зажми уши)! »

«Wie Sie wü nschen (как Вам угодно)», meinte der Direktor. «Ich wollte Herrn Schulze die Gegenwart von Zeugen ersparen (мне хотелось избавить господина Шульце от присутствия свидетелей; der Zeuge). Kurz und gut, die Hotelbetriebsgesellschaft, deren hiesiger Direktor ich bin, ersucht Sie, unser Haus zu verlassen (короче говоря, ассоциация владельцев отелей, представителем которой я здесь являюсь, просит Вас покинуть наш отель). Einige unserer Stammgä ste haben Anstoß genommen (некоторые наши постояльцы шокированы; der Anstoß – толчок, удар; Anstoß nehmen – быть шокированным, быть недовольным чем - либо). Seit gestern haben sich die Beschwerden gehä uft (со вчерашнего дня жалоб прибавилось; der Haufen – sich hä ufen – нагромождаться; накапливаться). Ein Gast, der begreiflicherweise nicht genannt sein will, hat eine beträ chtliche Summe ausgeworfen (один гость – кто, я, понятно, не могу назвать, – предоставил значительную сумму). Wie viel war es (сколько там было)? »

«Zweihundert Mark (двести марок)», sagte Onkel Polter gü tig (благосклонно сказал дядюшка Польтер).

 

223. Aber viel Zeit blieb ihr nicht dazu. Denn der Portier und der Direktor Kü hne traten feierlich in den Saal und nä herten sich dem Tisch.

«Die beiden sehen wie Sekundanten aus, die eine Duellforderung ü berbringen», behauptete der Geheimrat.

Johann konnte eben noch «Dicke Luft! » murmeln.

Da machte Karl der Kü hne schon seine Verbeugung und sagte: «Herr Schulze, wir mö chten Sie eine Minute sprechen.»


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