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VII. Gestalten Sie eine Blitzumfrage.



Sie mö chten die Meinungen Ihrer Studienkollegen davon hö ren, was sie in dieser verzwickten Situation tun wü rden, wenn sie an Herrn

Palfys (Irene Gerlachs) Stelle wä ren. Fassen Sie ihre Meinungen kurz zusammen.

VIII. Fü hren Sie eine Diskussion. Warum heiß t dieses Buch „Das doppelte Lottchen“ und nicht „Das doppelte Luiserl“?

Finden Sie ü berzeugende Argumente, um Ihren Standpunkt zu beweisen.

IX. Stellen Sie sich vor, dass Sie Reklamemanager sind. Sie haben von Ihrem Arbeitgeber eine Aufgabe bekommen, die Reklame fü r den Roman „Das doppelte Lottchen“ von Erich Kä stner zu machen.

Wie wü rden Sie das tun,

wenn es um die Reklame fü r die Kinder ginge;

wenn es um die Reklame fü r die Erwachsenen ginge?

Anhang

I. Machen Sie sich mit der Biografie von Erich Kä stner bekannt. Erich Kä stner (1899-1974)

Erich Kä stner wird am 23. Februar 1899 in Dresden geboren. 1906 wird er in die Volksschule in Dresden eingeschult und besucht in der Folge das „Freiherrlich von Fletscher'sche Lehrerseminar“. Es ist noch die Zeit in der Dresden Hauptstadt des Kö nigreichs Sachsen ist, und die sich spä ter in Kä stners Buch Als ich ein kleiner Junge war wiederfindet. Der Militä rdienst wird 1917 fü r Kä stner fä llig, es ist der Erste Weltkrieg, der alles verä ndert und dann doch nicht so viel Neues bringt. Nach Kriegsende ist Erich bis 1919 Hospitant am „Kö nig-Georg Gymnasium“ in Dresden, er darf also, durch den Krieg aus der Schullaufbahn geworfen, seine Ausbildung zu Ende bringen. Ein Stipendium seiner Heimatstadt erlaubt ihm die Aufnahme eines Studiums an der Uni Leipzig 1920. Er schreibt sich ein fü r Germanistik, Geschichte, Philosophie und Theatergeschichte. Zu dieser Zeit arbeitet er nebenbei als Redakteur des Feuilletons der Neuen Leipziger Zeitung und verö ffentlicht erste Gedichte. 1925 erfolgt seine Promotion zum Dr. phil. an der Universitä t Leipzig. Kä stner arbeitet als freier Mitarbeiter der Weltbü hne und der Frankfurter Zeitung. Zwei Jahre spä ter, also 1927, siedelt Erich Kä stner nach Berlin ü ber. Die deutsche Hauptstadt ist in dieser Zeit der Goldenen Zwanziger ein pulsierendes Zentrum kulturellen Lebens und einfach DER Ort, an dem man als junger Schriftsteller sein muss. 1928 erscheint Kä stners erster Gedichtband Herz auf Taille und der Kriminalroman fü r Kinder Emil und die Detektive, der ihm schlagartig schriftstellerischen Ruhm einbringt und nebenbei ihm natü rlich den Lebensunterhalt sichert. Schon bald kommt ein gleichnamiger Film in die Kinos. 1929 folgt ein zweiter Gedichtband, Lä rm im Spiegel, dessen 49 „gebrauchsfä hige“ Gedichte aufs Neue die Vielfä ltigkeit Kä stners bei der Darstellung seiner Gegenwart beweisen. Zwei weitere Jahre darauf, die Weltwirtschaftskrise hat sich unterdessen breitgemacht, verö ffentlicht Erich Kä stner seinen Roman Fabian, die Darstellung eines Moralisten, wie der Autor selbst einer ist, inmitten der untergehenden Weimarer Republik. 1930 folgt der dritte Gedichtband Kä stners, Ein Mann gibt Auskunft, den Walter Benjamin als „linke Melancholie“ bezeichnet. Die Kinder erfreut er im selben Jahr — 1931 — mit dem zweiten Bestseller: Pü nktchen und Anton (auch er wird in den 50ern verfilmt)

