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Und nun hast du, was du wolltest: seinen Erfolg, seinen Posten, seinen Wagen und seine Freundin.»



Tschanz hö rte dem unerbittlichen Schachspieler zu, der ihn matt gesetzt hatte und nun sein grauenhaftes Mahl beendete. Die Kerzen brannten unruhiger, das Licht flackerte auf den Gesichtern der zwei Mä nner, die Schatten verdichteten sich.

Totenstille herrschte in dieser nä chtlichen Hö lle, die Dienerinnen kamen nicht mehr.

Der Alte saß jetzt unbeweglich, er schien nicht einmal mehr zu atmen, das flackernde Licht umfloss ihn mit immer neuen Wellen, rotes Feuer, das sich am Eis seiner Stirne und seiner Seele brach.

«Sie haben mit mir gespielt», sagte Tschanz langsam.

«Ich habe mit dir gespielt», antwortete Bä rlach mit furchtbarem Ernst. «Ich konnte nicht anders. Du hast mir Schmied getö tet, und nun musste ich dich nehmen.»

 

12 «Um Gastmann zu tö ten», ergä nzte Tschanz, der mit einem Male die ganze Wahrheit begriff (чтобы убить Гастмана, – докончил Чанц, разом поняв всю правду).

«Du sagst es (ты это сказал). Mein halbes Leben habe ich hingegeben, Gastmann zu stellen (половину жизни я отдал, чтобы уличить Гастмана), und Schmied war meine letzte Hoffnung (и Шмид был моей последней надеждой). Ich hatte ihn auf den Teufel in Menschengestalt gehetzt, ein edles Tier auf eine wilde Bestie (я натравил его на дьявола в человеческом обличье, благородное животное на дикую бестию, hetzen – травить; edel – благородный). Aber dann bist du gekommen, Tschanz, mit deinem lä cherlichen, verbrecherischen Ehrgeiz (но тут появился ты, Чанц, с твоим смехотворным, преступным честолюбием, der Ehrgeiz – честолюбие), und hast mir meine einzige Chance vernichtet (и уничтожил мой единственный шанс, vernichten – уничтожать). Da habe ich dich genommen, dich, den Mö rder, und habe dich in meine furchtbarste Waffe verwandelt (тогда я взял тебя, убийцу, и превратил в свое страшное оружие, verwandeln – превращать), denn dich trieb die Verzweiflung, der Mö rder musste einen anderen Mö rder finden (так как тобой двигало отчаяние, убийца должен был найти другого убийцу, treiben-trieb-getrieben – гнать; die Verzweiflung – отчаяние). Ich machte mein Ziel zu deinem Ziel (свою цель я сделал твоей целью).»

«Es war fü r mich die Hö lle», sagte Tschanz (это было адом для меня, – сказал Чанц).

 

12 «Um Gastmann zu tö ten», ergä nzte Tschanz, der mit einem Male die ganze Wahrheit begriff.

«Du sagst es. Mein halbes Leben habe ich hingegeben, Gastmann zu stellen, und Schmied war meine letzte Hoffnung. Ich hatte ihn auf den Teufel in Menschengestalt gehetzt, ein edles Tier auf eine wilde Bestie. Aber dann bist du gekommen, Tschanz, mit deinem lä cherlichen, verbrecherischen Ehrgeiz, und hast mir meine einzige Chance vernichtet. Da habe ich dich genommen, dich, den Mö rder, und habe dich in meine furchtbarste Waffe verwandelt, denn dich trieb die Verzweiflung, der Mö rder musste einen anderen Mö rder finden. Ich machte mein Ziel zu deinem Ziel.»

«Es war fü r mich die Hö lle», sagte Tschanz.

 

13 «Es war fü r uns beide die Hö lle», fuhr der Alte mit fü rchterlicher Ruhe fort (это было адом для нас обоих, – продолжал старик с жутким спокойствием).

