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Der Untersuchungsrichter ging vor dem Fenster auf und ab.
«Wir werden nun unsere Nachforschungen besonders dem Leben Schmieds zuwenden mü ssen», erklä rte er. «Hinsichtlich der fremden Macht werden wir den Bundesanwalt benachrichtigen. Wie weit er den Fall ü bernehmen wird, kann ich noch nicht sagen, doch wird er uns mit der Hauptarbeit betrauen.
9 Deiner Forderung, Gastmann zu verschonen, will ich nachkommen (твое требование не трогать Гастмана я удовлетворю); wir sehen selbstverstä ndlich auch von einer Hausdurchsuchung ab (само собой разумеется, от обыска мы также откажемся, absehen, sah ab, abgesehen – отказываться). Wird es dennoch nö tig sein, ihn zu sprechen (если все же возникнет необходимость поговорить с ним, dennoch – тем не менее), bitte ich dich, mich mit ihm zusammenzubringen und bei unserer Besprechung anwesend zu sein (я попрошу тебя свести меня с ним и присутствовать при беседе, die Anwesenheit – присутствие). So kann ich das Formelle ungezwungen mit Gastmann erledigen (так я смогу уладить все формальности с Гастманом, ungezwungen – непринужденно: zwingen-zwang-gezwungen – вынуждать; erledigen – выполнять, улаживать). Es geht ja in diesem Fall nicht um eine Untersuchung, sondern nur um eine Formalitä t innerhalb der ganzen Untersuchung (речь в данном случае идет не о следствии, а только о формальности в составе общего следствия), die unter Umstä nden verlangt, dass auch Gastmann vernommen werde (которой /формальности/, в зависимости от обстоятельств, может потребоваться, чтобы и Гастман был допрошен, vernehmen-vernahm-vernommen), selbst wenn dies sinnlos ist (даже если это и не имеет смысла); aber eine Untersuchung muss vollstä ndig sein (но расследование должно быть полным). Wir werden ü ber Kunst sprechen, um die Untersuchung so harmlos wie nur immer mö glich zu gestalten (мы будем беседовать об искусстве, чтобы придать расследованию как можно более безобидный характер, harmlos – безвредно; gestalten – придавать вид, оформлять; die Gestalt – фигура, форма), und ich werde keine Fragen stellen (я не буду задавать вопросов). Sollte ich gleichwohl eine stellen mü ssen – der Formalitä t zuliebe –, wü rde ich dir die Frage vorher mitteilen (если мне все же понадобится задать вопрос – ради чистой формальности, – я предварительно сообщу тебе о нем, gleichwohl – при всем том; vorher – заранее).»
9 Deiner Forderung, Gastmann zu verschonen, will ich nachkommen; wir sehen selbstverstä ndlich auch von einer Hausdurchsuchung ab. Wird es dennoch nö tig sein, ihn zu sprechen, bitte ich dich, mich mit ihm zusammenzubringen und bei unserer Besprechung anwesend zu sein. So kann ich das Formelle ungezwungen mit Gastmann erledigen. Es geht ja in diesem Fall nicht um eine Untersuchung, sondern nur um eine Formalitä t innerhalb der ganzen Untersuchung, die unter Umstä nden verlangt, dass auch Gastmann vernommen werde, selbst wenn dies sinnlos ist; aber eine Untersuchung muss vollstä ndig sein. Wir werden ü ber Kunst sprechen, um die Untersuchung so harmlos wie nur immer mö glich zu gestalten, und ich werde keine Fragen stellen. Sollte ich gleichwohl eine stellen mü ssen – der Formalitä t zuliebe –, wü rde ich dir die Frage vorher mitteilen.»
10 Auch der Nationalrat hatte sich nun erhoben, so dass sich beide Mä nner gegenü berstanden (национальный советник тоже поднялся, так что теперь они оба стояли друг против друга). Der Nationalrat tippte dem Untersuchungsrichter auf die Schulter (национальный советник притронулся к плечу следователя, tippen – ставить, постучать, печатать/на машинке/). «Das ist also abgemacht», sagte er (итак, договорились, – сказал он). «Du wirst Gastmann in Ruhe lassen, Lü tzchen, ich nehme dich beim Wort (ты оставишь Гастмана в покое, Луциусик, ловлю тебя на слове). Die Mappe lasse ich hier; die Liste ist genau gefü hrt und vollstä ndig (папку я оставляю здесь; список составлен тщательно, и он полный, fü hren – вести). Ich habe die ganze Nacht herumtelephoniert, und die Aufregung ist groß (я всю ночь звонил по телефону /обзванивал/, и многие очень взволнованы, die Aufregung – волнение; sich aufregen – волноваться; sich regen – шевелиться). Man weiß eben nicht, ob die fremde Gesandtschaft noch ein Interesse an den Verhandlungen hat, wenn sie den Fall Schmied erfä hrt (еще неизвестно, будет ли еще интерес у иностранного посольства к переговорам, когда они узнают о деле Шмида). Millionen stehen auf dem Spiel, Dö kterchen, Millionen (на карту поставлены миллионы, милый доктор, миллионы)! Zu deinen Nachforschungen wü nsche ich dir Glü ck (желаю тебе удачи в твоих розысках). Du wirst es nö tig haben (это тебе очень понадобится, nö tig – необходимый).» Mit diesen Worten stampfte von Schwendi hinaus (с этими словами фон Швенди, тяжело ступая /топая/, вышел /из комнаты/, stampfen – топать, трамбовать).