und dem „Drunter & Drü ber“- Buch Der 35. Mai. 1932 werden auch die Kinder lyrisch bedacht: Das verhexte Telefon enthä lt lustige Kinderverse und fü r die Erwachsenen gibt es Gesang zwischen den Stü hlen. Im Jahr darauf ist nichts mehr wie es war. Am 30. Januar 1933 ziehen SA und SS in einem schaurigen Fackelzug durch Berlin, um die „Machtergreifung“ zu zelebrieren. Kä stners personifiziertes Feindbild ist Reichskanzler. Der beliebte

Autor findet sich aufgrund seines Pazifismus und seiner, gelinde gesagt, Abneigung gegen die „nationale Revolution“ auf der Liste der verbotenen

Schriftsteller wieder. Kurz darauf muss Kä stner auf dem Berliner Opernplatz miterleben, wie von Goebbels bebrü llt seine Schriften in Flammen aufgehen.

Kä stner bleibt dennoch in Deutschland; verlegt sich allerdings auf das Kinderbuch und Drehbuchschreiben, wo er seine Botschaft wohlversteckt zu vermitteln weiß. Andere Entwü rfe und Schriften mü ssen mit der Verö ffentlichung bis zum Ende der Tyrannei warten.

Noch 1933 landet er erneut einen Riesenerfolg mit Das fliegende Klassenzimmer, das allerdings — wie alle seine Bü cher aus dieser Zeit — nicht unter

seinem Namen erscheinen darf und er fü r das Ausland ü ber den Schweizer Atrium-Verlag herausgeben lä sst, dem er mit seinen Werken auch spä ter noch

treu bleibt. Auch wenn Kä stner nur (scheinbar) harmlos unterhaltendes verö ffentlichen darf, wissen die Herrenmenschen, dass Erich Kä stner nicht auf ihrer Seite ist. So muss er 1934 und 1937 Verhaftungen und Befragungen durch die Gestapo ü ber sich ergehen lassen. 1934 erscheinen der zweite Teil zu Kä stners Kinderbuch-Erfolg Emil und die drei Zwillinge und der Roman Drei Mä nner im Schnee, der durch seine Verfilmung in den 50ern weite Popularitä t gewinnt. 1938 folgen der Roman Der kleine Grenzverkehr, der eine heitere Liebesgeschichte erzä hlt und wie es sich fü r Kä stner gehö rt, ein Kinderbuch: Till Eulenspiegel frei nacherzä hlt. Man traut ihm jedoch nicht mehr ü ber den Weg, er will einfach nicht aufhö ren, Moralist und Pazifist zu sein und so erteilt man ihm 1942 gä nzliches Schreibverbot. Die Katastrophe hat sich ihren Weg gebahnt, das Land liegt in Trü mmern,

doch Kä stner ist wieder da, die Stunde Null kommt nicht unkommentiert davon. In Notabene 45 ist in Tagebuchnotizen Kä stners das letzte Kriegs — und erste Friedensjahr dargestellt, in dem was er fü r niederschreibenswert hielt (erst '61 erschienen). In den beiden Bä nden Der tä gliche Kram und Die kleine Freiheit ist das Schaffen Kä stners in den Jahren 1945 bis 1952 in Chansons und Prosa dokumentiert. Er lebt nun in Mü nchen und arbeitet als Feuilletonredakteur der Neuen Zeitung. Mit Kinderbü chern knü pft er auch wieder an seine frü heren Erfolge an. Das doppelte Lottchen will hauptsä chlich unterhalten, wä hrend das reich bebilderte Die Konferenz der Tiere — beide 1949 erschienen — Kä stners Pazifismus klar zum Ausdruck bringt, aber in einer Sprache, die die Kinder verstehen und auf— merksam hö ren/lesen. Im Jahr darauf kommen die beiden Mä rchen Der gestiefelte Kater und Mü nchhausen in der Kä stner'schen Fassung in die Buchhandlungen. Die rege Teilnahme Erich Kä stners am Kulturleben der neuentstandenen