«Von Schwendis Dazwischenkommen trieb dich zum Ä uß ersten (вмешательство фон Швенди толкнуло тебя на крайность, dazwischenkommen – вмешиваться, вклиниваться; das Ä uß erste – крайность), du musstest auf irgendeine Weise Gastmann als Mö rder entlarven (ты должен был любым способом разоблачить Гастмана как убийцу), jedes Abweichen von der Spur, die auf Gastmann deutete (всякое отклонение от следа, ведущего к Гастману, deuten – указывать), konnte auf deine fü hren (могло навести на тебя). Nur noch Schmieds Mappe konnte dir helfen (только папка Шмида могла помочь тебе). Du wusstest, dass sie in meinem Besitze war, aber du wusstest nicht, dass sie Gastmann bei mir geholt hatte (ты знал, что она у меня, но ты не знал, что Гастман забрал ее у меня, holen – доставать, приносить, уносить). Darum hast du mich in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag ü berfallen (поэтому ты напал на меня в ночь с субботы на воскресенье, ü berfallen – нападать). Auch beunruhigte dich, dass ich nach Grindelwald ging (тебя обеспокоило и то, что я ездил в Гриндельвальд).»

«Sie wussten, dass ich es war, der Sie ü berfiel? » sagte Tschanz tonlos (Вы знали, что это я напал на Вас? – беззвучно спросил Чанц).

 

13 «Es war fü r uns beide die Hö lle», fuhr der Alte mit fü rchterlicher Ruhe fort.

«Von Schwendis Dazwischenkommen trieb dich zum Ä uß ersten, du musstest auf irgendeine Weise Gastmann als Mö rder entlarven, jedes Abweichen von der Spur, die auf Gastmann deutete, konnte auf deine fü hren. Nur noch Schmieds Mappe konnte dir helfen. Du wusstest, dass sie in meinem Besitze war, aber du wusstest nicht, dass sie Gastmann bei mir geholt hatte. Darum hast du mich in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag ü berfallen. Auch beunruhigte dich, dass ich nach Grindelwald ging.»

«Sie wussten, dass ich es war, der Sie ü berfiel? » sagte Tschanz tonlos.

 

14 «Ich wusste das vom ersten Moment an (я знал это с первого момента). Alles, was ich tat, geschah mit der Absicht, dich in die ä uß erste Verzweiflung zu treiben (все, что я делал, происходило = делалось с намерением довести тебя до крайнего отчаяния, geschehen-geschah-geschehen – происходить, случаться). Und wie die Verzweiflung am grö ß ten war, gingst du hin nach Lamboing (и когда твое отчаяние достигло предела, ты отправился в Ламбуэн), um irgendwie die Entscheidung zu suchen (чтобы найти какое-то решение).»

«Einer von Gastmanns Dienern fing an zu schieß en», sagte Tschanz (один из слуг Гастмана начал стрелять, – сказал Чанц).

«Ich habe Gastmann am Sonntagmorgen gesagt, dass ich einen schicken wü rde, ihn zu tö ten (в воскресенье утром я сказал Гастману, что я пошлю одного /человека/ убить его).»

Tschanz taumelte. Es ü berlief ihn eiskalt (Чанц закачался. Мороз пробежал по его коже, taumeln – качаться).

«Da haben Sie mich und Gastmann aufeinander gehetzt wie Tiere (Вы натравили меня и Гастмана друг на друга, как зверей)! »

«Bestie gegen Bestie», kam es unerbittlich vom andern Lehnstuhl her (чудовище против чудовища, – неумолимо донеслось из кресла, unerbittlich – неумолимо; erbitten – упросить, вымолить).

«Dann waren Sie der Richter, und ich der Henker», keuchte der andere (значит, Вы были судьей, а я палачом, – прохрипел другой, keuchen – хрипеть, пыхтеть).

«Es ist so», antwortete der Alte (это так, – ответил старик).