10 Auch der Nationalrat hatte sich nun erhoben, so dass sich beide Mä nner gegenü berstanden. Der Nationalrat tippte dem Untersuchungsrichter auf die Schulter. «Das ist also abgemacht», sagte er. «Du wirst Gastmann in Ruhe lassen, Lü tzchen, ich nehme dich beim Wort. Die Mappe lasse ich hier; die Liste ist genau gefü hrt und vollstä ndig. Ich habe die ganze Nacht herumtelephoniert, und die Aufregung ist groß. Man weiß eben nicht, ob die fremde Gesandtschaft noch ein Interesse an den Verhandlungen hat, wenn sie den Fall Schmied erfä hrt. Millionen stehen auf dem Spiel, Dö kterchen, Millionen! Zu deinen Nachforschungen wü nsche ich dir Glü ck. Du wirst es nö tig haben.» Mit diesen Worten stampfte von Schwendi hinaus.
Zehntes Kapitel
1 Lutz hatte gerade noch Zeit, die Liste des Nationalrats durchzusehen (Лутц только успел просмотреть список национального советника) und sie, stö hnend ü ber die Berü hmtheit der Namen, sinken zu lassen (и, стоная при виде этих знаменитых имен, положить его: «дать ему опуститься», stö hnen – стонать) – in was fü r eine unselige Angelegenheit bin ich da verwickelt, dachte er (в какое злосчастное дело я тут впутался, подумал он) –, als Bä rlach eintrat, natü rlich ohne anzuklopfen (как вошел Берлах, разумеется, не постучав). Der Alte hatte vor (старик имел намерение), die rechtlichen Mittel zu verlangen, bei Gastmann in Lamboing vorzusprechen (потребовать, попросить законные основания для визита к Гастману в Ламбуэн), doch Lutz verwies ihn auf den Nachmittag (но Лутц велел ему приходить после обеда, verweisen-verwies-verwiesen – указывать, рекомендовать). Jetzt sei es Zeit, zur Beerdigung zu gehen, sagte er und stand auf (теперь пора отправляться на похороны, сказал он, и встал). Bä rlach widersprach nicht und verließ das Zimmer mit Lutz (не стал возражать и покинул кабинет вместе с Лутцем), dem das Versprechen, Gastmann in Ruhe zu lassen (которому обещание оставить Гастмана в покое), immer unvorsichtiger vorkam und der Bä rlachs schä rfsten Widerstand befü rchtete (стало казаться все более необдуманным, и который опасался резкого протеста со стороны Берлаха, vorkommen, kam vor, vorgekommen – казаться; der Widerstand – сопротивление).
1 Lutz hatte gerade noch Zeit, die Liste des Nationalrats durchzusehen und sie, stö hnend ü ber die Berü hmtheit der Namen, sinken zu lassen – in was fü r eine unselige Angelegenheit bin ich da verwickelt, dachte er –, als Bä rlach eintrat, natü rlich ohne anzuklopfen. Der Alte hatte vor, die rechtlichen Mittel zu verlangen, bei Gastmann in Lamboing vorzusprechen, doch Lutz verwies ihn auf den Nachmittag. Jetzt sei es Zeit, zur Beerdigung zu gehen, sagte er und stand auf. Bä rlach widersprach nicht und verließ das Zimmer mit Lutz, dem das Versprechen, Gastmann in Ruhe zu lassen, immer unvorsichtiger vorkam und der Bä rlachs schä rfsten Widerstand befü rchtete.
