Архитектура Аудит Военная наука Иностранные языки Медицина Металлургия Метрология Образование Политология Производство Психология Стандартизация Технологии |
Wie fahren Sie, Tonio, wenn ich fragen darf? Welche Route nehmen Sie?»
8 «Die ü bliche», sagte er achselzuckend und errö tete deutlich. «Ja, ich berü hre meine – meinen Ausgangspunkt, Lisaweta, nach dreizehn Jahren, und das kann ziemlich komisch werden.» 9 Sie lä chelte. 10 «Das ist es, was ich hö ren wollte, Tonio Krö ger. Und also fahren Sie mit Gott. Versä umen Sie auch nicht, mir zu schreiben, hö ren Sie? Ich verspreche mir einen erlebnisvollen Brief von Ihrer Reise nach – Dä nemark...»
VI
1 Und Tonio Krö ger fuhr gen (по направлению /поэт./) Norden. Er fuhr mit Komfort (denn er pflegte zu sagen, dass jemand, der es innerlich so viel schwerer hat als andere Leute, gerechten Anspruch auf ein wenig ä uß eres Behagen habe), und er rastete nicht eher (отсановился, сделал передышку, привал не раньше), als bis die Tü rme der engen Stadt, vor der er ausgegangen war, sich vor ihm in die graue Luft erhoben. Dort nahm er einen kurzen, seltsamen Aufenthalt (остановился; der Aufenthalt – пребывание)... 2 Ein trü ber Nachmittag ging schon in den Abend ü ber, als der Zug in die schmale, verrä ucherte (прокопченный), so wunderlich vertraute Halle (так удивительно знакомый вокзал) einfuhr; noch immer ballte sich (скапливался; sich ballen – сжиматься, слипаться /в ком/) unter dem schmutzigen Glasdach der Qualm in Klumpen (дым клубами; der Klumpen – глыба, кусок, сгусток) zusammen und zog in gedehnten Fetzen (растянутыми лохмотьями, клочьями) hin und wider, wie damals, als Tonio Krö ger, nichts als Spott im Herzen, von hier gefahren war. – Er versorgte sein Gepä ck (получил свой багаж; versorgen – снабжать; обеспечить, позаботиться), ordnete an (велел), dass es ins Hotel geschafft werde, und verließ den Bahnhof. 3 Das waren die zweispä nnigen (пароконные; spannen – запрягать), schwarzen, unmä ß ig hohen und breiten Droschken (пролетки) der Stadt, die drauß en in einer Reihe standen! Er nahm keine davon; er sah sie nur an, wie er alles ansah, die schmalen Giebel und spitzen Tü rme, die ü ber die nä chsten Dä cher herü bergrü ß ten, die blonden und lä ssigplumpen (небрежно-неуклюжие; lä ssig – небрежный; медлительный, вялый; plump – громоздкий; неуклюжий) Menschen mit ihrer breiten und dennoch rapiden Redeweise (с их протяжной и все же, одновременно быстрой манерой говорить; rapí de – быстрый, стремительный) rings um ihn her, und ein nervö ses Gelä chter stieg in ihm auf, das eine heimliche Verwandtschaft mit Schluchzen (всхлипывание) hatte. – Er ging zu Fuß, ging langsam, den unablä ssigen Druck (непрекращающееся, непрерывное давление; ablassen /von jemand/ – оставлять в покое) des feuchten Windes im Gesicht, ü ber die Brü cke, an deren Gelä nder mythologische Statuen standen, und eine Strecke am Hafen entlang.
1 Und Tonio Krö ger fuhr gen Norden. Er fuhr mit Komfort (denn er pflegte zu sagen, dass jemand, der es innerlich so viel schwerer hat als andere Leute, gerechten Anspruch auf ein wenig ä uß eres Behagen habe), und er rastete nicht eher, als bis die Tü rme der engen Stadt, vor der er ausgegangen war, sich vor ihm in die graue Luft erhoben. Dort nahm er einen kurzen, seltsamen Aufenthalt... 2 Ein trü ber Nachmittag ging schon in den Abend ü ber, als der Zug in die schmale, verrä ucherte, so wunderlich vertraute Halle einfuhr; noch immer ballte sich unter dem schmutzigen Glasdach der Qualm in Klumpen zusammen und zog in gedehnten Fetzen hin und wider, wie damals, als Tonio Krö ger, nichts als Spott im Herzen, von hier gefahren war. – Er versorgte sein Gepä ck, ordnete an, dass es ins Hotel geschafft werde, und verließ den Bahnhof.s Tonio Krö ger, nichts als Spott im Herzen, von hier gefahren war. – Er versorgte sein Gepä ck, ordnete an, dass es ins Hotel geschafft werde, und verließ den Bahnhof. 3 Das waren die zweispä nnigen, schwarzen, unmä ß ig hohen und breiten Droschken der Stadt, die drauß en in einer Reihe standen! Er nahm keine davon; er sah sie nur an, wie er alles ansah, die schmalen Giebel und spitzen Tü rme, die ü ber die nä chsten Dä cher herü bergrü ß ten, die blonden und lä ssigplumpen Menschen mit ihrer breiten und dennoch rapiden Redeweise rings um ihn her, und ein nervö ses Gelä chter stieg in ihm auf, das eine heimliche Verwandtschaft mit Schluchzen hatte. – Er ging zu Fuß, ging langsam, den unablä ssigen Druck des feuchten Windes im Gesicht, ü ber die Brü cke, an deren Gelä nder mythologische Statuen standen, und eine Strecke am Hafen entlang.