Bundesrepublik bringt ihm 1951 die Ehre der Prä sidentschaft des westdeutschen PEN-Zentrums (Schriftstellerverband) ein. Im selben Jahr stirbt

allerdings auch Kä stners Mutter. Parallel zum Erscheinen seines Kinderbuchs Die Schildbü rger (das sich in Auszü gen heute in Grundschullesebü chern wiederfindet) 1954, des Gedichtbands Die dreizehn Monate 1955 und Kä stners Version fü r Kinder des Don Quichotte von 1956, beginnen die ersten Ehrungen fü r den Dichter anzufallen.

1956 wird er mit dem Literaturpreis seiner Wahlheimat Mü nchen ausgezeichnet,

1957 erhä lt er den angesehenen Georg Bü chner-Preis der Stadt Darmstadt (und sein Vater verstirbt im selben Jahr. Nun verarbeitet Erich Kä stner auch seine Kindheit im schon angesprochenen Als ich ein kleiner Junge war, ein Portrait der Kaiserzeit aus Kindersicht.

1960 wird ihm die Hans Christian Andersen — Medaille in Luxemburg verliehen. 1961, dem Jahr in dem Gullivers Reisen erscheint, erkrankt Erich Kä stner an Tuberkulose und verlegt bald darauf seinen Wohnsitz teilweise bis ganz ins klimatisch gü nstigere Tessin. Hier spielen auch zum Teil die beiden Kinderbü cher. Der kleine Mann von 1963 und Der kleine Mann und die kleine Miss von 1967 beider Meisterwerke Kä stner'scher Erzä hlkunst fü r Kinder. 1969 erscheinen Gesammelte Schriften fü r Erwachsene Kä stners im Atrium-Verlag, eine Zusammenfassung der Seite Kä stners die ü ber seinem Talent Kinder zu fesseln oft vergessen gerä t. Am 29. Juli 1974 stirbt Erich Kä stner im Alter von 75 Jahren in Mü nchen.

II. Diese drei Gedichte von Erich Kä stner handeln von den verschiedenen Seiten des Menschenlebens. Jedes der drei Gedichte hat im Kern einen

einfachen Gedanken. Versuchen Sie beim Lesen zuerst nur diesen Gedanken herauszufinden und ihn ganz einfach mit einigen Sä tzen zu formulieren.

Nasser November

Ziehen Sie die ä ltesten Schuhe an,

die in Ihrem Schrank vergessen stehn!

Denn Sie sollten wirklich dann und wann

auch bei Regen durch die Straß en gehn.

Sicher werden Sie ein bisschen frieren,

und die Straß en werden trostlos sein.

Aber trotzdem: gehn Sie nur spazieren!

Und, wenn's irgend mö glich ist, allein.

Mü de fä llt der Regen durch die Ä ste.

Und das Pflaster glä nzt wie blauer Stahl.

Und der Regen rupft die Blä tterreste.

Und die Bä ume werden alt und kahl.

Abends tropfen hunderttausend Lichter

zischend auf den glitschigen Asphalt.

Und die Pfü tzen haben fast Gesichter.

Und die Regenschirme sind ein Wald.

Ist es nicht, als stiegen Sie durch Trä ume?

Und Sie gehn doch nur durch eine Stadt!

Und der Herbst rennt torkelnd gegen Bä ume.

Und im Wipfel schwankt das letzte Blatt.

Geben Sie ja auf die Autos acht.

Gehn Sie, bitte, falls Sie friert, nach Haus!

Sonst wird noch ein Schnupfen heimgebracht.