2 Sie standen auf der Straß e, ohne zu reden, beide in schwarzen Mä nteln, die sie hochschlugen (они стояли на улице не разговаривая, оба в черных пальто с поднятыми воротниками, den Kragen hochschlagen – поднять воротник). Es regnete, doch spannten sie die Schirme fü r die wenigen Schritte zum Wagen nicht auf (шел дождь, но они не стали раскрывать зонтов ради нескольких шагов до машины, aufspannen – натягивать). Blatter fü hrte sie (Блаттер вел их). Der Regen kam nun in wahren Kaskaden, prallte schief gegen die Fenster (теперь дождь полил как из ведра: «подлинными каскадами», косо ударяя в стекла, prallen – ударяться; schief – косо). Jeder saß unbeweglich in seiner Ecke (каждый сидел неподвижно в своем углу, sich bewegen – двигаться). Nun muss ich es ihm sagen, dachte Lutz und schaute nach dem ruhigen Profil Bä rlachs (сейчас я должен ему сказать, подумал Лутц и взглянул на спокойный профиль Берлаха), der wie so oft die Hand auf den Magen legte (который, как он это часто делал, приложил руку к желудку). «Haben Sie Schmerzen? » fragte Lutz (у Вас боли? – спросил Лутц). «Immer», antwortete Bä rlach (всегда, – ответил Берлах).
2 Sie standen auf der Straß e, ohne zu reden, beide in schwarzen Mä nteln, die sie hochschlugen. Es regnete, doch spannten sie die Schirme fü r die wenigen Schritte zum Wagen nicht auf. Blatter fü hrte sie. Der Regen kam nun in wahren Kaskaden, prallte schief gegen die Fenster. Jeder saß unbeweglich in seiner Ecke. Nun muss ich es ihm sagen, dachte Lutz und schaute nach dem ruhigen Profil Bä rlachs, der wie so oft die Hand auf den Magen legte. «Haben Sie Schmerzen? » fragte Lutz. «Immer», antwortete Bä rlach.
3 Dann schwiegen sie wieder, und Lutz dachte: Ich sage es ihm nachmittags (они опять замолчали, и Лутц подумал: я скажу ему после обеда). Blatter fuhr langsam (Блаттер ехал медленно). Alles versank hinter einer weiß en Wand, so regnete es (все скрылось за белой завесой, такой лил дождь, versinken-versank-versunken – тонуть, погружаться). Trams, Automobile schwammen irgendwo in diesen ungeheuren, fallenden Meeren herum (трамваи, автомобили плавали где-то в этих огромных падающих морях), Lutz wusste nicht, wo sie waren, die triefenden Scheiben ließ en keinen Durchblick mehr zu (Лутц не знал, где они находятся, струящаяся по стеклам вода не позволяла ничего разглядеть: «струящиеся стекла не давали ‘прогляда’»). Es wurde immer finsterer im Wagen (в машине становилось все темней). Lutz steckte eine Zigarette in Brand (Лутц закурил сигарету, der Brand – пожар, горение, головня; in Brand stecken – зажигать; brennen-brannte-gebrannt – гореть), blies den Rauch von sich, dachte (выпустил струю дыма и подумал, blasen-blies-geblasen – дуть), dass er sich im Fall Gastmann mit dem Alten in keine Diskussion einlassen werde, und sagte (что по делу Гастмана он не пустится со стариком ни в какие дискуссии, и сказал):
3 Dann schwiegen sie wieder, und Lutz dachte: Ich sage es ihm nachmittags. Blatter fuhr langsam. Alles versank hinter einer weiß en Wand, so regnete es. Trams, Automobile schwammen irgendwo in diesen ungeheuren, fallenden Meeren herum, Lutz wusste nicht, wo sie waren, die triefenden Scheiben ließ en keinen Durchblick mehr zu. Es wurde immer finsterer im Wagen. Lutz steckte eine Zigarette in Brand, blies den Rauch von sich, dachte, dass er sich im Fall Gastmann mit dem Alten in keine Diskussion einlassen werde, und sagte:
4 «Die Zeitungen werden die Ermordung bringen, sie ließ sich nicht mehr verheimlichen (газеты напечатают сообщения об убийстве, его нельзя больше скрывать).» «Das hat auch keinen Sinn mehr», antwortete Bä rlach, «wir sind ja auf eine Spur gekommen (это теперь уже и не имеет смысла, – ответил Берлах, – мы ведь напали на след).» Lutz drü ckte die Zigarette wieder aus (Лутц снова погасил сигарету, drü cken – давить): «Es hat auch nie einen Sinn gehabt (это никогда и не имело смысла).» Bä rlach schwieg, und Lutz, der gern gestritten hä tte, spä hte aufs neue durch die Scheiben (Берлах молчал, а Лутц, который охотно поспорил бы, стал всматриваться в окно, spä hen – высматривать). Der Regen hatte etwas nachgelassen (дождь немного утих). Sie waren schon in der Allee (они были уже на аллее). Der Schoß haldenfriedhof schob sich zwischen den dampfenden Stä mmen hervor (Шоссгальденское кладбище надвигалось между дымящимися стволами, schieben-schob-geschoben – толкать, двигать; der Stamm), ein graues, verregnetes Gemä uer (серая, залитая дождем каменная стена). Blatter fuhr in den Hof, hielt (Блаттер въехал во двор и остановился). Sie verließ en den Wagen (они вылезли из машины, verlassen-verließ -verlassen – покидать), spannten die Schirme auf und schritten durch die Grä berreihen (раскрыли зонты и зашагали вдоль могильных рядов, das Grab – могила; die Reihe – ряд). Sie brauchten nicht lange zu suchen (искать им пришлось недолго). Die Grabsteine und die Kreuze wichen zurü ck (надгробные камни и кресты остались позади, weichen-wich-gewichen – отступать, уклоняться; das Kreuz), sie schienen einen Bauplatz zu betreten (казалось, они вступили: «казались вступить» на строительную площадку, scheinen-schien-geschienen – казаться).