1 Groß er Gott, wie winzig und winklig (каким крошечным и кривым: «угловатым, извилистым») das Ganze erschien! Waren hier in all der Zeit die schmalen Giebelgassen so putzig (забавно, смешно, уморительно) steil (круто) zur Stadt emporgestiegen (поднимались ввысь)? Die Schornsteine (трубы) und Maste der Schiffe schaukelten leise in Wind und Dä mmerung (в сумерках) auf dem trü ben Flusse. Sollte er jene Straß e hinaufgehen, die dort, an der das Haus lag, das er im Sinne hatte? Nein, morgen. Er war so schlä frig jetzt. Sein Kopf war schwer von der Fahrt, und langsame, nebelhafte Gedanken zogen ihm durch den Sinn. 2 Zuweilen in diesen dreizehn Jahren, wenn sein Magen verdorben gewesen war (когда у него бывал не в порядке желудок), hatte ihm geträ umt, dass er wieder daheim (дома) sei in dem alten, hallenden (гулком; hallen – звучать, /гулко/ раздаваться) Haus an der schrä gen Gasse, dass auch sein Vater wieder da sei und ihn hart anlasse (напускается, набрасывается на него; jemand hart anlassen – грубо наброситься, напуститься на кого-либо /высок./ ) wegen seiner entarteten Lebensfü hrung (из-за его неподобающего образа жизни; entartet – выродившийся, порочный), was er jedesmal sehr in der Ordnung gefunden hatte. Und diese Gegenwart nun unterschied sich durch nichts (и это настоящее = окружающая его теперь действительность ничем не отличалась) von einem dieser betö renden (от одного из тех очаровывающих, завораживающих; betö ren – обвораживать, очаровывать, пленять; der Tor – глупец ) und unzerreiß baren Traumgespinste (и неразрываемых сновидческих плетений; das Gespinst – пряжа; сплетение, паутина; spinnen – прясть), in denen man sich fragen kann, ob dies Trug oder Wirklichkeit (обман, кажущееся или явь, действительность; der Trug: Lug und Trug – сплошной обман; betrü gen – обманывать, мошенничать) ist, und sich notgedrungen (поневоле) mit Ü berzeugung (с убеждением = уверенно, убежденно) fü r das Letztere entscheidet (решаешь, что последнее), um dennoch am Ende zu erwachen (чтобы, однако, в конце концов проснуться = и все равно затем просыпаешься)... Er schritt durch die wenig belebten, zugigen (открытые для сквозняка, продуваемые сквозняком; es zieht – сквозит; die Zugluft – сквозняк) Straß en, hielt den Kopf gegen den Wind gebeugt und schritt wie schlafwandelnd (как лунатик; wandeln – ходить, бродить, шествовать /высок./) in der Richtung des Hotels, des ersten der Stadt, wo er ü bernachten wollte. Ein krummbeiniger (кривоногий) Mann mit einer Stange (с шестом), an deren Spitze ein Feuerchen brannte, ging mit wiegendem (покачивающимся) Matrosenschritt vor ihm her und zü ndete die Gaslaternen an (зажигал газовые фонари). 3 Wie war ihm doch? Was war das alles, was unter der Asche seiner Mü digkeit (под пеплом его усталости), ohne zur klaren Flamme zu werden, so dunkel und schmerzlich glomm (тлело, теплилось: glimmen)? Still, still und kein Wort! Keine Worte! Er wä re gern lange so dahingegangen (шел бы просто вперед, без цели), im Wind durch die dä mmerigen, traumhaft vertrauten Gassen (по сумеречным, сказочно, как во сне знакомым улицам). Aber alles war so eng und nah beieinander. Gleich war man am Ziel (куда ни пойдешь – как уже пришел, рукой подать до любого места).
1 Groß er Gott, wie winzig und winklig das Ganze erschien! Waren hier in all der Zeit die schmalen Giebelgassen so putzig steil zur Stadt emporgestiegen? Die Schornsteine und Maste der Schiffe schaukelten leise in Wind und Dä mmerung auf dem trü ben Flusse. Sollte er jene Straß e hinaufgehen, die dort, an der das Haus lag, das er im Sinne hatte? Nein, morgen. Er war so schlä frig jetzt. Sein Kopf war schwer von der Fahrt, und langsame, nebelhafte Gedanken zogen ihm durch den Sinn. 2 Zuweilen in diesen dreizehn Jahren, wenn sein Magen verdorben gewesen war, hatte ihm geträ umt, dass er wieder daheim sei in dem alten, hallenden Haus an der schrä gen Gasse, dass auch sein Vater wieder da sei und ihn hart anlasse wegen seiner entarteten Lebensfü hrung, was er jedesmal sehr in der Ordnung gefunden hatte. Und diese Gegenwart nun unterschied sich durch nichts von einem dieser betö renden und unzerreiß baren Traumgespinste, in denen man sich fragen kann, ob dies Trug oder Wirklichkeit ist, und sich notgedrungen mit Ü berzeugung fü r das Letztere entscheidet, um dennoch am Ende zu erwachen... Er schritt durch die wenig belebten, zugigen Straß en, hielt den Kopf gegen den Wind gebeugt und schritt wie schlafwandelnd in der Richtung des Hotels, des ersten der Stadt, wo er ü bernachten wollte. Ein krummbeiniger Mann mit einer Stange, an deren Spitze ein Feuerchen brannte, ging mit wiegendem Matrosenschritt vor ihm her und zü ndete die Gaslaternen an. 3 Wie war ihm doch? Was war das alles, was unter der Asche seiner Mü digkeit, ohne zur klaren Flamme zu werden, so dunkel und schmerzlich glomm? Still, still und kein Wort! Keine Worte! Er wä re gern lange so dahingegangen, im Wind durch die dä mmerigen, traumhaft vertrauten Gassen. Aber alles war so eng und nah beieinander. Gleich war man am Ziel.
1 In der oberen Stadt gab es Bogenlampen (дуговые фонари; der Bogen – дуга), und eben erglü hten sie (разгорелись, вспыхнули). Da war das Hotel, und es waren die beiden schwarzen Lö wen, die davor lagen und vor denen er sich als Kind gefü rchtet hatte. Noch immer blickten sie mit einer Miene, als wollten sie niesen (чихнуть), einander an; aber sie schienen viel kleiner geworden seit damals. – Tonio Krö ger ging zwischen ihnen hindurch. 2 Da er zu Fuß kam, wurde er ohne viel Feierlichkeit empfangen (без особого почета: «торжественности»). Der Portier und ein sehr feiner, schwarzgekleideter Herr, welcher die Honneurs machte (который встречал новых постояльцев; jemandem die Honneurs /des Hauses/ machen – встречать, принимать гостей; оказывать почести кому-либо /устар. франц./) und bestä ndig mit den kleinen Fingern seine Manschetten in die Ä rmel zurü ckstieß, musterten ihn prü fend und wä gend (испытуя и взвешивая) vom Scheitel (der Scheitel – темя, макушка) bis zu den Stiefeln, sichtlich bestrebt (явно стремясь: «будучи устремлен»), ihn gesellschaftlich ein wenig zu bestimmen (хотя бы приблизительно определить его общественное положение), ihn hierarchisch und bü rgerlich unterzubringen (разместить, распределить) und ihm einen Platz in ihrer Achtung anzuweisen (и указать ему место, которое он может занять в их уважении), ohne doch zu einem beruhigenden Ergebnis gelangen zu kö nnen (но ему не удалось прийти: «достичь, добраться» к какому-нибудь успокоительному выводу), weshalb sie sich fü r eine gemä ß igte Hö flichkeit entschieden (избрали умеренную вежливость). Ein Kellner, ein milder Mensch mit rotblonden Backenbartstreifen (с узкими белокурыми баками), einem altersblanken Frack (в залоснившемся от долгой носки фраке; blank – блестящий, сверкающий) und Rosetten (с розетками, бантами) auf den lautlosen Schuhen, fü hrte ihn zwei Treppen hinauf in ein reinlich (опрятно) und altvä terlich (старомодно) eingerichtetes Zimmer, hinter dessen Fenster sich im Zwielicht (в сумерках) ein pittoresker (живописный) und mittelalterlicher Ausblick auf Hö fe, Giebel und die bizarren Massen (причудливые строения, формы) der Kirche erö ffnete, in deren Nä he das Hotel gelegen war. Tonio Krö ger stand eine Weile vor diesem Fenster; dann setzte er sich mit gekreuzten Armen auf das weitschweifige (пространный /о речи/, просторный; schweifen – блуждать, бродить) Sofa, zog seine Brauen zusammen und pfiff vor sich hin. 3 Man brachte Licht, und sein Gepä ck kam. Gleichzeitig legte der milde Kellner den Meldezettel (регистрационный бланк) auf den Tisch, und Tonio Krö ger malte mit seitwä rts geneigten Kopfe etwas darauf, das aussah wie Name, Stand (род занятий: «сословие») und Herkunft (откуда приехал: «происхождение»). Hierauf (затем) bestellte er ein wenig Abendbrot und fuhr fort, von seinem Sofawinkel aus ins Leere zu blicken. Als das Essen vor ihm stand, ließ er es noch lange unberü hrt, nahm endlich ein paar Bissen und ging noch eine Stunde im Zimmer auf und ab (взад и вперед), wobei er zuweilen stehen blieb und die Augen schloss. Dann entkleidete er sich mit langsamen Bewegungen und ging zu Bette. Er schlief lange, unter verworrenen (путанные; verwirren – запутывать; wirr – запутанный) und seltsam sehnsü chtigen Trä umen. –
