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Der Wagen hielt. Sie waren am Bahnhof.



«Es ist das letzte Mal, dass ich mit dir rede, Bä rlach», sagte Gastmann. «Das nä chste Mal werde ich dich tö ten, gesetzt, dass du deine Operation ü berstehst.»

 

10 «Du irrst dich», sagte Bä rlach, der auf dem morgendlichen Platz stand (ты ошибаешься, – сказал Берлах, стоя на утренней площади), alt und leicht frierend (старый и слегка замерзший). «Du wirst mich nicht tö ten (ты меня не убьешь). Ich bin der einzige, der dich kennt (я единственный, кто знает тебя), und so bin ich auch der einzige, der dich richten kann (и поэтому я единственный, кто может судить тебя). Ich habe dich gerichtet, Gastmann, ich habe dich zum Tode verurteilt (я осудил тебя, Гастман, я приговорил тебя к смерти, verurteilen – приговаривать, осуждать: das Urteil – суждение; приговор). Du wirst den heutigen Tag nicht mehr ü berleben (ты не переживешь сегодняшнего дня). Der Henker, den ich ausersehen habe, wird heute zu dir kommen (палач, которого я выбрал, сегодня придет к тебе, ausersehen – избрать). Er wird dich tö ten, denn das muss nun eben einmal in Gottes Namen getan werden (он тебя убьет, так как это должно быть, наконец, черт побери: «во имя Бога» /эмоционально-усилительный оборот/ сделано, tun-tat-getan – делать).»

Gastmann zuckte zusammen und starrte den Alten verwundert an (Гастман вздрогнул и пораженно уставился на старика, anstarren – пристально смотреть), doch dieser ging in den Bahnhof hinein, die Hä nde im Mantel vergraben (но тот зашагал к вокзалу, сунув руки в карманы пальто, vergraben – закапывать), ohne sich umzukehren, hinein in das dunkle Gebä ude, das sich langsam mit Menschen fü llte (не оборачиваясь, вошел в темное здание, медленно заполнявшееся людьми, umkehren – переворачивать; sich umkehren – оборачиваться; fü llen – наполнять).

«Du Narr! » schrie Gastmann nun plö tzlich dem Kommissä r nach (ты, глупец! – закричал Гастман вдруг комиссару вслед, schreien-schrie-geschrien – кричать; plö tzlich – внезапно), so laut, dass sich einige Passanten umdrehten (так громко, что некоторые прохожие обернулись). «Du Narr! »

Doch Bä rlach war nicht mehr zu sehen (но Берлаха уже не было видно).

 

10 «Du irrst dich», sagte Bä rlach, der auf dem morgendlichen Platz stand, alt und leicht frierend. «Du wirst mich nicht tö ten. Ich bin der einzige, der dich kennt, und so bin ich auch der einzige, der dich richten kann. Ich habe dich gerichtet, Gastmann, ich habe dich zum Tode verurteilt. Du wirst den heutigen Tag nicht mehr ü berleben. Der Henker, den ich ausersehen habe, wird heute zu dir kommen. Er wird dich tö ten, denn das muss nun eben einmal in Gottes Namen getan werden.»

Gastmann zuckte zusammen und starrte den Alten verwundert an, doch dieser ging in den Bahnhof hinein, die Hä nde im Mantel vergraben, ohne sich umzukehren, hinein in das dunkle Gebä ude, das sich langsam mit Menschen fü llte.

«Du Narr! » schrie Gastmann nun plö tzlich dem Kommissä r nach, so laut, dass sich einige Passanten umdrehten. «Du Narr! »

Doch Bä rlach war nicht mehr zu sehen.

 

Achtzehntes Kapitel

 

1 Der Tag, der nun immer mehr heraufzog, war klar und mä chtig (день, который все больше наступал, был ясным и могущественным, heraufziehen – приближаться; mä chtig – сильный, могущественный: die Macht – могущество, власть), die Sonne, ein makelloser Ball, warf harte und lange Schatten (солнце, безукоризненный шар, бросало резкие и длинные тени, makellos – безупречно: der Makel – /позорное/ пятно, недостаток; werfen-warf-geworfen – бросать), sie, hö her rollend, nur wenig verkü rzend (поднимаясь выше, лишь немного сокращало их).

