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Sie sah ihn staunend an; sie verstand ihn nicht. «Du bist so sonderbar», sagte sie.



Er nahm ihre beiden Hä nde, die sie ruhig in den seinen ließ. Bald trat die Mutter wieder herein.

 

4. Nach dem Kaffe setzte diese sich an ihr Spinnrad (после кофе она (мать) села за свою прялку); Reinhard und Elisabeth gingen ins Nebenzimmer (Райнхард и Элизабет пошли в соседнюю комнату), um ihre Pflanzen zu ordnen (чтобы привести в порядок свои растения). Nun wurden Staubfä den gezä hlt (теперь пересчитывались тычиночные нити), Blä tter und Blü hten sorgfä ltig ausgebreitet (листья и цветы тщательно расправлялись) und von jeder Art zwei Exemplare zum Trocknen zwischen die Blä tter eines groß en Folianten gelegt (и из каждого вида два экземпляра закладывались для засушивания между листьями одного большого фолианта). Es war sonnige Nachmittagsstille (была солнечная послеполуденная тишина); nur nebenan schnurrte der Mutter Spinnrad (только рядом жужжала прялка матери), und von Zeit zu Zeit wurde Reinhards gedä mpfte Stimme gehö rt (и время от времени был слышен приглушенный голос Райнхарда), wenn er die Ordnung der Klassen der Pflanzen nannte (когда она называл порядок классов растений = классификацию) oder Elisabeths ungeschickte Aussprache der lateinischen Namen korrigierte (или исправлял неумелое произношение Элизабет латинских названий). «Mir fehlt noch von neulich die Maiblume» (мне не хватает еще недавно найденного ландыша: «майского цветка»), sagte sie jetzt, als der ganze Fund bestimmt und geordnet war (сказала она теперь, когда все найденное было определено и приведено в порядок).

Reinhard zog einen kleinen weiß en Pergament aus der Tasche (Райнхард вытащил маленький белый пергамент из кармана: ziehen – тащить, тянуть). «Hier ist ein Maiblumenstengel fü r dich» (вот один стебель ландыша для тебя), sagte er, indem er die halbgetrocknete Pflanze herausnahm (сказал он, вынимая полузасушенное растение).

Als Elisabeth die beschriebenen Blä tter sah, fragte sie (когда Элизабет увидела исписанные листки, она спросила): «Hast du wieder Mä rchen gedichtet (ты снова сочинил сказки)? »

«Es sind keine Mä rchen» (этот не сказки), antwortete er und reichte ihr das Buch (ответил он и передал ей книгу).

 

4. Nach dem Kaffe setzte diese sich an ihr Spinnrad; Reinhard und Elisabeth gingen ins Nebenzimmer, um ihre Pflanzen zu ordnen. Nun wurden Staubfä den gezä hlt, Blä tter und Blü hten sorgfä ltig ausgebreitet und von jeder Art zwei Exemplare zum Trocknen zwischen die Blä tter eines groß en Folianten gelegt. Es war sonnige Nachmittagsstille; nur nebenan schnurrte der Mutter Spinnrad, und von Zeit zu Zeit wurde Reinhards gedä mpfte Stimme gehö rt, wenn er die Ordnung der Klassen der Pflanzen nannte oder Elisabeths ungeschickte Aussprache der lateinischen Namen korrigierte. «Mir fehlt noch von neulich die Maiblume», sagte sie jetzt, als der ganze Fund bestimmt und geordnet war.

Reinhard zog einen kleinen weiß en Pergament aus der Tasche. «Hier ist ein Maiblumenstengel fü r dich», sagte er, indem er die halbgetrocknete Pflanze herausnahm.

Als Elisabeth die beschriebenen Blä tter sah, fragte sie: «Hast du wieder Mä rchen gedichtet? »

«Es sind keine Mä rchen», antwortete er und reichte ihr das Buch.

 

5. Es waren lauter Verse (это были одни только стихи: lauter – исключительно, сплошь, один только), die meisten fü llten hö chstens eine Seite (большинство из них занимали самое большее одну страницу). Elisabeth wandte ein Blatt nach dem anderen um (Элизабет перелистывала один лист за другим: umwenden – переворачивать, перелистывать); sie schien nur die Ü berschriften zu lesen (казалось, она читает лишь заголовки). «Als sie vom Schulmeiter gescholten war (когда ее ругал учитель).» – «»Als sie sich im Walde verirrt hatten (когда они заблудились в лесу).» – «Mit dem Ostermä rchen (с пасхальной сказкой).» – «Als sie mir zum erstenmal geschrieben hatte (когда она впервые написала мне)», in der Weise lauteten fast alle (в такой манере были: «звучали» почти все). Reinhard blickte forschend zu ihr hin (Райнхард посмотрел пытливо на нее: forschen – исследовать), und indem sie immer weiterblä tterte, sah er (и в то время пока она листала дальше, он видел), wie zuletzt auf ihrem klaren Antlitz ein zartes Rot hervorbrach (как в конце концов на ее ясном лице появился нежный румянец: hervorbrechen – проступать) und es allmä hlich ganz ü berzog (и постепенно покрыл его полностью: ü berziehen). Er wollte ihre Augen sehen (он хотел увидеть ее глаза); aber Elisabeth sah nicht auf (но Элизабет не поднимала глаз: aufsehen – поднять глаза, посмотреть вверх) und legte das Buch am Ende schweigend vor ihm hin (и положила книгу наконец молча перед ним).