4 «Die Zeitungen werden die Ermordung bringen, sie ließ sich nicht mehr verheimlichen.» «Das hat auch keinen Sinn mehr», antwortete Bä rlach, «wir sind ja auf eine Spur gekommen.» Lutz drü ckte die Zigarette wieder aus: «Es hat auch nie einen Sinn gehabt.» Bä rlach schwieg, und Lutz, der gern gestritten hä tte, spä hte aufs neue durch die Scheiben. Der Regen hatte etwas nachgelassen. Sie waren schon in der Allee. Der Schoß haldenfriedhof schob sich zwischen den dampfenden Stä mmen hervor, ein graues, verregnetes Gemä uer. Blatter fuhr in den Hof, hielt. Sie verließ en den Wagen, spannten die Schirme auf und schritten durch die Grä berreihen. Sie brauchten nicht lange zu suchen. Die Grabsteine und die Kreuze wichen zurü ck, sie schienen einen Bauplatz zu betreten.
5 Die Erde war mit frischausgehobenen Grä bern durchsetzt, Latten lagen darü ber (земля была покрыта свежевырытыми могилами с лежащими над ними досками, die Latte). Die Feuchtigkeit des nassen Grases drang durch die Schuhe, an denen die lehmige Erde klebte (влага мокрой травы проникала в ботинки, на которые налипали комья глины, feucht – влажный; das Gras – трава; der Lehm – /песчанистая/ глина). In der Mitte des Platzes, zwischen all diesen noch unbewohnten Grä bern (в середине этой площадки, между еще не заселенными могилами), auf deren Grund sich der Regen zu schmutzigen Pfü tzen sammelte (на дне которых дождь собирался грязными лужами, die Pfü tze), zwischen provisorischen Holzkreuzen und Erdhü geln (между временными деревянными крестами и земляными холмиками, der Hü gel – холм), dicht mit schnellverfaulenden Blumen und Krä nzen ü berhä uft, standen Menschen um ein Grab (густо засыпанными быстро гниющими цветами и венками, стояли вокруг могилы люди, ü berhä ufen – перегружать, засыпать с верхом: der Haufen – куча). Der Sarg war noch nicht hinabgelassen, der Pfarrer las aus der Bibel vor (гроб еще не был опущен, пастор читал из Библии, hinab – вниз), neben ihm, den Schirm fü r beide hochhaltend (рядом с ним, держа над обоими зонт), der Totengrä ber in einem lä cherlichen frackartigen Arbeitsgewand (стоял могильщик в смешном фракоподобном рабочем костюме, das Gewand – облачение, одеяние), frierend von einem Bein auf das andere tretend (от холода переступая с ноги на ногу, frieren – мерзнуть).
5 Die Erde war mit frischausgehobenen Grä bern durchsetzt, Latten lagen darü ber. Die Feuchtigkeit des nassen Grases drang durch die Schuhe, an denen die lehmige Erde klebte. In der Mitte des Platzes, zwischen all diesen noch unbewohnten Grä bern, auf deren Grund sich der Regen zu schmutzigen Pfü tzen sammelte, zwischen provisorischen Holzkreuzen und Erdhü geln, dicht mit schnellverfaulenden Blumen und Krä nzen ü berhä uft, standen Menschen um ein Grab. Der Sarg war noch nicht hinabgelassen, der Pfarrer las aus der Bibel vor, neben ihm, den Schirm fü r beide hochhaltend, der Totengrä ber in einem lä cherlichen frackartigen Arbeitsgewand, frierend von einem Bein auf das andere tretend.