«Und ich, der ich nur Ihren Willen ausfü hrte, ob ich wollte oder nicht (а я, который только выполнял вашу волю, хотел я этого или нет), bin nun ein Verbrecher, ein Mensch, den man jagen wird (я теперь преступник, человек, за которым будут охотиться)! »

 

14 «Ich wusste das vom ersten Moment an. Alles, was ich tat, geschah mit der Absicht, dich in die ä uß erste Verzweiflung zu treiben. Und wie die Verzweiflung am grö ß ten war, gingst du hin nach Lamboing, um irgendwie die Entscheidung zu suchen.»

«Einer von Gastmanns Dienern fing an zu schieß en», sagte Tschanz.

«Ich habe Gastmann am Sonntagmorgen gesagt, dass ich einen schicken wü rde, ihn zu tö ten.»

Tschanz taumelte. Es ü berlief ihn eiskalt.

«Da haben Sie mich und Gastmann aufeinander gehetzt wie Tiere! »

«Bestie gegen Bestie», kam es unerbittlich vom andern Lehnstuhl her.

«Dann waren Sie der Richter, und ich der Henker», keuchte der andere.

«Es ist so», antwortete der Alte.

«Und ich, der ich nur Ihren Willen ausfü hrte, ob ich wollte oder nicht, bin nun ein Verbrecher, ein Mensch, den man jagen wird! »

 

15 Tschanz stand auf, stü tzte sich mit der rechten, unbehinderten Hand auf die Tischplatte (Чанц встал, оперся правой, неповрежденной рукой на край стола). Nur noch eine Kerze brannte (только одна свеча еще горела). Tschanz suchte mit brennenden Augen in der Finsternis des Alten Umrisse zu erkennen (горящими глазами Чанц пытался во мраке разглядеть очертания старика в кресле), sah aber nur einen unwirklichen, schwarzen Schatten (но видел лишь какую-то нереальную черную тень). Unsicher und tastend machte er eine Bewegung gegen die Rocktasche (неуверенно и ищуще он сделал движение к карману).

«Lass das», hö rte er den Alten sagen (оставь это, – услышал он голос старика). «Es hat keinen Sinn. Lutz weiß, dass du bei mir bist, und die Frauen sind noch im Haus (это не имеет смысла. Лутц знает, что ты у меня, и женщины еще в доме).»

«Ja, es hat keinen Sinn», antwortete Tschanz leise (да, это не имеет смысла, – ответил Чанц тихо).

«Der Fall Schmied ist erledigt», sagte der Alte durch die Dunkelheit des Raumes hindurch (дело Шмида закончено, – сказал старик сквозь темноту в комнате). «Ich werde dich nicht verraten (я не выдам тебя). Aber geh! Irgendwohin (но уходи! Куда-нибудь)! Ich will dich nie mehr sehen (я не хочу больше видеть тебя, никогда). Es ist genug, dass ich einen richtete (довольно, что я вынес приговор одному). Geh! Geh! »

Tschanz ließ den Kopf sinken und ging langsam hinaus, verwachsend mit der Nacht (Чанц опустил голову и медленно вышел, сросшись с ночью = растворившись в ночи), und wie die Tü re ins Schloss fiel und wenig spä ter drauß en ein Wagen davonfuhr (и, когда дверь захлопнулась и немного погодя отъехала машина), erlosch die Kerze (погасла свеча), den Alten, der die Augen geschlossen hatte (старика, закрывшего глаза), noch einmal in das Licht einer grellen Flamme tauchend (погрузив еще раз в свет яркой вспышки пламени).

 

15 Tschanz stand auf, stü tzte sich mit der rechten, unbehinderten Hand auf die Tischplatte. Nur noch eine Kerze brannte. Tschanz suchte mit brennenden Augen in der Finsternis des Alten Umrisse zu erkennen, sah aber nur einen unwirklichen, schwarzen Schatten. Unsicher und tastend machte er eine Bewegung gegen die Rocktasche.