1 In der oberen Stadt gab es Bogenlampen, und eben erglü hten sie. Da war das Hotel, und es waren die beiden schwarzen Lö wen, die davor lagen und vor denen er sich als Kind gefü rchtet hatte. Noch immer blickten sie mit einer Miene, als wollten sie niesen, einander an; aber sie schienen viel kleiner geworden seit damals. – Tonio Krö ger ging zwischen ihnen hindurch. 2 Da er zu Fuß kam, wurde er ohne viel Feierlichkeit empfangen. Der Portier und ein sehr feiner, schwarzgekleideter Herr, welcher die Honneurs machte und bestä ndig mit den kleinen Fingern seine Manschetten in die Ä rmel zurü ckstieß, musterten ihn prü fend und wä gend vom Scheitel bis zu den Stiefeln, sichtlich bestrebt, ihn gesellschaftlich ein wenig zu bestimmen, ihn hierarchisch und bü rgerlich unterzubringen und ihm einen Platz in ihrer Achtung anzuweisen, ohne doch zu einem beruhigenden Ergebnis gelangen zu kö nnen, weshalb sie sich fü r eine gemä ß igte Hö flichkeit entschieden. Ein Kellner, ein milder Mensch mit rotblonden Backenbartstreifen, einem altersblanken Frack und Rosetten auf den lautlosen Schuhen, fü hrte ihn zwei Treppen hinauf in ein reinlich und altvä terlich eingerichtetes Zimmer, hinter dessen Fenster sich im Zwielicht ein pittoresker und mittelalterlicher Ausblick auf Hö fe, Giebel und die bizarren Massen der Kirche erö ffnete, in deren Nä he das Hotel gelegen war. Tonio Krö ger stand eine Weile vor diesem Fenster; dann setzte er sich mit gekreuzten Armen auf das weitschweifige Sofa, zog seine Brauen zusammen und pfiff vor sich hin. 3 Man brachte Licht, und sein Gepä ck kam. Gleichzeitig legte der milde Kellner den Meldezettel auf den Tisch, und Tonio Krö ger malte mit seitwä rts geneigten Kopfe etwas darauf, das aussah wie Name, Stand und Herkunft. Hierauf bestellte er ein wenig Abendbrot und fuhr fort, von seinem Sofawinkel aus ins Leere zu blicken. Als das Essen vor ihm stand, ließ er es noch lange unberü hrt, nahm endlich ein paar Bissen und ging noch eine Stunde im Zimmer auf und ab, wobei er zuweilen stehen blieb und die Augen schloss. Dann entkleidete er sich mit langsamen Bewegungen und ging zu Bette. Er schlief lange, unter verworrenen und seltsam sehnsü chtigen Trä umen. –
1 Als er erwachte, sah er sein Zimmer von hellem Tage erfü llt. Verwirrt und hastig besann er sich (припомнил; sich besinnen – припомнить, прийти в себя), wo er sei, und machte sich auf (отправился, пошел; sich aufmachen – отправляться /в путь/), um die Vorhä nge zu ö ffnen (открыть шторы). Des Himmels schon ein wenig blasses Spä tsommer-Blau war von dü nnen, vom Wind zerzupften (раздерганными; zupfen – дергать, теребить, щипать) Wolkenfetzchen (клочками облаков; der Fetzen – лоскут, клок, клочок) durchzogen; aber die Sonne schien ü ber seiner Vaterstadt. 2 Er wandte noch mehr Sorgfalt auf seine Toilette (занялся с большей тщательностью своим туалетом) als gewö hnlich, wusch und rasierte sich aufs Beste (как можно лучше, тщательнейше) und machte sich so frisch und reinlich, als habe er einen Besuch in gutem, korrektem Hause vor, wo es gelte (где обязательно нужно, необходимо; es gilt /etwas zu machen/ – необходимо /что-либо сделать/), einen schmucken und untadelhaften Eindruck zu machen (произвести приятное и безукоризненное впечатление; schmuck – нарядный, красивый, пригожий /устар./); und wä hrend der Hantierungen des Ankleidens (пока одевался, возясь с одеванием, занимаясь одеванием; hantieren – хлопотать /напр. у плиты/, заниматься, обращаться, возиться; die Hantierung – обращение /с чем-либо/, возня) horchte er auf das ä ngstliche Pochen seines Herzens (прислушивался к боязливому биению своего сердца). 3 Wie hell es drauß en war! Er hä tte sich wohler gefü hlt, wenn, wie gestern, Dä mmerung in den Straß en gelegen hä tte; nun aber sollte er unter den Augen der Leute durch den klaren Sonnenschein gehen. Wü rde er auf Bekannte stoß en, angehalten, befragt werden und Rede stehen mü ssen (вынужден ли будет отчитываться, давать отчет, объяснение, держать ответ), wie er diese dreizehn Jahre verbracht? Nein, gottlob (слава Богу), es kannte ihn keiner mehr, und wer sich seiner erinnerte, wü rde ihn nicht erkennen, denn er hatte sich wirklich ein wenig verä ndert unterdessen (тем временем, между тем). Er betrachtete sich aufmerksam im Spiegel, und plö tzlich fü hlte er sich sicherer hinter seiner Maske, hinter seinem frü h durcharbeiteten Gesicht, das ä lter als seine Jahre war... Er ließ Frü hstü ck kommen und ging dann aus, ging unter den abschä tzenden (оценивающими) Blicken des Portiers und des feinen Herrn in Schwarz durch das Vestibü l und zwischen den beiden Lö wen hindurch ins Freie (на улицу, на воздух).
1 Als er erwachte, sah er sein Zimmer von hellem Tage erfü llt. Verwirrt und hastig besann er sich, wo er sei, und machte sich auf, um die Vorhä nge zu ö ffnen. Des Himmels schon ein wenig blasses Spä tsommer-Blau war von dü nnen, vom Wind zerzupften Wolkenfetzchen durchzogen; aber die Sonne schien ü ber seiner Vaterstadt. 2 Er wandte noch mehr Sorgfalt auf seine Toilette als gewö hnlich, wusch und rasierte sich aufs Beste und machte sich so frisch und reinlich, als habe er einen Besuch in gutem, korrektem Hause vor, wo es gelte, einen schmucken und untadelhaften Eindruck zu machen; und wä hrend der Hantierungen des Ankleidens horchte er auf das ä ngstliche Pochen seines Herzens. 3 Wie hell es drauß en war! Er hä tte sich wohler gefü hlt, wenn, wie gestern, Dä mmerung in den Straß en gelegen hä tte; nun aber sollte er unter den Augen der Leute durch den klaren Sonnenschein gehen. Wü rde er auf Bekannte stoß en, angehalten, befragt werden und Rede stehen mü ssen, wie er diese dreizehn Jahre verbracht? Nein, gottlob, es kannte ihn keiner mehr, und wer sich seiner erinnerte, wü rde ihn nicht erkennen, denn er hatte sich wirklich ein wenig verä ndert unterdessen. Er betrachtete sich aufmerksam im Spiegel, und plö tzlich fü hlte er sich sicherer hinter seiner Maske, hinter seinem frü h durcharbeiteten Gesicht, das ä lter als seine Jahre war... Er ließ Frü hstü ck kommen und ging dann aus, ging unter den abschä tzenden Blicken des Portiers und des feinen Herrn in Schwarz durch das Vestibü l und zwischen den beiden Lö wen hindurch ins Freie.