6 Bä rlach und Lutz blieben neben dem Grabe stehen (Берлах и Лутц остановились возле могилы). Der Alte hö rte Weinen (старик услышал плач). Es war Frau Schö nler, unfö rmig und dick in diesem unaufhö rlichen Regen (плакала фрау Шенлер, бесформенная и толстая под этим беспрерывным дождем), und neben ihr stand Tschanz, ohne Schirm (рядом с ней стоял Чанц, без зонтика), im hochgeschlagenen Regenmantel mit herunterhä ngendem Gü rtel, einen schwarzen, steifen Hut auf dem Kopf (с поднятым воротником плаща и болтающимся поясом, в твердой черной шляпе). Neben ihm ein Mä dchen, blass, ohne Hut (рядом с ним девушка, бледная, без шляпы, der Hut), mit blondem Haar, das in nassen Strä hnen hinunterfloss (со светлыми волосами, ниспадавшими мокрыми прядями, die Strä hne; hinunter – вниз; fließ en-floss-geflossen – течь), die Anna, wie Bä rlach unwillkü rlich dachte («Анна», – невольно подумал Берлах). Tschanz verbeugte sich, Lutz nickte, der Kommissä r verzog keine Miene (Чанц поклонился, Лутц кивнул, комиссар не повел бровью, die Miene verziehen – изменять выражение лица). Er schaute zu den andern hinü ber, die ums Grab standen (он смотрел на остальных, стоявших вокруг могилы), alles Polizisten, alle in Zivil, alle mit den gleichen Regenmä nteln (сплошь полицейские, все в штатском, все в одинаковых плащах), mit den gleichen steifen, schwarzen Hü ten, die Schirme wie Sä bel in den Hä nden (в одинаковых твердых черных шляпах, зонты, как сабли, в руках, der Sä bel), phantastische Totenwä chter, von irgendwo herbeigeblasen, unwirklich in ihrer Biederkeit (фантастические стражи умерших, откуда-то принесенные ветром: «придунутые», нереальные в своем простодушии, /обывательской/ ограниченности).
6 Bä rlach und Lutz blieben neben dem Grabe stehen. Der Alte hö rte Weinen. Es war Frau Schö nler, unfö rmig und dick in diesem unaufhö rlichen Regen, und neben ihr stand Tschanz, ohne Schirm, im hochgeschlagenen Regenmantel mit herunterhä ngendem Gü rtel, einen schwarzen, steifen Hut auf dem Kopf. Neben ihm ein Mä dchen, blass, ohne Hut, mit blondem Haar, das in nassen Strä hnen hinunterfloss, die Anna, wie Bä rlach unwillkü rlich dachte. Tschanz verbeugte sich, Lutz nickte, der Kommissä r verzog keine Miene. Er schaute zu den andern hinü ber, die ums Grab standen, alles Polizisten, alle in Zivil, alle mit den gleichen Regenmä nteln, mit den gleichen steifen, schwarzen Hü ten, die Schirme wie Sä bel in den Hä nden, phantastische Totenwä chter, von irgendwo herbeigeblasen, unwirklich in ihrer Biederkeit.
7 Und hinter ihnen, in gestaffelten Reihen, die Stadtmusik (а позади них убывающими рядами – городские музыканты, die Staffel – ступень, уступ, ярус; эстафета), ü berstü rzt zusammengetrommelt, in schwarzroten Uniformen (собранные в спешке, в черно-красных униформах, zusammentrommeln – созывать: die Trommel – барабан), verzweifelt bemü ht, die gelben Instrumente unter den Mä nteln zu schü tzen (отчаянно старавшиеся укрыть свои медные инструменты под плащами, schü tzen – защищать). So standen sie alle um den Sarg herum, der dalag (так все они стояли вокруг гроба, стоявшего здесь), eine Kiste aus Holz, ohne Kranz, ohne Blumen, aber dennoch das einzige Warme (этого ящика из дерева, без венка, без цветов, и все же единственно теплого места, der Kranz – венок), Geborgene in diesem unaufhö rlichen Regen (защищенного /пусть даже/ в этом беспрерывном дожде), der gleichfö rmig niederfiel, immer mehr, immer unendlicher (падающем с однообразным плеском, все сильней, все бесконечней, plä tschern – журчать). Der Pfarrer redete schon lange nicht mehr (пастор давно уже кончил чтение: «больше не говорил»). Niemand bemerkte es (никто не замечал этого). Nur der Regen war da, nur den Regen hö rte man (только дождь был здесь, только дождь был слышен). Der Pfarrer hustete (пастор кашлянул). Einmal. Dann mehrere Male (Раз. Потом несколько раз). Dann heulten die Bä sse, die Posaunen, die Waldhö rner, Kornetts, die Fagotts auf (завыли басы, тромбоны, валторны, корнеты, фаготы, heulen – выть; aufheulen – взвыть), stolz und feierlich, gelbe Blitze in den Regenfluten (гордо и торжественно, желтые вспышки в потоках дождя, der Blitz; die Flut); aber dann sanken auch sie unter, verwehten, gaben es auf (но потом сникли и они, развеялись, исчезли, aufgeben – отказаться, сдать, сдавать).