«Lass das», hö rte er den Alten sagen. «Es hat keinen Sinn.

Lutz weiß, dass du bei mir bist, und die Frauen sind noch im Haus.»

«Ja, es hat keinen Sinn», antwortete Tschanz leise.

«Der Fall Schmied ist erledigt», sagte der Alte durch die Dunkelheit des Raumes hindurch. «Ich werde dich nicht verraten. Aber geh! Irgendwohin! Ich will dich nie mehr sehen. Es ist genug, dass ich einen richtete. Geh! Geh! »

Tschanz ließ den Kopf sinken und ging langsam hinaus, verwachsend mit der Nacht, und wie die Tü re ins Schloss fiel und wenig spä ter drauß en ein Wagen davonfuhr, erlosch die Kerze, den Alten, der die Augen geschlossen hatte, noch einmal in das Licht einer grellen Flamme tauchend.

 

Einundzwanzigstes Kapitel

 

Bä rlach saß die ganze Nacht im Lehnstuhl, ohne aufzustehen, ohne sich zu erheben (Берлах всю ночь просидел в кресле, не вставая, не подымаясь).

Die ungeheure, gierige Lebenskraft, die noch einmal mä chtig in ihm aufgeflammt war, sank in sich zusammen, drohte zu erlö schen (чудовищная, жадная сила жизни, еще раз мощно вспыхнувшая в нем, сникла, грозила погаснуть).

Tollkü hn hatte der Alte noch einmal ein Spiel gewagt, aber in einem Punkte hatte er Tschanz belogen (отчаянную игру еще раз решился сыграть старик, но в одном он солгал Чанцу, tollkü hn – отчаянный; belü gen-belog-belogen – обманывать), und als am frü hen Morgen, bei Tagesanbruch, Lutz ins Zimmer stü rmte, verwirrt berichtend (и когда рано утром, с наступлением дня, Лутц ворвался в комнату и растерянно сообщил), Tschanz sei zwischen Ligerz und Twann unter seinem vom Zug erfassten Wagen tot aufgefunden worden (что Чанц между Лигерцем и Тванном обнаружен мертвым под своей машиной, настигнутой поездом, erfassen – охватывать, захватывать), traf er den Kommissä r todkrank (он застал комиссара смертельно больным). Mü hsam befahl der Alte, Hungertobel zu benachrichtigen, jetzt sei Dienstag und man kö nne ihn operieren (с трудом старик велел известить Хунгертобеля, что сегодня вторник и его можно оперировать).

«Nur noch ein Jahr», hö rte Lutz den zum Fenster hinaus in den glä sernen Morgen starrenden Alten sagen (еще только год, – услышал Лутц голос старика, уставившегося в стеклянное утро за окном). «Nur noch ein Jahr (еще только один год).»

 

Bä rlach saß die ganze Nacht im Lehnstuhl, ohne aufzustehen, ohne sich zu erheben.

Die ungeheure, gierige Lebenskraft, die noch einmal mä chtig in ihm aufgeflammt war, sank in sich zusammen, drohte zu erlö schen.

Tollkü hn hatte der Alte noch einmal ein Spiel gewagt, aber in einem Punkte hatte er Tschanz belogen, und als am frü hen Morgen, bei Tagesanbruch, Lutz ins Zimmer stü rmte, verwirrt berichtend, Tschanz sei zwischen Ligerz und Twann unter seinem vom Zug erfassten Wagen tot aufgefunden worden, traf er den Kommissä r todkrank. Mü hsam befahl der Alte, Hungertobel zu benachrichtigen, jetzt sei Dienstag und man kö nne ihn operieren.

«Nur noch ein Jahr», hö rte Lutz den zum Fenster hinaus in den glä sernen Morgen starrenden Alten sagen.

«Nur noch ein Jahr.»


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