1 Wohin ging er? Er wusste es kaum. Es war wie gestern. Kaum dass er sich wieder von diesem wunderlich wü rdigen und urvertrauten (издавна, спокон веку знакомый) Beieinander von Giebeln, Tü rmchen, Arkaden, Brunnen umgeben sah, kaum dass er den Druck des Windes, des starken Windes, der ein zartes und herbes Aroma aus fernen Trä umen mit sich fü hrte, wieder im Angesicht spü rte, als es sich ihm wie Schleier und Nebelgespinst um die Sinne legte... Die Muskeln seines Gesichtes spannten sich ab (расслабились); und mit stille gewordenem Blick betrachtete er Menschen und Dinge. Vielleicht, dass er doch, an jener Straß enecke, dennoch erwachte... 2 Wohin ging er? Ihm war, als stehe die Richtung, die er einschlug (избрал; eine Richtung einschlagen – идти в каком-либо направлении; einschlagen – забить), in einem Zusammenhange (/находится/ в како-то связи) mit seinen traurigen und seltsam reuevollen (странно покаянными; es reut mich – я раскаиваюсь в этом; reuvoll – полный раскаяния) Trä umen zur Nacht... Auf den Markt ging er, unter den Bogengewö lben (под аркадами; das Gewö lbe – свод) des Rathauses hindurch, wo Fleischer mit blutigen Hä nden ihre Ware wogen, auf den Marktplatz, wo hoch, spitzig und vielfach der gotische Brunnen stand. Dort blieb er vor einem Hause stehen, einem schmalen und schlichten (скромный, невзрачный), gleich anderen mehr (похожим на все остальные), mit einem geschwungenen (изогнутым, дугообразным; schwingen – махать, размахивать; качать/ся/; вскочить), durchbrochenen (сквозным, с просветами; durchbrechen – проламывать) Giebel (с высоким резным фронтоном), und versank in dessen Anblick (и углубился в созерцание его). Er las das Namensschild an der Tü r und ließ seine Augen ein Weilchen auf jedem der Fenster ruhen. Dann wandte er sich langsam zum Gehen. 3 Wohin ging er? Heimwä rts (по направлению к /родному/ дому, домой). Aber er nahm einen Umweg (сделал крюк, пошел в обход), machte einen Spaziergang vors Tor hinaus (за городские ворота), weil er Zeit hatte. Er ging ü ber den Mü hlenwall und den Holstenwall und hielt seinen Hut fest vor dem Winde, der in den Bä umen rauschte und knarrte. Dann verließ er die Wallanlagen unfern des Bahnhofes, sah einen Zug mit plumper Eilfertigkeit vorü berpuffen, zä hlte zum Zeitvertreib die Wagen und blickte dem Manne nach, der zuhö chst auf dem allerletzten saß. Aber am Lindenplatze machte er vor einer der hü bschen Villen halt (остановился: haltmachen), die dort standen, spä hte (всматривался) lange in den Garten und zu den Fenstern hinauf und verfiel am Ende darauf, die Gatterpforte in ihren Angeln hin- und herzuschlenkern, so dass es kreischte. Dann betrachtete er eine Weile seine Hand, die kalt und rostig geworden war, und ging weiter, ging durch das alte, untersetzte Tor, am Hafen entlang und die steile zugige Gasse hinauf zum Haus seiner Eltern. 4 Es stand, eingeschlossen (зажатый: «заключенный /между/») von den Nachbarhä usern, die sein Giebel ü berragte (превышал), grau und ernst wie seit dreihundert Jahren, und Tonio Krö ger las den frommen Spruch (благочестивое реченье), der in halbverwischten Lettern (полустершимися буквами, литерами; die Letter – литера, буква /полигр./) ü ber dem Eingang stand. Dann atmete er auf und ging hinein.
1 Wohin ging er? Er wusste es kaum. Es war wie gestern. Kaum dass er sich wieder von diesem wunderlich wü rdigen und urvertrauten Beieinander von Giebeln, Tü rmchen, Arkaden, Brunnen umgeben sah, kaum dass er den Druck des Windes, des starken Windes, der ein zartes und herbes Aroma aus fernen Trä umen mit sich fü hrte, wieder im Angesicht spü rte, als es sich ihm wie Schleier und Nebelgespinst um die Sinne legte... Die Muskeln seines Gesichtes spannten sich ab; und mit stille gewordenem Blick betrachtete er Menschen und Dinge. Vielleicht, dass er doch, an jener Straß enecke, dennoch erwachte... 2 Wohin ging er? Ihm war, als stehe die Richtung, die er einschlug, in einem Zusammenhange mit seinen traurigen und seltsam reuevollen Trä umen zur Nacht... Auf den Markt ging er, unter den Bogengewö lben des Rathauses hindurch, wo Fleischer mit blutigen Hä nden ihre Ware wogen, auf den Marktplatz, wo hoch, spitzig und vielfach der gotische Brunnen stand. Dort blieb er vor einem Hause stehen, einem schmalen und schlichten, gleich anderen mehr, mit einem geschwungenen, durchbrochenen Giebel, und versank in dessen Anblick. Er las das Namensschild an der Tü r und ließ seine Augen ein Weilchen auf jedem der Fenster ruhen. Dann wandte er sich langsam zum Gehen. 3 Wohin ging er? Heimwä rts. Aber er nahm einen Umweg, machte einen Spaziergang vors Tor hinaus, weil er Zeit hatte. Er ging ü ber den Mü hlenwall und den Holstenwall und hielt seinen Hut fest vor dem Winde, der in den Bä umen rauschte und knarrte. Dann verließ er die Wallanlagen unfern des Bahnhofes, sah einen Zug mit plumper Eilfertigkeit vorü berpuffen, zä hlte zum Zeitvertreib die Wagen und blickte dem Manne nach, der zuhö chst auf dem allerletzten saß. Aber am Lindenplatze machte er vor einer der hü bschen Villen halt, die dort standen, spä hte lange in den Garten und zu den Fenstern hinauf und verfiel am Ende darauf, die Gatterpforte in ihren Angeln hin- und herzuschlenkern, so dass es kreischte. Dann betrachtete er eine Weile seine Hand, die kalt und rostig geworden war, und ging weiter, ging durch das alte, untersetzte Tor, am Hafen entlang und die steile zugige Gasse hinauf zum Haus seiner Eltern. 4 Es stand, eingeschlossen von den Nachbarhä usern, die sein Giebel ü berragte, grau und ernst wie seit dreihundert Jahren, und Tonio Krö ger las den frommen Spruch, der in halbverwischten Lettern ü ber dem Eingang stand. Dann atmete er auf und ging hinein.