7 Und hinter ihnen, in gestaffelten Reihen, die Stadtmusik, ü berstü rzt zusammengetrommelt, in schwarzroten Uniformen, verzweifelt bemü ht, die gelben Instrumente unter den Mä nteln zu schü tzen. So standen sie alle um den Sarg herum, der dalag, eine Kiste aus Holz, ohne Kranz, ohne Blumen, aber dennoch das einzige Warme, Geborgene in diesem unaufhö rlichen Regen, der gleichfö rmig plä tschernd niederfiel, immer mehr, immer unendlicher. Der Pfarrer redete schon lange nicht mehr. Niemand bemerkte es. Nur der Regen war da, nur den Regen hö rte man. Der Pfarrer hustete. Einmal. Dann mehrere Male. Dann heulten die Bä sse, die Posaunen, die Waldhö rner, Kornetts, die Fagotts auf, stolz und feierlich, gelbe Blitze in den Regenfluten; aber dann sanken auch sie unter, verwehten, gaben es auf.
8 Alle verkrochen sich unter die Schirme, unter die Mä ntel (все попрятались под зонтами, под плащами, verkriechen-verkroch-verkrochen – прятаться; kriechen – ползать). Es regnete immer mehr (дождь лил все сильней). Die Schuhe versanken im Kot, wie Bä che strö mte es ins leere Grab (обувь вязла в грязи, вода ручьями лилась в пустую могилу, der Kot – грязь, нечистоты). Lutz verbeugte sich und trat vor (Лутц поклонился и вышел вперед, vortreten, trat vor, vorgetreten – выходить вперед). Er schaute auf den nassen Sarg und verbeugte sich noch einmal (он посмотрел на мокрый гроб и поклонился еще раз). «Ihr Mä nner», sagte er irgendwo im Regen (господа, – сказал он откуда-то из-под дождя), fast unhö rbar durch die Wasserschleier hindurch (почти не слышный сквозь водную пелену): «Ihr Mä nner, unser Kamerad Schmied ist nicht mehr (нашего товарища Шмида больше нет).» Da unterbrach ihn ein wilder, grö lender Gesang (тут его прервало дикое, разнузданное пение): «Der Tü fel geit um, der Tü fel geit um, er schlat die Menscher alli krumm (черт бродит кругом, черт бродит кругом, перебьет он всех вас кнутом, krumm – кривой: «побьет так, что все окривеют»)! » Zwei Mä nner in schwarzen Frä cken kamen ü ber den Kirchhof getorkelt (два человека в черных фраках, качаясь, брели по кладбищу, torkeln – шататься; идти, шатаясь). Ohne Schirm und Mantel waren sie dem Regen schutzlos preisgegeben (без зонтов и пальто, они полностью были отданы во власть дождя, der Schutz – защита). Die Kleider klebten an ihren Leibern (одежда прилипла к их телу).
8 Alle verkrochen sich unter die Schirme, unter die Mä ntel. Es regnete immer mehr. Die Schuhe versanken im Kot, wie Bä che strö mte es ins leere Grab. Lutz verbeugte sich und trat vor. Er schaute auf den nassen Sarg und verbeugte sich noch einmal. «Ihr Mä nner», sagte er irgendwo im Regen, fast unhö rbar durch die Wasserschleier hindurch: «Ihr Mä nner, unser Kamerad Schmied ist nicht mehr.» Da unterbrach ihn ein wilder, grö lender Gesang: «Der Tü fel geit um, der Tü fel geit um, er schlat die Menscher alli krumm! » Zwei Mä nner in schwarzen Frä cken kamen ü ber den Kirchhof getorkelt. Ohne Schirm und Mantel waren sie dem Regen schutzlos preisgegeben. Die Kleider klebten an ihren Leibern.