Die Stadt lag da, eine weiß e Muschel (город лежал, как белая раковина), das Licht aufsaugend, in ihren Gassen verschluckend (впитывая свет, глотая его своими улочками, aufsaugen – впитывать; verschlucken – поглощать: schlucken – глотать), um es nachts mit tausend Lichtern wieder auszuspeien (чтобы ночью тысячами огней его снова выплюнуть, ausspeien – выплевывать), ein Ungeheur, das immer neue Menschen gebar, zersetzte, begrub (чудовище, рождавшее все новых людей, разлагавшее их, хоронившее, das Ungeheuer – чудовище; gebä ren – рожать; zersetzen – разлагать; begraben – погребать). Immer strahlender wurde der Morgen, ein leuchtender Schild ü ber dem Verhallen der Glocken (все лучистей становилось утро, сияющий щит над замирающим звоном колоколов, der Schild – щит; verhallen – затихать; die Glocke – колокол). Tschanz wartete, bleich im Licht, das von den Mauern prallte, eine Stunde lang (Чанц ожидал, бледный от света, падающего от каменной стены, целый час, prallen – ударяться, отскакивать). Er ging unruhig in den Lauben vor der Kathedrale auf und ab (он беспокойно шагал под арками собора взад и вперед), sah auch zu den Wasserspeiern hinauf, wilde Fratzen (смотрел на дикие рожи извергателей воды, вверх, hinauf – вверх; die Fratze – гримаса), die auf das Pflaster starrten, das im Sonnenlicht lag (глазевших на мостовую, залитую солнечным светом). Endlich ö ffneten sich die Portale (наконец портальные двери распахнулись). Der Strom der Menschen war gewaltig, Lü thi hatte gepredigt (поток людей был огромен, Люти читал проповедь, der Strom – поток; gewaltig – сильно), doch sah er sofort den weiß en Regenmantel (но сразу заметил белый плащ).

 

1 Der Tag, der nun immer mehr heraufzog, war klar und mä chtig, die Sonne, ein makelloser Ball, warf harte und lange Schatten, sie, hö her rollend, nur wenig verkü rzend.

Die Stadt lag da, eine weiß e Muschel, das Licht aufsaugend, in ihren Gassen verschluckend, um es nachts mit tausend Lichtern wieder auszuspeien, ein Ungeheur, das immer neue Menschen gebar, zersetzte, begrub. Immer strahlender wurde der Morgen, ein leuchtender Schild ü ber dem Verhallen der Glocken. Tschanz wartete, bleich im Licht, das von den Mauern prallte, eine Stunde lang. Er ging unruhig in den Lauben vor der Kathedrale auf und ab, sah auch zu den Wasserspeiern hinauf, wilde Fratzen, die auf das Pflaster starrten, das im Sonnenlicht lag. Endlich ö ffneten sich die Portale. Der Strom der Menschen war gewaltig, Lü thi hatte gepredigt, doch sah er sofort den weiß en Regenmantel.

 

2 Anna kam auf ihn zu (Анна шла к нему). Sie sagte, dass sie sich freue, ihn zu sehen, und gab ihm die Hand (она сказала, что рада его видеть, и протянула ему руку). Sie gingen die Keß lergasse hinauf, mitten im Schwä rm der Kirchgä nger (они пошли вверх по Кесслергассе, посреди толпы прихожан собора, der Schwä rm – рой; толпа), umgeben von alten und jungen Leuten (окруженные молодыми и старыми людьми, umgeben – окружать), hier ein Professor, da eine sonntä glich herausgeputzte Bä ckersfrau (тут профессор, здесь по воскресному наряженная жена булочника, sich herausputzen – наряжаться, putzen – чистить), dort zwei Studenten mit einem Mä dchen, einige Dutzend Beamte (там два студента с девушкой, несколько дюжин чиновников, das Dutzend – дюжина), Lehrer, alle sauber, alle gewaschen (учителей, все аккуратные, умытые), alle hungrig, alle sich auf ein besseres Essen freuend (все голодные и радующиеся /предстоящей/ праздничной трапезе).

Sie erreichten den Kasinoplatz, ü berquerten ihn und gingen ins Marzili hinunter (они достигли площади Казино, пересекли ее и спустились в Марцили). Auf der Brü cke blieben sie stehen (на мосту они остановились).

«Frä ulein Anna», sagte Tschanz, «heute werde ich Ulrichs Mö rder stellen (сегодня я задержу убийцу Ульриха).»

«Wissen Sie denn, wer es ist? » fragte sie ü berrascht (а разве Вы знаете, кто это? – спросила она удивленно, ü berraschen – поражать, застигать врасплох).

Er schaute sie an (он посмотрел на нее, jemanden anschauen – смотреть на кого-либо).

Sie stand vor ihm, bleich und schmal (она стояла перед ним, бледная и хрупкая, schmal – тонкая, стройная).

 

2 Sie sagte, dass sie sich freue, ihn zu sehen, und gab ihm die Hand. Sie gingen die Keß lergasse hinauf, mitten im Schwä rm der Kirchgä nger, umgeben von alten und jungen Leuten, hier ein Professor, da eine sonntä glich herausgeputzte Bä ckersfrau, dort zwei Studenten mit einem Mä dchen, einige Dutzend Beamte, Lehrer, alle sauber, alle gewaschen, alle hungrig, alle sich auf ein besseres Essen freuend.

Sie erreichten den Kasinoplatz, ü berquerten ihn und gingen ins Marzili hinunter. Auf der Brü cke blieben sie stehen.

«Frä ulein Anna», sagte Tschanz, «heute werde ich Ulrichs Mö rder stellen.»

«Wissen Sie denn, wer es ist? » fragte sie ü berrascht.

Er schaute sie an.


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