1 Sein Herz schlug ä ngstlich, denn er gewä rtigte (gewä rtigen – ожидать /чего-либо/, быть готовым /к чему-либо//высок./), sein Vater kö nnte aus einer der Tü ren zu ebener Erde (на уровне земли, без крыльца), an denen er vorü berschritt, hervortreten, im Kontorrock und die Feder hinterm Ohr, ihn anhalten und ihn wegen seines extravaganten Lebens streng zur Rede stellen (требовать объяснения, распекать), was er sehr in der Ordnung gefunden hä tte. Aber er gelangte unbehelligt vorbei (но он прошел мимо, никем не остановленный; j-n unbehelligt lassen – оставлять кого-либо в покое, не трогать). Die Windfangtü r (дверь с тамбуром, дверь тамбура) war nicht geschlossen, sondern nur angelehnt (притворена), was er als tadelnswert (достойно порицания, предосудительно; die Tadel – порицание; tadeln – порицать, осуждать) empfand, wä hrend ihm gleichzeitig zumute war wie in gewissen leichten Trä umen, in denen die Hindernisse (das Hindernis – препятствие, помеха) von selbst vor einem weichen (сами собой поддаются, расступаются; weichen – уклоняться, уступать) und man, von wunderbarem Glü ck begü nstigt (begü nstigen – содействовать, благоприятствовать, покровительствовать), ungehindert (беспрепятственно) vorwä rts dringt... Die weite Diele (сени), mit groß en, viereckigen Steinfliesen gepflastert (мощенные четырехугольными каменными плитами; das Viereck – четырехугольник; die Fliese – плитка), widerhallte (отзывались /эхом/) von seinen Schritten. Der Kü che gegenü ber, in der es still war, sprangen wie vor alters (как встарь) in beträ chtlicher Hö he (на значительной /большой, немалой/ высоте) die seltsamen, plumpen, aber reinlich lackierten Holzgelasse (das Gelass – небольшое помещение, комната, каморка) aus der Wand hervor, die Mä gdekammern (комнаты горничных), die nur durch eine Art freiliegender Stiege (по наружной лестнице) von der Diele aus zu erreichen waren. Aber die groß en Schrä nke und die geschnitzte Truhe (резной ларь) waren nicht mehr da, die hier gestanden hatten... Der Sohn des Hauses beschritt die gewaltige Treppe und stü tzte sich mit der Hand auf das weiß lackierte, durchbrochene Holzgelä nder, indem er sie bei jedem Schritte erhob und beim nä chsten sacht (sacht/e/ – легко, едва заметно, тихо) wieder darauf niedersinken ließ, wie als versuche er schü chtern, ob die ehemalige Vertrautheit (интимность, близость) mit diesem alten, soliden Gelä nder wieder herzustellen sei... Aber auf dem Treppenabsatz (на лестничной площадке) blieb er stehen, vorm Eingang zum Zwischengeschoss (полуэтаж, антресоль). An der Tü r war ein weiß es Schild befestigt, auf dem in schwarzen Buchstaben zu lesen war: Volksbibliothek. 2 Volksbibliothek? dachte Tonio Krö ger, denn er fand, dass hier weder das Volk noch die Literatur etwas zu suchen hatten (нечего было здесь делать, им здесь вовсе не место). Er klopfte an die Tü r... Ein Herein ward laut (раздалось: Войдите), und er folgte ihm (последовал /этому приглашению/). Gespannt und finster blickte er in eine hö chst unziemliche Verä nderung (крайне неподобающие перемены) hinein.
1 Sein Herz schlug ä ngstlich, denn er gewä rtigte, sein Vater kö nnte aus einer der Tü ren zu ebener Erde, an denen er vorü berschritt, hervortreten, im Kontorrock und die Feder hinterm Ohr, ihn anhalten und ihn wegen seines extravaganten Lebens streng zur Rede stellen, was er sehr in der Ordnung gefunden hä tte. Aber er gelangte unbehelligt vorbei. Die Windfangtü r war nicht geschlossen, sondern nur angelehnt, was er als tadelnswert empfand, wä hrend ihm gleichzeitig zumute war wie in gewissen leichten Trä umen, in denen die Hindernisse von selbst vor einem weichen und man, von wunderbarem Glü ck begü nstigt, ungehindert vorwä rts dringt... Die weite Diele, mit groß en, viereckigen Steinfliesen gepflastert, widerhallte von seinen Schritten. Der Kü che gegenü ber, in der es still war, sprangen wie vor alters in beträ chtlicher Hö he die seltsamen, plumpen, aber reinlich lackierten Holzgelasse aus der Wand hervor, die Mä gdekammern, die nur durch eine Art freiliegender Stiege von der Diele aus zu erreichen waren. Aber die groß en Schrä nke und die geschnitzte Truhe waren nicht mehr da, die hier gestanden hatten... Der Sohn des Hauses beschritt die gewaltige Treppe und stü tzte sich mit der Hand auf das weiß lackierte, durchbrochene Holzgelä nder, indem er sie bei jedem Schritte erhob und beim nä chsten sacht wieder darauf niedersinken ließ, wie als versuche er schü chtern, ob die ehemalige Vertrautheit mit diesem alten, soliden Gelä nder wieder herzustellen sei... Aber auf dem Treppenabsatz blieb er stehen, vorm Eingang zum Zwischengeschoss. An der Tü r war ein weiß es Schild befestigt, auf dem in schwarzen Buchstaben zu lesen war: Volksbibliothek. 2 Volksbibliothek? dachte Tonio Krö ger, denn er fand, dass hier weder das Volk noch die Literatur etwas zu suchen hatten. Er klopfte an die Tü r... Ein Herein ward laut, und er folgte ihm. Gespannt und finster blickte er in eine hö chst unziemliche Verä nderung hinein.
1 Das Geschoss (этаж, ярус) war drei Stuben tief, deren Verbindungstü ren offen standen. Die Wä nde waren fast in ihrer ganzen Hö he mit gleichfö rmig gebundenen Bü chern (книгами в одинаковых переплетах) bedeckt, die auf dunklen Gestellen (das Gestell – подставка; стеллаж) in langen Reihen standen. In jedem Zimmer saß hinter einer Art von Ladentisch ein dü rftiger (скудный, убогий; тщедушный) Mensch und schrieb. Zwei davon wandten nur die Kö pfe nach Tonio Krö ger, aber der erste stand eilig auf, wobei er sich mit beiden Hä nden auf die Tischplatte stü tzte, den Kopf vorschob (вытянул вперед шею; schieben – толкать), die Lippen spitzte (сложил губы трубочкой), die Brauen emporzog und den Besucher mit eifrig (ревностный, усердный; der Eifer – рвение, усердие) zwinkernden (моргающими) Augen anblickte... 2 «Verzeihung», sagte Tonio Krö ger, ohne den Blick von den vielen Bü chern zu wenden. «Ich bin hier fremd, ich besichtige die Stadt. Dies ist also die Volksbibliothek? Wü rden Sie erlauben, dass ich mir ein wenig Einblick in die Sammlung verschaffe (ознакомиться с собранием /книг/; der Einblick – взгляд /на что-либо/; ознакомление /с чем-либо/; verschaffen – достать, раздобыть, приобрести)? » 3 «Gern! » sagte der Beamte und zwinkerte noch heftiger... «Gewiss, das steht jedermann frei (это каждому дозволено, на это все имеют право). Wollen Sie sich nur umsehen... Ist Ihnen ein Katalog gefä llig (не угодно ли Вам будет воспользоваться каталогом; gefä llig – услужливый, любезный; sonst noch etwas gefä llig? – не угодно ли что-нибудь еще? )? » 4 «Danke», antwortete Tonio Krö ger. «Ich orientiere mich leicht.» Damit begann er, langsam an den Wä nden entlangzuschreiten, indem er sich den Anschein (видимость) gab, als studiere er die Titel auf den Bü cherrü cken. Schließ lich nahm er einen Band heraus, ö ffnete ihn und stellte sich damit ans Fenster.