«Gib es mir nicht so zurü ck (не отдавай ее мне так)! » sagte er. Sie nahm ein braunes Reis aus der Blechkapsel (она взяла одну коричневую веточку из жестяной коробочки). «Ich will dein Lieblingskraut hineinlegen (я хочу вложить твое любимое растение)», sagte sie und gab ihm das Buch in seine Hä nde (сказала она и дала ему в руки книгу). –

 

5. Es waren lauter Verse, die meisten fü llten hö chstens eine Seite. Elisabeth wandte ein Blatt nach dem anderen um; sie schien nur die Ü berschriften zu lesen. «Als sie vom Schulmeiter gescholten war.» – «Als sie sich im Walde verirrt hatten.» – «Mit dem Ostermä rchen.» – «Als sie mir zum erstenmal geschrieben hatte», in der Weise lauteten fast alle. Reinhard blickte forschend zu ihr hin, und indem sie immer weiterblä tterte, sah er, wie zuletzt auf ihrem klaren Antlitz ein zartes Rot hervorbrach und es allmä hlich ganz ü berzog. Er wollte ihre Augen sehen; aber Elisabeth sah nicht auf und legte das Buch am Ende schweigend vor ihm hin.

«Gib es mir nicht so zurü ck! » sagte er.

Sie nahm ein braunes Reis aus der Blechkapsel. «Ich will dein Lieblingskraut hineinlegen», sagte sie und gab ihm das Buch in seine Hä nde. –

 

6. Endlich kam der letzte Tag der Ferienzeit und der Morgen der Abreise (наконец наступил последний день каникул и утро отъезда). Auf ihre Bitte erhielt Elisabeth von der Mutter die Erlaubnis (на свою просьбу Элизабет получила от матери разрешение: erhalten – получать), ihren Freund an den Postwagen zu begleiten (проводить своего друга до почтовой кареты), der einige Straß en von ihrer Wohnung seine Station hatte (которая останавливалась за несколько улиц от ее квартиры). Als sie vor die Haustü r traten, gab Reinhard ihr den Arm (когда они были перед дверью дома, Райнхард дал ей руку: treten – ступать); so ging er schweigend neben dem schlanken Mä dchen her (так шел он молча рядом со стройной девушкой). Je nä her sie ihrem Ziele kamen (чем ближе они подходили к своей цели), desto mehr war es ihm (тем более казалось ему), er habe ihr, ehe er auf so lange Abschied nehme, etwas Notwendiges mitzuteilen (он должен сообщить ей что-то необходимое, прежде чем он простится с ней так надолго: hat mitzuteilen – должен сообщить; Abschied nehmen – прощаться) – etwas, wovon aller Wert und alle Lieblichkeit seines kü nftigen Lebens abhä nge (что-то, от чего зависит вся ценность и прелесть его будущей жизни), und doch konnte er sich des erlö senden Wortes nicht bewusst werden (и все же он не мог осознать, что это за спасительное слово). Das ä ngstigte ihn; er ging immer langsamer (это пугало его; он шел все медленнее: die Angst – страх). «Du kommst zu spä t (ты опоздаешь)», sagte sie, «es ist schon zehn geschlagen auf St.Marien (уже пробило десять на часах церкви Св. Марии).» Er ging aber darum nicht schneller (он не пошел однако поэтому быстрее). Endlich sagte er stammelnd (наконец он сказал, запинаясь): «Elisabeth, du wirst mich nun in zwei Jahren gar nicht sehen (Элизабет, ты не увидишь меня теперь два года) – wirst du mich wohl noch ebenso liebhaben wie jetzt, wenn ich wieder da bin (будешь ли ты меня так же любить, как сейчас, когда я вернусь)? »

Sie nickte und sah ihm freundlich ins Gesicht (она кивнула и посмотрела дружелюбно/ласково ему в лицо). – «Ich habe dich auch verteidigt (я тебя даже защищала)», sagte sie nach einer Pause (сказала она после паузы). «Mich (меня)? Gegen wen hattest du das nö tig (от кого это было необходимо)? »

«Gegen meine Mutter (от моей матери). Wir sprachen gestern Abend, als du weggegangen warst, noch lange ü ber dich (мы говорили вчера вечером, когда ты ушел, еще долго о тебе). Sie meinte, du seiest nicht mehr so gut, wie du gewesen (она считает, что ты уже не такой хороший, каким был раньше: sein – war – gewesen – быть; du seiest – Konjunktiv для передачи косвенной речи).»

 

6. Endlich kam der letzte Tag der Ferienzeit und der Morgen der Abreise. Auf ihre Bitte erhielt Elisabeth von der Mutter die Erlaubnis, ihren Freund an den Postwagen zu begleiten, der einige Straß en von ihrer Wohnung seine Station hatte. Als sie vor die Haustü r traten, gab Reinhard ihr den Arm; so ging er schweigend neben dem schlanken Mä dchen her. Je nä her sie ihrem Ziele kamen, desto mehr war es ihm, er habe ihr, ehe er auf so lange Abschied nehme, etwas Notwendiges mitzuteilen – etwas, wovon aller Wert und alle Lieblichkeit seines kü nftigen Lebens abhä nge, und doch konnte er sich des erlö senden Wortes nicht bewusst werden. Das ä ngstigte ihn; er ging immer langsamer.

«Du kommst zu spä t», sagte sie, «es ist schon zehn geschlagen auf St.Marien.» Er ging aber darum nicht schneller. Endlich sagte er stammelnd: «Elisabeth, du wirst mich nun in zwei Jahren gar nicht sehen – wirst du mich wohl noch ebenso liebhaben wie jetzt, wenn ich wieder da bin? »


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