9 Auf dem Kopf hatte jeder einen Zylinder, von dem das Wasser ü ber ihr Gesicht floss (на голове у каждого был цилиндр, с которого вода стекала на лицо, fließ en-floss-geflossen – течь, литься). Sie trugen einen mä chtigen, grü nen Lorbeerkranz, dessen Band zur Erde hing und ü ber den Boden schleifte (они несли огромный зеленый лавровый венок, лента которого волочилась по земле, das Band). Es waren zwei brutale, riesenhafte Kerle, befrackte Schlä chter (это были два огромных грубых парня, мясники во фраках, der Riese – великан; schlachten – резать, забивать /скот/), schwer betrunken, stets dem Umsinken nah (совершенно пьяные, все время готовые упасть: «постоянно близкие к падению», sinken-sank-gesunken – погружаться, опускаться), doch da sie nie gleichzeitig stolperten (но, поскольку они спотыкались вразнобой: «не одновременно»), konnten sie sich immer noch am Lorbeerkranz zwischen ihnen festhalten (то им удавалось все же удерживаться за лавровый венок), der wie ein Schiff in Seenot auf und nieder schwankte (качающийся между ними, как корабль в бурю, die See – море; die Not – бедствие). Nun stimmten sie ein neues Lied an (они затянули новую песню, die Stimme – голос; das Lied einstimmen – запеть, подхватить песню /хором/): «Der Mü llere ihre Ma isch todet (у мельничихи муж помер), d'Mü llere lä bt, sie lä bt (а мельничиха живет, живет = не тужит, гуляет), d'Mü llere het der Chnä cht ghü rotet (мельничиха вышла замуж за слугу, батрака), d'Mü llere lä bt, sie lä bt (а мельничиха живет, живет).»
9. Auf dem Kopf hatte jeder einen Zylinder, von dem das Wasser ü ber ihr Gesicht floss. Sie trugen einen mä chtigen, grü nen Lorbeerkranz, dessen Band zur Erde hing und ü ber den Boden schleifte. Es waren zwei brutale, riesenhafte Kerle, befrackte Schlä chter, schwer betrunken, stets dem Umsinken nah, doch da sie nie gleichzeitig stolperten, konnten sie sich immer noch am Lorbeerkranz zwischen ihnen festhalten, der wie ein Schiff in Seenot auf und nieder schwankte. Nun stimmten sie ein neues Lied an: «Der Mü llere ihre Ma isch todet, d'Mü llere lä bt, sie lä bt, d'Mü llere het der Chnä cht ghü rotet, d'Mü llere lä bt, sie lä bt.»
10 Sie rannten auf die Trauergemeinde zu, stü rzten in sie hinein, zwischen Frau Schö nler und Tschanz (они наскочили на траурное сборище, врезались в него между фрау Шенлер и Чанцем, stü rzen – бросаться, сталкивать), ohne dass sie gehindert wurden (не встретив никаких помех: «без того, чтобы им воспрепятствовали», hindern – препятствовать), denn alle waren wie erstarrt (ибо все словно окаменели, starr – неподвижный, окаменелый), und schon taumelten sie wieder hinweg durch das nasse Gras (и вот они, качаясь, побрели дальше по мокрой траве), sich aneinander stü tzend, sich umklammernd (поддерживая и обхватывая друг друга, die Klammer – скоба), ü ber Grabhü gel fallend, Kreuze umwerfend in gigantischer Trunkenheit (в диком опьянении падая на могилы, опрокидывая кресты). Ihr Singsang verhallte im Regen, und alles war wieder zugedeckt (их /беспорядочное/ пение отзвучало, умолкло в дожде, и снова наступила тишина, zudecken – закрываться: die Decke – покрывало, одеяло; потолок; hallen – звучать, раздаваться). «Es geht alles vorü ber, es geht alles vorbei (все проходит мимо, все уходит)! » war das letzte, was man von ihnen hö rte (было последним, что от них услышали). Nur noch der Kranz lag da, hingeworfen ü ber den Sarg (остался лишь венок, брошенный на гроб), und auf dem schmutzigen Band stand in verfließ endem Schwarz (и грязная лента с расплывающейся черной надписью): «Unserem lieben Doktor Prantl (нашему дорогому доктору Прантлю).» Doch wie sich die Leute ums Grab von ihrer Bestü rzung erholt hatten (но как только люди, стоящие вокруг гроба, опомнились от своего смущения, от своей растерянности) und sich ü ber den Zwischenfall empö ren wollten (и вознамерились возмутиться этим происшествием), und wie die Stadtmusik, um die Feierlichkeit zu retten (и как только городской оркестр, дабы восстановить торжественность, retten – спасать; feiern – праздновать), wieder verzweifelt zu blasen anfing, steigerte sich der Regen zu einem solchen Sturm (отчаянно задул в свои трубы, дождь обратился в такую бурю, der Sturm), die Eiben peitschend (так захлестал по тисам, die Eibe; die Peitsche – бич, плеть), dass alles vom Grabe wegfloh (что все ринулись прочь от могилы, fliehen-floh-geflohen – бежать, спасаться бегством), bei dem allein die Totengrä ber zurü ckblieben (у которой остались одни могильщики), schwarze Vogelscheuchen im Heulen der Winde (черные чучела, в завывании ветра, /Vö gel/ scheuchen – спугивать /птиц/), im Prasseln der Wolkenbrü che (в потрескивании, шорохе низвергающихся водяных потоков: «разверзшихся облаков», die Wolke – облако, туча; der Bruch – разлом; brechen-brach-gebrochen – ломать), bemü ht, den Sarg endlich hinabzusenken (пытавшиеся опустить наконец гроб в могилу: «вниз», die Mü he – усилие; sich bemü hen – прилагать усилия).