1 Das Geschoss war drei Stuben tief, deren Verbindungstü ren offen standen. Die Wä nde waren fast in ihrer ganzen Hö he mit gleichfö rmig gebundenen Bü chern bedeckt, die auf dunklen Gestellen in langen Reihen standen. In jedem Zimmer saß hinter einer Art von Ladentisch ein dü rftiger Mensch und schrieb. Zwei davon wandten nur die Kö pfe nach Tonio Krö ger, aber der erste stand eilig auf, wobei er sich mit beiden Hä nden auf die Tischplatte stü tzte, den Kopf vorschob, die Lippen spitzte, die Brauen emporzog und den Besucher mit eifrig zwinkernden Augen anblickte... 2 «Verzeihung», sagte Tonio Krö ger, ohne den Blick von den vielen Bü chern zu wenden. «Ich bin hier fremd, ich besichtige die Stadt. Dies ist also die Volksbibliothek? Wü rden Sie erlauben, dass ich mir ein wenig Einblick in die Sammlung verschaffe? » 3 «Gern! » sagte der Beamte und zwinkerte noch heftiger... «Gewiss, das steht jedermann frei. Wollen Sie sich nur umsehen... Ist Ihnen ein Katalog gefä llig? » 4 «Danke», antwortete Tonio Krö ger. «Ich orientiere mich leicht.» Damit begann er, langsam an den Wä nden entlangzuschreiten, indem er sich den Anschein gab, als studiere er die Titel auf den Bü cherrü cken. Schließ lich nahm er einen Band heraus, ö ffnete ihn und stellte sich damit ans Fenster.
1 Hier war das Frü hstü ckszimmer gewesen. Man hatte hier morgens gefrü hstü ckt, nicht droben im groß en Esssaal, wo aus der blauen Tapete weiß e Gö tterstatuen hervortraten... Das dort hatte als Schlafzimmer gedient. Seines Vaters Mutter war dort gestorben, so alt sie war (несмотря на свой преклонный возраст), unter schweren Kä mpfen (тяжело борясь /со смертью/), denn sie war eine genussfrohe (жизнерадостная: «любящая наслаждения, удовольствия»; der Genuss – наслаждение, отрада) Weltdame (светская дама) und hing am Leben (любила жизнь, была привязана к жизни). Und spä ter hatte dort sein Vater selbst den letzten Seufzer (вздох) getan, der lange, korrekte, ein wenig wehmü tige und nachdenkliche Herr mit der Feldblume im Knopfloch... Tonio hatte am Fuß ende seines Sterbebettes (в ногах его смертного одра) gesessen, mit heiß en Augen, ehrlich und gä nzlich hingegeben (отдавшись) an ein stummes und starkes Gefü hl, an Liebe und Schmerz. Und auch seine Mutter hatte am Lager (das Lager – ложе, постель) gekniet, seine schö ne feurige Mutter, ganz aufgelö st in heiß en Trä nen (изливаясь горючими слезами; ganz aufgelö st sein – расстраиваться, быть вне себя; auflö sen – развязывать, распускать; растворять); worauf sie mit dem sü dlichen Kü nstler in blaue Fernen gezogen war... Aber dort hinten, das kleinere, dritte Zimmer, nun ebenfalls ganz mit Bü chern angefü llt, die ein dü rftiger Mensch bewachte, war lange Jahre hindurch (в течение долгих лет) sein eigenes gewesen. Dorthin war er nach der Schule heimgekehrt, nachdem er einen Spaziergang, wie eben jetzt, gemacht, an jener Wand hatte sein Tisch gestanden, in dessen Schublade (ящик /стола/) er seine ersten innigen und hilflosen (беспомощные) Verse verwahrt (хранил, сохранял) hatte... Der Walnussbaum... Eine stechende Wehmut durchzuckte ihn (колющая грусть пронизала его; zucken – вздрагивать, подергиваться, трепетать, биться; durchzucken – пронзить; stechen – колоть; жалить). Er blickte seitwä rts durchs Fenster hinaus. Der Garten lag wü st (пустынный, необитаемый), aber der alte Walnussbaum stand an seinem Platze, schwerfä llig knarrend und rauschend im Winde. Und Tonio Krö ger ließ die Augen auf das Buch zurü ckgleiten, das er in Hä nden hielt, ein hervorragendes Dichtwerk (выдающееся поэтическое, литературное произведение) und ihm wohlbekannt (хорошо известное). Er blickte auf diese schwarzen Zeilen und Satzgruppen nieder, folgte eine Strecke dem kunstvollen Fluss des Vortrags (искусному течению рассказа: «доклада, дискурса»), wie er in gestaltender (gestalten – придавать вид, оформлять; die Gestalt – фигура; форма, вид, образ) Leidenschaft sich zu einer Pointe und Wirkung erhob (как он, в своей формирующей страсти, поднимался к кульминационной точке и воздействию /на читателя/) und dann effektvoll absetzte (а потом эффектно шел на спад)... 2 «Ja, das ist gut gemacht», sagte er, stellte das Dichtwerk weg und wandte sich. Da sah er, dass der Beamte noch immer aufrecht stand und mit einem Mischausdruck (со смешанный выражением) von Diensteifer (служебного усердия) und nachdenklichem Misstrauen (задумчивого недоверия) seine Augen zwinkern (мигать) ließ. 3 «Eine ausgezeichnete Sammlung, wie ich sehe», sagte Tonio Krö ger. «Ich habe schon einen Ü berblick gewonnen (общее представление я уже получил). Ich bin Ihnen sehr verbunden (весьма вам обязан). Adieu (до свидания).» Damit ging er zur Tü r hinaus; aber es war ein zweifelhafter Abgang (сомнительный уход /действующего лица со сцены/), und er fü hlte deutlich, dass der Beamte, voller Unruhe ü ber diesen Besuch, noch minutenlang stehen und zwinkern wü rde. 4 Er spü rte keine Neigung, noch weiter vorzudringen (проникнуть). Er war zu Hause gewesen. Droben, in den groß en Zimmern hinter der Sä ulenhalle, wohnten fremde Leute, er sah es; denn der Treppenkopf war durch eine Glastü r verschlossen, die ehemals nicht dagewesen war, und irgendein Namensschild war daran. Er ging fort, ging die Treppe hinunter, ü ber die hallende Diele, und verließ sein Elternhaus. In einem Winkel eines Restaurants nahm er in sich gekehrt (погруженный в свои мысли; kehren – поворачивать) eine schwere und fette Mahlzeit ein (съел тяжелый жирный обед; die Mahlzeit – еда, трапеза; eine Mahlzeit einnehmen – кушать /книжн./) und kehrte dann ins Hotel zurü ck.