Und, ziehen Sie sofort die Schuhe aus!

Kleines Solo

Einsam bist du sehr alleine.

Aus der Wanduhr tropft die Zeit.

Stehst am Fenster. Starrst auf Steine.

Trä umst von Liebe. Glaubst an keine.

Kennst das Leben. Weiß t Bescheid.

Einsam bist du sehr alleine —

und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Wü nsche gehen auf die Freite.

Glü ck ist ein verhexter Ort.

Kommt dir nahe. Weicht zur Seite.

Sucht vor Suchenden das Weite.

Ist nie hier. Ist immer dort.

Stehst am Fenster. Starrst auf Steine.

Sehnsucht krallt sich in dein Kleid.

Einsam bist du sehr alleine —

und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Schenkst dich hin. Mit Haut und Haaren.

Magst nicht bleiben, wer du bist.

Liebe treibt die Welt zu Paaren.

Wirst getrieben. Musst erfahren,

dass es nicht die Liebe ist...

Bist sogar im Kuss alleine.

Aus der Wanduhr tropft die Zeit.

Gehst ans Fenster. Starrst auf Steine.

Brauchtest Liebe. Findest keine.

Trä umst vom Glü ck. Und lebst im Leid.

Einsam bist du sehr alleine —

und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Wieso, Warum?

Warum sind tausend Kilo eine Tonne?

Warum ist dreimal Drei nicht Sieben?

Warum dreht sich die Erde um die Sonne?

Warum heiß t Erna Erna statt Yvonne?

Und warum hat das Luder nicht geschrieben?

Warum ist Professoren alles klar?

Warum ist schwarzer Schlips zum Frack verboten?

Warum erfä hrt man nie, wie alles war?

Warum bleibt Gott grundsä tzlich unsichtbar?

Und warum reiß en alte Herren Zoten?

Warum darf man sein Geld nicht selber machen?

Warum bringt man sich nicht zuweilen um?

Warum trä gt man im Winter Wintersachen?

Warum darf man, wenn jemand stirbt nicht lachen?

Und warum fragt der Mensch bei jedem Quark: warum?

III. Welches Gedicht hat Ihnen am besten gefallen? Wenn es mö glich ist, argumentieren Sie Ihre Wahl. Lernen Sie dieses Gedicht. Finden Sie einige Fragen zum Gedicht — Fragen, die zur Diskussion anregen. Unterhalten Sie sich mit Ihren Studienkollegen ü ber dieses Gedicht.

IV. Die von Ihnen gelesenen Gedichte sind ganz verschieden. Es ist aber mö glich, ü ber ihre Gesamtwirkung zu sprechen. Wie ist die Gesamtwirkung aller drei Gedichte? Wird der Leser durch die Gedichte neugieriger, optimistisch, bö se, ruhiger,

mutlos, traurig, heiter, depressiv, freundlicher, mutiger, …?

V. Ä uß ern Sie Ihre Meinung. Sie haben sich mit der Biografie, mit einem der Romanen und mit drei Gedichten von Erich Kä stner bekannt gemacht. Sie kö nnen auch sein Foto ansehen. Was meinen Sie: ist Erich Kä stner ein Optimist? Oder gar ein Pessimist? Welche Zü ge sind Erich Kä stner und seinem Schaffen eigen? Wä hlen Sie aus der Liste die passenden Eigenschaften. Ergä nzen Sie diese Liste.

— Ironie

— Spott

— Hochmut

— freundliche Neugierde zu den menschlichen Charakteren und zu der menschlichen Seele

— Kinderliebe

— Aufrichtigkeit der Gefü hle

— Sentimentalitä t

— Zurü ckhaltung

— gefü hlsmä ß ige Beschreibungen

— langweilige Ü berlegungen

— Scharfsinn

— Gutmü tigkeit

— Hartherzigkeit

— Leichtsinnigkeit

— brennendes Interesse fü rs Leben und fü r die Welt__


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