10 Sie rannten auf die Trauergemeinde zu, stü rzten in sie hinein, zwischen Frau Schö nler und Tschanz, ohne dass sie gehindert wurden, denn alle waren wie erstarrt, und schon taumelten sie wieder hinweg durch das nasse Gras, sich aneinander stü tzend, sich umklammernd, ü ber Grabhü gel fallend, Kreuze umwerfend in gigantischer Trunkenheit. Ihr Singsang verhallte im Regen, und alles war wieder zugedeckt. «Es geht alles vorü ber, es geht alles vorbei! » war das letzte, was man von ihnen hö rte. Nur noch der Kranz lag da, hingeworfen ü ber den Sarg, und auf dem schmutzigen Band stand in verfließ endem Schwarz: «Unserem lieben Doktor Prantl.» Doch wie sich die Leute ums Grab von ihrer Bestü rzung erholt hatten und sich ü ber den Zwischenfall empö ren wollten, und wie die Stadtmusik, um die Feierlichkeit zu retten, wieder verzweifelt zu blasen anfing, steigerte sich der Regen zu einem solchen Sturm, die Eiben peitschend, dass alles vom Grabe wegfloh, bei dem allein die Totengrä ber zurü ckblieben, schwarze Vogelscheuchen im Heulen der Winde, im Prasseln der Wolkenbrü che, bemü ht, den Sarg endlich hinabzusenken.
Elftes Kapitel
1 Wie Bä rlach mit Lutz wieder im Wagen saß (когда Берлах с Лутцем снова сидели в машине, sitzen-saß -gesessen – сидеть), und Blatter durch die flü chtenden Polizisten und Stadtmusikanten hindurch in die Allee einfuhr (и Блаттер, обгоняя бегущих полицейских и музыкантов, въехал в аллею, flü chten – убегать) machte der Doktor endlich seinem Ä rger Luft (доктор наконец дал волю своему раздражению): «Unerhö rt, dieser Gastmann», rief er aus (этот Гастман просто возмутителен! – воскликнул он, unerhö rt – неслыханно). «Ich verstehe nicht», sagte der Alte (я не понимаю, – ответил старик). «Schmied verkehrte im Hause Gastmanns unter dem Namen Prantl (Шмид бывал в доме Гастмана под фамилией Прантль, verkehren – ходить, бывать, общаться).» «Dann wird das eine Warnung sein», antwortete Bä rlach (в таком случае это, видимо, предостережение, – ответил Берлах), fragte aber nicht weiter (но ни о чем не стал спрашивать). Sie fuhren gegen den Muristalden, wo Lutz wohnte (они ехали в сторону Муристальдена, где жил Лутц). Eigentlich sei es nun der richtige Moment (собственно, сейчас самый подходящий момент), mit dem Alten ü ber Gastmann zu sprechen, und dass man ihn in Ruhe lassen mü sse (поговорить со стариком о Гастмане и о том, что его следует оставить в покое), dachte Lutz, aber wieder schwieg er (подумал Лутц, но продолжал молчать). Im Burgernziel stieg er aus, Bä rlach war allein (в Бургернциле он вышел, Берлах остался один, aussteigen, stieg aus, ausgestiegen – выходить /из транспорта/).
1 Wie Bä rlach mit Lutz wieder im Wagen saß, und Blatter durch die flü chtenden Polizisten und Stadtmusikanten hindurch in die Allee einfuhr, machte der Doktor endlich seinem Ä rger Luft: «Unerhö rt, dieser Gastmann», rief er aus. «Ich verstehe nicht», sagte der Alte. «Schmied verkehrte im Hause Gastmanns unter dem Namen Prantl.» «Dann wird das eine Warnung sein», antwortete Bä rlach, fragte aber nicht weiter. Популярное:
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