1 Hier war das Frü hstü ckszimmer gewesen. Man hatte hier morgens gefrü hstü ckt, nicht droben im groß en Esssaal, wo aus der blauen Tapete weiß e Gö tterstatuen hervortraten... Das dort hatte als Schlafzimmer gedient. Seines Vaters Mutter war dort gestorben, so alt sie war, unter schweren Kä mpfen, denn sie war eine genussfrohe Weltdame und hing am Leben. Und spä ter hatte dort sein Vater selbst den letzten Seufzer getan, der lange, korrekte, ein wenig wehmü tige und nachdenkliche Herr mit der Feldblume im Knopfloch... Tonio hatte am Fuß ende seines Sterbebettes gesessen, mit heiß en Augen, ehrlich und gä nzlich hingegeben an ein stummes und starkes Gefü hl, an Liebe und Schmerz. Und auch seine Mutter hatte am Lager gekniet, seine schö ne feurige Mutter, ganz aufgelö st in heiß en Trä nen; worauf sie mit dem sü dlichen Kü nstler in blaue Fernen gezogen war... Aber dort hinten, das kleinere, dritte Zimmer, nun ebenfalls ganz mit Bü chern angefü llt, die ein dü rftiger Mensch bewachte, war lange Jahre hindurch sein eigenes gewesen. Dorthin war er nach der Schule heimgekehrt, nachdem er einen Spaziergang, wie eben jetzt, gemacht, an jener Wand hatte sein Tisch gestanden, in dessen Schublade er seine ersten innigen und hilflosen Verse verwahrt hatte... Der Walnussbaum... Eine stechende Wehmut durchzuckte ihn. Er blickte seitwä rts durchs Fenster hinaus. Der Garten lag wü st, aber der alte Walnussbaum stand an seinem Platze, schwerfä llig knarrend und rauschend im Winde. Und Tonio Krö ger ließ die Augen auf das Buch zurü ckgleiten, das er in Hä nden hielt, ein hervorragendes Dichtwerk und ihm wohlbekannt. Er blickte auf diese schwarzen Zeilen und Satzgruppen nieder, folgte eine Strecke dem kunstvollen Fluss des Vortrags, wie er in gestaltender Leidenschaft sich zu einer Pointe und Wirkung erhob und dann effektvoll absetzte... 2 «Ja, das ist gut gemacht», sagte er, stellte das Dichtwerk weg und wandte sich. Da sah er, dass der Beamte noch immer aufrecht stand und mit einem Mischausdruck von Diensteifer und nachdenklichem Misstrauen seine Augen zwinkern ließ. 3 «Eine ausgezeichnete Sammlung, wie ich sehe», sagte Tonio Krö ger. «Ich habe schon einen Ü berblick gewonnen. Ich bin Ihnen sehr verbunden. Adieu.» Damit ging er zur Tü r hinaus; aber es war ein zweifelhafter Abgang, und er fü hlte deutlich, dass der Beamte, voller Unruhe ü ber diesen Besuch, noch minutenlang stehen und zwinkern wü rde. 4 Er spü rte keine Neigung, noch weiter vorzudringen. Er war zu Hause gewesen. Droben, in den groß en Zimmern hinter der Sä ulenhalle, wohnten fremde Leute, er sah es; denn der Treppenkopf war durch eine Glastü r verschlossen, die ehemals nicht dagewesen war, und irgendein Namensschild war daran. Er ging fort, ging die Treppe hinunter, ü ber die hallende Diele, und verließ sein Elternhaus. In einem Winkel eines Restaurants nahm er in sich gekehrt eine schwere und fette Mahlzeit ein und kehrte dann ins Hotel zurü ck.
1 «Ich bin fertig», sagte er zu dem feinen Herrn in Schwarz. «Ich reise heute Nachmittag.» Und er bestellte seine Rechnung sowie den Wagen, der ihn an den Hafen bringen sollte, zum Dampfschiff nach Kopenhagen. Dann ging er auf sein Zimmer und setzte sich an den Tisch, saß still und aufrecht, indem er die Wange in die Hand stü tzte und mit blicklosen Augen (невидящим взглядом) auf die Tischplatte niedersah. Spä ter beglich er seine Rechnung (расплатился по счету; begleichen – платить, оплачивать, погашать /книжн./) und machte seine Sachen bereit. Zur festgesetzten Zeit ward der Wagen gemeldet, und Tonio Krö ger stieg reisefertig hinab. 2 Drunten, am Fuß e der Treppe, erwartete ihn der feine Herr in Schwarz. 3 «Um Vergebung (прошу прощения; um Vergebung bitten)! » sagte er und stieß mit den kleinen Fingern seine Manschetten in die Ä rmel zurü ck... «Verzeihen Sie, mein Herr, dass wir Sie noch eine Minute in Anspruch nehmen (занять /о времени/) mü ssen. Herr Seehaase – der Besitzer des Hotels – ersucht Sie um eine Unterredung von zwei Worten (/um etwas/ ersuchen – просить /о чем-либо/ /книжн./; die Unterredung – беседа, разговор /служебный/). Eine Formalitä t... Er befindet sich dort hinten... Wollen Sie die Gü te haben (не будете ли вы так добры), sich mit mir zu bemü hen (пройти со мною; sich bemü hen – приложить, затратить усилия; die Mü he – усилия)... Es ist nur Herr Seehaase, der Besitzer des Hotels.» 4 Und er fü hrte Tonio Krö ger unter einladendem Gestenspiel (жестами приглашая; die Geste – жест) in den Hintergrund (в глубь) des Vestibü ls. Dort stand in der Tat Herr Seehaase. Tonio Krö ger kannte ihn von Ansehen (с виду, визуально) aus alter Zeit. Er war klein, fett und krummbeinig. Sein geschorener Backenbart (подстриженные бакенбарды; die Backe – щека; scheren – стричь, подстригать) war weiß geworden; aber noch immer trug er eine weit ausgeschnittene Frackjacke (очень открытый: «с глубоким вырезом» фрак) und dazu ein grü ngesticktes Samtmü tzchen (бархатную шапочку с зеленой вышивкой; sticken – вышивать; der Samt – бархат). Ü brigens war er nicht allein. Bei ihm, an einem kleinen, an der Wand befestigten Pultbrett (у конторки; das Pult – пульт, пюпитр), stand, den Helm auf dem Kopf, ein Polizist, welcher seine behandschuhte Rechte (правая рука в перчатке; der Handschuh – перчатка) auf einem bunt beschriebenen Papier ruhen ließ, das vor ihm auf dem Pulte lag, und Tonio Krö ger mit seinem ehrlichen Soldatengesicht so entgegensah, als erwartete er, dass dieser bei seinem Anblick in den Boden versinken mü sse. 5 Tonio Krö ger blickte von einem zum andern und verlegte sich aufs Warten (приготовился, настроился ждать; sich auf etwas verlegen – старательно заниматься чем-либо, предаться чему-либо).
1 «Ich bin fertig», sagte er zu dem feinen Herrn in Schwarz. «Ich reise heute Nachmittag.» Und er bestellte seine Rechnung sowie den Wagen, der ihn an den Hafen bringen sollte, zum Dampfschiff nach Kopenhagen. Dann ging er auf sein Zimmer und setzte sich an den Tisch, saß still und aufrecht, indem er die Wange in die Hand stü tzte und mit blicklosen Augen auf die Tischplatte niedersah. Spä ter beglich er seine Rechnung und machte seine Sachen bereit. Zur festgesetzten Zeit ward der Wagen gemeldet, und Tonio Krö ger stieg reisefertig hinab. 2 Drunten, am Fuß e der Treppe, erwartete ihn der feine Herr in Schwarz. 3 «Um Vergebung! » sagte er und stieß mit den kleinen Fingern seine Manschetten in die Ä rmel zurü ck... «Verzeihen Sie, mein Herr, dass wir Sie noch eine Minute in Anspruch nehmen mü ssen. Herr Seehaase – der Besitzer des Hotels – ersucht Sie um eine Unterredung von zwei Worten. Eine Formalitä t... Er befindet sich dort hinten... Wollen Sie die Gü te haben, sich mit mir zu bemü hen... Es ist nur Herr Seehaase, der Besitzer des Hotels.» 4 Und er fü hrte Tonio Krö ger unter einladendem Gestenspiel in den Hintergrund des Vestibü ls. Dort stand in der Tat Herr Seehaase. Tonio Krö ger kannte ihn von Ansehen aus alter Zeit. Er war klein, fett und krummbeinig. Sein geschorener Backenbart war weiß geworden; aber noch immer trug er eine weit ausgeschnittene Frackjacke und dazu ein grü ngesticktes Samtmü tzchen. Ü brigens war er nicht allein. Bei ihm, an einem kleinen, an der Wand befestigten Pultbrett, stand, den Helm auf dem Kopf, ein Polizist, welcher seine behandschuhte Rechte auf einem bunt beschriebenen Papier ruhen ließ, das vor ihm auf dem Pulte lag, und Tonio Krö ger mit seinem ehrlichen Soldatengesicht so entgegensah, als erwartete er, dass dieser bei seinem Anblick in den Boden versinken mü sse. 5 Tonio Krö ger blickte von einem zum andern und verlegte sich aufs Warten.
1 «Sie kommen von Mü nchen? » fragte endlich der Polizist mit einer gutmü tigen und schwerfä lligen Stimme. 2 Tonio Krö ger bejahte dies (ответил на это утвердительно). 3 «Sie reisen nach Kopenhagen? » 4 «Ja, ich bin auf der Reise in ein dä nisches Seebad (приморский курорт).» 5 «Seebad? – Ja, Sie mü ssen mal Ihre Papiere vorweisen (предъявить)», sagte der Polizist, indem er das letzte Wort mit besonderer Genugtuung (удовлетворение) aussprach. 6 «Papiere...» Er hatte keine Papiere. Er zog seine Brieftasche hervor und blickte hinein; aber es befand sich auß er einigen Geldscheinen nichts darin als die Korrektur einer Novelle, die er an seinem Reiseziel zu erledigen gedachte (gedenken – помнить; думать, намереваться, собираться /высок./). Er verkehrte nicht gern mit Beamten (не любил иметь дело с чиновниками; mit jemandem verkehren – поддерживать отношения, знакомство) und hatte sich noch niemals einen Pass ausstellen (выправить, выписать; ausstellen – выдавать, выписывать, оформлять /документ/) lassen... 7 «Es tut mir Leid», sagte er, «aber ich fü hre keine Papiere bei mir.» 8 «So? » sagte der Polizist... «Gar keine? – Wie ist Ihr Name? » 9 Tonio Krö ger antwortete ihm. 10 «Ist das auch wahr?! » fragte der Polizist, reckte sich auf (вытянулся, выпрямился) und ö ffnete plö tzlich seine Nasenlö cher, so weit er konnte... 11 «Vollkommen wahr», antwortete Tonio Krö ger. 12 «Was sind Sie denn? » 13 Tonio Krö ger schluckte hinunter (проглотил слюну) und nannte mit fester Stimme sein Gewerbe (ремесло). – Herr Seehaase hob den Kopf und sah neugierig in sein Gesicht empor. 14 «Hm! » sagte der Polizist. «Und Sie geben an (angeben – указывать, сообщать, давать показания), nicht identisch zu sein mit einem Individium namens (по имени) – » Er sagte «Individium» und buchstabierte (сказал по буквам; der Buchstabe – буква) dann aus dem buntbeschriebenen Papier einen ganz verzwickten (запутанное, сложное) und romantischen Namen zusammen, der aus den Lauten verschiedener Rassen abenteuerlich gemischt erschien und den Tonio Krö ger im nä chsten Augenblick wieder vergessen hatte. «– Welcher», fuhr er fort, «von unbekannten Eltern und unbestimmter Zustä ndigkeit (о котором неизвестно, ни кто его родители, ни где живет и чем занимается; der Zustand – состояние, положение; /fü r etwas/ zustä ndig – компетентный, уполномоченный, отвечающий /за что-либо/; die Zustä ndigkeit – компетентность) wegen verschiedener Betrü gereien (die Betrü gerei – мошенничество; der Betrü ger – мошенник; betrü gen – обманывать) und anderer Vergehen (противозаконное действие, преступление) von der Mü nchener Polizei verfolgt wird und sich wahrscheinlich auf der Flucht nach Dä nemark befindet (намерен бежать, пробирается в Данию; die Flucht – бегство, побег; fliehen – спасаться бегством)? » 15 «Ich gebe das nicht nur an», sagte Tonio Krö ger und machte eine nervö se Bewegung mit den Schultern. – Dies rief einen gewissen Eindruck hervor. 16 «Wie? Ach so, na gewiss! » sagte der Polizist. «Aber dass Sie auch gar nichts vorweisen kö nnen (но как же вы это так, ничего не можете предъявить)! » 17 Auch Herr Seehaase legte sich beschwichtigend ins Mittel (умиротворяюще вмешался; sich fü r jemanden ins Mittel legen – вступаться за кого-либо, вмешиваться /высок. устар./; beschwichtigen – успокаивать, унимать, умиротворять). 18 «Das Ganze ist eine Formalitä t», sagte er, «nichts weiter! Sie mü ssen bedenken (принять во внимание), dass der Beamte nur seine Schuldigkeit tut (исполяет долг). Wenn Sie sich irgendwie legitimieren (узаконить, утвердить; удостоверить /личность/; legití m – законный) kö nnten... Ein Papier...» 19 Alle schwiegen. Sollte er der Sache ein Ende machen, indem er sich zu erkennen gab, indem er Herrn Seehaase erö ffnete, dass er kein Hochstapler (авантюрист) von unbestimmter Zustä ndigkeit sei, von Geburt kein Zigeuner im grü nen Wagen, sondern der Sohn Konsul Krö gers, aus der Familie der Krö ger? Nein, er hatte keine Lust dazu. Und waren diese Mä nner der bü rgerlichen Ordnung nicht im Grunde ein wenig im Recht (не так уж не правы)? Gewissermaß en (в какой-то степени) war er ganz einverstanden mit ihnen... Er zuckte die Achseln (пожал плачами; zucken – дернуть) und blieb stumm.
1 «Sie kommen von Mü nchen? » fragte endlich der Polizist mit einer gutmü tigen und schwerfä lligen Stimme. 2 Tonio Krö ger bejahte dies. Популярное:
|
Последнее изменение этой страницы: 2016-04-10; Просмотров: 489; Нарушение авторского права страницы